Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Welpe Knurrt und Schnappt beim Kauknochen weg nehmen.

Verfasser
Linus
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 48
zuletzt 11. Juni

Welpe Knurrt und Schnappt beim Kauknochen weg nehmen.

Guten Tag, unsere 4 Monate junge Shiba Inu dame fängt seit neusten an wenn sie ein Kauknocken oder ähnliches bekommt mich anzuknurren oder auch auch nach mir zu schnappen wenn ich in ihrer Nähe bin. Ich habe viel gelesen und mich von Freunden umgehört und da hieß es von einer bekannten das wenn wir es ihr weg nehmen wollen, oder müssen wir sie aufn Rücken drehen sollen und Dominanz zu zeigen mit unterdrücken wenn sie anfängt zu knurren. Nur für mich erscheint das ein bissen rabiat, ebenso bin ich nicht der Typ Mensch der sowas seinem Geliebten Hund antun möchte. Gelesen habe ich auch das man ein Tausch Angebot anbieten soll. Hat jemand einen Rat oder eine Ahnung was genau jetzt das richtige ist? Mit freundlichen Grüßen :)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
29. Apr. 18:18
Mich regt es regelrecht auf, wenn immer wieder die Rede davon ist, dem Hund sein Futter oder etwas zum kauen wegzunehmen. Warum nur? Das ist der beste Weg, um tiefes Misstrauen aufzubauen. Bring dem Hund „aus“ mit Spielzeug bei, wie beschrieben als Tauschgeschäft. Aber lasst bitte eure Hunde ganz in Ruhe futtern und ganz in Ruhe ihre Kausachen knabbern.
Wobei irgendwann, wenn das tauschen gut sitzt, auch das Wegnehmen von Futter trainiert werden kann und sollte. Wegen Giftködern oder auch weil man mal da dran muss. Das kommt aber erst nach dem Training mit Spielzeug.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ronja
29. Apr. 18:26
Von solchen Leuten würde ich mich ganz klar distanzieren und sie aufklären.

Knurren ist Kommunikation. Wenn du das ignorierst, schnappt der Hund. Irgendwann beisst er. Also nimm Warnungen ernst!

Ich erzähle mal von uns. Und nein, ich nehme ihr normalerweise nichts weg. Jedoch liebt sie Rinderhautplatten und die sind so riesig, dass sie es nicht alles auf einmal haben darf.

Meine Hündin hatte aber ein grosses Thema mit Ressourcen. Nicht mit dem Napf, nur mit Kausachen.

Ich habe mich in die Nähe gesetzt, so nah, dass es kein Problem war. Dann habe ich tolle Leckereien zu ihr geworfen. Jedesmal, wenn sie das Kauzeug losgelassen hat, um Leckereien zu nehmen, habe ich es gelobt. Anfangs hat sie sofort hektisch wieder nach dem Kauzeug gefasst. Ich habe das so lange gemacht, bis sie entspannt loslassen konnte und es wieder nahm.
Dann dasselbe, aber Leckereien weiter weg von ihr, sodass sie vom Kauzeug kurz weggehen musste. Das wieder bis sie entspannt war.
So hab ich das gesteigert, bis sie das Leckerchen bei mir an der Hand abholen kam.

Ein „Aus“ kannte sie bereits. Ich hab dann angefangen, ihr dieses Kommando zu geben und sie bei mir zu belohnen. Auch das sehr häufig.

Erst dann habe ich mich ihr mehr genähert und geschaut, ob ich sie auf die andere Seite holen kann. Also statt: Kausnack, Hund, Ich wollte ich zu: Kausnack, Ich, Hund. Und zwar, indem ich sie auf die andere Seite von mir einlade und da belohne. Als das gut ging, habe ich mich dann in der Position dem Snack genähert, belohnt. Dann angefasst, belohnt. Kurz genommen, belohnt. Alles immer wieder (aber pro Snack nur 2 Übungen, sie soll in Ruhe fressen dürfen).

Inzwischen kann ich „aus“ sagen, den Snack nehmen und sie belohnen. In 99% der Fälle kriegt sie es zurück, ansonsten kriegt sie einen Supersnack (Leckmatte oder so), was sie auch etwas beschäftigt.

Alles ohne Gewalt, ohne Dominanz, ohne „Hund muss“, ohne „ich beanspruche“. Sie weiss inzwischen: Ich klaue ihr nichts, sie bekommt eher was Tolles.

Ist natürlich individuell und das hat sehr lange gedauert, aber mal um aufzuzeigen, wie sowas schrittweise aussehen kann :)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
29. Apr. 18:45
Du vergisst dabei nur,dass draußen auch vergiftetes Futter rum liegen kann. Deshalb ist es wichtig, dass man dem Hund auch vom Futter weg bekommen kann.
Das Futter und die Kausachen gebe ICH dem Hund. Das gehört ihm dann. Darauf darf der Hund zu 100% vertrauen. Das Futter-bereitstellen und das Kausachen reichen geht ganz gesittet und ruhig und höflich über die Bühne, der Hund wartet, blickt mich an, ich gebe es frei - und dann gibt es keinen Grund mehr, dass ich daran muss, denn das Futter ist kein Giftköder und ungefährlich.
Alles andere, was unerlaubt oder gefährlich ist, das tausche ich oder im schlimmsten Fall kann ich es wegnehmen.
Da würde ich mit Futter und Leckereien tatsächlich deutlich wert drauf legen, dass der Hund das alles ganz ruhig nimmt, nicht danach schnappt und abwartet - und es dann uneingeschränkt behalten darf. Selbst mit zwei Hunden geht das ganz ruhig, gesittet ab, denn sie wissen: ich bin fair, sie bekommen und dürfen behalten. Oder tauschen und bekommen dafür was anderes schönes. Unsere Hunde bekommen die schönsten Kausachen stets im Restaurant oder Café unter dem Tisch - also direkt bei uns und beide zusammen auf der Decke. Da ist das besonders wichtig, dass die Hunde das lernen, die Nähe zu akzeptieren. Und das werden sie nur, wenn sie sicher sein können, dass das ihres bleibt, was sie einmal von mir bekommen haben.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
R
29. Apr. 18:55
Du vergisst dabei nur,dass draußen auch vergiftetes Futter rum liegen kann. Deshalb ist es wichtig, dass man dem Hund auch vom Futter weg bekommen kann.
Das hat man ihm vorher nicht zur verfügung gestellt ...das ist etwas anderes ;)
Der Hund verteidigt die ihm zugeteilte Beute hündisch korrekt zurecht . Es ist etwas anderes ihm erstmal an anderen Sachen zu vermitteln, bspw stöckchen draußen, dass du das an dich nehmen kannst. Und zwar simpelst ohne eine Wissenschaft draus zu machen. Ein stöckchen wird bei einem vier Monate alten junghund sicher nicht mit knurren verteidigt. Vielleicht mürrisch , weil doof wenn Stock weg, aber nicht existenziell angepisst- wie beim "Knochen". Vom Prinzip her der letzte Rest der beute und dann noch abgeben- instinktiv ganz blöd. Beim Stock muss man den auch nicht behalten. Man kann ihn auch tauschen oder einfach nehmen, das Teil bewundern, den Hund loben , gerne zurück geben (Stock/Spielzeug jeder wie er mag). Sie lernt, verliert nix , wird nichts geklaut, lohnt sich vlt noch, ist noch toller als nur allein damit zu sein (dann auch mitspielen) . Ressourcen im Haus , wenn Ressourcen ein Thema sind- was dem Hund zusteht ist sein Ruheplatz, sein Wasser. Nicht zehntausend spielis, nicht der Platz des Menschen, kein Futter 24h zur Selbstbedienung. Das geben und nehmen ist dabei simpelster Alltag. Einen Kaufknochen nehme ich nicht zurück, wenn der Hund nicht daran erstickt(und dann wäre es den Hund auch egal was das Teil macht). Den habe ich gegeben. Misstrauen abbauen. Einfach mit weniger Abstand neutral(seitlich nie frontal) locker daneben sitzen, wenn sie mit dem Teil hantiert und einfach leckerchen dazu geben ohne den Knochen zu beachten. Damit habt ihr eventuell wieder ein paar Punkte auf dem Vertrauenskonto- vertrauen ist , was dem Besitzer gestattet seinen Hund auch die draußen gefundene Beute aus der Schnute zu nehmen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Anna
29. Apr. 19:38
Auf den rücken drehen gebe ich dir Recht das kann auch böse ins Auge gehen in der Situation ich hab yuma viel aus der Hand gefüttert obwohl auch da viele gesagt haben soll man nicht aber in der richtig hatten wir nie Probleme ich
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Anna
29. Apr. 19:42
Mich regt es regelrecht auf, wenn immer wieder die Rede davon ist, dem Hund sein Futter oder etwas zum kauen wegzunehmen. Warum nur? Das ist der beste Weg, um tiefes Misstrauen aufzubauen. Bring dem Hund „aus“ mit Spielzeug bei, wie beschrieben als Tauschgeschäft. Aber lasst bitte eure Hunde ganz in Ruhe futtern und ganz in Ruhe ihre Kausachen knabbern.
Mit meinem Pflegehund gibt es das Problem das er aus bei Spielzeug zum Beispiel nicht macht er hat wohl auch schen viele Spielzeuge gefressen 🤫
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Conny
29. Apr. 20:06
Ich kann mich meinen vorschreibern nur anschließen-mit Gewalt kommt man an keiner Stelle weiter. Stell dir mal vor-du sitzt im Restaurant und wartest hungrig auf dein Essen und dann kommt da jemand und nimmt es dir weg. Wie würdest du reagieren und empfinden? Wir verlangen von unseren Hunden Respekt und dann gehen wir respektlos mit ihnen um-das kann nicht richtig sein. Unsre Hündin kam als Strassnhund zu uns. Fast verhungert und total ausgemergelt. Alles was sie gefunden hat, hat sie bis aufs äußerste verteidigt. Bei der Vorgeschichte, war das für uns verständlich, aber wir wollten und haben daran gearbeitet. Priorität hat-alles was wir ihr zu fressen geben, ist ihrs. Das nimmt ihr auch keiner mehr weg. Sie hat die Sicherheit und auch das Vertrauen gelernt, dass sie in Geborgenheit fressen kann. Giftköder Training basiert darauf, dass draußen gefundenes fressen nicht ohne Zustimmung genommen wird und nicht darauf, dass von uns gegebenes Futter wieder weggenommen wird.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Conny
29. Apr. 20:08
Du vergisst dabei nur,dass draußen auch vergiftetes Futter rum liegen kann. Deshalb ist es wichtig, dass man dem Hund auch vom Futter weg bekommen kann.
Unsre Hündin kam als Strassnhund zu uns. Fast verhungert und total ausgemergelt. Alles was sie gefunden hat, hat sie bis aufs äußerste verteidigt. Bei der Vorgeschichte, war das für uns verständlich, aber wir wollten und haben daran gearbeitet. Priorität hat-alles was wir ihr zu fressen geben, ist ihrs. Das nimmt ihr auch keiner mehr weg. Sie hat die Sicherheit und auch das Vertrauen gelernt, dass sie in Geborgenheit fressen kann. Giftköder Training basiert darauf, dass draußen gefundenes fressen nicht ohne Zustimmung genommen wird und nicht darauf, dass von uns gegebenes Futter wieder weggenommen wird.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Johanna
29. Apr. 20:10
Das Futter und die Kausachen gebe ICH dem Hund. Das gehört ihm dann. Darauf darf der Hund zu 100% vertrauen. Das Futter-bereitstellen und das Kausachen reichen geht ganz gesittet und ruhig und höflich über die Bühne, der Hund wartet, blickt mich an, ich gebe es frei - und dann gibt es keinen Grund mehr, dass ich daran muss, denn das Futter ist kein Giftköder und ungefährlich. Alles andere, was unerlaubt oder gefährlich ist, das tausche ich oder im schlimmsten Fall kann ich es wegnehmen. Da würde ich mit Futter und Leckereien tatsächlich deutlich wert drauf legen, dass der Hund das alles ganz ruhig nimmt, nicht danach schnappt und abwartet - und es dann uneingeschränkt behalten darf. Selbst mit zwei Hunden geht das ganz ruhig, gesittet ab, denn sie wissen: ich bin fair, sie bekommen und dürfen behalten. Oder tauschen und bekommen dafür was anderes schönes. Unsere Hunde bekommen die schönsten Kausachen stets im Restaurant oder Café unter dem Tisch - also direkt bei uns und beide zusammen auf der Decke. Da ist das besonders wichtig, dass die Hunde das lernen, die Nähe zu akzeptieren. Und das werden sie nur, wenn sie sicher sein können, dass das ihres bleibt, was sie einmal von mir bekommen haben.
Ich finde es eigentlich nicht schlecht, wenn man den Hund das Futter weg nehmen könnte ( ich würde es nur im Notfall/mit triftigem Grund machen). Oder mindestens in der Nähe vom Hund sein kann, ohne dass er Stress hat wenn er frisst.

Unsere Hündin hatte am Anfang wegen diverser gesundheitlicher Probleme einige, auch regelmäßig wechselnde Medikamente und manchmal haben wir eins vergessen. Leider sortiert unsere Hündin alle Tabletten aus, wenn die nicht ganz fein unter einer Menge Futter sind.
Wir haben am Anfang trainiert, dass es OK ist, wenn wir neben ihr stehen/sitzen wenn sie frisst, irgendwann auch, dass wir sie streicheln könnten (es kann ihr bei Freunden auch mal ein Kind zu nah kommen und man bekommt es nicht direkt mit). Irgendwann sind wir an den Napf und haben einen Löffel Futter dazu getan, so konnten wir auch vergessene Medikamente dazu schummeln.
Würde ich aber wie gesagt nur mit triftigem Grund machen und nicht ständig. Sie kann darauf vertrauen, dass wir ihr Futter nicht weg nehmen, es wird nur besser/mehr.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Dorrit
29. Apr. 20:18
Hallo, wir hatten das Problem auch, dass unser Hund "gesichert" hat und zu beißen bereit war. Wir haben uns einen Hundetrainer für eine Doppel-Stunde "gebucht". Er kam zu uns nach Hause und hat sich das Ganze angesehen und uns gezeigt, was wir machen "müssen", damit der Hund uns den Knochen/Spielzeug überlässt. Wir sind auch mit ihm draußen spazieren gegangen und haben gute Tipps bekommen. Das hat sich für uns sehr gelohnt 👍