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Vanessa
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Anzahl der Antworten 354
zuletzt 5. Mai

Kastrationspflicht/Kastrationspfand

Hallo zusammen! Ganz allgemein gesprochen: Was haltet ihr von vertraglichen Verpflichtungen inkl Kastrationspfand bei manchen Tierschutzvereinen? Soll es ja immer noch geben. Bei Nicht-Nachkommen soll sogar der Entzug des Hundes angedroht werden. Was haltet ihr davon? Würdet ihr gegen so etwas vorgehen?
 
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Tom
4. Mai 14:14
Dann kann man doch fairerweise einen Hund von einer Orga nehmen, die keinen Wert drauf legt. Wäre fair für alle.
Das kann man auf jeden Fall tun und würde ich im Zweifelsfall auch. Aber das ist ja unabhängig voneinander.
Klang jetzt bei dir so als würdest du das in einen Topf werfen:
Wenn der Hund nicht kastriert wird, dann ist es gleich ein fieser mieser Vermehrer

Für mich ist das Ganze tatsächlich relativ einfach:
Es gibt Gründe dafür und es gibt Gründe dagegen. die sind allgemein bekannt. Muss man schauen. Die Entscheidung, ob mein Hund kastriert wird oder nicht, treffe ich selbst zusammen mit meiner Familie nach bestem Wissen und Gewissen jeweils individuell und zum Wohl des Hundes.
Und niemand anderes!
Erstens aus Prinzip und zweitens, weil auch wir allein diejenigen sind, die am Ende die Konsequenzen dieses Eingriffs zu tragen haben.
Wenn eine Orga damit nicht einverstanden ist und ich die Leute nicht vereimern möchte, dann kommen wir einfach nicht zusammen.
 
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Karsten
4. Mai 14:45
Das kann man auf jeden Fall tun und würde ich im Zweifelsfall auch. Aber das ist ja unabhängig voneinander. Klang jetzt bei dir so als würdest du das in einen Topf werfen: Wenn der Hund nicht kastriert wird, dann ist es gleich ein fieser mieser Vermehrer Für mich ist das Ganze tatsächlich relativ einfach: Es gibt Gründe dafür und es gibt Gründe dagegen. die sind allgemein bekannt. Muss man schauen. Die Entscheidung, ob mein Hund kastriert wird oder nicht, treffe ich selbst zusammen mit meiner Familie nach bestem Wissen und Gewissen jeweils individuell und zum Wohl des Hundes. Und niemand anderes! Erstens aus Prinzip und zweitens, weil auch wir allein diejenigen sind, die am Ende die Konsequenzen dieses Eingriffs zu tragen haben. Wenn eine Orga damit nicht einverstanden ist und ich die Leute nicht vereimern möchte, dann kommen wir einfach nicht zusammen.
So sehe ich das auch! Mich erinnert es allerdings an eine sehr düstere Zeit:
Zwangssterilisationen...und noch viel Fürchterlicheres😱😰.....
 
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Tom
4. Mai 15:16
So sehe ich das auch! Mich erinnert es allerdings an eine sehr düstere Zeit: Zwangssterilisationen...und noch viel Fürchterlicheres😱😰.....
Ja, solche gruseligen Asoziationen habe ich auch manchmal, wenn es um Zucht, Rasse und zu lebenswertem Leben geht.
Wenn das Thema dann noch auf Schäferhund kommt, dann denke ich sofort an Rittmeister Stephanitz und Kollegen... Und an „Rassenhygienik“ und natürlich an Blondie... 🙈

Echten Fans stehen die Tränen in den Augen, wenn so ein Hund kastriert oder sterilisiert wird. Soooo schade um die schöne Genetik. Beim Mixen muss man gar nicht groß hinschauen, wie gesund die vielleicht sind. Wenn da die Eier wegkommen, wird stehend Beifall geklatscht. Schon fragwürdig..

Aber diese Diskussion gehört vielleicht nicht hierher...?
Es sei denn, es wäre von Vanessa als TE ausdrücklich erwünscht, dass auch solche Gedanken hier zur Sprache kommen.
Kann dann allerdings dann schnell passieren, dass die Sache eskaliert, kann ich aus Erfahrung sagen ...
 
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Cris Tina
4. Mai 16:02
Ich verstehe Deine Argumentation. Bitte berücksichtige auch, daß es "Privatzüchter" gibt, die zum Teil von sich aus sorgfältiger züchten, als es mancher eingetragene, anerkannte Züchter tut. In meinem Fall geht es um die Zucht von Arbeitshunden, die gezielt nach "Funktionalität und Gesundheit" gezüchtet werden. Manche Bauern und Schäfer tun sich wegen solcher Hunde gezielt zusammen. Ich habe nach langem Suchen solch einen Hund bekommen, und bin total glücklich mit ihm. Mit sorgfältiger Züchten meine ich, daß Funktionalität und Gesundheit vor zB jedem optischen Rassestandard steht. ..Sind aber alles "nur" Mischlinge und keine Rasse.. bestenfalls als "Schläge" anerkannt. Hätten sich nicht engagierte zB Schäfer der Zucht solcher Hunde angenommen, gäbe es sie heute nicht mehr. Sie sind bereits in ihrem Bestand bedroht und das wäre, meiner Ansicht nach, ein großer Verlust.
Ich hatte früher auch einen "Bauernhund", super gesund und mega Charakter. Ein Traum. Die Hündin hatte jährlich einen Wurf mit dem Rüden des Nachbarbauern. So haben die sich und die anderen Bauern mit Nachwuchs versorgt für den Hof und die übrigen Welpen wurden verkauft, aber nicht gewinnorientiert. Die Bauern kannten beide Eltern. Hätten sie mir meine nicht versprochen, hätten sie sie sehr gerne behalten.

Bei uns war das vor dem Hundeboom nicht unüblich und kommt auch heute vor, dass die Leute lieber so einen Bauernhund möchten als eine Rasse. Übrigens nicht so leicht zu bekommen, da nicht aus Gewinnsucht einfach wild vermehrt wird.

Nun habe ich zwei aus dem Tierschutz, weil die schon existierten. Waren erwachsen und kastriert. Einer aus einem Tierheim mit 300 Hunden. Geht gar nicht ohne Kastration.

Vom Kastrationspfand hatte ich noch nie gehört. Der Gedanke, dass der Hund nur mehr oder weniger kostendeckend abgegeben wird aus Tierschutzgründen aber bei weiterer Vermehrung höhere Kosten entstehen finde ich nicht abwegig. Vielleicht sollte man es nicht zwingend mit einer Kastrationspflicht verknüpfen. Sondern damit, dass bei Nachwuchs pro Welpe ein bestimmter, nicht unerheblicher Betrag als Konventionslstrafe bezahlt werden muss.
 
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Tom
4. Mai 16:27
Ich hatte früher auch einen "Bauernhund", super gesund und mega Charakter. Ein Traum. Die Hündin hatte jährlich einen Wurf mit dem Rüden des Nachbarbauern. So haben die sich und die anderen Bauern mit Nachwuchs versorgt für den Hof und die übrigen Welpen wurden verkauft, aber nicht gewinnorientiert. Die Bauern kannten beide Eltern. Hätten sie mir meine nicht versprochen, hätten sie sie sehr gerne behalten. Bei uns war das vor dem Hundeboom nicht unüblich und kommt auch heute vor, dass die Leute lieber so einen Bauernhund möchten als eine Rasse. Übrigens nicht so leicht zu bekommen, da nicht aus Gewinnsucht einfach wild vermehrt wird. Nun habe ich zwei aus dem Tierschutz, weil die schon existierten. Waren erwachsen und kastriert. Einer aus einem Tierheim mit 300 Hunden. Geht gar nicht ohne Kastration. Vom Kastrationspfand hatte ich noch nie gehört. Der Gedanke, dass der Hund nur mehr oder weniger kostendeckend abgegeben wird aus Tierschutzgründen aber bei weiterer Vermehrung höhere Kosten entstehen finde ich nicht abwegig. Vielleicht sollte man es nicht zwingend mit einer Kastrationspflicht verknüpfen. Sondern damit, dass bei Nachwuchs pro Welpe ein bestimmter, nicht unerheblicher Betrag als Konventionslstrafe bezahlt werden muss.
Finde ich eine interessante und ganz spontan auch nachdenkenswerte Einstellung. Bin noch nicht sicher, ob es auch meine ist, aber ich werde das Ganze gleich auch noch mal lesen.

Aber wenn ich ehrlich bin, ist es glaube ich vielleicht mutig, sowas hier zu posten.
Keine Ahnung, ob dir das bewusst ist, aber ich sehe schon kommen, dass manchen Leute mit sehr klarer Meinung über Rasse und Vermehrung und Hobbyzucht direkt der Hut hochgeht und die vielleicht so nicht nicht freundlich zu dir sein werden. Das täte mir Leid dann.

Wenn wir Glück haben, sind die in diesem Thema nicht beteiligt und wir können vielleicht ganz vernünftig drüber reden.
 
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Nicole
4. Mai 16:33
Und um auf die eigentliche Frage zurück zu kommen... es gebietet schon der Anstand einen geschlossenen Vertrag auch einzuhalten. So einfach ist das. Aber die Moral der Menschheit geht leider den Bach herunter. Und die Leidtragenden sind die Tiere.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 16:37
Chris! Meine Zustimmung haste. Ich stell mich dann vor Dir, wenn es Zoff gibt. 😁
Meiner ist ein auch ein reinrassiger Appenzeller, hoffe ich. Genau weiß man es nur mit einer Genanalyse. Und er kommt aus Altomünster vom Bauernhof. Und wie Du es erklärt hast, genauso ist es bei vielen Bauern.
Und auch die Appenzeller oder Entlebucher würde es heute nimmer geben, wenn es keine Züchter und Zuchtvereine geben würde, die gerade noch rechtzeitig erkannt haben, dass diese beiden Rassen gefährdet sind. Für mich auch ein Grund, nicht die Schere anzusetzen.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 16:38
Ich hatte früher auch einen "Bauernhund", super gesund und mega Charakter. Ein Traum. Die Hündin hatte jährlich einen Wurf mit dem Rüden des Nachbarbauern. So haben die sich und die anderen Bauern mit Nachwuchs versorgt für den Hof und die übrigen Welpen wurden verkauft, aber nicht gewinnorientiert. Die Bauern kannten beide Eltern. Hätten sie mir meine nicht versprochen, hätten sie sie sehr gerne behalten. Bei uns war das vor dem Hundeboom nicht unüblich und kommt auch heute vor, dass die Leute lieber so einen Bauernhund möchten als eine Rasse. Übrigens nicht so leicht zu bekommen, da nicht aus Gewinnsucht einfach wild vermehrt wird. Nun habe ich zwei aus dem Tierschutz, weil die schon existierten. Waren erwachsen und kastriert. Einer aus einem Tierheim mit 300 Hunden. Geht gar nicht ohne Kastration. Vom Kastrationspfand hatte ich noch nie gehört. Der Gedanke, dass der Hund nur mehr oder weniger kostendeckend abgegeben wird aus Tierschutzgründen aber bei weiterer Vermehrung höhere Kosten entstehen finde ich nicht abwegig. Vielleicht sollte man es nicht zwingend mit einer Kastrationspflicht verknüpfen. Sondern damit, dass bei Nachwuchs pro Welpe ein bestimmter, nicht unerheblicher Betrag als Konventionslstrafe bezahlt werden muss.
Dein letzter Absatz greift aber auch gewaltig ins Persönlichkeitsrecht.
Wer soll es überprüfen?
Du musst niemand die Tür öffnen du musst es niemand offenbaren.
Mit dem Einzug in dein heim hat niemand mehr über den Hund und seinen Verwendungszweck zu bestimmen außer du.
Tierquälerei, schlechte Haltungsbedingungen außen vor gelassen.
 
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Sonja
4. Mai 16:58
Wenn's ja nur darum geht, dass die TS Hunde nicht zur weiteren Vermehrung eingesetzt werden; warum werden sie dann nicht Sterilisiert statt Kastriert ? Eine Sterilisation verhindert auch die Vermehrung und ist außerdem ein kleinerer Eingriff was OP an sich aber auch "Hormonhaushalt" betrifft. Ich denke Eher das aus anderen Gründen kastriert wird : "einfacher", geht schneller, ist billiger.... Außerdem wie in einigen Ländern kastriert wird (auch unter der "Obhut"einiger TS Organisationen) ist schon nahe der "Tierschutz widrigkeit" , das ist oftmals "Fließbandarbeit" .... Ein befreundeter TA , der einige Jahre immer mal wieder im Ausland an "Kastrations-Aktionen" ehrenamtlich Teilnahm berichtete es: Ein bestimmtes Pensum an Kastration müsste in einer bestimmten Zeit erledigt werden so das gar keine Zeit blieb sich individuell um das Tier zu kümmern, es wurde unsauber gearbeitet, wenn ein Hoden nicht runtergestiegen war blieb der einfach im Hund, keine Zeit zur "Suche". Hunde wurden von unqualifizierten Personen in Narkose gelegt, keine Kontrolle/Aufsicht vor während und nach der Narkose, manchmal wurden einfach offene Zelte und Holztische aufgestellt, also keine Sterile Umgebung etc.... und das ganze war nicht vor 20+Jahren... Auch heute hatt er Hunde die "Krank-kastriert" oder "unsauber Kastriert" wurden unter seinen Patienten, einfach gesagt kaum einer weiß wie teils bei solchen Katrations-Aktionen gepfuscht wird/wurde....
 
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Nicole
4. Mai 17:14
Chris! Meine Zustimmung haste. Ich stell mich dann vor Dir, wenn es Zoff gibt. 😁 Meiner ist ein auch ein reinrassiger Appenzeller, hoffe ich. Genau weiß man es nur mit einer Genanalyse. Und er kommt aus Altomünster vom Bauernhof. Und wie Du es erklärt hast, genauso ist es bei vielen Bauern. Und auch die Appenzeller oder Entlebucher würde es heute nimmer geben, wenn es keine Züchter und Zuchtvereine geben würde, die gerade noch rechtzeitig erkannt haben, dass diese beiden Rassen gefährdet sind. Für mich auch ein Grund, nicht die Schere anzusetzen.
Es geht ja auch nicht um ein Zuchtverbot. Schade, leider nichts verstanden. Gerade jemand, der die Zustände im Ausland kennt, sollte doch verstehen.