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Vanessa
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zuletzt 5. Mai

Kastrationspflicht/Kastrationspfand

Hallo zusammen! Ganz allgemein gesprochen: Was haltet ihr von vertraglichen Verpflichtungen inkl Kastrationspfand bei manchen Tierschutzvereinen? Soll es ja immer noch geben. Bei Nicht-Nachkommen soll sogar der Entzug des Hundes angedroht werden. Was haltet ihr davon? Würdet ihr gegen so etwas vorgehen?
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 06:39
Im Ausland ist eine Kastrationspflicht etwas anderes, das muss neu diskutiert werden. Also mit Ausland meine ich dir Länder mit vielen Straßentieren. Ich weiß, wir haben auch in Deutschland Straßentiere. Aber bei Hunden jedem die unkontrollierte Vermehrung von Tierschutztieren vorzuhalten finde ich einfach nicht richtig.
Vanessa, da hast Du was reininterpretiert. Also ich mache keinem Vorhaltungen, wenn er Hunde aus dem Tierschutz vermehrt. Genau das Gegenteil davon! Unkontrolliert gibt's das überhaupt? Doch nur in den Ländern, wo man eine Plage mit Straßenhunden hat. Und hier meine ich, muss der Staat handeln. Aber wir wollen ja wiedermal die Welt retten und den Ländern die Arbeit, ähh... das Problem abnehmen. Da dreht man sich im Kreis und es wird sich nichts ändern, leider.
 
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Nadine
4. Mai 06:42
Ich verstehe, dass die Tierschutzvereine eine Kastrationspflicht wollen - man kann den Leuten ja immer nur vor den Kopf schauen. Ob die natürlich was bringt, wenn sie nicht rechtswirksam ist, darüber kann man streiten. Ich denke tatsächlich, dass einige Leute, wo es sonst zu (echten) ups-Würfen kommen würde, aus Bequemlichkeit und weil es im Vertrag steht kastrieren. Den Leuten, die von Anfang an mit den "billigen" Hunden vermehren möchten, kommt man damit leider nicht bei.

Ich persönlich mag keinen Welpen haben, sondern nehme lieber einen erwachsenen Hund. Damit stellt sich die Frage eigentlich nicht, weil die Hunde dann schon kastriert sind. Würde ich einen unkastrierten Hund nehmen wollen, würde ich dem Verein bereits von Anfang an sagen, dass ich nur bei gesundheitlicher Indikation kastrieren lasse, der Hund sich aber unter Garantie bei mir nicht vermehren wird. Wenn der Verein damit einverstanden ist, aber den Passus nicht aus dem Vertrag streichen will, unterschreibe ich das auch in dem Wissen, dass es ungültig ist. Wenn der Verein es nicht will, wird es eben ein anderer Hund.

Den unten beschriebenen Fall mit Vertrag erst am Flughafen unterschreiben finde ich tatsächlich sehr merkwürdig und ich würde mich darauf von Anfang an nicht einlassen. Klingt für mich nicht sehr seriös, wenn nicht vorher schon ein Vertrag zugesendet wurde. Ich kenne es so, dass erst der Vertrag unterschrieben wird und man dann erst den Hund bekommt. Was macht der Verein denn sonst, wenn der Hund schon in Deutschland ist und der Adoptant nicht unterschreiben will?
 
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Michi
4. Mai 06:46
Vanessa, da hast Du was reininterpretiert. Also ich mache keinem Vorhaltungen, wenn er Hunde aus dem Tierschutz vermehrt. Genau das Gegenteil davon! Unkontrolliert gibt's das überhaupt? Doch nur in den Ländern, wo man eine Plage mit Straßenhunden hat. Und hier meine ich, muss der Staat handeln. Aber wir wollen ja wiedermal die Welt retten und den Ländern die Arbeit, ähh... das Problem abnehmen. Da dreht man sich im Kreis und es wird sich nichts ändern, leider.
Du machst keinem Vorhaltungen, wenn er Hunde aus dem Tierschutz vermehrt, also überhaupt vermehrt? Interessante Einstellung, hab ich so tatsächlich selten hier gelesen....
 
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Tanja
4. Mai 06:50
Nö. Das wird nicht immer klar kommuniziert. Du kannst nicht von deinem Verein auf alle schließen. Ich kenne einen solchen Fall, deswegen kam ich auf das Thema und da wurde das nirgends kommuniziert. Erst am Flughafen mit dem Hund im Arm wurde der Vertrag gezeigt. Weil Vereine die so was machen wissen dass es nicht rechtens ist. Und nein, das erkennt man oft nicht vorher diese Art des unseriösen Handelns…
Dann war das wohl kein seriöser Verein. Den Vertrag bekommt man, bevor der Hund auf die Reise geht.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 07:08
Ist der gerette Hund ein schlechterer Hund? D.h. also nur noch Hunde aus guten Verhältnissen dürfen Kinder bekommen. Was ist das denn für eine Logik? Klingt ja fast nach Rassismus. Sorry wenn ich das jetzt so empfinde.
Ich denke es geht dem Verein eher darum, dass nach der Vermittlung eines Hundes nicht zwei Jahre später 5 seiner Kinder im Tierheim landen. Die Qualifikation des Hundes für eine gesundheitlich einwandfreie Züchtung steht da nicht im Fokus.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 07:15
Ich bin da absolut auf Michis Seite. Warum hab ich mir einen Hund aus dem Tierschutz geholt? Weil für mich nicht noch ein Welpe „produziert“ werden muss (um es mit den Worten einer Dame zu zitieren, die sich während Corona unbedingt einen Labradorwelpen zulegen wollte, aber die Züchter nicht mit der Produktion hinterher kommen🤦🏻‍♀️) Wer sich bewusst für einen Tierschutzhund entscheidet, dann vermutlich um ihn zu retten und gleichzeitig nicht mitverantwortlich für das Elend zu sein. Dazu gehört Kastration. Und ja, auch in Deutschland. Das weiß man im Voraus. Man unterschreibt es. Wird einem der Vertrag erst bei der Übergabe in die Hände gedrückt - selbst schuld. Hätte man sich vorher über die Seriosität informieren sollen. Selbst wenn man meint, nicht kastrieren zu wollen, weil man aufpasst dass es nicht zu einer Deckung kommt, kann es eben leider doch mal ungewollt passieren. Somit gibt es unnötig wieder Welpen. Zu deiner Frage Vanessa: Die „Kastrationspflicht“ der Tierschutzvereine ist zu 100% nachvollziehbar. Für wen es das nicht ist, sollte seine Hintergründe und Einstellung zum Tierschutz hinterfragen.
Aber eine Befruchtung passiert ja nicht mal schnell in 5 Sekunden. Wer seinen Hund im Freilauf im Blick hat (was eh jeder tun sollte) kann ohne Probleme eine ungewollte Deckung verhindern. Ich denke Halter mit läufigen Damen sind eh extra aufmerksam. Und mein Rüde verschwindet auch nicht mal für eine halbe Stunde irgendwo ins nirgendwo. Wieso dann kastrieren, wenn keine medizinische Indikation vorliegt? Sexualhormone haben wichtige Funktionen im gesamten Körper, die die "Geilheit" weit übersteigen. Wenn der Hund keinen pathologischen Sexualtrieb hat, nicht leidet und keine anatomischen bzw physiologischen Gründe vorliegen, ist eine Kastration ein sinnloser Eingriff. Wie gesagt, Hunde sind ja keine Katzen, die den ganzen Tag draußen treiben was sie wollen.
 
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Nicole
4. Mai 07:20
Aber eine Befruchtung passiert ja nicht mal schnell in 5 Sekunden. Wer seinen Hund im Freilauf im Blick hat (was eh jeder tun sollte) kann ohne Probleme eine ungewollte Deckung verhindern. Ich denke Halter mit läufigen Damen sind eh extra aufmerksam. Und mein Rüde verschwindet auch nicht mal für eine halbe Stunde irgendwo ins nirgendwo. Wieso dann kastrieren, wenn keine medizinische Indikation vorliegt? Sexualhormone haben wichtige Funktionen im gesamten Körper, die die "Geilheit" weit übersteigen. Wenn der Hund keinen pathologischen Sexualtrieb hat, nicht leidet und keine anatomischen bzw physiologischen Gründe vorliegen, ist eine Kastration ein sinnloser Eingriff. Wie gesagt, Hunde sind ja keine Katzen, die den ganzen Tag draußen treiben was sie wollen.
Es gibt mehr wie genug Halter wo Hunde in Regelmäßigkeit abhauen….

Das ist für mich tatsächlich kein Argument.
 
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Lea
4. Mai 07:21
Aber eine Befruchtung passiert ja nicht mal schnell in 5 Sekunden. Wer seinen Hund im Freilauf im Blick hat (was eh jeder tun sollte) kann ohne Probleme eine ungewollte Deckung verhindern. Ich denke Halter mit läufigen Damen sind eh extra aufmerksam. Und mein Rüde verschwindet auch nicht mal für eine halbe Stunde irgendwo ins nirgendwo. Wieso dann kastrieren, wenn keine medizinische Indikation vorliegt? Sexualhormone haben wichtige Funktionen im gesamten Körper, die die "Geilheit" weit übersteigen. Wenn der Hund keinen pathologischen Sexualtrieb hat, nicht leidet und keine anatomischen bzw physiologischen Gründe vorliegen, ist eine Kastration ein sinnloser Eingriff. Wie gesagt, Hunde sind ja keine Katzen, die den ganzen Tag draußen treiben was sie wollen.
Klar, kommt selten vor. Und trotzdem gibt es unachtsame Hundehalter und es passiert eben doch.
Ich denke der Tierschutz möchte das einfach zu 100% ausschließen und ich finde das auch in Ordnung, denn auch nur ein Ups-Wurf ist schon einer zu viel.
 
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Michi
4. Mai 07:25
Aber eine Befruchtung passiert ja nicht mal schnell in 5 Sekunden. Wer seinen Hund im Freilauf im Blick hat (was eh jeder tun sollte) kann ohne Probleme eine ungewollte Deckung verhindern. Ich denke Halter mit läufigen Damen sind eh extra aufmerksam. Und mein Rüde verschwindet auch nicht mal für eine halbe Stunde irgendwo ins nirgendwo. Wieso dann kastrieren, wenn keine medizinische Indikation vorliegt? Sexualhormone haben wichtige Funktionen im gesamten Körper, die die "Geilheit" weit übersteigen. Wenn der Hund keinen pathologischen Sexualtrieb hat, nicht leidet und keine anatomischen bzw physiologischen Gründe vorliegen, ist eine Kastration ein sinnloser Eingriff. Wie gesagt, Hunde sind ja keine Katzen, die den ganzen Tag draußen treiben was sie wollen.
Es wäre halt wunderbar, wenn man sich auf die Leute verlassen könnte.
Nach meiner jahrzehntelangen Vermittlungsarbeit kann ich sagen, dass du noch so genau kontrollieren und besprechen kannst.Manche Leute machen was sie wollen.
Kleines Beispiel...letzte Nacht sind 2 Hunde nach Deutschland geflogen.
Heute bekomme ich ein Video auf dem der Hund ein normales Geschirr beim Spaziergang trägt.
Aufklärung vorher 95 mal darauf hingewiesen, dass der Hund 8 Wochen lang Sicherheitsgeschirr tragen muss und nicht abgeleint werden darf. Das unterschreiben sie im Vertrag.
Die Hunde haben ein neues Sicherheitsgeschirr um, wenn sie aus der Türkei kommen. Die Leute bekommen es von uns, müssen es nicht mal kaufen.
So sieht leider die Realität manchmal aus. Man kann sich nicht auf Leute verlassen, die man garnicht kennt. Noch nichtmal auf Bekannte kann man sich immer verlassen....
Ist das dann auch Bevormundung, wenn man sich um das Wohl des Hundes sorgt???
 
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Dogorama-Mitglied
4. Mai 07:32
Michi, das blöde an der Sache ist ja, dass die Leute es auch machen wie sie es brauchen. Und da helfen auch Regelungen nicht, die keinem weh tun. Da helfen nur saftige Strafen. Sp sind wir Menschen halt.
Also ich würde auch die Kommunikation suchen, wenn ich mit dem Tierschutzverein vorher etwas ausgemacht habe, wo ich jetzt in ein Problem laufen würde. Das werden aber nur 50% der Menschen tun.