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Jens
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zuletzt 26. Okt.

Erfahrungen Ernährungsberatung für Vergleich

Hallo zusammen, wir hatten bei einer bekannten Firma eine "ausführliche Ernährungsberatung". Allerdings stellte sich dies als inkompetent und viel zu kurz raus. Wir hatten ein kurzes Telefonat von 16 Minuten, in denen sie allgemeine Fragen zu meinem Hund gestellt hat und ich nicht dachte, dass dies bereits die Ernährungsberatung sei. Am Ende wurde eine kurze Mail geschickt mit einem allgemeingültiger "Futterplan" ausgespuckt, der so von google hätte kommen können und nicht mal anwendbar ist für meinen speziellen Fall, das schreibt sogar die Tierärztin selbst. Die Tierärztin hat sich nicht vorbereitet oder ist auf die Laborwerte meines Hundes eingegangen. Trotzdem möchten sie fast 200 Euro dafür. Nun meine Frage an euch: Hattet ihr schonmal eine ausführliche Ernährungsberatung? Könnt ihr mir eventuell ein paar Erfahrungsberichte und Vergleiche nennen? Wie lange hat es gedauert, wie detailliert waren die Gespräche. Wie detailliert waren die Pläne, was habt ihr alles an Unterlagen erhalten? Habt ihr eventuell noch diese Unterlagen und Futterpläne und könnt diese schicken, natürlich gerne geschwärzt, nur, dass der Umfang klar wird? Und was habt ihr dann am Ende gezahlt. Ich möchte die Firma gerne auf Wucher verklagen und habe schon einige Beweise gesammelt. Jetzt fehlen mir nur noch Berichge von Kunden anderer Firmen. Vielen Dank im Voraus, ihr wärt mir eine große Hilfe! Mein Hund ist krank und ich brauche echte Unterstützung und kann nicht mein Geld an solche Leute verpulvern :/
 
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Tom
13. Okt. 20:39
Ich finde das persönlich auch sehr dürftig. Einen Futterplan für eine einzelne Krankheit zu senden, ist doch nicht mit individueller Ernährungsberatung gleichzusetzen? Zu Beratung gehört für mich schon auch bisschen mehr, und da gehören Absprachen/Rückfragen (natürlich im Rahmen) für mich schon dazu. Ich wäre ehrlich gesagt auch irritiert, wenn das beschriebene dann die ganze Leistung sein soll. Zumal ja auch Unverträglichkeiten gar nicht berücksichtigt wurden. Wenn ich ChatGPT bitte mir einen Ernährungsplan für Leishmanose zu erstellen, bekomme ich doch dieselben Infos völlig kostenlos. Aber dann weiß ich zumindest für mich, dass es sich dafür nicht lohnt Geld zu investieren. Rechtliche Schritte würde ich mir auch sparen, evtl würde ich eine entsprechende Bewertung verfassen und das als Lehrgeld verbuchen.
Chat GPT kann man fragen und ich habe das Spaßeshalber auch schon mal gemacht.

Die Antwort war eine Mischung zwischen einer Barf Ration, die nicht passt und dem, was man von manchen einigermaßen planlosen Ernährungsberaterin so serviert bekommen könnte für gutes Geld .

Am besten ist halt, man kennt selbst vorher die richtige Antwort, wenn man Chat GPT fragt.

Ich habe nachgehakt und wollte mal wissen, woher Mangan, Kupfer, Vit D und Zink herkommt aus dieser Ration.
Und chatGPT hat sich entschuldigt und dann auch nochmal sehr ordentlich nachgearbeitet..

Nach drei bis vier kritischen Rückfragen und Erklärungen meinerseits was da noch nicht funktioniert hat sich eine ganz vernünftige Ration beisammen.
Lesson learned:

Am besten ist, man weiß vorher selber die richtige Antwort und worauf man achten muss.
Dann kann man sich mit der KI die Arbeit etwas erleichtern.
Aber was man da im ersten zweiten oder dritten Wurf so kriegt, sollte man besser nicht glauben oder umsetzen
 
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Jens
13. Okt. 20:59
Also ich kann euch nur einen Tipp geben, falls ihr zu einer Ernährungsberatung geht: macht einen schriftlichen Vertrag, in dem ihr die Lasten und Pflichten genau festlegt. Auch wie die Rechnung auszusehen hat. Ansonsten herrscht bei denen Willkür. Das ist natürlich rechtlich anfechtbar und das mache ich auch. Aber ihr könnt euch das sparen.
Und - wie hier schon gesagt wurde - am besten eher zu den kleinen Praxen gehen. Napfcheck war für mich persönlich reinste Abzocke.
Und das ist keine persönliche Unzufriedenheit sondern eben für das was sie "geleistet" haben und dem was mit "ausführlicher Ernährungsberatung" mit 189 Euro auf der Rechnung steht, völliger Wucher.

Und bei Leishmaniose, wenn ihr mit wenig Geld echtes Fachwissen inklusive Ernährungsempfehlung wollt, gibt es ein ganz gutes Buch für 10 Euro. Ansonsten gibt es das Fachzentrum in Italien, falls jemand den Kontakt braucht.

- Falls ihr noch weitere Erfahrungen habt, würde ich den Thread aber gerne offen lassen. Ich sammle gerne alles für meine Strafanzeige gegen diese Praxis.
LG
 
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Steffi
13. Okt. 21:05
Also ich kann euch nur einen Tipp geben, falls ihr zu einer Ernährungsberatung geht: macht einen schriftlichen Vertrag, in dem ihr die Lasten und Pflichten genau festlegt. Auch wie die Rechnung auszusehen hat. Ansonsten herrscht bei denen Willkür. Das ist natürlich rechtlich anfechtbar und das mache ich auch. Aber ihr könnt euch das sparen. Und - wie hier schon gesagt wurde - am besten eher zu den kleinen Praxen gehen. Napfcheck war für mich persönlich reinste Abzocke. Und das ist keine persönliche Unzufriedenheit sondern eben für das was sie "geleistet" haben und dem was mit "ausführlicher Ernährungsberatung" mit 189 Euro auf der Rechnung steht, völliger Wucher. Und bei Leishmaniose, wenn ihr mit wenig Geld echtes Fachwissen inklusive Ernährungsempfehlung wollt, gibt es ein ganz gutes Buch für 10 Euro. Ansonsten gibt es das Fachzentrum in Italien, falls jemand den Kontakt braucht. - Falls ihr noch weitere Erfahrungen habt, würde ich den Thread aber gerne offen lassen. Ich sammle gerne alles für meine Strafanzeige gegen diese Praxis. LG
Bezüglich Rechnung: da musst du vertraglich nichts festlegen, da die GOT klar vorschreibt, wie diese aussehen MUSS.
Folgende Posten müssen drauf stehen:
1. Diagnose, inkl Tierart und Name des Tieres
2. mind. Ein Posten aus dem GOT Abschnitt A
3. zzgl dürfen auch Posten aus dem Abschnitt B enthalten sein.

Daneben natürlich die ganzen anderen Punkte, die auf so ner Rechnung stehen muss.

Mein Tipp bleibt: bevor du irgendwas startest, red mit dem Rechtsbeistand der Kammer.
 
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Jens
13. Okt. 21:09
Bezüglich Rechnung: da musst du vertraglich nichts festlegen, da die GOT klar vorschreibt, wie diese aussehen MUSS. Folgende Posten müssen drauf stehen: 1. Diagnose, inkl Tierart und Name des Tieres 2. mind. Ein Posten aus dem GOT Abschnitt A 3. zzgl dürfen auch Posten aus dem Abschnitt B enthalten sein. Daneben natürlich die ganzen anderen Punkte, die auf so ner Rechnung stehen muss. Mein Tipp bleibt: bevor du irgendwas startest, red mit dem Rechtsbeistand der Kammer.
Okay, das hier ist meine Rechnung. Ist diese korrekt? Und würde dies dem Umfang entsprechen, was sie mir geleistet haben? Also einen einfachen Futterplan, den ich nicht anwenden kann, also kein Alleinfuttermittel + Futterunverträglichkeiten und nur ein kurzer Telefontermin in welchem die Daten die ich auf dem Fragebogen bereits ausgefüllt habe nochmal abgefragt wurden und keine Beratung stattgefunden hat?
(Auf dem Rest der Rechnung stehen nur Daten und Namen)
 
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Steffi
13. Okt. 21:26
Okay, das hier ist meine Rechnung. Ist diese korrekt? Und würde dies dem Umfang entsprechen, was sie mir geleistet haben? Also einen einfachen Futterplan, den ich nicht anwenden kann, also kein Alleinfuttermittel + Futterunverträglichkeiten und nur ein kurzer Telefontermin in welchem die Daten die ich auf dem Fragebogen bereits ausgefüllt habe nochmal abgefragt wurden und keine Beratung stattgefunden hat? (Auf dem Rest der Rechnung stehen nur Daten und Namen)
Ich musste die Rechnung zwei mal lesen, um sie zu verstehen 🙈.
Hätte nämlich erst gesagt: nein. Aber ehrlich gesagt, bin ich überfragt, ob man die Rechnung auch so stellen darf. Es werden die GOT Posten A2 (eingehende Anamnese oder Beratung) und B89 (Erstellung eines Gutachtens) aufgeführt.
Ich drösel immer alles auf. Das sind aber Formalitäten.
Rechtlich hast du KEINE Chance, da beide Posten bis zum 3fachen Satz abgerechnet werden dürften und damit dürfte die Rechnung nach dem, was du beschreibst bei bis zu etwa 230€ liegen (hab die exakten GOT Posten grad nicht im Kopf, aber die Beratung liegt im einfachen Satz bei irgendwas um die 30€, das Gutachten bei 32€ pro 15 min, jeweils Netto).
 
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Sina
13. Okt. 21:31
Chat GPT kann man fragen und ich habe das Spaßeshalber auch schon mal gemacht. Die Antwort war eine Mischung zwischen einer Barf Ration, die nicht passt und dem, was man von manchen einigermaßen planlosen Ernährungsberaterin so serviert bekommen könnte für gutes Geld . Am besten ist halt, man kennt selbst vorher die richtige Antwort, wenn man Chat GPT fragt. Ich habe nachgehakt und wollte mal wissen, woher Mangan, Kupfer, Vit D und Zink herkommt aus dieser Ration. Und chatGPT hat sich entschuldigt und dann auch nochmal sehr ordentlich nachgearbeitet.. Nach drei bis vier kritischen Rückfragen und Erklärungen meinerseits was da noch nicht funktioniert hat sich eine ganz vernünftige Ration beisammen. Lesson learned: Am besten ist, man weiß vorher selber die richtige Antwort und worauf man achten muss. Dann kann man sich mit der KI die Arbeit etwas erleichtern. Aber was man da im ersten zweiten oder dritten Wurf so kriegt, sollte man besser nicht glauben oder umsetzen
Ja, da hast du sicher recht, dass da natürlich auch Fehler passieren können, die man als Laie gar nicht bemerkt.
Ich habe es auch probiert, habe aber von ChatGPT zumindest ausführlichere Begründungen bekommen und auf den ersten Blick waren das so zumindest grob die selben Infos nur umfangreicher wie in dieser Ernährungsberatung.
Nachgerechnet habe ich aber nicht.

Letztendlich wurden aber auch bei der Ernährungsberatung die Unverträglichkeiten einfach ignoriert. Das ist einfach ein No-Go, ich verstehe nicht ganz wieso das hier so relativiert wird. Wenn man beweisen kann, diese mitgeteilt zu haben, dann ist das mMn wirklich anfechtbar.
Ob ich mir den Stress dafür antun würde? wahrscheinlich nicht.
 
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Sina
13. Okt. 21:34
Ich musste die Rechnung zwei mal lesen, um sie zu verstehen 🙈. Hätte nämlich erst gesagt: nein. Aber ehrlich gesagt, bin ich überfragt, ob man die Rechnung auch so stellen darf. Es werden die GOT Posten A2 (eingehende Anamnese oder Beratung) und B89 (Erstellung eines Gutachtens) aufgeführt. Ich drösel immer alles auf. Das sind aber Formalitäten. Rechtlich hast du KEINE Chance, da beide Posten bis zum 3fachen Satz abgerechnet werden dürften und damit dürfte die Rechnung nach dem, was du beschreibst bei bis zu etwa 230€ liegen (hab die exakten GOT Posten grad nicht im Kopf, aber die Beratung liegt im einfachen Satz bei irgendwas um die 30€, das Gutachten bei 32€ pro 15 min, jeweils Netto).
Aber wird denn "Beratung" irgendwie definiert? Da muss es doch Vorgaben geben, wie diese abzulaufen; und welchen Umfang sie hat?
 
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Steffi
13. Okt. 21:40
Ja, da hast du sicher recht, dass da natürlich auch Fehler passieren können, die man als Laie gar nicht bemerkt. Ich habe es auch probiert, habe aber von ChatGPT zumindest ausführlichere Begründungen bekommen und auf den ersten Blick waren das so zumindest grob die selben Infos nur umfangreicher wie in dieser Ernährungsberatung. Nachgerechnet habe ich aber nicht. Letztendlich wurden aber auch bei der Ernährungsberatung die Unverträglichkeiten einfach ignoriert. Das ist einfach ein No-Go, ich verstehe nicht ganz wieso das hier so relativiert wird. Wenn man beweisen kann, diese mitgeteilt zu haben, dann ist das mMn wirklich anfechtbar. Ob ich mir den Stress dafür antun würde? wahrscheinlich nicht.
Weil man BEWEISEN muss, dass darüber gesprochen wurde.

Ich hatte kürzlich auch den Fall, bei dem ich einen Plan auf hühnerbasis erstellt habe. Kurz darauf ruft mich die behandelnde Tierärztin an und fragt mich, warum ich Huhn genommen habe, der Hund ist doch hgrd allergisch dagegen. Der Besitzer schwört, er hätte es gesagt, ich kann mich an dieses Detail nicht erinnern.
Und ich will hier niemandem irgendwas unterstellen! Manchmal bekommt man eine Fülle an Infos und das Hirn erfasst eine vielleicht nicht. Das ist menschlich, das kann passieren. Vielleicht hat der Besitzer aber auch nur gedacht, er hätte es gesagt, weil manche Dinge für einen selbst so selbstverständlich sind, dass man sie dann und wann doch mal vergisst.
Und nochmal: ich will NIEMANDEM irgendwas unterstellen! bedenkt bitte, dass unser Rechtssystem nach dem Motto „im Zweifel für den Angeklagten“ funktioniert
 
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Steffi
13. Okt. 21:46
Aber wird denn "Beratung" irgendwie definiert? Da muss es doch Vorgaben geben, wie diese abzulaufen; und welchen Umfang sie hat?
Eingehende Beratung ist alles, was den üblichen Aufwand übersteigt.
Allgemeine Beratung wäre zB: ich empfehle, Ihr Tier gegen die Core Erkrankungen Parvovirose, Staupe und Hepatitis zu impfen, ebenso gegen die Non Core Erkrankungen parainfluenza und Leptospirose, da Sie in der Großstadt wohnen.

Ne eingehende wäre, wenn man zu den jeweiligen Erkrankungen Details liefet.

Ist vielleicht ein doofes Beispiel, aber darunter kann man sich vielleicht was vorstellen
 
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Jens
14. Okt. 05:16
Weil man BEWEISEN muss, dass darüber gesprochen wurde. Ich hatte kürzlich auch den Fall, bei dem ich einen Plan auf hühnerbasis erstellt habe. Kurz darauf ruft mich die behandelnde Tierärztin an und fragt mich, warum ich Huhn genommen habe, der Hund ist doch hgrd allergisch dagegen. Der Besitzer schwört, er hätte es gesagt, ich kann mich an dieses Detail nicht erinnern. Und ich will hier niemandem irgendwas unterstellen! Manchmal bekommt man eine Fülle an Infos und das Hirn erfasst eine vielleicht nicht. Das ist menschlich, das kann passieren. Vielleicht hat der Besitzer aber auch nur gedacht, er hätte es gesagt, weil manche Dinge für einen selbst so selbstverständlich sind, dass man sie dann und wann doch mal vergisst. Und nochmal: ich will NIEMANDEM irgendwas unterstellen! bedenkt bitte, dass unser Rechtssystem nach dem Motto „im Zweifel für den Angeklagten“ funktioniert
Also ich habe mir eben nochmal den Fragebogen angeschaut und dort wird das garnicht abgefragt. Im Gespräch wurde es auch nicht abgefragt, es war ja auch nicht viel Zeit, sie hat ja nach kurzer Zeit einfach aufgelegt ^^
Weißt du, wo ich die Details im GoT finde zu dem, was auf der Rechnung steht? Gibt es dafür eine Definition, oder ist das nach eigenem Ermessen, was in diesem Fall leider zu Willkür und Nichterfüllung führt?