Hallo Jasmin,
zuerst einmal herzlich willkommen hier.
Goldis sind ja gerade als Welpen so richtige Herzensbrecher 🥰 und bei guter Herkunft eine tolle Rasse!
Das Thema ist aber ein weites Feld. Grundsätzlich besteht ja in D Vertragsfreiheit, man kann da im Prinzip jeden erdenklichen Quatsch reinschreiben.
Häufig werden Kaufverträge aber vor Gericht „atomisiert“, weil vor lauter Regelungswut wichtige Rechtsgrundsätze missachtet werden (Treu & Glauben, Sittenwidrigkeit, …). Grundsätzlich kann man in einem Kaufvertrag keine wirksamen Vereinbarungen treffen, die den Rechtsgrundlagen des Bürgerlichen Gesetzbuches entgegen stehen.
Gleichwohl finden sich in vielen privaten Kaufverträgen diverse rechtswidrige Klauseln, weil der Verfasser es übertrieben „gut meint“ und alles mögliche regeln möchte, aber dabei zB klar eine Vertragspartei einseitig unangemessen benachteiligt wird (Sittenwidrigkeit).
Im Kontext einer Hundeapp könnte ich mir vorstellen, dass einige Züchter bei der Verfassung des Vertragswerkes, beseelt von dem Wunsch, den Welpen das ideale Zuhause zu verschaffen, da aus der unromantischen Sicht des Vertragsrechts etwas über das Ziel hinausschießt 😊
Da wird aus dem aus juristischer Sicht recht simplen Vorgang (Einigung, Kaufpreiszahlung, Übergabe der „Ware“) dann ein monumentales „Vertragswerk“…
Ich würde wie folgt vorgehen:
1. aufmerksam und in Ruhe durchlesen
2. Passagen/Klauseln markieren, die du nicht verstehst
3. Passagen/Klauseln markieren, die dich inhaltlich stören
Die Punkte dann mit dem Verkäufer besprechen.
Jetzt ist es meiner Wahrnehmung nach so, dass Züchter aufgrund des Nachfrageüberhangs gerne ihre Position ausnutzen und nach dem Prinzip: „unterschreiben, so wie der Vertrag ist, oder kein Welpe“ verfahren, weil 833 Interessenten warten. Musst du gucken, wen du da hast…
Ich bin kein Rechtsanwalt und darf keine Rechtsberatung anbieten. Ich empfehle also ausdrücklich an dieser Stelle, bei juristischen Fragen einen Rechtsanwalt zu konsultieren.
Abgesehen davon biete ich dir aber gerne an, über einzelne Passagen, die dir seltsam vorkommen, mit dem Blick eines Hundehalters, drüberzulesen.
Oder einfach unterschreiben und darauf hoffen, dass für dich ungünstige Passagen später ohnehin bei einem Rechtsstreit einkassiert werden. Aber auch das sollte ein zugelassener juristischer Berater einschätzen …