Ich bin eins von den besagten Kindern.
Mit 11 bin ich mit meinem ersten eigenen Hund (Schäferhundmix) alleine los. Davor mit unserem vom Zoll ausgebildeten Schäferhund, der aufgrund Epilepsie mit 2 in Rente gehen musste.
Ich sehe es sehr geteilt. Auf einer Seite bin ich froh, dass ich so frühzeitig eine Aufgabe und Verantwortung bekommen habe. Bin mit Hunden groß geworden, kannte das handing seit Wiege an, wohnten in einem kleinen Dorf wo jeder jeden kannte und zur Hilfe geeilt wäre SOFERN irgendjemand es mit bekommen hätte.
Aber wäre es ernst geworden und ich wäre auf mich gestellt gewesen hätte ich null Chancen gehabt diese Hunde zu halten oder sie oder andere zu schützen. Und damit sind wir bei der anderen Seite der Medaille.
So froh wie ich darüber bin dass es bei mir so lief und zum Glück ohne dass etwas gravierendes passiert ist, so verantwortungslos finde ich es wiederum von den Eltern….. auch von meinen eigenen.
Bei uns hier sehe ich regelmäßig einen Teenager, schätze 14/15 Jahre alt. Den einen Tag regnete es in Strömen, es war saukalt, er gut durch nen Regenmantel geschützt war mit dem Handy zu Gange. Der Hund, ein kleiner Terrier, stand zitternd bis auf die Haut durchnässt neben ihm und sah echt verzweifelt aus. Dieser Junge hat anscheinend nicht genug Verstand um zu erkennen wie es dem Hund geht. Den würde ich nicht mit Hund alleine los gehen lassen.
Dann aber wiederum ist hier eine 9 jährige mit einem Labbi unterwegs die ihn, man könnte tatsächlich sagen, professionell führt.
Das ist wieder so ein Gegenbeispiel zum ersten Fall. Hund und Kind sind zwar Welten in Größe, Gewicht und Kraft getrennt aber es funktioniert. Warum? Beide sind bestens ausgebildet. Natürlich kann auch hier das unerwartete passieren. Aber das Risiko ist dann doch eher gering. Umgebung, Reife und Ausbildungsstand von beiden passt.
Ich denke zum einen sollten die Gewichtsklassen zwischen Hund und Kind stimmig sein. Meine Meinung. Zum anderen gehört aber noch viel mehr dazu, was individuell betrachtet werden sollte. Reife von Kind und Hund, Trainingsstand von Kind und Hund, Umgebung etc.
Meine Tendenz ist daher durchaus eher ein nein und dennoch mit einem aber direkt dahinter, denn ich denke es gibt durchaus Fälle wo es völlig ok ist.
Bei mir damals hat die Hundehaftpflicht übrigens immer anstandslos gezahlt wenn meine Socke und ich was verkackt haben … und das Kinder und Hunde mal Mist bauen ist im allgemeinen ziemlich normal, damit muss man immer rechnen. Deswegen gibt es die Versicherung. Die zahlt unabhängig davon wer den Hund führt, denn es ist der Hund der versichert ist und nicht der HF oder HH. Wenn es aber zu oft zu Schadensfällen kommt kann die Versicherung den Vertrag kündigen.