Mein Tipp: Guten positiv arbeitenden Trainer vor Ort und dich viel mit hündisches Körpersprache auseinandersetzen. Sodass du sowohl deinen Hund als auch andere Hunde gut einschätzen kannst.
Wenn er in nur 2 Jahren schon mehrfach gebissen wurde, ist das natürlich echt hart und für euch beide m vermutlich schwer zu verdauen. Ich kann mir vorstellen, dass du dadurch selbst nicht mehr so entspannt bist.
Bei mehreren Vorfällen in 2 Jahren drängt sich mir aber auch die Frage auf, ob er eventuell provoziert hat. Ich will damit auf keinen Fall sagen, er ist selbst schuld an den Vorfällen! Vor allem falls er an der Leine war, haben da keine frei laufenden Hunde zu euch zu kommen. Aber falls er zum Beispiel vorher schon gedroht hat (was vielen Hundehaltern leider nicht auffällt), wäre das Problem nicht erst durch die Vorfälle entstanden.
Was heißt denn, er rastet völlig aus? Bei wie viel Abstand, wie genau sieht das aus? An der Leine oder auch im (eingezäunten) Freilauf? Reagiert er auf alle Hunde gleich?
Wie reagiert er bei der ersten hundesichtung? Wie reagierst du, sowohl bei Sichtung als auch beim "ausrasten"?
Ein Video wäre zur Einschätzung sicher hilfreich, möglichst von jemand anderem gefilmt, sodass man sowohl ihn als auch dich sieht. Und zwar ab Hundesichtung bis zum "Ausrasten".
Mein Ansatz mit meinem Hund (der auch aus Unsicherheit pöbelt(e)) ist, ihm zu zeigen dass er sich auf mich verlassen kann und ich für unseren Schutz verantwortlich bin und den Job auch gut machen. Ich bringe ihn nicht in unangenehme Situationen, wir gehen nicht frontal auf Angstauslöser zu, vor allem nicht wenn der andere Hund droht! Sobald er Anzeichen von Anspannung zeigt (laaange vor dem pöbeln), unterstütze ich ihn, damit er sich wohler fühlen kann. Dann weichen wir aus, gehen Bögen etc. Je nach Anspannung (bei uns beiden, bei geplanten Treffen bin ich zum Beispiel leider auch oft nervös und das spiegelt er dann extrem) braucht das mehr oder weniger Abstand. Im Alltag mittlerweile zum Glück weniger, aber das war ein Prozess.
Und wenn unangeleinte Hunde aggressiv auf uns zu rennen, geh ich auch mal gemeinsam mit ihm nach vorne und schicke die weg. Hinter mir sitzen kann er dann nämlich noch nicht.
Als letzter Tipp, auch wenn ich dafür vermutlich einen shitstorm kassiere: wenn es keinen guten Ausweg aus einer Situation gibt und dein Hund sich auf deinem Arm sicher fühlt, kann man ihn durchaus auch mal tragen. Als Notlösung und ihn schon hochnehmen, bevor er in den Panikmodus kommt. Aber falls Hunde aggressiv auf euch zukommen (Körpersprache lesen lernen!) musst du dir bewusst sein, dass du dich damit selbst in Gefahr bringen könntest und schlechter handeln kannst. Wobei ich persönlich lieber einen biss riskiere, als dass meinem Hund was passiert.