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Claudia
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Anzahl der Antworten 24
zuletzt 22. Sept.

Darf meine Nachbarin mit ihrem Urlaubspflegehund zum Tierarzt?

Meine Nachbarin (76) nimmt zu jeden Ferien und zwischendurch einen Hund zur Pflege. Der Hund ist 5Jahre alt. Ich kenne mich bei den kleinen Hunderassen nicht so aus, vermute einen Bolonka. Nun hat sie ihn wieder für 14 Tage. Sie erzählte mir, dass sie ihn nun immer tragen müsse (1etage) und nicht lange mit ihm laufen dürfe, weil er ein Rückenleiden hat. Er bekommt jeden Morgen eine halbe Schmerztablette, welche, weiß sie nicht. Insgesamt macht der Hund auf mich einen verwahrlosten Eindruck. Krallen zu lang, Augen verkrustet, zu dick, Fell ungepflegt, Zähne schief (und soweit ich sehen konnte mit Belag/Zahnstein) Aus Erzählungen meiner Nachbarin weiß ich, dass der Hund in seiner Familie vernachlässigt wird. Sie würden ihn auch gerne an meine Nachbarin abgeben. (Sie liebt ihn und würde ihn auch gerne nehmen. Noch siegt die Vernunft : was ist, wenn mit mir mal was ist? Was ist, wenn sie mich doch nicht finanziell unterstützen?) So, jetzt zu meiner Frage: Darf meine Nachbarin ohne das Wissen der HH zum Tierarzt um ihn mal durchchecken zu lassen? Das ist meine Idee, um einfach zu schauen, ob ich total falsch liege, oder ob wir in den Zeiten, wo er da ist, ihn so gut es geht unterstützen können und wenn ja, wie?. Oder bedarf es sogar mehr als nur ein bisschen Unterstützung? Da er ja jetzt nicht so gut laufen kann/darf, zeige ich meiner Nachbarin ein bisschen medical Training - ist ein wenig Beschäftigung für beide und der Hund hat auch noch was davon.
 
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Verena
22. Sept. 08:59
Evtl könnte ja jemand das Gespräch mit der Tierhalterin suchen? Wenn deine Nachbarin mit dir das kommunizieren würde, wann der Hund abgeholt wird, dann könntest du ja einfach mal nett anfragen beim Abholtermin, oder erklären was dir aufgefallen ist und ob jemand Unterstützung benötigt?
Wenn sie den Hund dann immer noch abgeben möchten, musst du natürlich für dich entscheiden, ob du das stämmen kannst und möchtest. Man könnte ihnen aber auch eine Adresse an die Hand geben, an welcher man ihnen helfen könnte. Tiertafeln, Tierheime, Hundefrisör, Tierarzt oder auch ne Orga.
Sollte der Pflegezustand wirklich so schlimm sein und die Besitzer sich komplett weigern, die Probleme weiterhin nicht sehen oder nichts ändern wollen, dann sollte man trotzdem überlegen wie man dem Hund anders helfen kann.
Aber ein nettes Gespräch hat ja schon das ein oder andere Mal geholfen eine bessere Sicht auf Dinge zu bekommen für beide Seiten.
 
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Verena
22. Sept. 09:05
Wenn die Leute ihn doch abgeben wollen und die Nachbarin ihn gerne hätte, kann man dann nicht einen Vertrag machen, wo geregelt ist, dass sie Unterstützung bei den Tierarztkosten bekommt?
Sowas wird sicher nur in den seltensten Fällen passieren. In Anbetracht der heutigen TA Kosten. Aber ein Versuch wäre es auf jeden Fall wert 👍🏻
 
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Barbara & Abby
22. Sept. 16:16
Als erstes würde ich Fotos machen. Ich denke dass Sie in der Lage sind zu sehen, ob ein Tier gepflegt ist oder nicht. Wenn man schon sagt, dass man das Tier angeben will, deutet für mich auch einiges darauf hin. Und dann würde ich definitiv zum TA gehen und mir die Meinung einholen da zeichnet sich ja was ab. Man könnte eine private Vermittlung versuchen, evtl. auch mit dem örtlichen Tierheim oder einem TSV in der Nähe. Aber ich würde auf jeden Fall etwas unternehmen. Der letzte Weg wäre das Veterinäramt. Alles Gute für den Wuff❤️
 
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Claudia
22. Sept. 19:00
Ich habe heute beim TA angerufen, gesprochen habe ich mit der Arzthelferin. Die war sich nicht sicher, wie es rechtlich aussieht, wenn kein Notfall vorliegt.

Das Gespräch hat mir aber sehr gut getan! Sie hat selbst 2 Bolonkas und konnte mich über rassetypische Beschwerden aufklären. Sie sagte auch, dass diese Rasse viel Pflege benötigt und sie häufig Tiere , die eher ungepflegt aussehen, dort haben.

Vorhin war ich wieder oben. Hatte Kamm und Leckerlies dabei - diesmal auch Karotte und Kartoffeln beigemischt.

Hier geht es wirklich um Basics. Der Hund lässt sich nicht anfassen - streicheln schon, aber fühlt sich schnell bedrängt.
Es hat den Anschein, als wenn mit ihm „nur gemacht wird“.
Da meine Nachbarin sich nicht auf den Boden setzen kann und der Hund nicht auf den Hocker springen darf/soll/kann, war also der erste Schritt (nachdem er sich an mich gewöhnt hat), dass ich ihn auf den Hocker setzen kann. Er knurrt nicht! Er kommuniziert ganz fein, da muss man echt aufmerksam sein. So hat es irgendwann gut geklappt und wir haben spielerisch wieder die Augen gewischt und dann sogar ein gaaanz bisschen kämmen können. Meine Nachbarin war begeistert und ist im Umgang aber sehr unsicher.
Also Training für beide.
Morgen gehe ich wieder hoch.

Wir machen ihm einfach eine gute Zeit und wir haben schon besprochen, dass ich die HH anspreche, wenn sie ihn abholen.