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zuletzt 15. Dez.

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
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Kirsten
9. Nov. 07:37
Das Leben mit einem Spießerjagdhund. Ich bin ja schon mal froh, dass er mittlerweile ab und zu den Weg verlässt um einer Spur zu folgen. Leider hatte ich ihm das aus Ulliunkenntnis im ersten Jahr verboten. Und da er nie was falsch machen will, war das schwer wieder aufzulösen. Aber wie man im Video sieht, weiß er jetzt schon, dass ich nach 5 bis 10 Metern das Umkehrsignal setze und er kommt ohne grrrrr.
Wie konzentriert er untersucht und wie gelassen er ist🤩❤️

Jochen, ich habe eine Frage. Du fragst „Steigert sich die jagdliche Motivation durch Konkurrenz?“
Hast du so etwas schon erlebt, oder wie kommst du zu dem Gedanken?

So eine Art Ellbogenmentalität habe ich bei jagenden Hunden noch nie feststellen können, ausgenommen Buddellöcher, da fallen mir doch ein paar Hunde ein, die da niemanden oder nur ausgewählte Persönlichkeiten neben sich haben mögen.
Gibt es zu dem Hintergrund der Frage eine Geschichte? Ich bin ja immer sehr neugierig.

Oder ist Konkurrenz nicht aufs Jagen bezogen und es geht dir ehr um Stress, der sich anschließend ins Jagdverhalten entläd?
 
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Jochen
9. Nov. 07:53
Wie konzentriert er untersucht und wie gelassen er ist🤩❤️ Jochen, ich habe eine Frage. Du fragst „Steigert sich die jagdliche Motivation durch Konkurrenz?“ Hast du so etwas schon erlebt, oder wie kommst du zu dem Gedanken? So eine Art Ellbogenmentalität habe ich bei jagenden Hunden noch nie feststellen können, ausgenommen Buddellöcher, da fallen mir doch ein paar Hunde ein, die da niemanden oder nur ausgewählte Persönlichkeiten neben sich haben mögen. Gibt es zu dem Hintergrund der Frage eine Geschichte? Ich bin ja immer sehr neugierig. Oder ist Konkurrenz nicht aufs Jagen bezogen und es geht dir ehr um Stress, der sich anschließend ins Jagdverhalten entläd?
Zitat:
Jochen, ich habe eine Frage. Du fragst „Steigert sich die jagdliche Motivation durch Konkurrenz?“
Hast du so etwas schon erlebt, oder wie kommst du zu dem Gedanken?
Zitatende

Nein, wir sind noch nie mit einem jagdlich ambitionierten Hund gegangen. Sein bester Kumpel (so eine gute Hundefreundschaft habe ich noch nie erlebt) ist der Hund meiner Tochter, den ich regelmäßig min. einmal die Woche dabei habe. Der ist aber Hüter und Wächter und am Wild nicht interessiert. Trotzdem ist die Dynamik höher und Pepe holt sich dann für seine Fragen auch Bestätigung von ihm und nicht nur von mir. So eine Richtungsfrage wie auf dem Video unten zB., würde er sich auch von ihm beantworten lassen. Also da muss ich tatsächlich deutlich aufmerksamer sein.

Zitat
So eine Art Ellbogenmentalität habe ich bei jagenden Hunden noch nie feststellen können,
Zitatende

Spannende Frage. Also meine Neufihündin hat alles „weggeräumt“ was ihr im Weg war…
Bei Konkurrenz könnte ich mir vorstellen, dass es wie beim Fressen ist?
 
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Kirsten
9. Nov. 08:10
Zitat: Jochen, ich habe eine Frage. Du fragst „Steigert sich die jagdliche Motivation durch Konkurrenz?“ Hast du so etwas schon erlebt, oder wie kommst du zu dem Gedanken? Zitatende Nein, wir sind noch nie mit einem jagdlich ambitionierten Hund gegangen. Sein bester Kumpel (so eine gute Hundefreundschaft habe ich noch nie erlebt) ist der Hund meiner Tochter, den ich regelmäßig min. einmal die Woche dabei habe. Der ist aber Hüter und Wächter und am Wild nicht interessiert. Trotzdem ist die Dynamik höher und Pepe holt sich dann für seine Fragen auch Bestätigung von ihm und nicht nur von mir. So eine Richtungsfrage wie auf dem Video unten zB., würde er sich auch von ihm beantworten lassen. Also da muss ich tatsächlich deutlich aufmerksamer sein. Zitat So eine Art Ellbogenmentalität habe ich bei jagenden Hunden noch nie feststellen können, Zitatende Spannende Frage. Also meine Neufihündin hat alles „weggeräumt“ was ihr im Weg war… Bei Konkurrenz könnte ich mir vorstellen, dass es wie beim Fressen ist?
Ja, das mit den Richtungsfragen kenne ich sehr gut. Besonders wenn jemand eine Idee hat, also Indizien dafür, wo sich Wild befindet 😄.

Hat deine Neufihündin das auch im Bezug aufs Jagen gezeigt?

Die Mira findet es in der Regel ziemlich cool, wenn sie mit anderen jagigen Hunden unterwegs ist.
Allerdings hat die auch kein großes Resssourcenthema. Mit ihr habe ich noch nie erlebt, dass ein Hund negativ darauf reagiert, dass sie Interesse am Wild gezeigt hat. Im Gegenteil, eher das sie sich mit anderen Hunden zunehmend synchronisiert oder sich Aufgaben teilt („Du schaust links vom Weg - ich rechts“ oder vorne/ hinten).
Also klar, beim Fressen oder Objekten kenne ich sowas. Aber beim Jagen habe ich diese Erfahrung noch nie gemacht und mich würde schon interessieren, ob das jemand hier in der Richtung schon erlebt hat.

Was ich kenne, sind einige Hüter, die anfangen zu intervenieren, wenn jemand Solo-Ausflüge plant 🤔
 
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Das
9. Nov. 08:15
Guten Morgen, ich habe euch zufällig gefunden und fragen: wie alt waren eure Hunde, als ihr mit der Methode angefangen habt? Und wie lange habt ihr mit dem Blickkontakt bestätigen / Richtung wechseln ankündigen trainiert, bis sich das etabliert hat bzw. zur Routine geworden ist? (Ich bin mit einem 4 Jahre alten Jack Russel mischling unterwegs)
Meine Hunde waren alle aufjedenfall Adult, da alle aus dem Tierschutz kommen.
Bei meinen ersten drei Hunden begann ich nach vier Jahren mit diesem Weg.
Bei meinem neusten Hund ab Tag 1 könnte man sagen.

Wann sowas sich fest etabliert kommt auf viele Faktoren an wie Herkunft, Rasse, Vorerfahrungen des Hundes, und selbst wie du dich als Halter anstellst.

Aber ein harmonisch aufgebautes miteinander fruchtet bei allen Hunden sehr sehr schnell.🤗
 
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Kirsten
9. Nov. 08:15
Wenn ich so drüber nachdenke, waren wir auch schon recht häufig mit Hunden unterwegs, die in anderen Belangen nicht besonders gerne teilen. In Punkto Jagen hat es da nie gekrieselt, sondern eher verbunden, wenn beide Interesse hatten.
 
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Das
9. Nov. 08:21
Das Leben mit einem Spießerjagdhund. Ich bin ja schon mal froh, dass er mittlerweile ab und zu den Weg verlässt um einer Spur zu folgen. Leider hatte ich ihm das aus Ulliunkenntnis im ersten Jahr verboten. Und da er nie was falsch machen will, war das schwer wieder aufzulösen. Aber wie man im Video sieht, weiß er jetzt schon, dass ich nach 5 bis 10 Metern das Umkehrsignal setze und er kommt ohne grrrrr.
Sei doch froh. 😅
Draculas Verhaltenskette wird bei Fährten sofort aktiviert und ohne mein einwirken würde er dann selbst die Entscheidung treffen weiter zu machen.
 
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Das
9. Nov. 08:25
Wenn ich so drüber nachdenke, waren wir auch schon recht häufig mit Hunden unterwegs, die in anderen Belangen nicht besonders gerne teilen. In Punkto Jagen hat es da nie gekrieselt, sondern eher verbunden, wenn beide Interesse hatten.
Ich denke bei dem Punkt jagen sind sich fast alle Hunde einig, aber wenn es auf Tuchfühlung geht wird's dann ernst und die Konkurrenz kommt dann eher mal durch.
Bei meinem ehemaligen Trio waren Tinko und Kiki die Jagdinteressierten, Fine missbilligte das und wollte sie zurecht weisen.
 
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Kirsten
9. Nov. 08:28
Ich denke bei dem Punkt jagen sind sich fast alle Hunde einig, aber wenn es auf Tuchfühlung geht wird's dann ernst und die Konkurrenz kommt dann eher mal durch. Bei meinem ehemaligen Trio waren Tinko und Kiki die Jagdinteressierten, Fine missbilligte das und wollte sie zurecht weisen.
Inwiefern? Was war denn Fines Problem damit?
 
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Jochen
9. Nov. 08:49
Ja, das mit den Richtungsfragen kenne ich sehr gut. Besonders wenn jemand eine Idee hat, also Indizien dafür, wo sich Wild befindet 😄. Hat deine Neufihündin das auch im Bezug aufs Jagen gezeigt? Die Mira findet es in der Regel ziemlich cool, wenn sie mit anderen jagigen Hunden unterwegs ist. Allerdings hat die auch kein großes Resssourcenthema. Mit ihr habe ich noch nie erlebt, dass ein Hund negativ darauf reagiert, dass sie Interesse am Wild gezeigt hat. Im Gegenteil, eher das sie sich mit anderen Hunden zunehmend synchronisiert oder sich Aufgaben teilt („Du schaust links vom Weg - ich rechts“ oder vorne/ hinten). Also klar, beim Fressen oder Objekten kenne ich sowas. Aber beim Jagen habe ich diese Erfahrung noch nie gemacht und mich würde schon interessieren, ob das jemand hier in der Richtung schon erlebt hat. Was ich kenne, sind einige Hüter, die anfangen zu intervenieren, wenn jemand Solo-Ausflüge plant 🤔
Kurz, da habe ich eine traurig lustige Geschichte aus meiner Kindheit. Unseren Hunden ging es allesamt sehr schlecht und sie wären heute ein Fall für den Tierschutz gewesen, allein dass ich 6 erleben durfte bis ich auszog… ähm aber davon ab, eine Schäferhündin wurde regelmäßig von ihrem Kumpel aus dem Dorf abgeholt und die sind dann gemeinsam jagen gegangen… nach ein paar Stunden kamen sie dann zusammen wieder zurück. Schreckliche Verhältnisse, aber es zeigt ganz klar, dass Hunde kooperatives Jagen wohl häufig bevorzugen und das sicher noch ein Erbe der Wölfe ist, denn allein hatte sie das nicht gemacht.

Lotta war allerdings in allem ein Spezialfall, eine extreme Einzelgängerin, die hat Patschi unmissverständlich mitgeteilt, dass sie seine Anwesenheit beim Jagen nicht schätzt.
 
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Katja
9. Nov. 09:04
Wie konzentriert er untersucht und wie gelassen er ist🤩❤️ Jochen, ich habe eine Frage. Du fragst „Steigert sich die jagdliche Motivation durch Konkurrenz?“ Hast du so etwas schon erlebt, oder wie kommst du zu dem Gedanken? So eine Art Ellbogenmentalität habe ich bei jagenden Hunden noch nie feststellen können, ausgenommen Buddellöcher, da fallen mir doch ein paar Hunde ein, die da niemanden oder nur ausgewählte Persönlichkeiten neben sich haben mögen. Gibt es zu dem Hintergrund der Frage eine Geschichte? Ich bin ja immer sehr neugierig. Oder ist Konkurrenz nicht aufs Jagen bezogen und es geht dir ehr um Stress, der sich anschließend ins Jagdverhalten entläd?
Also bei Buddellöchern hört bei Polli wirklich jegliche Freundschaft auf: das sind ihre, auch wenn grad schon ein anderer Hund drinsteckt!

Ulkig, da Polli sonst eher zurücksteckt, da sie keinen Ärger will. Sie ist dann lieber alleine unterwegs.
Interessant aber auch: wenn mehrere Hunde einen anderen zum „Opfer“ auserkoren haben, steigt sie mit ein… und zwar als Mobberin!😳
Da war ich echt ziemlich verblüfft. Wahrscheinlich gibt ihr die Gruppe die Sicherheit dass auszuleben, was sie sich sonst nicht traut…🤔

Spannend finde ich immer auch, wenn Hunde vermeintlich kein Interesse aneinander haben. Nur rein zuuuufällig schnüffelt man an der gleichen Stelle…😉

Sobald ein zweiter Hund im Spiel ist, läuft definitiv vieles plötzlich im Team, so mein Eindruck.
Wie im Einzelnen hängt dann von der jeweiligen Hundepersönlichkeit ab…