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Vivien
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 23
zuletzt 7. Feb.

starkes Bedürfnis nach beißen

Hallo, ich bin neu hier und habe mal direkt ein Anliegen. Jessie, 4 Jahre alt, Schäferhund /Collie Mischling lebt seit einer Woche bei uns. Sie ist ein Straßenhund aus Rumänien. Sie hat wohl die ersten 3,5 Jahre ihres Lebens auf der Straße verbracht, kam dann dort in ein Tierheim und vor 3,5 Wochen kam sie nach Deutschland. Hier auf der Pflegestelle war sie im Grunde ein Mitläuferhund unter vielen Tierschutzhunden auf einer kleinen Farm. Mit Spielzeug und Stöcken kann sie nicht wirklich etwas anfangen. Aber sie möchte sehr gerne spielen und dabei ganz viel beißen. Nicht das beißen mit dem man verletzt, sondern dieses spielerische rangeln und knabbern, zwicken und beißen. Sie beißt nie fest zu, aber ich habe halt kein dickes Fell wie sie. Ich versuche ihr immer wieder die Kauspielsachen schmackhaft zu machen, aber die ignoriert sie und will direkt mit mir weiter machen. Ich sage und zeige ihr auch deutlich wenn sie mir mal weh tut oder zu wild wird. Ich verstehe, dass sie Spielzeug nicht kennt. Außerdem hatte sie immer Hunde auf der Straße, im Tierheim und auf der Pflegestelle mit denen sie eben wie ein Hund spielen konnte. Habt ihr Ideen wie ich das in Griff bekomme? Meine Kinder haben Angst mit ihr zu spielen oder sie zu streicheln, weil sie befürchten, dass Jessie dann so spielen will und es ihnen weh tut. Ich würde Jessie gerne gerecht werden, weiß aber nicht wirklich wie. Ich habe jetzt noch einen Kong bestellt, aber den wird sie auch erst kennenlernen müssen und das geht ja nicht immer. Habt ihr Erfahrungen damit, Ideen wie ich damit umgehen kann? Was kann ich ihr bieten, damit sie Hund sein kann, aber niemand hier regelmäßig blaue Flecken bekommt? Liebe Grüße Vivien
 
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Jessica
3. Feb. 19:59
Meine Hündin wird im Spiel übergriffig oder will auf dem Sofa meinen Platz einnehmen. Sofortiger Abbruch und Verweis auf den Hundeplatz. Ignorieren, bis sich die Aufregung gelegt hat und dann neue Aktion aussuchen. Mit Nichtbeachten habe ich bei meinen 2 Hunden mehr erreicht als mit regider Abwehr oder Strafe. Was für den 1. (Straßen-)Hund sehr hilfreich war: die Hundeschule mit sozialem Kontakt. Dort wurde sehr viel abgeguckt. Beim 2. Hund geht es nicht, deshalb nehme ich Einzelstunden und suche hier Kontakt.
Kleiner Einwand... ignorieren kann auch wie eine Strafe wirken! 😉
 
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Bernd
3. Feb. 20:16
Guten Abend Vivien, unser Hund ist auch aus Rumänien. Er hatte andere Probleme. Wir haben uns professionelle Hilfe von eine hundetherapeutin geholt. Wir wissen alle nicht was diese Hunde auf der Straße und im tierheim erlebt haben und 3,5 wochen ist keine Zeit damit das Tier angekommen Holt euch Hilfe, würde nicht experimentieren bevor erwas passiert. Unsere Therapeutin ist Radana Kuny 77975 Ringsheim Tel.07882 447714 Wenn zu weit entfernt, vielleicht kann sie zumindest Tipps geben oder sie kennt jemand in ihrer Nähe.
 
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Charlotte
3. Feb. 23:12
Mein Hund ist auch ein Schäfer-Collie und sie ignoriert jedes Spielzeug und jeden Knochen aber sie liebt ihren Leder-Fußball abgöttisch. Einfach mal richtig weit kicken. Auf dem kann sie auch richtig rumnagen und Leder schmeckt ja suuuuuper 😄😄 meine spielt sehr selten mit dem Mensch. Sie ist aus schlechter Haltung und hat ein paar trigger, die sie ängstlich werden lassen. Wenn sie jemandem im Spiel beisst zum Beispiel... Wenn ich sie aber endlich mal zum Spielen bekommen habe, beisst sie auch feste zu. Das sind die Schäferhunde, die ihre Kraft unterschätzen. Halte dich fern von Spielzeug, das quietscht. Wenn sie dich mal beisst, dann quiekst du einfach ganz laut. Das ist "hundesprache" für "aua"
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 23:34
Der Hund ist gerade eine Woche bei Euch. Mich interessiert erstmal der Tagesablauf. Wieviel Ruhe bekommt der Hund?
 
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Vivien
6. Feb. 17:05
Der Hund ist gerade eine Woche bei Euch. Mich interessiert erstmal der Tagesablauf. Wieviel Ruhe bekommt der Hund?
Sie hat theoretisch so viel Ruhe wie sie möchte. Morgens gehe ich die erste Runde mit ihr so um 7 Uhr. Danach gibt's Futter. Dann gehe ich arbeiten oder mache was auch immer im Haushalt. Meist geht sie dann auf ihren Platz. Der ist abgeschieden hinterm Sofa und wird von allen als Rückzugsort akzeptiert. Meistens liegt sie aber in meiner Nähe wenn ich da bin oder verfolgt mich bei dem was ich tue. Wir machen einfach unser Ding, so wie vorher auch. Hin und wieder fordert sie auch mal Aufmerksamkeit ein. Und dann geht das nächste Mal ab 13 Uhr raus zur langen Runde. Die ist 1- 1 1/2 h lang. Danach ist sie meist etwas wilder und ich versuche mit ihr zu toben und zu spielen. Außerdem gibt's Denk- und Trickaufgaben und Kommandoübungen. Das mache ich solange bis sie nicht mehr mag bzw. irgendwann ist es auch mal gut mit Leckerlis. Sie zieht sich dann meist zurück oder legt sich bei einem von uns in die Nähe. Wir machen dann wieder unser Ding. Gegen 18 Uhr, gibt's ne kleine Pipirunde, dann essen wir und danach bekommt sie dann Futter. Danach geht sie sich ausruhen und wir sind mit unserer Abendroutine beschäftigt. Und gegen 22 Uhr geht es nochmal raus, damit es für die Nacht reicht. Wir versuchen als Familie unseren Alltag bei zu behalten und sie darin zu integrieren.
 
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Jamie
6. Feb. 19:34
Unser Hündin kommt ebenfalls aus Rumänien und ist seit 4 Wochen bei uns. Wir haben es so gemacht, dass sobald sie angefangen hat zu doll zu "beißen", wir das Spiel sofort beendet haben. Das fand sie natürlich nicht so toll. Inzwischen ist sie viel vorsichtiger und das Spielen macht wieder Spaß. Vielleicht klappt das bei dir ja auch 😊 LG Jamie & Frieda
 
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Dogorama-Mitglied
6. Feb. 20:41
Sie hat theoretisch so viel Ruhe wie sie möchte. Morgens gehe ich die erste Runde mit ihr so um 7 Uhr. Danach gibt's Futter. Dann gehe ich arbeiten oder mache was auch immer im Haushalt. Meist geht sie dann auf ihren Platz. Der ist abgeschieden hinterm Sofa und wird von allen als Rückzugsort akzeptiert. Meistens liegt sie aber in meiner Nähe wenn ich da bin oder verfolgt mich bei dem was ich tue. Wir machen einfach unser Ding, so wie vorher auch. Hin und wieder fordert sie auch mal Aufmerksamkeit ein. Und dann geht das nächste Mal ab 13 Uhr raus zur langen Runde. Die ist 1- 1 1/2 h lang. Danach ist sie meist etwas wilder und ich versuche mit ihr zu toben und zu spielen. Außerdem gibt's Denk- und Trickaufgaben und Kommandoübungen. Das mache ich solange bis sie nicht mehr mag bzw. irgendwann ist es auch mal gut mit Leckerlis. Sie zieht sich dann meist zurück oder legt sich bei einem von uns in die Nähe. Wir machen dann wieder unser Ding. Gegen 18 Uhr, gibt's ne kleine Pipirunde, dann essen wir und danach bekommt sie dann Futter. Danach geht sie sich ausruhen und wir sind mit unserer Abendroutine beschäftigt. Und gegen 22 Uhr geht es nochmal raus, damit es für die Nacht reicht. Wir versuchen als Familie unseren Alltag bei zu behalten und sie darin zu integrieren.
Überdreht scheine sie mir nicht, da sie nach deiner Beschreibung ja schon auf ihre 16h - 18h Schlaf und Ruhephasen kommt. Da sie das Spiel mit dem Menschen mich wirklich kennen gelernt hat muß sie es noch lernen und das wird sie auch, wenn du immer konsequent unterbrichst, wenn es zu heftig wird. Spiel aber auch weiter, wenn sie sich zurück genommen hat und biete ihr weiterhin Ersatz, wie das Seil an. Vielleicht wird es interessanter für sie, wenn du es selbst total toll findest und damit spielst.
 
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Daggy
6. Feb. 20:51
Kleiner Einwand... ignorieren kann auch wie eine Strafe wirken! 😉
Ja, das ist richtig. Deshalb dosiert verwenden. Habe mir ein Buch über Mimik und Verhalten von Hunden bestellt, um meine Süße besser 'lesen' zu können. Man kann bei ihr meist nur an Ohren und Rute die Stimmungslage erkennen. Ich darf meine Hündin von einer Leinenaggression wegbringen. Da sind klare Ansagen und Positionen nötig. Wichtig auch für Ruhe und Entspannung zu sorgen.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Feb. 20:55
Ja, das ist richtig. Deshalb dosiert verwenden. Habe mir ein Buch über Mimik und Verhalten von Hunden bestellt, um meine Süße besser 'lesen' zu können. Man kann bei ihr meist nur an Ohren und Rute die Stimmungslage erkennen. Ich darf meine Hündin von einer Leinenaggression wegbringen. Da sind klare Ansagen und Positionen nötig. Wichtig auch für Ruhe und Entspannung zu sorgen.
Ignorieren empfiehlt sich nicht wirklich, weil der Mensch da einfach zu inkonsequent ist um es durchzuziehen.
 
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Daggy
6. Feb. 21:18
Ignorieren empfiehlt sich nicht wirklich, weil der Mensch da einfach zu inkonsequent ist um es durchzuziehen.
Wie gehst Du mit Menschen um, die Dich anpöbeln? Ich lasse sie links liegen. Es ist ein interessantes Thema was Du ansprichst: Konsequenz. Ich gehe jetzt eine Runde meditieren und mache mir dazu Gedanken. 🤗