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Conny
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Anzahl der Antworten 161
zuletzt 30. März

Kind mit Hund alleine unterwegs

Weis jetzt nicht ob’s so richtig hier rein passt, denke aber schon. Heute beim Spaziergang sah ich zwei Kinder, das Mädchen vielleicht 8 oder 9 Jahre, der Junge etwas jünger. Beide waren allein mit einem Hund, schätze Irish Setter oder ähnlich, unterwegs. Konnte ich nicht so genau zuordnen, aber doch relativ groß. Der Hund machte einen gutmütigen und ruhigen Eindruck. Wir sind dann anders gelaufen da ich meinen kenne, der wird schnell größenwahnsinnig und giftig bei großen Hunden und ich wollte nichts provozieren. Vielleicht seh ich das falsch, aber ich finds unverantwortlich Kinder mit Hund alleine laufen zu lassen? Und was ist, wenn was passiert, selbst der liebste und wohlerzogenste Hund kann mal „austicken“. Die kleinen haben doch keine Chance den zu halten. Rechtlich wären da doch die Eltern in der Pflicht oder kann die Versicherung dann auch ablehnen einen Schaden zu übernehmen? Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren.
 
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Sandra
1. Okt. 17:51
Ich bin eins von den besagten Kindern.
Mit 11 bin ich mit meinem ersten eigenen Hund (Schäferhundmix) alleine los. Davor mit unserem vom Zoll ausgebildeten Schäferhund, der aufgrund Epilepsie mit 2 in Rente gehen musste.

Ich sehe es sehr geteilt. Auf einer Seite bin ich froh, dass ich so frühzeitig eine Aufgabe und Verantwortung bekommen habe. Bin mit Hunden groß geworden, kannte das handing seit Wiege an, wohnten in einem kleinen Dorf wo jeder jeden kannte und zur Hilfe geeilt wäre SOFERN irgendjemand es mit bekommen hätte.

Aber wäre es ernst geworden und ich wäre auf mich gestellt gewesen hätte ich null Chancen gehabt diese Hunde zu halten oder sie oder andere zu schützen. Und damit sind wir bei der anderen Seite der Medaille.
So froh wie ich darüber bin dass es bei mir so lief und zum Glück ohne dass etwas gravierendes passiert ist, so verantwortungslos finde ich es wiederum von den Eltern….. auch von meinen eigenen.

Bei uns hier sehe ich regelmäßig einen Teenager, schätze 14/15 Jahre alt. Den einen Tag regnete es in Strömen, es war saukalt, er gut durch nen Regenmantel geschützt war mit dem Handy zu Gange. Der Hund, ein kleiner Terrier, stand zitternd bis auf die Haut durchnässt neben ihm und sah echt verzweifelt aus. Dieser Junge hat anscheinend nicht genug Verstand um zu erkennen wie es dem Hund geht. Den würde ich nicht mit Hund alleine los gehen lassen.

Dann aber wiederum ist hier eine 9 jährige mit einem Labbi unterwegs die ihn, man könnte tatsächlich sagen, professionell führt.
Das ist wieder so ein Gegenbeispiel zum ersten Fall. Hund und Kind sind zwar Welten in Größe, Gewicht und Kraft getrennt aber es funktioniert. Warum? Beide sind bestens ausgebildet. Natürlich kann auch hier das unerwartete passieren. Aber das Risiko ist dann doch eher gering. Umgebung, Reife und Ausbildungsstand von beiden passt.

Ich denke zum einen sollten die Gewichtsklassen zwischen Hund und Kind stimmig sein. Meine Meinung. Zum anderen gehört aber noch viel mehr dazu, was individuell betrachtet werden sollte. Reife von Kind und Hund, Trainingsstand von Kind und Hund, Umgebung etc.
Meine Tendenz ist daher durchaus eher ein nein und dennoch mit einem aber direkt dahinter, denn ich denke es gibt durchaus Fälle wo es völlig ok ist.

Bei mir damals hat die Hundehaftpflicht übrigens immer anstandslos gezahlt wenn meine Socke und ich was verkackt haben … und das Kinder und Hunde mal Mist bauen ist im allgemeinen ziemlich normal, damit muss man immer rechnen. Deswegen gibt es die Versicherung. Die zahlt unabhängig davon wer den Hund führt, denn es ist der Hund der versichert ist und nicht der HF oder HH. Wenn es aber zu oft zu Schadensfällen kommt kann die Versicherung den Vertrag kündigen.
 
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Katrin
12. Okt. 15:21
https://www.saechsische.de/lokales/erzgebirgskreis/erzgebirgskreis-hund-zieht-maedchen-auf-strasse-auto-erfasst-kind-frontal-KKR6F7QMIBD7XBXQAJWSIIXMAU.html
 
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Sonja
12. Okt. 18:53
https://www.saechsische.de/lokales/erzgebirgskreis/erzgebirgskreis-hund-zieht-maedchen-auf-strasse-auto-erfasst-kind-frontal-KKR6F7QMIBD7XBXQAJWSIIXMAU.html
Die Realität holt die Romantik des "Kind geht mit Hund Gassi" dann doch irgendwann ein - gute Besserung der Kleinen 😢
 
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Katrin
12. Okt. 19:59
Die Realität holt die Romantik des "Kind geht mit Hund Gassi" dann doch irgendwann ein - gute Besserung der Kleinen 😢
Einfach schrecklich. Ein Trauma auch für die Autofahrerin.
 
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Bille
13. Okt. 07:39
Noch eine wahre Story: Junge ist vertieft ins Handy gegangen nd verliert plötzlich die Leine. Der kleine schwarze stürzt es ich auf unsere Madame. Ich versuche als Bruce Willis, bin auch so ein Kämpfer (Falls jemand ein Lachen hört: Kommt von meiner Frau), noch den Angriff zu verhindern. Pustekuchen! Ergebnis; Geschockte Madame mit unklarer Bisswunde, wir geschockt und schlimm ein Kind was dachte, kam am Abend heraus, das dachte sein Hund hatte einen anderen getötet. Der Junge kam Abends mit seinem Vater, bezahlte die Arztrechnung und der völlig fertige Junge kam zur Ruhe als er unsere Madame sah. Bisswunde gab es übrigens keine. Der kleine Wüterich hat beim Ablebens seines Kumpels wohl einen Schaden erlitten und ist, laut dem Vater seitdem außer der Spur.
Es tut mir leid, aber ich verstehe diese Geschichte sprachlich nicht.
 
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Bille
13. Okt. 07:41
Mit 8 würde ich kein Kind, nicht mal mit einem Yorky, losgehen lassen. Weder in der Stadt noch auf dem Land.
Da stimme ich absolut zu.
 
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Bille
13. Okt. 07:46
Wenns der eigene Hund und das eigene Kind ist, man einschätzen kann, wie die miteinander agieren es verantwortungsbewusst mit ihm umgeht, und es nur um eine Pipi Runde um den Block geht, wieso nicht? Bei Teenagern hätte ich da tatsächlich manchmal mehr Bedenken, als bei jüngeren Kids.
Es geht nicht darum den eigenen Hund einzuschätzen und das Kind, es gibt oft Situationen die durch unverantwortliche Spaziergänger mit ihren Hunden passieren! Da ist ein Erwachsener gefordert, am Schluss wird noch das Kind verletzt weil es seinen “braven” Hund schützen will - und dann ist es der Hund der Schuld ist.
Es ist die Verpflichtung des Hundehalters für eine sichere Führung seines Tieres zu sorgen. Er ist auch alleine verantwortlich, wenn der Hund jemanden angreift, egal wer das Tier Gassi führt. Ich finde es verantwortungslos diese Aufgabe an ein 8 jähriges Kind zu übergeben.
 
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Bille
13. Okt. 07:49
Es gibt auch genug Erwachsene die null damit umgehen können. Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und auch richtig zu reagieren. Wenn man alles negativ sieht braucht man sich nicht wundern
Ein Hund reagiert auf die jeweilige Situation… Wenn man ruhig spazieren geht und ein anderer Hund nicht erzogen, ohne Leine und aggressiv auf einen zukommt… das kann ein 8jähriger nicht easy handeln. Auf diese andere Aggression reagiert auch ein braver Hund…
Also mir ist da auch mein Kind wichtig, dass ihm nichts passiert.
 
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Andrea
13. Okt. 14:47
Finde es absolut in Ordnung die Kinder mit dem scheinbar doch sehr zuverlässigen Hund gehen zu lassen ( haben meine auch gemacht in dem Alter-sind jetzt beide erwachsen)
Manchen Erwachsenen möchte ich dagegen die Leine wegnehmen
Rechtlich haften natürlich die Eltern- aber geht das uns an?
LG
 
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Sonja
30. März 17:36
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Hildesheim-Hund-beisst-Chihuahua-eines-Siebenjaehrigen-tot,chihuahua116.html

Das wünsche ich niemandem, schon gar nicht einem Kind. Und genau das ist das was ich meine: Kind und Hund können noch so unbescholten sein - passiert sowas, ist das Kind für immer traumatisiert und macht sich Vorwürfe, da es alleine verantwortlich war in dem Moment. Natürlich liegt die Schuld bei dem anderen Halter. Aber das hilft der Kinderseele jetzt auch nicht.