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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 27. Nov.

Wie hol ich Hund aus Tunnelblick?

Guinness glotzt sich öfter mal an was fest (Katze, Skater, Nichtsfürmicherkennbares, jede andere sich bietende Ablenkung mal links mal rechts mal hint mal vorne). Er ist schwer ansprechbar, Leckerlies sind ihm in solchen Situationen wurscht. Meist versuch ich mich dann vor ihn zu stellen, um seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu bekommen. Aber das geht natürlich nicht so ohne Weiteres und wir hampeln dann blöd auf der Strasse rum, drehen uns im Kreis, zappeln vor und zurück und gehen uns gegenseitigauf die Nerven. Das muss doch besser und effektiver gehen! Bitte um Tips und Tricks. Danke!
 
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Salome
12. Nov. 09:47
Meine Hündin fixierte lange Zeit jeden Hund so dermassen. Langfristig hat nur geholfen Distanz zwischen uns und den Hund zu bringen, oder in grossem Bogen herumzulaufen (auch wenn der Hund auf der anderen Seite des Flusses war). Nach einem halben Jahr ist sie nicht mehr so fixiert und auch in solchen Situationen ansprechbar. Manchmal bleibt sie nicht einmal mehr stehen.

Alles andere hat bei uns nicht gefruchtet. Ich wünsche dir, dass es euch einfacher gelingt.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 09:53
Meine Hündin fixierte lange Zeit jeden Hund so dermassen. Langfristig hat nur geholfen Distanz zwischen uns und den Hund zu bringen, oder in grossem Bogen herumzulaufen (auch wenn der Hund auf der anderen Seite des Flusses war). Nach einem halben Jahr ist sie nicht mehr so fixiert und auch in solchen Situationen ansprechbar. Manchmal bleibt sie nicht einmal mehr stehen. Alles andere hat bei uns nicht gefruchtet. Ich wünsche dir, dass es euch einfacher gelingt.
Das hoff ich auch, weil es bei Guinness eben alles mögliche sein kann, das ich tw garnicht identifizieren kann.
 
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Nadine
12. Nov. 09:55
Wenn Wayne erst mal im Tunnelblick drin ist, hab ich vorher meinen Einsatz verpasst. Also idealerweise darf es nicht so weit kommen.

Uns hilft auch das Markerwort. Ich hab mehrere, die ich je nach Situation einsetzen kann und von "keks vor deiner Nase" zu "keks in meiner hand abholen" bis nach "keks kullert weg vom Reiz" steigern kann, wie er es gerade braucht.
Außerdem das Aufmerksamkeitssignal. Da hab ich auch mehrere: ein schnalzen, auf das er direkt schauen soll. Das klappt natürlich nicht überall. Und ein "anzählen", bei mir "un dos tres", wo es auf "tres" das leckerli gibt. Das dringt eher durch, er kann sich darauf einstellen und hat etwas mehr Zeit, sich zu lösen.

Und wenn der Reiz, zb ein anderer Hund, frontal schnell näher kommt (an der Leine m) und nix anderes mehr hilft, hocke ich mich zu ihm runter, halte ihn fest und streichle ihn ruhig vorne an der Brust. Da geht es aber nicht mehr ums aus dem Tunnel holen, sondern dass er nicht nach vorne geht.
 
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Carola
12. Nov. 09:59
Du hast einen Border Collie: da gehört das fixieren zu den rassetypischen Eigenheiten! Du kannst ihn vermutlich am besten aus diesem Tunnelblick herausholen bzw gar nicht erst hereinkommen lassen indem du ihm eine Aufgabe gibst. Ich hatte früher einen Border Collie der auch sehr stark fixierte. Wir bekamen es mit Clickertraining und einem Apportel in den Griff. Ich habe ihr das Apportel gegeben und es war ihr Auftrag das Ding unbeschadet über den Spaziergang zu bringen. Das erfordert zwar einige Übung aber es Band die Aufmerksamkeit des Hundes auf den Auftrag. Dann ist der Hund zwar auch im Tunnel aber er ist in deinem Tunnel. Man darf nicht vergessen, das Border Collies in der Regel Arbeitslose Hütehunde sind und daher einen Weg brauchen die angeborenen und angezüchteten Eigenschaften zu verwenden.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 10:03
Wenn Wayne erst mal im Tunnelblick drin ist, hab ich vorher meinen Einsatz verpasst. Also idealerweise darf es nicht so weit kommen. Uns hilft auch das Markerwort. Ich hab mehrere, die ich je nach Situation einsetzen kann und von "keks vor deiner Nase" zu "keks in meiner hand abholen" bis nach "keks kullert weg vom Reiz" steigern kann, wie er es gerade braucht. Außerdem das Aufmerksamkeitssignal. Da hab ich auch mehrere: ein schnalzen, auf das er direkt schauen soll. Das klappt natürlich nicht überall. Und ein "anzählen", bei mir "un dos tres", wo es auf "tres" das leckerli gibt. Das dringt eher durch, er kann sich darauf einstellen und hat etwas mehr Zeit, sich zu lösen. Und wenn der Reiz, zb ein anderer Hund, frontal schnell näher kommt (an der Leine m) und nix anderes mehr hilft, hocke ich mich zu ihm runter, halte ihn fest und streichle ihn ruhig vorne an der Brust. Da geht es aber nicht mehr ums aus dem Tunnel holen, sondern dass er nicht nach vorne geht.
Gute Hinweise, danke!

Guinness ist im Moment recht leicht nervös und aufgeregt, dauernd Ohren und Schwanz oben und vorne weg und Rumgestakse und Geglotze.
Und ich bin da oft selber zu ungeduldig und kontrollfreakig 🫣

Keine ideale Kombination 😏
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 10:13
Du hast einen Border Collie: da gehört das fixieren zu den rassetypischen Eigenheiten! Du kannst ihn vermutlich am besten aus diesem Tunnelblick herausholen bzw gar nicht erst hereinkommen lassen indem du ihm eine Aufgabe gibst. Ich hatte früher einen Border Collie der auch sehr stark fixierte. Wir bekamen es mit Clickertraining und einem Apportel in den Griff. Ich habe ihr das Apportel gegeben und es war ihr Auftrag das Ding unbeschadet über den Spaziergang zu bringen. Das erfordert zwar einige Übung aber es Band die Aufmerksamkeit des Hundes auf den Auftrag. Dann ist der Hund zwar auch im Tunnel aber er ist in deinem Tunnel. Man darf nicht vergessen, das Border Collies in der Regel Arbeitslose Hütehunde sind und daher einen Weg brauchen die angeborenen und angezüchteten Eigenschaften zu verwenden.
Ja da hast du recht.

Wobei wir eh sehr viel arbeiten und trainieren während der Spaziergänge. Da ist er weitestgehend auch sehr gut ansprechbar und abrufbar, er schnüffelt und läuft und spielt und hat Spaß mit sich und der Welt.

Aber ich merke, dass ich da ständig an ihm dran sein muss, damit er sich nicht ausklinkt.
 
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Ilona
12. Nov. 10:15
Danke für die Antwort. Ich hätte dazu sagen müssen, dass er außerhalb dieser Tunnel sehr gut ansprechbar ist, auch häufig von selbst zu mir sieht und dafür seht oft belohnt wird. Das trainieren wir auch aktiv. Nur wenn er aufgeregt zu glotzen beginnt, funktioniert das nicht mehr.
Vielleicht hilft es ihn mit Leckerli anzuschmeissen, so als taktiken Reiz? Yuna hat das auch so wie du es beschreibst. Da kann ich sie ansprechen, und sie bleibt aber weiter im Tunnel bei uns hilft es, wenn ich sie mit kleinen Leckerlis mal anschmeisse, da bekomme ich sie raus und sie fängt dann an zu suchen. Ist jetzt aber nicht so, das ich tonnenweise über sie rüber kippe...🙃
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 10:15
Eure Antworten machen mir bewusst, dass ich in der Praxis oft viel zu sehr um Kontrolle und "Gehorsam" rumkämpfe und viel zu wenig kreativ und alternativ in meinen Methoden bin...
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 10:17
Vielleicht hilft es ihn mit Leckerli anzuschmeissen, so als taktiken Reiz? Yuna hat das auch so wie du es beschreibst. Da kann ich sie ansprechen, und sie bleibt aber weiter im Tunnel bei uns hilft es, wenn ich sie mit kleinen Leckerlis mal anschmeisse, da bekomme ich sie raus und sie fängt dann an zu suchen. Ist jetzt aber nicht so, das ich tonnenweise über sie rüber kippe...🙃
In dem Zustand interessieren ihn Leckerlies leider sehr wenig
 
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Ilona
12. Nov. 10:20
In dem Zustand interessieren ihn Leckerlies leider sehr wenig
Nee, das meine ich nicht so, aber wenn Yuna so ein leckerli zugeschmissen bekommt an ihrem Körper, ist das ja ein Reiz, sowas wie: Äh, was war das denn? Dann hab ich wieder für ein Moment die Aufmerksamkeit und sie ist dann ansprechbar. Yuna frisst das dann nur gleich auf. Ist halt ne Fressmachine ..