Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Wild anbellen

Verfasser-Bild
Franka
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 36
zuletzt 5. Jan.

Wild anbellen

Hallo (: Meine 2 Jahre alte Mischlingshündin hat leider einen sehr starken Jagdtrieb und deshalb gehe ich mit ihr an der 10m Schleppleine spazieren. Sie ist sehr selbstständig und hat power. Bis zum Sommer möchte ich mir eine kompetente Hundetrainerin suchen und ein Antijagdtraining starten. Den auch beim Spazieren hat sie null interesse an mir sobald es auf die Wiese geht. An der fußgängerzone und im garten läuft sie sogar bei fuß, ist abrufbar und alles aber auf der wiese keine chance. Nun möchte ich natürlich nichts falsch machen und deshalb meine 3 Fragen: Wie sollte ich reagieren wenn sie in die Leine rennt, Wild anbellt und nicht ansprechbar ist sprich tunnelblick (ich vermute aus Frust da sie nicht hinterher kann) Was kann man tun wenn der hund aktivitäten wie futtersuche und apportieren drinnen und im garten liebt, aber beim spazieren null annimmt. Ich weiß es heißt immer man soll Geduld haben aber ist das ständige anbieten die einzige Möglichkeit? Und was gebt ihr euren hund als belohnung fürs herkommen. Yuna ist mega verfressen aber wie gesagt, draußen intressiert sie gefühlt nichts. Leberwurst, naturjoghurt, apfelmus mag sie zwar aber das non plus ultra hatte ich irgendwie noch nicht....ich habe extra eine futtertube
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
Beliebteste Antwort
26. Dez. 23:59
Wenn Sie so im Außenfokus ist wird es echt schwer. Sucht sie gezielt auf der Wiese nach Fährten oder sind es eher optische Reize? Eventuell ist es auch bereits Gewohnheit. Aus dem Tunnel kam Suki anfangs nur durch Berührungen raus. Leckerli, Ansprechen etc hat da nix gebracht. Jagdersatztraining hat uns sehr geholfen,ebenso etwas mehr UO und Wild beobachten (Impulskontrolle). Außerdem hab ich ein alternatives Verhalten aufgebaut. Anzeigen anstelle hinrennen. Wenn Suki nun was entdeckt nimmt sie mit mir Blickkontakt auf und kommt dann zu mir um sich die Belohnung abzuholen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
26. Dez. 23:59
Wenn Sie so im Außenfokus ist wird es echt schwer. Sucht sie gezielt auf der Wiese nach Fährten oder sind es eher optische Reize? Eventuell ist es auch bereits Gewohnheit. Aus dem Tunnel kam Suki anfangs nur durch Berührungen raus. Leckerli, Ansprechen etc hat da nix gebracht. Jagdersatztraining hat uns sehr geholfen,ebenso etwas mehr UO und Wild beobachten (Impulskontrolle). Außerdem hab ich ein alternatives Verhalten aufgebaut. Anzeigen anstelle hinrennen. Wenn Suki nun was entdeckt nimmt sie mit mir Blickkontakt auf und kommt dann zu mir um sich die Belohnung abzuholen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melissa
27. Dez. 06:35
Da du ja noch auf der Suche nach der optimalen Belohnung bist, versuche es vielleicht mal mit Käse? :) Das wurde mir von vielen Leuten empfohlen und wir nehmen beispielsweise Grana Padano. Es gibt aber noch ein paar andere Sorten, die man ausprobieren kann und die leicht verdaulich für Hunde sind.
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
27. Dez. 08:29
Hallo Vielleicht auch mal den Alltag durchleuchten bzgl. Frustmomente. Zuviel Frust im Alltag, kann zu vermehrten Jagdverhalten führen. Ich hab auch eine Yuna hier, was du erzählst kenne ich 1 zu 1. Ich hab mir eine kompetente Zrainerin gesucht, die mich unterstützt. Wir haben festgestellt, daß ich erstens zuviel von Yuna erwartet habe und sie deswegen vermehrt Frust hatte. Daher hieß es erstmal , Programm runterschrauben. Viele Schnüffelspaziergänge, ihr Zeit geben, die Reize zu verarbeiten etc. Das spielen noch ne Menge anderer Sachen mit rein, die jetzt den Rahmen sprengen würden. Jedenfalls, seitdem ich bewusster mit Yuna unterwegs bin, ist ihre Ansorechbarkeit besser, der Rückruf funktioniert, und wir können unterwegs mittlerweile auch miteinander spielen, was vorher nicht möglich war.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Fee
27. Dez. 09:57
Ich denke das wichtigste als erster Schritt ist eine gute Impulskontrolle und eine hohe Frustrationstoleranz. Je höher die Impulskontrolle trainiert wird, desto besser müsste sie ansprechbar bleiben. Und dann geht es natürlich als nächsten Schritt darum, das gelernte Verhalten umzulenken. Der Hund muss lernen, dass der Spaziergang erst mit dir gemeinsam richtig Spaß macht. Einfach nur nebenherlaufen kann für den Hund uninteressant sein und er fängt an sein eigenes Ding zu machen. "Wozu braucht man schon den Menschen?" hat unser Trainer immer gesagt. Unerwartete Dinge mit dem Hund gemeinsam machen, trainieren (nicht mal unbedingt in Einheiten, sondern einfach mal aus dem Nichts die eine oder andere Aufgabe), Abenteuer erleben. Wenn der Hund gelernt hat, dass der Mensch im Falle des Falles das spannendere ist, sollten auch Aktivitäten wie Apportieren draußen klappen können.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
27. Dez. 10:09
Wenn Yuna in die Leine rennt und Wild anbellt, dann bleibe ruhig und hole sie sanft zu dir zurück. Es kann helfen, dass du sie an der Brust hältst und beruhigend auf sie einwirkst. Auch der Geschirrgriff (bitte von einer positiv trainierenden Fachperson zeigen lassen) kann hier hilfreich sein. Achte aber vorher schon darauf, ob sie eine Fährte finden könnte, um solche Situationen frühzeitig umzulenken und unnötigen Stress beiderseits zu vermeiden. Du kannst akzeptieren, dass Yuna draußen andere Aktivitäten vorzieht und ihren eigenen Hobbies nachgehen möchte. Du kannst dir ansehen, welche Interessen sie hat und diese gemeinsam mit ihr ausleben, um ihr somit schöne Erlebnisse zu bescheren. Wenn dir derlei Aktivitäten aber sehr wichtig sind, dann solltest du tatsächlich viel Geduld mitbringen und die Sachen erst einmal an weniger aufregenden Orten (Parkplatz z.Bsp.) anbieten und dann langsam den Schwierigkeitsgrad steigern. Dabei würde ich auch darauf achten, dass die Belohnungen besonders hochwertig sind. Um herauszufinden, was Yuna am liebsten isst, kannst du ganz simpel testen, indem du immer zwei verschiedene Sachen anbietest und dir dann notierst, welche sie bevorzugt. Bei uns sind Pfannkuchen, Räuchertofu und Kokossticks seeehr beliebt. Aber auch manch gekaufte Leckerchen findet Yukina großartig. Ich habe bei meiner jagdlich ambitionierten Hündin einen tollen Zugriff erhalten, nachdem ich das Buch "Wege zur Freundschaft - eine Liebeserklärung an jagende Hunde" gelesen hatte und angefangen habe mit ihren Vorlieben zu arbeiten, statt dagegen ;-)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ca.
27. Dez. 10:36
Hallo, zu diesem Thema kann ich immer wieder M. Rütter und Team empfehlen hier bei Dogorama. Futterbeutel trainieren stärkt die Bindung, die ihr draussen nicht habt. Fährtensuche (fressbares natürlich) und Mantrailing, was dem Hund lieber ist bzw. was ihm eher liegt ist. Alles kleinschrittig zu Hause, mit wenig Aussenreizen, eingeübt. Draussen erst üben wenn es zu Hause richtig gut funktioniert. Das kann schon mal 2 Monate dauern um das in Wald und Wiesen umzusetzen. Viel Geduld ist notwendig! Im Dogorama Club Videos gibt es die Anleitungen dafür. Viel Spaß und Erfolg wünsche ich Euch, bleib dran es kommt viel Arbeit auf Euch zu, was dennoch zu schaffen ist! 🤗
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Franka
27. Dez. 10:41
Beides würde ich behaupten sie sucht sowohl mit nase, das eher wenn wir im dickicht sind, als auch mit augen wenn wir frei fläche haben. Berührung hilft bei yuna leider auch nicht /:
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Franka
27. Dez. 10:43
Hallo Vielleicht auch mal den Alltag durchleuchten bzgl. Frustmomente. Zuviel Frust im Alltag, kann zu vermehrten Jagdverhalten führen. Ich hab auch eine Yuna hier, was du erzählst kenne ich 1 zu 1. Ich hab mir eine kompetente Zrainerin gesucht, die mich unterstützt. Wir haben festgestellt, daß ich erstens zuviel von Yuna erwartet habe und sie deswegen vermehrt Frust hatte. Daher hieß es erstmal , Programm runterschrauben. Viele Schnüffelspaziergänge, ihr Zeit geben, die Reize zu verarbeiten etc. Das spielen noch ne Menge anderer Sachen mit rein, die jetzt den Rahmen sprengen würden. Jedenfalls, seitdem ich bewusster mit Yuna unterwegs bin, ist ihre Ansorechbarkeit besser, der Rückruf funktioniert, und wir können unterwegs mittlerweile auch miteinander spielen, was vorher nicht möglich war.
Ah ok, darf ich Fragen inwiefern du zuviel erwartet hast?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Franka
27. Dez. 10:44
Ich denke das wichtigste als erster Schritt ist eine gute Impulskontrolle und eine hohe Frustrationstoleranz. Je höher die Impulskontrolle trainiert wird, desto besser müsste sie ansprechbar bleiben. Und dann geht es natürlich als nächsten Schritt darum, das gelernte Verhalten umzulenken. Der Hund muss lernen, dass der Spaziergang erst mit dir gemeinsam richtig Spaß macht. Einfach nur nebenherlaufen kann für den Hund uninteressant sein und er fängt an sein eigenes Ding zu machen. "Wozu braucht man schon den Menschen?" hat unser Trainer immer gesagt. Unerwartete Dinge mit dem Hund gemeinsam machen, trainieren (nicht mal unbedingt in Einheiten, sondern einfach mal aus dem Nichts die eine oder andere Aufgabe), Abenteuer erleben. Wenn der Hund gelernt hat, dass der Mensch im Falle des Falles das spannendere ist, sollten auch Aktivitäten wie Apportieren draußen klappen können.
Ja schon klar aber das ist halt schwierig wenn der Hund nichts annimmt /: trotzdem danke
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
27. Dez. 10:44
Bei uns ist Yoshi der Jäger. Wenn er nur sein Ding macht, ist er nicht mehr an langer Leine, sondern trainiert an kurzer Leine Fuß mit vielen Richtungs- und Geschwindigkeitswechseln, unterbrochen durch Sitz und Platz. Wenn seine Aufmerksamkeit wieder mehr bei mir ist, lasse ich die Leine länger und mache Apportierspiele oder verstecke was. Nach ein paar Tagen solcher intensiven Spaziergänge kann er frei oder an langer Schleppleine laufen und hört. Aber diese Übungszeiten brauchen wir immer wieder mal zum Auffrischen. Grundsätzlich solltest Du versuchen, Jagdsituationen im Vorfeld zu vermeiden. Durch Schadensbegrenzung, wenn er im Jagdmodus ist, kann Dein Hund nichts lernen. Mach spannende Sachen mit ihm, so dass er die tolle Beschäftigung bei / mit Dir sucht. Sucht er sich selbst die Beschäftigung aus, machst Du zu wenig oder zu uninteressante Dinge. Du musst ihn auch nicht unbedingt mit Leckerli belohnen. Du solltest herausfinden, was er besonders toll findet. Für manche Hunde ist das ein Spielzeug oder Toben mit Frauchen. Als Jagdersatz kannst Du Futterbeutel apportieren, Reizangel oder Suchspiele machen, je nach dem, was die Vorliebe Deines Hundes ist (Schnüffeln und Aufspüren oder hinter bewegten Dingen hinterherjagen). Dabei ist immer ganz wichtig, dass er erst zuverlässig warten muss und dann von Dir mit einem klaren Kommando losgeschickt wird. Das Warten wird super belohnt. Wenn er das Draußen nicht annimmt, machst Du zu viel auf einmal. Dann solltest Du das Training kleinschrittiger machen und an den Hund anpassen, so dass er dabei so viel Spaß und Erfolgserlebnisse wie möglich hat. Wenn er etwas nicht gut macht, so viele Trainingsschritte wie nötig zurückgehen, damit er wieder erfolgreich ist. Und immer mit Erfolg abschließen. Manche Hunde lassen sich auch einige Minuten mit dem Tragen z. B. eines Dummys beschäftigen. Das hat den Vorteil, dass man eine Weile normal spazieren gehen kann. Wenn er doch mal wieder in die Leine rennt, hat Steffi die Vorgehensweise gut beschrieben. Ruhig bleiben, aber danach nicht einfach weitermachen lassen. Den Rest wird Dir dann ein/e Trainer/in erzählen.