Home / Forum / Verhalten & Psychologie / "Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1121
heute 16:54

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
7. Nov. 06:36
Zitat: Das einzig, noch "dramatische" bei ihm sind eben die Frischen Fährten wenn er sich "festschnüffelt". Ines Scheuer Dinger beschreibt diese (Jagd)Hunde als besonders anspruchsvoll für Halter, und ist mitunter das schwierigste Thema beim Hund. Zitatende Das ist ja interessant, ich hätte gedacht das Hetzen sei das schwierigste Thema, weil das weniger "überlegt" ist und von anderen, ursprünglicheren Hirnarealen gesteuert wird, ähnlich eines ersten Angstimpulses. Lohnt sich die Lektüre von Ines Scheuer Dingers Büchern? Wenn ja, welches?
Ich persönlich habe die Erfahrung bei Dracu gemacht, das er bei Sichtung von Wild kaum hochfährt.
Wenn ich ihm sogar Wild Anzeige mit "spähen" und er es sieht, kommt der im Anschluss gleich zu mir, ich muss ihn regelrecht betteln das Viehzeug anzuglotzen!!! 😂

Wenn er dann aber auf die frische Fährte trifft, sich, wie ich es nenne festschnüffelt, ist er ab dem Punkt schon nicht mehr ansprechbar, er schnüffelt sich in höchsten Erregungszustand bis er los prescht mit der Nase am Boden klebend.
Er macht eben genau das was zu seiner Rassebeschreibung steht.

Und Ines Scheuer Dinger schreibt das die Jagdhunde die mit Nase arbeiten, also Bracken, die schwierigsten sind.

Ich kenne nur ihr Buch "Leben mit Jagdhund".
Und obwohl ich ein richtiger Lesemuffel bin habe ich das zügig durchgelesen.
Es verbindet trainerte Kommandos mit dem Ulli Weg, bin ich der Meinung.
Ich überlege mir aber auch ihr Buch "Waldsamkeit" zuzulegen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
7. Nov. 06:44
Wow 🤩 — was für eine Entwicklung! Mega, dass ihr da gemeinsam durchgeht. Besonders faszinierend finde ich, dass Dracu – obwohl das Jagdsystem voll aktiviert war – letztlich eine gemeinsame Auflösung gewählt hat. Das ist echt Hammer. Und ich glaube, dass dein Vertrauen, ihn erstmal „machen zu lassen“, also seine Erregung kurz auszuhalten, einen großen Anteil daran hat. Das ist oft für mich - vor allem bei Neo 🙈 - der schwierigste Moment – nicht einzugreifen, sondern präsent zu bleiben und dem Hund zuzutrauen, wieder zu dir zu finden. Das scheint genau der Punkt zu sein, an dem Kooperation entsteht statt Kontrolle. Und dass du ihn dann über Bewegung, Anfeuerung und Beute ins gemeinsame Hetzen gebracht hast – das ist für mich eine unglaublich stimmige Strategie.🤩
Naja.😅 Ohne Leine wäre Dracu am Punkt bei den Liegeflächen weg gewesen. Wie ich das im neusten Kommentar für Jochen beschrieben habe.

Aber ab Sekunde eins in der höchsten Aufregung gleich Gegenwirken zu wollen ist glaube ich eh ein Kampf gegen Windmühlen.
Ich habe ihn eine weile die Fährte inhalieren lassen, war immerhin meine Belohnung an ihn.
Später blieb ich dann stehen wartete bis er sich zu mir fragend umdreht, gab den Orientierungspfiff (nach Ines Scheuer Dinger " Leben mit Jagdhund") und zeigte wieder auf die Fährte.

Ich möchte dadurch Kontext bezogen den Orientierungspfiff enorm aufwerten.

Ich liebe es mit Dracu das so zu feiern, und er ja auch. 🙂

Hier an frischer Rotwildfährte, trainiert.
Zum Ende hin dreht er sich auch selbstständig zu mir um. 🤗
Muss aber anmerken das er da äußerst entspannt war, und auch ohne Sicherung abrufbar gewesen wäre.

Warum er gestern so enorm "Out of Control" war lag wohl mitunter an einem Schreckmoment den er paar Minuten vorher aushalten musste.
Dracu ist bei einem hohen Stresspegel sehr anfällig fürs unkontrollierte Jagen, bin ich der Meinung.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
7. Nov. 07:06
Sagmal, magst du vielleicht etwas zu Dracu und dem Spurlaut sagen?
Mich würde das sehr interessieren.
Er müsste ja eigentlich spurlaut verfolgen oder nicht? Wann tut er das und wann nicht?

Ich wundere mich so sehr, weil die Mira anhand wie sie jagt (bzgl. Genetik die so drinstecken könnte) theoretisch auch spurlaut geben müsste. Macht sie aber nicht. Aber Sichtlaut gibt sie. Aber auch meist nur, wenn sie mindestens minimal ein Stück Fährte verfolgt hat und das Wild sieht, welches nicht so weit weg steht, bei bei dem Video mit den beiden Rehen, dass ich vor kurzem gepostet habe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
7. Nov. 11:01
Sagmal, magst du vielleicht etwas zu Dracu und dem Spurlaut sagen? Mich würde das sehr interessieren. Er müsste ja eigentlich spurlaut verfolgen oder nicht? Wann tut er das und wann nicht? Ich wundere mich so sehr, weil die Mira anhand wie sie jagt (bzgl. Genetik die so drinstecken könnte) theoretisch auch spurlaut geben müsste. Macht sie aber nicht. Aber Sichtlaut gibt sie. Aber auch meist nur, wenn sie mindestens minimal ein Stück Fährte verfolgt hat und das Wild sieht, welches nicht so weit weg steht, bei bei dem Video mit den beiden Rehen, dass ich vor kurzem gepostet habe.
Dracula gibt Spurlaut wenn er wild verfolgen würde, bzw wenn er es stellt.
Bei Dracu ist es definitiv seine Rasse.
Ich denke aber das es Hunde gibt, die das vor lauter Aufregung einfach machen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
7. Nov. 11:01
Zitat: Das einzig, noch "dramatische" bei ihm sind eben die Frischen Fährten wenn er sich "festschnüffelt". Ines Scheuer Dinger beschreibt diese (Jagd)Hunde als besonders anspruchsvoll für Halter, und ist mitunter das schwierigste Thema beim Hund. Zitatende Das ist ja interessant, ich hätte gedacht das Hetzen sei das schwierigste Thema, weil das weniger "überlegt" ist und von anderen, ursprünglicheren Hirnarealen gesteuert wird, ähnlich eines ersten Angstimpulses. Lohnt sich die Lektüre von Ines Scheuer Dingers Büchern? Wenn ja, welches?
Aus dem Buch " Leben mit Jagdhund ".
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
7. Nov. 11:06
Dracula gibt Spurlaut wenn er wild verfolgen würde, bzw wenn er es stellt. Bei Dracu ist es definitiv seine Rasse. Ich denke aber das es Hunde gibt, die das vor lauter Aufregung einfach machen.
Also nur, wenn er aus seiner Sicht quasi recht nah dran ist bei der Verfolgung?
Mh. Danke!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jochen
7. Nov. 11:15
Aus dem Buch " Leben mit Jagdhund ".
Danke, schon geladen!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
7. Nov. 11:21
Dracula gibt Spurlaut wenn er wild verfolgen würde, bzw wenn er es stellt. Bei Dracu ist es definitiv seine Rasse. Ich denke aber das es Hunde gibt, die das vor lauter Aufregung einfach machen.
Dasselbe hier! Heute morgen erst 🙉😅
Sichtlaut ist eher ein zwitschern, aber wenn sie gedanklich schon hetzt, ist es wie die Todesfee persönlich 😅
Aufregungskreischen ist dank besserer Impulskontrolle weniger geworden!
Mittlerweile hängt sie auch nicht mehr in der Leine und kreischt, sondern sitzt und guckt und schreit die Rehe dabei an 😂
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
7. Nov. 11:25
Dasselbe hier! Heute morgen erst 🙉😅 Sichtlaut ist eher ein zwitschern, aber wenn sie gedanklich schon hetzt, ist es wie die Todesfee persönlich 😅 Aufregungskreischen ist dank besserer Impulskontrolle weniger geworden! Mittlerweile hängt sie auch nicht mehr in der Leine und kreischt, sondern sitzt und guckt und schreit die Rehe dabei an 😂
Ein Stück weit ist das einfacher - für‘ Wild sowieso aber auch für den Menschen, wenn es einen Laut gibt. Unsere Lagottine ist da absolut still, ich muss also ganz genau auf ihre Körperhaltung / -spannung achten, wenn wir unterwegs sind. Die Ohren helfen ja auch nur bedingt… Schlappohren halt. Sie stellt sie zwar auf, aber je nach Entfernung und Licht ist das schon schwierig zu sehen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
7. Nov. 11:33
Ein Stück weit ist das einfacher - für‘ Wild sowieso aber auch für den Menschen, wenn es einen Laut gibt. Unsere Lagottine ist da absolut still, ich muss also ganz genau auf ihre Körperhaltung / -spannung achten, wenn wir unterwegs sind. Die Ohren helfen ja auch nur bedingt… Schlappohren halt. Sie stellt sie zwar auf, aber je nach Entfernung und Licht ist das schon schwierig zu sehen.
Ob das für das Wild einfacher ist, weiß ich jetzt nicht - wenn sie tatsächlich verfolgt werden, bestimmt, bzw kündigt der Hund ja schon vorm Hetzen an, dass er da ist. Wenn Lucy aber ihr stimmliches Potential entfaltet, rennt einfach alles in Hörweite los 🫣
Das Wild, das sonst in der Deckung unbemerkt geblieben wäre, wird also auch mit aufgeschreckt