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zuletzt 19. Dez.

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
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Sonja
31. Okt. 13:31
Ich verstehe das mittlerweile ganz gut, worum es hier geht und es gefällt mir auch. Ich lese mit ☝🏻 Ich denke auch, dass es eine absolute Bereicherung für viele Hunde ist, auf diese Weise mit ihrem Menschen zusammen zu arbeiten. Aber ein bisschen stört mich die Verallgemeinerung schon. Nicht jeder Hund ist unglücklich, wenn ihm das Jagen verboten wird. Bei meinem Hund ist es so. Er hat ein Verbot den Weg zu verlassen, was auch wirklich gut klappt. Ich muss ihn nicht korrigieren. Dennoch hat er einen ziemlich ausgeprägten Jagdtrieb und ich jage nicht mit ihm zusammen, suche keine Fährten oder mache sonstige Jagdersatzspiele. Aber wir sind jeden Tag mehrere Stunden zusammen in der Natur und erleben viel. Ich bin mir sehr sicher, dass er nichts vermisst. Er zeigt keinerlei Fehlverhalten, macht keine alleinigen Jagdausflüge und ist ausgeglichen. Er lebt seine Bedürfnisse mit mir zusammen aus, ganz ohne Jagd. So ganz ausschließen und kategorisch ablehnen, dass sowas auch sein kann, das sollte man nicht tun, finde ich.
Wer tut das denn?
 
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Michi
31. Okt. 13:32
Wer tut das denn?
Ich habe auf einen Kommentar von " das Frauchen " geantwortet, in dem es so geschrieben steht.
 
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Sonja
31. Okt. 13:38
Ich habe auf einen Kommentar von " das Frauchen " geantwortet, in dem es so geschrieben steht.
Sie hat geschrieben
"Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten dem Hund seine Art eigenen Bedürfnisse ausleben zu lassen, am besten mit dem Halter gemeinsam, das erzeugt Verbundenheit und einen zufriedenen Hund."

Nach allem, was ich von Müsli und Dir weiß, tust Du das. Dass Ihr diese Verbundenheit lebt, steht für mich außer Frage.
Aber Du irrst Dich in einem wichtigen Punkt: Ihr jagt durchaus zusammen. Müsli darf zum Beispiel Mäuse anzeigen, Du fängst sie dann ein. Das ist gemeinsame Jagd.
 
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Michi
31. Okt. 13:40
Ich habe mir einen Hund angeschafft und die Verhaltensweise des Jagens unterbunden. Dem Hund etwas Positives genommen.
Das ist der falsche Weg.
So mache ich meinen Hund unglücklich und provoziere Fehlverhalten.
So habe ich es verstanden.
Vielleicht habe ich es falsch verstanden.
Natürlich mache ich ganz viel mit Müsli.
Das hat aber alles nichts mit Jagen zu tun, das habe ich kategorisch ausgeschaltet und ich verstehe es so, dass das falsch ist.
 
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Sonja
31. Okt. 13:43
"Die Mäuse in meiner Wohnung, (...). Müsli hat mir immer angezeigt, wo sich eine aufgehalten hat. So haben wir zuverlässig zusammengearbeitet. "
Das ist gemeinsames Jagen.
 
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Michi
31. Okt. 13:48
Sie hat geschrieben "Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten dem Hund seine Art eigenen Bedürfnisse ausleben zu lassen, am besten mit dem Halter gemeinsam, das erzeugt Verbundenheit und einen zufriedenen Hund." Nach allem, was ich von Müsli und Dir weiß, tust Du das. Dass Ihr diese Verbundenheit lebt, steht für mich außer Frage. Aber Du irrst Dich in einem wichtigen Punkt: Ihr jagt durchaus zusammen. Müsli darf zum Beispiel Mäuse anzeigen, Du fängst sie dann ein. Das ist gemeinsame Jagd.
😄 Aber nur in der Wohnung, nicht draußen. Und das kommt gottseidank auch nicht wirklich oft vor.
Allerdings war ich schon sehr erstaunt über ihn.
Ich wusste garnicht, dass eine Maus da ist, aber er war nervös und ist hin und her gelaufen. Sonst ist er zuhause immer im Koma. Dann ist er in einer Ecke stehengeblieben und hat immer auf ein Kissen gestarrt ohne zu versuchen dorthin zu kommen. Dann habe ich das Kissen beiseite genommen und da saß das Mäuschen. Er hat nicht versucht ran zu kommen.
Ich hab das Kissen zurück gestellt , einen Glas geholt und das Mäuschen gefangen. Er war ganz ruhig. Das war schon toll.
Ab und an haben wir Meisen im Wohnzimmer, weil ich ganzjährig auf der Fensterbank füttere.
Wenn die dann drinnen rumflattern ist er erst etwas nervös, dann setzt er sich hin und wartet bis ich sie in der Hand habe. Dann zeige ich sie ihm und lasse sie wieder raus. Dann ist er zufrieden und legt sich wieder hin. Das ist schon schön 😊
 
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Das
31. Okt. 14:00
Ich verstehe das mittlerweile ganz gut, worum es hier geht und es gefällt mir auch. Ich lese mit ☝🏻 Ich denke auch, dass es eine absolute Bereicherung für viele Hunde ist, auf diese Weise mit ihrem Menschen zusammen zu arbeiten. Aber ein bisschen stört mich die Verallgemeinerung schon. Nicht jeder Hund ist unglücklich, wenn ihm das Jagen verboten wird. Bei meinem Hund ist es so. Er hat ein Verbot den Weg zu verlassen, was auch wirklich gut klappt. Ich muss ihn nicht korrigieren. Dennoch hat er einen ziemlich ausgeprägten Jagdtrieb und ich jage nicht mit ihm zusammen, suche keine Fährten oder mache sonstige Jagdersatzspiele. Aber wir sind jeden Tag mehrere Stunden zusammen in der Natur und erleben viel. Ich bin mir sehr sicher, dass er nichts vermisst. Er zeigt keinerlei Fehlverhalten, macht keine alleinigen Jagdausflüge und ist ausgeglichen. Er lebt seine Bedürfnisse mit mir zusammen aus, ganz ohne Jagd. So ganz ausschließen und kategorisch ablehnen, dass sowas auch sein kann, das sollte man nicht tun, finde ich.
Das ist ja auch gut und richtig so.
Ich denke aber schon das das grundsätzliche verbieten von allen was jagdliche Verhaltensformen angeht unglücklich macht. Da kommt es dann aber auch darauf an was für den jeweiligen Hund wichtig ist im jagdlichen Thema.
Auch über eine Wiese laufen und bisschen "schlendern" wie bei Kiki ist Jagen. Wenn ich das Kiki nehme fehlt ihr definitiv was.

Bei Jagdhunden oder Hunden aus dem Ausland mit gewisser Vorgeschichte ist das nochmal ein intensiveres Thema.
Dracula stammt aus Rumänien, ist ein Reinrassiger Jagdhund und kam höchstwahrscheinlich aus dem Gebrauch. Bzw konnte frei tun und jagen wie er wollte.
Das zeigte er auch, nach Adoption, Fährtenarbeiten unkontrolliert ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit über viele Stunden hinweg durch den Wald.
Ja, ist mir leider auch schon passiert. So weiß ich wozu Dracu fähig ist.
Dracu hat auch regeln wie zb. eben nicht die Wege zu verlassen, nicht in unübersichtliches Gebiet.

Das sind Rahmenbedingungen in denen er sich frei entfalten kann.

Natürlich gehören Regeln und Grenzen im miteinander dazu!
Der Theard zeigt aber, wie im Buch beschrieben, und worum es im Buch auch geht, dass man dem Hund sein Jagdverhalten in jeglicher Form nicht als negativ anzusehen, sondern damit arbeiten kann.

„Liebevolle Konsequenz formt, was kein Befehl je erzwingen kann.“
(Ich habe immer einen Spruch parat! 😜)
 
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Michi
31. Okt. 14:01
Die kleine Meise ist aus meinem Wohnzimmer, die muss ich öfter raussetzen.
Er ist ganz ruhig beim Anschauen.
Die kleine Schwalbe war im Stall und er hat sie mir gezeigt.
Sie wurde dann 2 Tage mit der Hand gepäppelt und wurde von ihrer Familie wieder abgeholt.
 
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Sonja
31. Okt. 14:02
😄 Aber nur in der Wohnung, nicht draußen. Und das kommt gottseidank auch nicht wirklich oft vor. Allerdings war ich schon sehr erstaunt über ihn. Ich wusste garnicht, dass eine Maus da ist, aber er war nervös und ist hin und her gelaufen. Sonst ist er zuhause immer im Koma. Dann ist er in einer Ecke stehengeblieben und hat immer auf ein Kissen gestarrt ohne zu versuchen dorthin zu kommen. Dann habe ich das Kissen beiseite genommen und da saß das Mäuschen. Er hat nicht versucht ran zu kommen. Ich hab das Kissen zurück gestellt , einen Glas geholt und das Mäuschen gefangen. Er war ganz ruhig. Das war schon toll. Ab und an haben wir Meisen im Wohnzimmer, weil ich ganzjährig auf der Fensterbank füttere. Wenn die dann drinnen rumflattern ist er erst etwas nervös, dann setzt er sich hin und wartet bis ich sie in der Hand habe. Dann zeige ich sie ihm und lasse sie wieder raus. Dann ist er zufrieden und legt sich wieder hin. Das ist schon schön 😊
Wo das stattfindet, welche und wieviel Jagdsequenzen man zulässt, ist unerheblich. Deine Beschreibung macht deutlich, was auch Ulli Reichmann am Herzen liegt: nicht gegen den Hund arbeiten sondern mit dem Hund leben.
Ich denke, das war auch die Kernaussage von Das Frauchen.

Viele Hundehalter (und auch Trainer) sehen Jagen ausschließlich als Fehler an, den es zu korrigieren gilt. Diese Hunde dürfen überhaupt nicht jagen, und schon gar nicht in dem Moment, wo sie es selbst gerade wollen.
Es ist aber nichts dabei, mit seinem angeleinten (oder gut erzogenen) Hund das Wild zu beobachten, der Fährte schnüffelnd ein Stück zu folgen, oder die verlassenen Liegestellen zu untersuchen. Das ist alles Teil des Jagens, und es macht Hunde sehr glücklich, wenn man diese harmlosen Dinge mit ihnen gemeinsam macht.
 
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Alex
31. Okt. 14:44
Die kleine Meise ist aus meinem Wohnzimmer, die muss ich öfter raussetzen. Er ist ganz ruhig beim Anschauen. Die kleine Schwalbe war im Stall und er hat sie mir gezeigt. Sie wurde dann 2 Tage mit der Hand gepäppelt und wurde von ihrer Familie wieder abgeholt.
Ssooo süüüß🤩