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Vanessa
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Anzahl der Antworten 354
zuletzt 5. Mai

Kastrationspflicht/Kastrationspfand

Hallo zusammen! Ganz allgemein gesprochen: Was haltet ihr von vertraglichen Verpflichtungen inkl Kastrationspfand bei manchen Tierschutzvereinen? Soll es ja immer noch geben. Bei Nicht-Nachkommen soll sogar der Entzug des Hundes angedroht werden. Was haltet ihr davon? Würdet ihr gegen so etwas vorgehen?
 
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Michi
4. Mai 07:35
Michi, das blöde an der Sache ist ja, dass die Leute es auch machen wie sie es brauchen. Und da helfen auch Regelungen nicht, die keinem weh tun. Da helfen nur saftige Strafen. Sp sind wir Menschen halt. Also ich würde auch die Kommunikation suchen, wenn ich mit dem Tierschutzverein vorher etwas ausgemacht habe, wo ich jetzt in ein Problem laufen würde. Das werden aber nur 50% der Menschen tun.
Und genau deswegen sollten Hunde nur kastriert abgegeben werden. Ein Problem ist es halt, wenn die Tiere zu jung sind.
....und ....die Meinung, die ich hier vertreten ....es geht mir NUR um die Tierschutzhunde.
Ich bin nicht dafür, dass jeder seinen Hund kastrieren lässt.
Das soll jeder selber entscheiden!
 
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Alex
4. Mai 07:36
Ich gebe Michi vor allem in sofern recht, als das ich es schwierig finde eine Abmachung zu treffen und dieser nicht zu folgen. Und dann auch noch „Leistungen“ der Gegenpartei zu wollen finde ich irgendwie bodenlos.

Du sagst, die Person hat den Vertrag nicht gesehen, bis sie den Hund abgeholt hat, aber keine Art und Weise vorher zu erkennen, dass der Verein nicht seriös ist. Das widerspricht sich für mich, denn ich hätte eine Einsicht eines solchen Vertrags vorher eingefordert. Da könnte ja sonst was drin Stehen.

Wenn man dann Teile des Vertrags nicht erfüllen möchte, sollte man sie entweder nicht abschließen und einen anderen Hund suchen oder den Teil durch diskutieren und absprechen.

Jetzt ist es nunmal do, dass man dich nicht zwingen kann den Hund zu kastrieren, also kannst du entscheiden es nicht zu tun. Aber dafür dann das Geld wieder zurück zu verlangen, da fehlt mir das Verständnis. Ganz unabhängig vom Thema kastration gilt das für mich für alle Auflagen in solchen Verträgen
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 07:55
Also ich habe gestern von einem Tierschützer der seit 2020 in Rumänien arbeitet und dort auch bis Dez 22 gelebt hat, einen spannenden Beitrag zur Kastration gehört.

In Rumänien sind die Plätze begrenzt im Tierheim und Auffangstationen. Würde nun jede Hündin unkastriert bleiben, könnte man nicht mal Herr der Lage werden. Zum Wohl dieser Tiere wird also kastriert. Auch wenn die Hündin bereits trächtig ist.

In Deutschland gibt es andere Gesetze zu diesem Punkt.
Viele Vereine haben den Punkt Kastration aus ihren Verträgen gestrichen, weil es nicht zur heutigen Zeit passt und wie hier bereits mehrfach gesagt wurde, es ist nichtig!

Tatsächlich muss sich jeder Besitzer selbst im klaren darüber sein, dass er einen Hund bekommt und das man nicht vermehren sollte, nur weil Hund XY ja so süß ist.
Fakt ist unsere Tierheime sind voll, auch dank der Vermehrerei und das betrifft auch unkastrierte Tierschutzhunde. (Selbst schon mitbekommen… Naja ein Hundefreund weniger 😅).

Trotzdem stimme ich Michi umgekehrt zu, niemand ist verpflichtet von einem Verein einen Hund zu übernehmen, der solche Klauseln hat.
Wenn dieses Vorgehen nicht mit der eigenen Einstellung passt und man 100% sagen kann, ich kann gewährleisten das meine Hündin keine Welpen bekommt, dann sollte man so faire sein und das ehrlich dem Verein kommunizieren.
Und wenn diese sagen, dann ist der Hund nicht für dich, dann sollte man das eben so faire akzeptieren und in einem Verein gucken, der diese Klausel nicht hat.
Diese Erwartungshaltung der Hund soll das, das und das können und mich sofort lieben und dankbar sein, dass wird sehr oft von Adoptanten vorausgesetzt.
Aber wehe da steht etwas von kastration.
Schraubt doch einmal eure Erwartungen herunter. Fragt nach warum das im Vertrag steht und versucht es zu verstehen.
Ist halt immer so eine Doppelmoral
 
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Michi
4. Mai 07:56
Also ich habe gestern von einem Tierschützer der seit 2020 in Rumänien arbeitet und dort auch bis Dez 22 gelebt hat, einen spannenden Beitrag zur Kastration gehört. In Rumänien sind die Plätze begrenzt im Tierheim und Auffangstationen. Würde nun jede Hündin unkastriert bleiben, könnte man nicht mal Herr der Lage werden. Zum Wohl dieser Tiere wird also kastriert. Auch wenn die Hündin bereits trächtig ist. In Deutschland gibt es andere Gesetze zu diesem Punkt. Viele Vereine haben den Punkt Kastration aus ihren Verträgen gestrichen, weil es nicht zur heutigen Zeit passt und wie hier bereits mehrfach gesagt wurde, es ist nichtig! Tatsächlich muss sich jeder Besitzer selbst im klaren darüber sein, dass er einen Hund bekommt und das man nicht vermehren sollte, nur weil Hund XY ja so süß ist. Fakt ist unsere Tierheime sind voll, auch dank der Vermehrerei und das betrifft auch unkastrierte Tierschutzhunde. (Selbst schon mitbekommen… Naja ein Hundefreund weniger 😅). Trotzdem stimme ich Michi umgekehrt zu, niemand ist verpflichtet von einem Verein einen Hund zu übernehmen, der solche Klauseln hat. Wenn dieses Vorgehen nicht mit der eigenen Einstellung passt und man 100% sagen kann, ich kann gewährleisten das meine Hündin keine Welpen bekommt, dann sollte man so faire sein und das ehrlich dem Verein kommunizieren. Und wenn diese sagen, dann ist der Hund nicht für dich, dann sollte man das eben so faire akzeptieren und in einem Verein gucken, der diese Klausel nicht hat. Diese Erwartungshaltung der Hund soll das, das und das können und mich sofort lieben und dankbar sein, dass wird sehr oft von Adoptanten vorausgesetzt. Aber wehe da steht etwas von kastration. Schraubt doch einmal eure Erwartungen herunter. Fragt nach warum das im Vertrag steht und versucht es zu verstehen. Ist halt immer so eine Doppelmoral
👏🏻👏🏻👏🏻
 
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Franziska
4. Mai 08:22
Um hier noch mal einen anderen Punkt einzuwerfen: Man kann seinen Rüden auch sterilisieren lassen. Dabei bleibt der Hormonhaushalt (der vielen so wichtig ist) intakt, aber die Vermehrung ist definitiv ausgeschlossen....
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 08:28
Ich war gerade auf einer Wiese und traf eine Frau. Ihren Hund hatte sie aus Rumänien. Sie schilderte mir die dortige Situation. Das war so interessant, dass ich meinen eigentlichen Heimweg anpasste.
Ihr Hund war traumatisiert, ständig am zittern, Rücken kaputt, Ohren verstümmelt. Das ist Tierquälerei und dem Staat ist nur eingefallen Prämien zu zahlen, wenn die Hunde in Tötungsstationen abgeliefert werden. Schlimm, oder! Was fördert man damit?
Mittlerweile hat sich da eine Mafia gebildet und die Politiker in dem Land werden bedroht, weil sich sich dazu kritisch äußern und andere bessere Vorschläge vorbringen. Soviel dazu, wozu Menschen fähig sind. Solange Geld bzw. Verdienen eine Rolle spielt und keine saftigen Strafen, wird man die Situation mit der übermäßigen Population nicht lösen, nicht in Deutschland! Und Tierschutzvereine und Menschen, die sich für die Hunde einsetzen, werden es auch in 50 Jahren noch tun müssen. Rettet man 1 Hund kommen x dafür nach. Leider deprimierend. Sorry, dass ich Euch da in die Realität holen muss. Die Kastration hierzulande bringt diesbezüglich wenig. Ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr nicht.
 
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Andreas
4. Mai 08:28
Aus aktuellem, traurigem Anlass habe ich mir die Diskussionsbeiträge durchgelesen und ich bedanke mich für diesen interessanten Thread.

Leider ist in meinem Bekanntenkreis eine 1,5 Jahre alte, gesunde Mischlingshündin aus dem Tierschutz, nach einer Kastration, eingeschlafen..

Mir ist klar, daß so etwas (hoffentlich) selten vorkommt.. Mich motiviert der Fall, mich genau in das Thema einzulesen. Wir reden hier über eine heftige Operation (zumindest bei Hündinnen).

Niemals käme ich auf die Idee, die Verantwortung für das Wohlergehen meines Schatzes von mir zu weisen.

Kein Tierarzt, kein Verein, kein Vertrag, kein Gesetz usw kann mir diese Verantwortung nehmen.

😉 Über kompetente Beratung freue ich mich natürlich. Danke nochmals für Eure Beiträge.
 
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Michi
4. Mai 08:33
Ich war gerade auf einer Wiese und traf eine Frau. Ihren Hund hatte sie aus Rumänien. Sie schilderte mir die dortige Situation. Das war so interessant, dass ich meinen eigentlichen Heimweg anpasste. Ihr Hund war traumatisiert, ständig am zittern, Rücken kaputt, Ohren verstümmelt. Das ist Tierquälerei und dem Staat ist nur eingefallen Prämien zu zahlen, wenn die Hunde in Tötungsstationen abgeliefert werden. Schlimm, oder! Was fördert man damit? Mittlerweile hat sich da eine Mafia gebildet und die Politiker in dem Land werden bedroht, weil sich sich dazu kritisch äußern und andere bessere Vorschläge vorbringen. Soviel dazu, wozu Menschen fähig sind. Solange Geld bzw. Verdienen eine Rolle spielt und keine saftigen Strafen, wird man die Situation mit der übermäßigen Population nicht lösen, nicht in Deutschland! Und Tierschutzvereine und Menschen, die sich für die Hunde einsetzen, werden es auch in 50 Jahren noch tun müssen. Rettet man 1 Hund kommen x dafür nach. Leider deprimierend. Sorry, dass ich Euch da in die Realität holen muss. Die Kastration hierzulande bringt diesbezüglich wenig. Ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr nicht.
Deswegen muss man das Elend ja nicht noch fördern indem man noch bewusst Mischlingswelpen in Deutschland zur Welt kommen lässt. Der von dir beschriebene Hund, gerettet aus der Hölle, soll vielleicht hier nochmal Junge kriegen? All das gibt es...für mich ist ein seriöser Tierschutz der, der Verantwortung übernimmt und das für seine Hunde ausschliesst. Auch wenn es viel bequemer ist zu sagen: was geht es uns an, wenn der Hund mal vermittelt ist...
 
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Lea
4. Mai 08:34
Ich war gerade auf einer Wiese und traf eine Frau. Ihren Hund hatte sie aus Rumänien. Sie schilderte mir die dortige Situation. Das war so interessant, dass ich meinen eigentlichen Heimweg anpasste. Ihr Hund war traumatisiert, ständig am zittern, Rücken kaputt, Ohren verstümmelt. Das ist Tierquälerei und dem Staat ist nur eingefallen Prämien zu zahlen, wenn die Hunde in Tötungsstationen abgeliefert werden. Schlimm, oder! Was fördert man damit? Mittlerweile hat sich da eine Mafia gebildet und die Politiker in dem Land werden bedroht, weil sich sich dazu kritisch äußern und andere bessere Vorschläge vorbringen. Soviel dazu, wozu Menschen fähig sind. Solange Geld bzw. Verdienen eine Rolle spielt und keine saftigen Strafen, wird man die Situation mit der übermäßigen Population nicht lösen, nicht in Deutschland! Und Tierschutzvereine und Menschen, die sich für die Hunde einsetzen, werden es auch in 50 Jahren noch tun müssen. Rettet man 1 Hund kommen x dafür nach. Leider deprimierend. Sorry, dass ich Euch da in die Realität holen muss. Die Kastration hierzulande bringt diesbezüglich wenig. Ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr nicht.
Das ist schlimm 😔
Vermutlich hast du Recht und die Situation wird sich so schnell leider nicht ändern.
Ich persönlich habe mich aber für Hunde aus dem Tierschutz entschieden, weil ich einen Zuchthund nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
Ich weiß dass man damit nicht die Welt rettet, aber meinen zwei tollen Hunden habe ich dadurch ein schönes Leben ermöglicht.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 08:42
Das ist schlimm 😔 Vermutlich hast du Recht und die Situation wird sich so schnell leider nicht ändern. Ich persönlich habe mich aber für Hunde aus dem Tierschutz entschieden, weil ich einen Zuchthund nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Ich weiß dass man damit nicht die Welt rettet, aber meinen zwei tollen Hunden habe ich dadurch ein schönes Leben ermöglicht.
Das ehrt Dich! Aber wie gesagt, das Problem sind auch nicht Leute wie ich, die eben anders darüber denken und nur einen Hund vom Züchter hierzulande nehmen. Keinen der aus dem Kofferraum oder aus dem Ausland kommt und hier am Ende in Tierschutzvereinen landet. Natürlich gut für die Hunde wenn sie hier aufgefangen werden, aber nicht lösungsorintiert für das eigentliche Problem.