Home / Forum / Verhalten & Psychologie / "Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1058
heute 13:41

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katja
19. Jan. 11:39
So, hab mir jetzt aus Neugier das Buch auch mal bestellt!😀
Ich muss allerdings gestehen: ich hab jetzt nicht so viel Neues mitgenommen…
Und die Fallbeispiele sind zwar sehr unterhaltsam, aber da nehm ich für uns erst recht nix mit.

Immerhin weiß ich jetzt, warum Polli inzwischen im Wald nicht mehr für 10min verschwindet… das hat sie am Anfang ab und an mal gemacht, sie ist aber auch eher wenig jagdlich motiviert.
Inzwischen schnüffelt sie nur noch in den Wald einmal links und einmal rechts rein und wenn sie sich doch mal entscheidet, eine Spur zu verfolgen, ist sie sehr schnell wieder da!
Liegt offensichtlich daran, dass ich mich immer dafür interessiert habe, was sie da so treibt! Und sich nicht sofort rückrufe, sondern erst wenn der größte Adrenalin-Kick sich gesetzt hat.
Und ich bin in meinem Bauchgefühl bestärkt, eher zu jubeln, als in Schimpfen auszubrechen, wenn sie doch mal auf was anspringt😀: hatte mir immer gedacht, dass ICH erst recht losrennen würde, wenn mir jemand hinterherschimpfen würde! Hab nur immer überall gelesen, dass man das Jagen auf alle Fälle IMMER im Keim ersticken soll, Aansonsten hätte man gleich komplett verloren. Kam mir, ehrlich gestanden, noch nie wirklich sinnvoll vor, bei einem Beutegreifer für den die Welt voller spannender Dinge ist…

Für mich also ein Buch, was Selbstverständlichkeiten gut auf den Punkt bringt. Mal sehen, wem ich das Weitervermachen kann… da fallen mir auf Anhieb gleich einige ein!😬
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
23. Apr. 06:42
Ich wollte mal ein Update von uns hierlassen.
Mira jagt sowohl auf Sicht, als auch über Geruch. Die Nase ist, wie hier im Video zu sehen, nur dann in der Luft, wenn der Geruch sehr frisch ist. Ansonsten konzentriert sie sich eher auf Spuren auf dem Boden.

Früher wäre bei einer recht frischen Spur ordentlich Körperspannung und Speed drin gewesen. Dank der Wege zur Freundschaft geht es deutlich gelassener ☺️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Agnes
2. Mai 08:51
Hallo zusammen, ich bin Beate und lese seit wenigen Wochen Ulli Reichmann. Davor Ines Scheuer-Dinger. Ich habe meine Hündin Frida seit 8 Monaten, sie kommt aus Spanien aus dem Tierschutz. Wir wachsen noch immer zusammen und sie entpuppt sich immer noch. Sie hatte schon immer Jagdambition, durfte aber bei mir im Rudel bereits frei laufen, was auch einigermaßen gut klappte. Sie war immer mal „weg“ , kam aber nach maximal 5 Minuten wieder zu mir. Nun nach ca 7 Monaten hat sie mich dreimal (kurz hintereinander zwischen den Jahren) im Wald stehen lassen und ist jagen gegangen. Einmal über eine Stunde, zweimal ca. 45 min. Seither hat sie Leinenpflicht und die schönen Rudelspaziergänge sind leider passé. Ich versuche nun einen neuen Umgang mit ihrer Jagdleidenschaft zu finden, selbstverständlich-ich bin ehrlich- würde ich sie gern möglichst kontrollieren können. Jetzt markiere ich als erstes jeden Blickkontakt und belohne ihn. Das klappt toll! Dann versuche ich Ullis Methode umzusetzen, natürlich an der Schleppleine. Es funktioniert so semi. Frida ist sehr schnell in einem hohen Erregungslevel. Dann registriert sie auch meine Begeisterung und mein Lob nicht mehr. Was sie liebt ist das Fragen beantworten, Pausen, Keksregen. Ich träume aber davon, dass wir irgendwann wieder zum Freilauf zurückkommen. Ich freue mich sehr über den Austausch hier. Habe das Gefühl, dass ich den Hund mit der höchsten jagdlichen Passion im Tierschutz gefunden habe und brauche euch und eure Geschichten als Mutmacher. 😅
Hallo Beate, in deinem Post erkenne ich mich und meine kleine Cara wieder. Du scheinst eine rauhaarige Version meiner Hündin zu haben 😊
Ich habe erst vor kurzem angefangen nach der Ulli-Methode zu arbeiten und es gestaltet sich zäh, da Cara draußen selten bis gar nicht zu mir schaut. Aber ich bleibe dran, erste kleine Fortschritte kann ich schon erkennen 👍
Wie läuft es bei dir?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Doro
7. Mai 19:15
Wir haben uns auch am Ulliweg versucht, haben aber festgestellt, dass es nicht ganz das richtige für uns ist. Wahrscheinlich liegt es mehr an mir als an Mila. Ich habe einfach keine Ahnung von Wild und kann leider nicht einschätzen was Mila da wohl riecht, ob es frische Spuren sind oder doch eher was älteres. Mila ist ehr Sichtjägerin und wenn wir ihrer Nase gefolgt sind haben wir auch öfter schon Pommes oder irgendwas ekliges gefunden. Ein paar Sachen haben wir aber übernommen und gerade jetzt in der hellen Jahreszeit gehen wir nahezu jeden Morgen „jagen“, eben auf unsere Art. Ich habe einmal ein paar Ausschnitte aus einer unserer morgendlichen Runde zusammen geschnitten und teilweise auf 4fache Geschwindigkeit ablaufen.

Dazu muss man vielleicht noch wissen, dass sie, als sie bei uns ankam, bei jeder Sichtung mit Hallali auf den Hinterpfoten in der Leine hing und dann sogar kleine Hunde jagen wollte.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
8. Mai 06:17
Wir haben uns auch am Ulliweg versucht, haben aber festgestellt, dass es nicht ganz das richtige für uns ist. Wahrscheinlich liegt es mehr an mir als an Mila. Ich habe einfach keine Ahnung von Wild und kann leider nicht einschätzen was Mila da wohl riecht, ob es frische Spuren sind oder doch eher was älteres. Mila ist ehr Sichtjägerin und wenn wir ihrer Nase gefolgt sind haben wir auch öfter schon Pommes oder irgendwas ekliges gefunden. Ein paar Sachen haben wir aber übernommen und gerade jetzt in der hellen Jahreszeit gehen wir nahezu jeden Morgen „jagen“, eben auf unsere Art. Ich habe einmal ein paar Ausschnitte aus einer unserer morgendlichen Runde zusammen geschnitten und teilweise auf 4fache Geschwindigkeit ablaufen. Dazu muss man vielleicht noch wissen, dass sie, als sie bei uns ankam, bei jeder Sichtung mit Hallali auf den Hinterpfoten in der Leine hing und dann sogar kleine Hunde jagen wollte.
Ganz großes Kino!!!!
MMn wenig Uli-Hunde-Weg sondern absolute Orientierung an dir!
Du gehst den offensiven Weg „Training am Reiz“, das Aushalten können, den ich auch für uns gewählt habe.
Für den Hund bleibst du gelassen in Anwesenheit des Reizes und damit kann er auch gelassen bleiben.
Super, super gutes Ergebnis!
Da du in deinem Video 4-fache Geschwindigkeit hast kann man leider nicht verstehen, was du sagst, das fände ich jetzt noch interessant.
Magst du das vielleicht noch mal teilen? Ich glaube, du lobst deinen Hund viel?
Ich zeige meinen Hunden tatsächlich die Tiere in gelangweiltem Tonfall an „da ist ein Hase“, bleibe stehen, beobachte. Sind die Hunde ruhig, dann gebe ich das Signal „okay, wir gehen weiter“.
Loben und Kekse sind bei uns kontraproduktiv, das pusht beide nur in eine Erregung, die ich nicht gebrauchen kann 😅

Ich find die vielen unterschiedlichen Wege, mit einem jagdlich ambitionierten Hund umzugehen total interessant. Und auch wichtig für die Mitleser hier, dass es viele Wege gibt und man ausprobieren muss, was zum jeweiligen Mensch-Hund-Team passt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
9. Mai 16:03
Wir haben uns auch am Ulliweg versucht, haben aber festgestellt, dass es nicht ganz das richtige für uns ist. Wahrscheinlich liegt es mehr an mir als an Mila. Ich habe einfach keine Ahnung von Wild und kann leider nicht einschätzen was Mila da wohl riecht, ob es frische Spuren sind oder doch eher was älteres. Mila ist ehr Sichtjägerin und wenn wir ihrer Nase gefolgt sind haben wir auch öfter schon Pommes oder irgendwas ekliges gefunden. Ein paar Sachen haben wir aber übernommen und gerade jetzt in der hellen Jahreszeit gehen wir nahezu jeden Morgen „jagen“, eben auf unsere Art. Ich habe einmal ein paar Ausschnitte aus einer unserer morgendlichen Runde zusammen geschnitten und teilweise auf 4fache Geschwindigkeit ablaufen. Dazu muss man vielleicht noch wissen, dass sie, als sie bei uns ankam, bei jeder Sichtung mit Hallali auf den Hinterpfoten in der Leine hing und dann sogar kleine Hunde jagen wollte.
Ich find es riesig das du sie lobend unterstützt und ihr noch gemeinsam weiterschaut, als sie dir zeigt, dass sie noch nicht so weit ist, weiterzugehen ❤️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Doro
9. Mai 19:08
Ganz großes Kino!!!! MMn wenig Uli-Hunde-Weg sondern absolute Orientierung an dir! Du gehst den offensiven Weg „Training am Reiz“, das Aushalten können, den ich auch für uns gewählt habe. Für den Hund bleibst du gelassen in Anwesenheit des Reizes und damit kann er auch gelassen bleiben. Super, super gutes Ergebnis! Da du in deinem Video 4-fache Geschwindigkeit hast kann man leider nicht verstehen, was du sagst, das fände ich jetzt noch interessant. Magst du das vielleicht noch mal teilen? Ich glaube, du lobst deinen Hund viel? Ich zeige meinen Hunden tatsächlich die Tiere in gelangweiltem Tonfall an „da ist ein Hase“, bleibe stehen, beobachte. Sind die Hunde ruhig, dann gebe ich das Signal „okay, wir gehen weiter“. Loben und Kekse sind bei uns kontraproduktiv, das pusht beide nur in eine Erregung, die ich nicht gebrauchen kann 😅 Ich find die vielen unterschiedlichen Wege, mit einem jagdlich ambitionierten Hund umzugehen total interessant. Und auch wichtig für die Mitleser hier, dass es viele Wege gibt und man ausprobieren muss, was zum jeweiligen Mensch-Hund-Team passt.
Ich sag ja mit dem Uli-Hunde-Weg kommen wir nicht ganz zurecht. Trotzdem haben wir uns das ein oder andere davon angeeignet. Wie Kekse suchen, auch wenn wir jetzt hier keine richtige Kekspause gemacht haben, Pfiff für Richtungswechsel (vergesse ich oft noch wenn der Weg so vorgegeben ist, bzw wir nicht richtig abbiegen), die Lobblase (Mila ist für Lob fast immer zu haben) Handhochspiel, da ist sicher noch mehr bei, was mir gerade nicht einfällt.
Und das wohl wichtigste, die Faszination für die Jagd. Es ist kein einfacher Weg und wir sind noch nicht am Ende, aber anstatt dagegen zu arbeiten und ihre Leidenschaft komplett zu unterdrücken, versuchen wir das auszuleben, was möglich ist. Und es macht soviel Spaß 🤩
Wie man in den Videos hört lobe ich Mila viel oder erzähl einfach was mir gerade in den Sinn kommt. Das hilft uns miteinander verbunden zu bleiben. Wenn ich nur stumm da herlaufen würde, würde sie mich schnell ausblenden. Die Kekse sind so ein bisschen Hatzersatz 😅. Wir haben früher viel mehr gekekst. Das gibt den Kaninchen die Chance abzuhauen und mir die Bestätigung, dass Mila mich noch nicht ganz ausgeblendet hat.
Ich kann mir vorstellen, dass der Ulli-Hunde-Weg einfacher ist mit einem Hund der richtig hinter den Fährten her ist. Im Zusammenschnitt kann man auch schon gut sehen, das Mila zwar immer mal schnüffelt, aber dann doch wieder sehr viel guckt.

Gestern haben wir zum zweiten Mal ein Reh in freier Wildbahn gesehen. Da war nichts mit Ruhe. Bevor ich kapiert habe was abgeht hing sie in der Leine und hat den Wald zusammen geschrien. Dabei ist das Reh nicht mal weggerannt sondern nur gemütlich seines Weges gegangen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Doro
9. Mai 19:12
Ich find es riesig das du sie lobend unterstützt und ihr noch gemeinsam weiterschaut, als sie dir zeigt, dass sie noch nicht so weit ist, weiterzugehen ❤️
Leider habe ich nicht immer die Zeit dazu sie so lange gucken zu lassen, wie sie möchte.
Wenn ich nicht ins Büro muss und Nachmittags keine Termine habe gucken wir manchmal richtig lange, ohne weit zu gehen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
9. Mai 19:25
Ich hab mich nicht wirklich mit der Ulli beschäftigt.

Warum?

Weil es mir schon von Grund auf unsympathisch ist, dass eine Trainerperson ihre Methode - und die danach trainiert men Hunde !! - nach sich selbst benennt.

Das neigt sich für mich alleine deshalb viel zu sehr in Richtung self important und Vermarktung, um noch kritisch, pragmatisch und methodenoffen zu sein - was aber wiederum zentral unverzichtbar für sinnvolles Training ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
9. Mai 20:16
Ich hab mich nicht wirklich mit der Ulli beschäftigt. Warum? Weil es mir schon von Grund auf unsympathisch ist, dass eine Trainerperson ihre Methode - und die danach trainiert men Hunde !! - nach sich selbst benennt. Das neigt sich für mich alleine deshalb viel zu sehr in Richtung self important und Vermarktung, um noch kritisch, pragmatisch und methodenoffen zu sein - was aber wiederum zentral unverzichtbar für sinnvolles Training ist.
Hihi. Was ist denn die Intention dahinter in einen themenspezifischen Thread zu kommen, um zu verkünden, das dieses Thema einen selbst nicht interessiert und man eine Abneigung dagegen hat?

Verzeih mir, aber ich muss ein wenig schmunzeln 🤭. Das kommt mir vor, als würde man extra in eine Gruppe für vegetarische Rezepte gehen um zu posten, dass man sich mit Vegetarismus gar nicht beschäftigen möchte.

Nun gibt es ja Trainingsmethoden und Hundetrainer wie Sand am Meer. Da wird ja irgendwo für jeden das passende dabei sein und niemand muss sich mit etwas beschäftigen, was einem von vorne herein unsympathisch ist.

Wie der Name entstanden ist lässt sich leicht recherchieren oder erfragen, falls mal aufrichtiges Interesse aufkommen sollte.