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Nova
Einleitungs-Beitrag
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zuletzt 5. März

Wie würdet ihr so eine Situation lösen?

Wir treffen den fast jedes mal wenn wir da lang laufen. Ich nehme mir dann meistens ein bisschen Zeit um Mika nicht gleich wieder aus der unangenehmen Situation zu reißen, sondern um auch aus so einer Situation positiv rauszugehen. Ich habe Mika dann am ende auch mal an dem Zaun schnüffeln lassen, da der andere Hund sich nach kurzer Zeit beruhigt hat und meiner Meinung nach auch körpersprachlich entspannter gewirkt hat. Was denkt ihr? Ich bin gerne offen für Tipps und Feedback! Liebe Grüße Nova und Miki
 
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Sandra
1. Feb. 10:43
Irgendwie wird es hier so hingestellt, dass jeder Hund der bewacht ein Dauerkläffer oder Zaunpöbler ist.
Für mich gibt es riesige Unterschiede zwischen dem Wachhund, der anzeigt und das genau so wie er soll, denn es wurde mit ihm geübt und dem Zaunpöbler der sich in ein nerviges Dauerkläffen reinsteigert und völlig außer Kontrolle ist.

Wir haben z.B. auch eine Hundeklappe. Die wird nur Nachts und wenn niemand hier ist geschlossen. Ansonsten haben meine Hunde jederzeit die Möglichkeit raus zu gehen. Ihnen diesen Freiraum zu ermöglichen, nicht jeden Pipigang zu diktieren, ihnen die Freiheit zu geben selbst zu entscheiden ob sie im Garten buddeln oder spielen gehen, ein Sonnenbad nehmen oder lieber drinnen z.B. auf der Couch abhängen, ist mir sehr sehr wichtig. Für mich bedeutet es, dass der Hund auch mal selbst entscheiden kann was er machen will, Selbstständigkeit, einfach mal Hund sein.

Der einzige der hier je zum Zaunenkläffer mutiert ist war Bilbo, die Situation habe ich geschildert. Zu der Zeit wurde die Hundeklappe natürlich anders gemanagt. Als das Problem behoben war, er also genau wie gewünscht angezeigt hat, wurde die Hundeklappe wieder frei gegeben, wie es ursprünglich gedacht war.
Mir ist es wichtig, dass irgendeiner hier den Job des Wachhundes macht und anzeigt. Wir wohnen am Feldrand, haben zwar einen direkten Nachbarn, einen älteren Herren, wohnen aber auf einer sehr dunklen Ecke und ich bin öfters auch Nachts alleine.

Hier der Unterschied:
Egal welcher bei uns gerade den Job des Wachhundes inne hat läuft morgens wenn die Klappe geöffnet wird eine Zaunpatroulie. Tagsüber wird das zwischen Nickerchen oder wenn wir aus dem Wald zurück sind etc. genau so gehandhabt.
Gehen Spaziergänger, egal ob mit oder ohne Hund, vorbei wird vielleicht mal ein Ohr gehoben, wenn sowieso gerade wach wird auch mal geguckt.
Ist dem Hund irgendwas suspekt, egal ob er im Garten oder Haus ist, dann wird KURZ angezeigt … Wuff wuff, ich komm und guck, sage „ist ok“ Hund geht wieder seiner Wege. Geh ich nicht gucken kommt irgendwann nochmal ein etwas energischeres wuff wuff. Manchmal ist Hund draußen und zeigt an und ich drinnen, wuff wuff, ich sehe vom Fenster aus, dass nix ist, ich rufe nach draußen „ist ok“ Hund geht seiner Wege. Kein Dauerkläffen, kein Stress, weder für Hund noch für den Nachbarn, der besagte ältere Herr, alleine lebend, ist sehr dankbar darüber, dass Hund auch anzeigt wenn etwas verdächtiges beim Nachbarn auf der Einfahrt passiert, die direkt an unserem Grundstück vorbei geht.
Kommt z.B. jemand bei uns aufs Grundstück, sagen wir mal Paketbote, wird etwas energischer angezeigt. Das bedeutet für mich „da ist nichts verdächtiges außerhalb des Grundstücks sondern da steht jemand auf unseren Grund“. Ich gehe raus, Postbote wird dann freundlich begrüßt, nehm das Paket entgegen. Kein Dauerkläffen.

Die Nachbarshündin (gehört nicht zum älteren Herren links sondern zu den Nachbarn rechts) … kläfft im Dauerfeuer egal wer oder was sich auf dem Gehweg bewegt, geht in den Zaun, versucht eine vermeintliche Bedrohung zu verbellen und dreht richtig ab dabei, ist durch nichts zu beruhigen bis die vermeintliche Gefahr verbellt wurde, sprich einfach weiter gegangen ist. Wenn die ab Frühling vermehrt draußen ist startet sie ständig ganze Kläffkonzerte quer durch ganze Dorf, da sich andere natürlich angesprochen fühlen. Meine Hunde übrigens nicht, die interessiert es nicht.

Das ist kein Wachhund, das ist ein Zaunpöbler und davon gibt es leider zu viele. Hier fehlt tatsächlich die Erziehung während beim Wachhund ne Menge Erziehung und Training drin steckt, denn der muss ja erstmal lernen wann und bei was er anzeigen soll und wann er was zu ignorieren hat. In Bilbo steckte noch mehr Arbeit, da er ja erstmal vom Zaunpöbler zum Wachhund umlernen musste.

Ein richtiger Wachhund lässt sich nicht stressen. Ab Frühling fängt das halbe Dorf ganz plötzlich wieder an mit ihren Hunden spazieren zu gehen. Da sieht man Leute die man im Herbst und Winter nicht angetroffen hat. Wachhunde bleiben cool, gucken anfängst vielleicht vermehrt, ist ja mehr los aber irgendwann geht maximal nur noch das Ohr hoch.

Zaunkläffer sind allerdings im Dauerstress, da die in alles und allem eine mögliche Bedrohung sehen und es nicht wie der Wachhund differenzieren können. Der Wachhund hat erst Stress wenn eine tatsächliche Bedrohung vorhanden ist. Meine Tasha hat mal den Diebstahl meines Auto verhindert. Die hat dann nicht angezeigt „da ist was, bin mir nicht sicher was, Frauchi geh mal gucken“ „Wuff Wuff, die hat ganz anders dann mitten in der Nacht angezeigt nämlich „Frauchi, raus aus dem Bett, da ist eine Bedrohung, ich bin mir absolut sicher, Zack Zack jetzt“ hat mich richtig angekläfft, rannte zwischen mir und Hintertür hin und her und ich wusste, da stimmt was nicht. Frauchi ist mit Schlagstock (von meinem Mann, der ist Polizeibeamter) und Pfefferspray raus auf den Hof und hat den Diebstahl gestoppt. Natürlich habe ich die Hunde drin gelassen, denn sie sollen anzeigen aber nicht mich verteidigen. Deren Schutz ist meine Aufgabe.

Bei uns ist es Teamwork. Wachhund zeigt an, ich geh gucken und regel die Sache. Zaunpöbler oder auch Leinenpöbler wollen die Sache selbst regeln.

Daher schmeißt Wachhund und Zaunpöbler bitte nicht in den gleichen Pott.
Und ja, auch mir ist es ein Rätsel wie so mancher Halter von Zaunpöblern das Verhalten gut findet und auch noch stolz auf „ihren Wachhund“ sind, denn das ist wirklich Stress für den Hund und das hat mit Wachhund nix mehr zu tun.

Sorry für den langen Text … ist etwas ausgeartet 🤗
 
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Judith
1. Feb. 10:56
Denke das kommt immer auf die Lage an. Würde Suki jeden melden der hier am Zaun langgeht hätte sie sich stressmäßig schon ins Grab gebellt. Wir wohnen direkt gegenüber von einer GS mit Schulhof und Turnhalle und der Freiwilligen Feuerwehr. Hier laufen täglich sämtliche Gassigeher lang weil unser Haus in Feldnähe liegt. Suki darf und soll melden aber nicht diejenigen die nur an unserem Grundstück vorbeilaufen sondern jene die unser Grundstück betreten. Das macht sie auch sehr zuverlässig. Draußen am Zaun wurde das von mir unterbunden. Da hat sie das Maul zu halten. Zaunkläffer haben wir aber auch als Trainingspartner genutzt. Wir sind aber weder stehen geblieben noch hab ich Kontakt zum Kläffer aufgenommen (außer es gab eine Absprache mit dessen Besitzer).
Es liegt halt auch dran, was vom Besitzer gewünscht ist und was die räumlichen Gegebenheiten hergeben. Die Deutschen sind ja nicht so pingelig, was Beschwerden wegen Ruhestörung angeht. Wie schon geschrieben wurde, jeder hat ein anderes Bild, eine andere Umgebung. Es gibt halt Leute, die bleiben stehen und glotzen durch fremde Fenster oder in Gärten. Da ist es sinnvoll, dass nen Hund schon beim Passieren anschlägt. Leider sind viele Menschen halt sehr übergriffig und respektieren Privatsphäre nicht. Das liegt aber an individuellen Erfahrungen. Oder bei den Leuten wurde mal eingebrochen. Das weiß man nicht. Auf dem Hof, wo ich lange gelebt habe, haben sich mal Fremde an der Sattelkammer zu schaffen gemacht, um Sättel zu stehlen. Der Boss, ein brauner Labbi, der im Haus war hat sich nicht mehr eingekriegt. Wir konnten die Polizei rufen. Normalerweise endet das Bellen mit dem Wegfall des Reizes. Ich würd halt nie nen fremden Hund, der auf seinem Grundstück eingesperrt ist, in eigene erzieherische Aspekte miteinbinden. Das ist mies. Vielleicht möchte der dann auch ein Lecker?
 
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Katrin
1. Feb. 11:09
Es liegt halt auch dran, was vom Besitzer gewünscht ist und was die räumlichen Gegebenheiten hergeben. Die Deutschen sind ja nicht so pingelig, was Beschwerden wegen Ruhestörung angeht. Wie schon geschrieben wurde, jeder hat ein anderes Bild, eine andere Umgebung. Es gibt halt Leute, die bleiben stehen und glotzen durch fremde Fenster oder in Gärten. Da ist es sinnvoll, dass nen Hund schon beim Passieren anschlägt. Leider sind viele Menschen halt sehr übergriffig und respektieren Privatsphäre nicht. Das liegt aber an individuellen Erfahrungen. Oder bei den Leuten wurde mal eingebrochen. Das weiß man nicht. Auf dem Hof, wo ich lange gelebt habe, haben sich mal Fremde an der Sattelkammer zu schaffen gemacht, um Sättel zu stehlen. Der Boss, ein brauner Labbi, der im Haus war hat sich nicht mehr eingekriegt. Wir konnten die Polizei rufen. Normalerweise endet das Bellen mit dem Wegfall des Reizes. Ich würd halt nie nen fremden Hund, der auf seinem Grundstück eingesperrt ist, in eigene erzieherische Aspekte miteinbinden. Das ist mies. Vielleicht möchte der dann auch ein Lecker?
Eine Belohnung gab es für Suki nur wenn wir am Kläffer vorbei waren. Mein Trainingsziel war es damals das solche Hunde von Suki ignoriert werden und sie statt darauf zu reagieren zu mir Blickkontakt aufnimmt und hält. Dementsprechend wurde der Kläffer auch von mir ignoriert. Wir hatten aber auch schon Situationen wo der Besitzer uns gebeten hat doch kurz stehen zu bleiben damit er mit seinem Hund üben konnte. Das ist dann natürlich win win für alle. Ohne Absprache einen Hund mit ins Training einzubinden finde ich persönlich auch nicht okay.

Mich persönlich stört es aber auch nicht wenn Leute ,,glotzen". Dafür gibt es Hecken, Gardinen etc., da braucht man keinen Hund für um das zu unterbinden. Das einfache am Grundstück vorbeigehen ist aus meiner Sicht jedermanns Recht. Genauso wie das stehen bleiben.
 
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Judith
1. Feb. 11:24
Eine Belohnung gab es für Suki nur wenn wir am Kläffer vorbei waren. Mein Trainingsziel war es damals das solche Hunde von Suki ignoriert werden und sie statt darauf zu reagieren zu mir Blickkontakt aufnimmt und hält. Dementsprechend wurde der Kläffer auch von mir ignoriert. Wir hatten aber auch schon Situationen wo der Besitzer uns gebeten hat doch kurz stehen zu bleiben damit er mit seinem Hund üben konnte. Das ist dann natürlich win win für alle. Ohne Absprache einen Hund mit ins Training einzubinden finde ich persönlich auch nicht okay. Mich persönlich stört es aber auch nicht wenn Leute ,,glotzen". Dafür gibt es Hecken, Gardinen etc., da braucht man keinen Hund für um das zu unterbinden. Das einfache am Grundstück vorbeigehen ist aus meiner Sicht jedermanns Recht. Genauso wie das stehen bleiben.
Wie gesagt. Man kennt die Erfahrungen der Menschen nicht. Hier sind die Vorgärten meist offen. Aufgrund meiner Erfahrung in der Kindheit habe ich große Sympathie für jeden Hund, der wacht.
 
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Katrin
1. Feb. 11:42
Wie gesagt. Man kennt die Erfahrungen der Menschen nicht. Hier sind die Vorgärten meist offen. Aufgrund meiner Erfahrung in der Kindheit habe ich große Sympathie für jeden Hund, der wacht.
Man darf aber auch nicht vergessen das Fußwege nunmal öffentlich sind und nicht jeder Mensch an so einem Zaunkläffer problemlos vorbeigehen kann. Wir haben hier teilweise sehr schmale Wege und uneinsehbare Grundstücke wo dann plötzlich losgepöbelt wird vom "Wachhund". Das geht echt überhaupt nicht. Schon mehr wie einmal konnte ich beobachten wie Fußgänger vor Schreck zusammen zuckten oder kleine Kinder zu weinen anfingen. Ein Hund darf gerne wachsam sein, ein Hund darf auch gerne melden aber der darf nicht andere Menschen belästigen oder verängstigen.
 
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Dogorama-Mitglied
1. Feb. 11:54
Ich finde es absolut erschreckend, wie viele hier offenbar andere Hunde als Trainingsobjekte missbrauchen. Das geht für mich schon als Tierquälerei durch und nur weil man sowas im öffentlichen Raum machen darf, muss man es ja nicht. Einfach dran vorbeigehen und gut is. Gott sei Dank habe ich so nen Schwachsinn hier in Köln noch nicht beobachtet.
 
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Michelle
1. Feb. 11:58
Ich finde es absolut erschreckend, wie viele hier offenbar andere Hunde als Trainingsobjekte missbrauchen. Das geht für mich schon als Tierquälerei durch und nur weil man sowas im öffentlichen Raum machen darf, muss man es ja nicht. Einfach dran vorbeigehen und gut is. Gott sei Dank habe ich so nen Schwachsinn hier in Köln noch nicht beobachtet.
Hab den Sinn des ganzen auch nicht ganz verstanden. Den Hund ordentlich vorbei führen. Und wenn meiner ganz entspannt vorbei geht und sich nicht von Hunden hinter dem Zaun, bellenden Hunden und so weiter beeinflussen lässt, sondern entspannt dran vorbei geht ist das die positiveste Lösung für alle Seiten
 
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Judith
1. Feb. 12:02
Man darf aber auch nicht vergessen das Fußwege nunmal öffentlich sind und nicht jeder Mensch an so einem Zaunkläffer problemlos vorbeigehen kann. Wir haben hier teilweise sehr schmale Wege und uneinsehbare Grundstücke wo dann plötzlich losgepöbelt wird vom "Wachhund". Das geht echt überhaupt nicht. Schon mehr wie einmal konnte ich beobachten wie Fußgänger vor Schreck zusammen zuckten oder kleine Kinder zu weinen anfingen. Ein Hund darf gerne wachsam sein, ein Hund darf auch gerne melden aber der darf nicht andere Menschen belästigen oder verängstigen.
Ja, man muss halt alle Bedingungen wie Umwelt, räumliche Gegebenheiten miteinbeziehen. Das schrieb ich ja, dass das nicht überall so intelligent ist. Zu den Kindern kann ich aus pädagogischer Perspektive nur sagen, dass es nicht schlecht ist, wenn sie (ohne dass für sie eine Gefahr besteht), direkt lernen, dass nicht jeder Hund zum Anfassen geeignet ist. Es ist halt nicht witzig, nen Haufen Kleinkindern von nem am Zaun angebundenen Pudel abzuhalten, der sich sichtlich unwohl fühlt, während eine Mutter dachte, ist doch nett den mitzunehmen...
 
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Rosi
1. Feb. 12:06
Eigentlich ist es unverantwortlich für beide Seiten...man geht nicht einfach an einen Zaun und lässt beide schnüffeln...das kann sich in null komma nix ändern...was hättest du gemacht wenn der hund hinterm zaun plötzlich zugebissen hätte...das ist sein Gebiet da geht man nicht einfach hin wenn man hund und Halter nicht kennt
 
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Katrin
1. Feb. 12:16
Ja, man muss halt alle Bedingungen wie Umwelt, räumliche Gegebenheiten miteinbeziehen. Das schrieb ich ja, dass das nicht überall so intelligent ist. Zu den Kindern kann ich aus pädagogischer Perspektive nur sagen, dass es nicht schlecht ist, wenn sie (ohne dass für sie eine Gefahr besteht), direkt lernen, dass nicht jeder Hund zum Anfassen geeignet ist. Es ist halt nicht witzig, nen Haufen Kleinkindern von nem am Zaun angebundenen Pudel abzuhalten, der sich sichtlich unwohl fühlt, während eine Mutter dachte, ist doch nett den mitzunehmen...
Aber doch nicht auf diese Weise😱