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Susa
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Anzahl der Antworten 525
zuletzt 2. Juli

Wesensveränderung, Tierärztliche Untersuchung

Hallo zusammen, mein Hund treibt mich seit ca. einem Monat in den Wahnsinn mit seinem Verhalten. Ich weiß nicht genau woher es kommt und bin jetzt auf Ursachenforschung. Dazu möchte ich ihn auch beim Tierarzt mal durchecken lassen, die Frage ist also: Welche Untersuchungen haltet ihr für sinnvoll? Hat hier jemand einen Hund der durch Krankheit/Schmerzen plötzlich agressiv und schreckhaft geworden ist? Was ich überprüfen lassen würde wäre Blutbild allgemein, Schildrüsenwerte, Hüfte Röntgen, Zähne/Zahnreinigung und Ohren. Fällt euch sonst noch was ein, was oft vorkommt und zu Stress uns Agressionen führt? Edit weil ich oft gefragt wurde, Infos über Nino: Das Alter meines Hundes ist unbekannt, geschätzt auf 4-6 Jahre. Unkastrierter Rüde. Rasse: Mischling aus deutschem Schäferhund, Husky, zwei anderen Schäferhundrassen, Spitz, Jagdhunde - also ganz bunte Mischung mit viel Schäferhund. Er lebt seit 7 Monaten bei uns und kommt aus dem Tierheim. Verhaltensänderung: - bellt beim Spaziergang dauernd Gegenstände an, an denen er seit Monaten jeden Tag ohne Probleme vorbei gelaufen ist zB Straßen/Werbeschilder, Mülltonnen, Bäume - er ist agressiv, wenn Gäste/Fremde ihn anfassen wollen, leider wurde auch ein Gast gebissen (seit dem trägt er immer Maulkorb beim Spaziergang oder wenn wir Besuch haben). Sonst wollte unser Hund mit jedem schmusen und war eher aufdringlich -er zieht wie bekloppt an der Leine und läuft ständig zick zack statt auf einer Seite zu bleiben. Sonst war er immer ruhig am schnüffeln Mögliche Ursachen - Schmerzen/Krankheit - meine Unfähigkeit als Hundeanfängerin den Hund richtig zu erziehen oder zu beschäftigen - traumatische Erfahrungen aus der Vergangenheit - Hormone durch den Frühling - täglichen Kontakt mit potentiellen "Beutetieren" direkt vor der Haustür... Ich fühle mich da von unserem Hundetrainer irgendwie im Stich gelassen und ich vermute unser Tierarzt rät uns nur wieder zur Kastration... deswegen möchte ich mich auf den Besuch beim Tierarzt schon mal vorbereiten
 
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Annett
7. Mai 19:58
Es ist halt wichtig, den eigenen Hund richtig einschätzen zu können und ich weiß, dass Nino mich in so einer Situation beißen würde. Selber Ruhig zu bleiben versuche ich, fällt mir aber extrem schwer. Meinem Mann fällt das leichter Nino da zu beruhigen und keine Angst zu bekommen. Ich lass mir so ne Beruhigungstablette vom Tierarzt geben und nehme die am besten selbst vor dem Termin 😂
Gute Idee!😂😂Aber Spaß beiseite. Es ist wirklich enorm wichtig, dass du selber ruhig bist und so tust , als ob es das Normalste der Welt ist. Erst dann hat auch der Hund die Chance, sich zu entspannen.
 
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Annett
7. Mai 19:59
Wenn ich es mitbekomme sage ich den Leuten natürlich sofort das sie es lassen sollen. Geht aber manchmal schneller als man denkt, besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln zB beim einsteigen/austeigen. Oder Leute die in der Nähe sitzen fassen dann plötzlich rüber. Für Leute die nen Hund haben der "niedlicher" aussieht muss das ja noch schlimmer sein. Also so nen kleinen Schoßhund zb. Oder habe es auch schon von Goldi/Labbi Besitzern gehört, weil ja natürlich jeder Goldi/Labbi ohne Ausnahme es toll findet wenn Fremde ihn anfassen 😉
Ok, mit Öffis fahren wir jetzt nicht, aber bei uns passiert so etwas eher selten.
 
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Annett
7. Mai 20:04
Müsste er dann aber nicht noch andere Allergiesymptome zeigen wie Durchfall, Juckreiz/Kratzen oder sowas?
Muss er nicht. Bei Mailo war es anfangs sogar nur der häufig wiederkehrende Durchfall. Da bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass das eine Allergie sein könnte. Später dann kamen immer wieder Ohrenentzündungen dazu und noch deutlich später fing das dann mit dem Lecken und Knabbern an, weil es gejuckt hat. Ich rede hier von mehreren Jahren, in denen das sich entwickelt hat. Natürlich ist das garantiert bei jedem Hund anders, aber möglich ist das durchaus.
 
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Annett
7. Mai 20:33
Es gibt doch noch garkein echtes "ihr" im Sinne von "seine Menschen", denen er auch in aus seiner Wahrnehmung schrecklich beängstigend Situationen vertrauen würde. Seit er bei Susa ist, wurde ihm - aus seiner Perspektive - mehrmals mit Brachialgewalt Zwang und Schmerz zugefügt und "seine Menschen" haben nichts dagegen getan oder waren womöglich sogar daran beteiligt. Dass das nötig und zu seinem Besten war, weiss er nicht. Unter diesem Gesichtspunkt finde ich es recht nachvollziehbar, dass er auch nach ihnen beisst.
Wie gesagt, das sehe ich jetzt nicht ganz so. Wäre der Hund jetzt erst einige Wochen da, würde ich da eventuell noch mitgehen. Wenn ich richtig gelesen habe, ist es aber glaube ich jetzt etwa ein Dreivierteljahr. Da sollte der Hund schon langsam angekommen sein. Und Beißen finde ich ehrlich gesagt gar nicht nachvollziehbar, auch nicht am Anfang und schon gar nicht bei einem Hund, der Anfängern als anfängergeeignet von einem Tierheim vermittelt wurde. 🙈🙈 Es hat meiner Meinung nach schon auch viel damit zu tun, wie man einem Hund gegenüber auftritt. Nur mal ein Beispiel. Als wir früher noch mitten in der Stadt gewohnt haben, gab es im Nachbarhaus einen Hund, der sein Frauchen beim Gassi wie ein Verrückter durch die Gegend zerrte. Sie hat mich damals gefragt, wie ich es meinem damaligen Hund denn beigebracht hätte, dass er so schön an der Leine geht. Ich habe ihre Leine genommen, hab dem Hund eine kurze Ansage gemacht und er ist bei mir super einmal die Straße hoch und runter gelaufen. Ein anderes Mal kam sie auf mich zu und fragte, ob ich ihrem Hund mal eine Zecke rausmachen könnte. Sie traue sich nicht, weil der Hund es sich nicht gefallen ließe. Wir sind zu ihr hochgegangen in die Küche. Sie wollte sich auf einen Küchenstuhl setzen. Da hat ihr eigener Hund sie von unter dem Küchentisch angeknurrt und sie ist wieder aufgestanden.🙈 Ich habe sie um ein Halsband gebeten, um ihn festhalten zu können und habe sie aus der Küche geschickt, da ich den Eindruck hatte, dass ihre Angst und Nervosität schuld war am Verhalten des Hundes. Und tatsächlich war er sofort deutlich ruhiger, als wir alleine waren. Ich habe ihm das Halsband umgemacht, mich auf den Stuhl gesetzt, den Hund zwischen meine Beine und ihm die Zecke rausgemacht. Es war tatsächlich überhaupt kein Problem. Dann habe ich Frauchen wieder reingerufen. Als sie völlig erstaunt wieder reinkam, dass das so schnell ging, drehte der Hund sofort wieder auf. 🙈 Ich will jetzt um Gottes Willen Susa hier nicht unterstellen, dass das bei ihr auch so ist. Das kann ich aus der Ferne überhaupt nicht einschätzen. Ich wollte das nur mal als Beispiel erzählen, was das entsprechende Auftreten bei einem Hund bewirken kann. Ach ja, der Hund damals kannte mich nicht wirklich. Wir sind uns halt nur immer mal vorm Haus beim Gassigehen begegnet.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Mai 21:14
Wie gesagt, das sehe ich jetzt nicht ganz so. Wäre der Hund jetzt erst einige Wochen da, würde ich da eventuell noch mitgehen. Wenn ich richtig gelesen habe, ist es aber glaube ich jetzt etwa ein Dreivierteljahr. Da sollte der Hund schon langsam angekommen sein. Und Beißen finde ich ehrlich gesagt gar nicht nachvollziehbar, auch nicht am Anfang und schon gar nicht bei einem Hund, der Anfängern als anfängergeeignet von einem Tierheim vermittelt wurde. 🙈🙈 Es hat meiner Meinung nach schon auch viel damit zu tun, wie man einem Hund gegenüber auftritt. Nur mal ein Beispiel. Als wir früher noch mitten in der Stadt gewohnt haben, gab es im Nachbarhaus einen Hund, der sein Frauchen beim Gassi wie ein Verrückter durch die Gegend zerrte. Sie hat mich damals gefragt, wie ich es meinem damaligen Hund denn beigebracht hätte, dass er so schön an der Leine geht. Ich habe ihre Leine genommen, hab dem Hund eine kurze Ansage gemacht und er ist bei mir super einmal die Straße hoch und runter gelaufen. Ein anderes Mal kam sie auf mich zu und fragte, ob ich ihrem Hund mal eine Zecke rausmachen könnte. Sie traue sich nicht, weil der Hund es sich nicht gefallen ließe. Wir sind zu ihr hochgegangen in die Küche. Sie wollte sich auf einen Küchenstuhl setzen. Da hat ihr eigener Hund sie von unter dem Küchentisch angeknurrt und sie ist wieder aufgestanden.🙈 Ich habe sie um ein Halsband gebeten, um ihn festhalten zu können und habe sie aus der Küche geschickt, da ich den Eindruck hatte, dass ihre Angst und Nervosität schuld war am Verhalten des Hundes. Und tatsächlich war er sofort deutlich ruhiger, als wir alleine waren. Ich habe ihm das Halsband umgemacht, mich auf den Stuhl gesetzt, den Hund zwischen meine Beine und ihm die Zecke rausgemacht. Es war tatsächlich überhaupt kein Problem. Dann habe ich Frauchen wieder reingerufen. Als sie völlig erstaunt wieder reinkam, dass das so schnell ging, drehte der Hund sofort wieder auf. 🙈 Ich will jetzt um Gottes Willen Susa hier nicht unterstellen, dass das bei ihr auch so ist. Das kann ich aus der Ferne überhaupt nicht einschätzen. Ich wollte das nur mal als Beispiel erzählen, was das entsprechende Auftreten bei einem Hund bewirken kann. Ach ja, der Hund damals kannte mich nicht wirklich. Wir sind uns halt nur immer mal vorm Haus beim Gassigehen begegnet.
Was ist daran nicht nachvollziehbar, dass ein vorbelasteter Hund in Panik - womöglich mit Schmerzen - beisst?
In so einer Situation find ich ein halbes Jahr Beziehung wirklich nicht zwingend tragfähig.

Nachdem mindestens 2 Tierärzte ihn auch nicht unter beruhigt bekommen, glaube ich tatsächlich nicht, dass das an Susas Unsicherheit liegt.
 
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Annett
8. Mai 10:05
Was ist daran nicht nachvollziehbar, dass ein vorbelasteter Hund in Panik - womöglich mit Schmerzen - beisst? In so einer Situation find ich ein halbes Jahr Beziehung wirklich nicht zwingend tragfähig. Nachdem mindestens 2 Tierärzte ihn auch nicht unter beruhigt bekommen, glaube ich tatsächlich nicht, dass das an Susas Unsicherheit liegt.
Hab ich ja deutlich geschrieben, dass ich ihr das nicht unterstelle, weil ich sie gar nicht kenne und man das so von der Ferne überhaupt nicht einschätzen kann. Sie hat aber selber geschrieben, dass eher der Mann beruhigend auf den Hund einwirken kann und sie wahrscheinlich für sich vor dem Tierarztgang Beruhigungsmittel bräuchte. Diese Aussage lässt da schon darauf schließen, dass sie da nicht gerade der Ruhepol für den Hund ist, an dem er sich orientieren kann und die Tierärzte sind ja für den Hund auch eher fremd. Ich denke schon, dass 8/9 Monate doch schon eine ziemlich lange Zeit sind, wo der Hund zumindest schon gemerkt hat, dass man ihm nichts Böses will. Natürlich gibt es da immer wieder noch Situationen, in denen er unsicher oder verängstigt ist, das kann auch länger oder sogar für immer eine Rolle spielen. Mailo hat auch heute noch nach 13 Jahren bei mir manchmal Angst vor Männern und daran wird sich auch nichts ändern. Es kommt aber nur noch selten vor, wenn sie ihn ansprechen oder einfach streicheln wollen und wir haben das gut im Griff. Jeder hat halt sein Päckchen zu tragen, aber zu keiner Zeit wäre es ihm da in den Sinn gekommen, mich zu beißen. Bei meinem ersten Hund habe ich beim Tierarztbesuch auch vorsichtshalber einen Maulkorb genommen, aber nicht wegen mir, sondern um wegen des Tierarztes auf Nummer sicher zu gehen. Er hat sich problemlos behandeln lassen, so lange ich dabei war, aber wenn mal etwas echt weh getan hat, dann hat er den Tierarzt schonmal kurz angeknurrt. Und solche „Brachialgewalt mit Zwang und Schmerz“, wie du schreibst, wurde dem Hund ja nun bei Susa nicht angetan. Klar muss man bei vorbelasteten Hunden da einfühlsam vorgehen und auf den Hund eingehen. Trotzdem sollte zumindest ein vom Tierheim an Anfänger abgegebener Hund nicht so traumatisiert und verhaltensgestört sein, dass er bei jeder Gelegenheit, die ihn vielleicht verunsichert, zubeißt. Im Tierheim kannte er die Personen ja noch viel weniger. Da hätte dann ja ein solches Verhalten noch deutlicher zu Tage treten müssen, als jetzt nach dieser Zeit in einer behüteten Umgebung. Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Tierheim da auch nach bestem Wissen und Gewissen handelt, ansonsten müssen sie ja damit rechnen, dass der Hund ganz schnell zurück ist.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Mai 19:39
Hab ich ja deutlich geschrieben, dass ich ihr das nicht unterstelle, weil ich sie gar nicht kenne und man das so von der Ferne überhaupt nicht einschätzen kann. Sie hat aber selber geschrieben, dass eher der Mann beruhigend auf den Hund einwirken kann und sie wahrscheinlich für sich vor dem Tierarztgang Beruhigungsmittel bräuchte. Diese Aussage lässt da schon darauf schließen, dass sie da nicht gerade der Ruhepol für den Hund ist, an dem er sich orientieren kann und die Tierärzte sind ja für den Hund auch eher fremd. Ich denke schon, dass 8/9 Monate doch schon eine ziemlich lange Zeit sind, wo der Hund zumindest schon gemerkt hat, dass man ihm nichts Böses will. Natürlich gibt es da immer wieder noch Situationen, in denen er unsicher oder verängstigt ist, das kann auch länger oder sogar für immer eine Rolle spielen. Mailo hat auch heute noch nach 13 Jahren bei mir manchmal Angst vor Männern und daran wird sich auch nichts ändern. Es kommt aber nur noch selten vor, wenn sie ihn ansprechen oder einfach streicheln wollen und wir haben das gut im Griff. Jeder hat halt sein Päckchen zu tragen, aber zu keiner Zeit wäre es ihm da in den Sinn gekommen, mich zu beißen. Bei meinem ersten Hund habe ich beim Tierarztbesuch auch vorsichtshalber einen Maulkorb genommen, aber nicht wegen mir, sondern um wegen des Tierarztes auf Nummer sicher zu gehen. Er hat sich problemlos behandeln lassen, so lange ich dabei war, aber wenn mal etwas echt weh getan hat, dann hat er den Tierarzt schonmal kurz angeknurrt. Und solche „Brachialgewalt mit Zwang und Schmerz“, wie du schreibst, wurde dem Hund ja nun bei Susa nicht angetan. Klar muss man bei vorbelasteten Hunden da einfühlsam vorgehen und auf den Hund eingehen. Trotzdem sollte zumindest ein vom Tierheim an Anfänger abgegebener Hund nicht so traumatisiert und verhaltensgestört sein, dass er bei jeder Gelegenheit, die ihn vielleicht verunsichert, zubeißt. Im Tierheim kannte er die Personen ja noch viel weniger. Da hätte dann ja ein solches Verhalten noch deutlicher zu Tage treten müssen, als jetzt nach dieser Zeit in einer behüteten Umgebung. Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Tierheim da auch nach bestem Wissen und Gewissen handelt, ansonsten müssen sie ja damit rechnen, dass der Hund ganz schnell zurück ist.
Ich weiß nicht, was genau du zum Ausdruck bringen willst. Dass die Dinge nicht sind, wie sie sind...?

Offenbar beisst der Hund beim Tierarzt und muss von mehreren Leuten mit nennenswertem körperlichem Einsatz fixiert werden.
Plus es steht die Vermutung im Raum, dass er Schmerzen haben könnte.

Daraus lässt sich schließen, dass er sich in diesen Situationen sehr stark bedroht fühlt, was im Umkehrschluss wiederum das Beissen nachvollziehbar macht.

Laut Susa ist er knapp 7 Monate bei ihr, das finde ich nicht sonderlich lang wenn es darum geht, Überlebensängste auszuballancieren.

Was das Tierheim gesehen hat oder nicht kann ich nicht beurteilen.
 
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Lena
8. Mai 20:56
Ich weiß nicht, was genau du zum Ausdruck bringen willst. Dass die Dinge nicht sind, wie sie sind...? Offenbar beisst der Hund beim Tierarzt und muss von mehreren Leuten mit nennenswertem körperlichem Einsatz fixiert werden. Plus es steht die Vermutung im Raum, dass er Schmerzen haben könnte. Daraus lässt sich schließen, dass er sich in diesen Situationen sehr stark bedroht fühlt, was im Umkehrschluss wiederum das Beissen nachvollziehbar macht. Laut Susa ist er knapp 7 Monate bei ihr, das finde ich nicht sonderlich lang wenn es darum geht, Überlebensängste auszuballancieren. Was das Tierheim gesehen hat oder nicht kann ich nicht beurteilen.
Ich hab es eher in die Richtung verstanden, dass man darüber nachdenken sollte wie man mit dem Hund allgemein im Alltag so umgeht und wie man ihm gegenüber auftritt.
Weil ja der TA nicht das einzige „Verhaltensproblem“ ist und man somit ganz allgemein mal drauf schauen sollte und das Problem nicht allein beim TA besteht.
Im Alltag kann man die Basis für sowas legen, damit es solche Probleme beim TA möglichst nicht gibt. (je nach Ursache sind die Probleme zwar trotzdem vorhanden, aber man kann daran arbeiten und ggf. wäre es dann eben „nur“ dem TA gegenüber und nicht beim Halter)
Aber wenn im Alltag der Hund z.B. keinen Schutz bei eigentlich SEINEN Menschen sucht, dann hat er natürlich auch beim TA kein Vertrauen.
Und aufbauen kann man das Vertrauen eben nur im Alltag und nicht im Ernstfall beim TA.
Ich denke in diese Richtung waren die letzten Beiträge von Annett gemeint. Zumindest hab ich es so verstanden und würde dem auch zustimmen.
Falls ich etwas falsch interpretiert hab, kann sie mich ja gerne korrigieren. 🙃
 
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Anja
8. Mai 22:03
Wir warten leider noch auf dem Tierarzttermin. Heute gabs wieder ne Situation wo er plötzlich alles angebellt hat und das wurde wohl durch eine Thrillerpfeife (von einem Sportplatz wo wir vorbeigelaufen sind) ausgelöst. Vorher war die ganze Zeit normal. Muss mal gucken ob er mit der Hundepfeife die wir nutzen evtl auch ein Problem hat. Ist mir bisher aber eigentlich nix aufgefallen. Denkst du echt die hatten so ein Stromhalsband? Nino mag das auch nicht, wenn man ihm ins Halsband greift, das haben die im Tierheim immer gemacht, da wurden die Hunde viel am Halsband gegriffen. Da haben wir am Anfang eine Hausleine genutzt, damit wir da nicht hingreifen müssen und schlimmstenfalls gebissen werden. Inzwischen hört Nino gut genug das wir ihn verbal schicken können.
Ich denke schon das da was mit Strom war , die vorherige Besitzerin meinte das ihre Freundin es bei ihrem Hund schon ausprobiert hätte und ihre schlimme Panik bei hohen Tönen , kann mich irren aber ich nehme es deswegen an . Ihre Angst das ich an ihren Hals kam war auch in kurzer Zeit verflogen .
An die Kauknochen die so viele Hunde plötzlich verändert haben , hatte ich auch gedacht . Ich denke aber auch an Schmerzen bei deinem Hund die ihn so total aus der Fassung bringt . Ich drück die Daumen , alles Gute und liebe das es ihm besser geht und du die nötige Ruhe bewahren kannst , ist ja alles sehr anstrengend . Wir hatten mal einen sehr sehr kranken Hund und weiß was das bedeutet .
 
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Tanja
9. Mai 04:22
Ihr müsst euch und dem Hund Zeit geben. Viel Ruhe..... Ruhe ausstrahlen bei sämtlichen Aktivitäten , Ruhe bei Besuch......viel geistige Auslastung, Rückzugsort fr den Hund erschaffen wo er sich sicher und wohl fühlt, es hört sich für mich so an als ob der Hund NICHT AGGRESSIV sonstern völlig verunsichert ist und dann Angst bekommt. War bei Lea anfangs genau so. Lasst euren Besuch z.b. klingeln.....wartet ab, beruhigt den Hund vorzugsweise auf seinem Platz, hat er runter gefahren gibt's ein Leckerli dann erst die Türe öffnen ( günstiger Weise bleibt der Hund auf seinem Platz, der Besuch soll anfangs den Hund nicht begrüßen! Abwarten...kommt er auf den Besuch zu , bekommt er vom Besucher ein Leckerli dann wieder im normalen Rhythmus weiter machen. Wenn dr Hund spürt es passiert nichts schlimmes arrangiert er sich mit der Situation. Greift er Besucher an, sofort auf den Platz zurück! Nur nicht aussperren, das versteht er nicht! Auch beim Haus verlassen.....erst warten bis der Hund ruhig ist, dann langsam los, bei Hundebegegnung lass deinen Hund sitzen, warten bis andere vorbei sind dann wartest du wieder bis dein Hund ruhig ist erst dann geht es weiter. Ist viel Arbeit am Anfang aber bei uns hat das prima geholfen.
Ich persönlich vermute dass es irgendein Schlüsselerlebnis in seinem früheren Leben gab.
Gib ihm Zeit, das wird ! LG