Ich verstehe das mittlerweile ganz gut, worum es hier geht und es gefällt mir auch.
Ich lese mit ☝🏻
Ich denke auch, dass es eine absolute Bereicherung für viele Hunde ist, auf diese Weise mit ihrem Menschen zusammen zu arbeiten.
Aber ein bisschen stört mich die Verallgemeinerung schon.
Nicht jeder Hund ist unglücklich, wenn ihm das Jagen verboten wird.
Bei meinem Hund ist es so.
Er hat ein Verbot den Weg zu verlassen, was auch wirklich gut klappt. Ich muss ihn nicht korrigieren.
Dennoch hat er einen ziemlich ausgeprägten Jagdtrieb und ich jage nicht mit ihm zusammen, suche keine Fährten oder mache sonstige Jagdersatzspiele.
Aber wir sind jeden Tag mehrere Stunden zusammen in der Natur und erleben viel.
Ich bin mir sehr sicher, dass er nichts vermisst.
Er zeigt keinerlei Fehlverhalten, macht keine alleinigen Jagdausflüge und ist ausgeglichen.
Er lebt seine Bedürfnisse mit mir zusammen aus, ganz ohne Jagd.
So ganz ausschließen und kategorisch ablehnen, dass sowas auch sein kann, das sollte man nicht tun, finde ich.
Das ist ja auch gut und richtig so.
Ich denke aber schon das das grundsätzliche verbieten von allen was jagdliche Verhaltensformen angeht unglücklich macht. Da kommt es dann aber auch darauf an was für den jeweiligen Hund wichtig ist im jagdlichen Thema.
Auch über eine Wiese laufen und bisschen "schlendern" wie bei Kiki ist Jagen. Wenn ich das Kiki nehme fehlt ihr definitiv was.
Bei Jagdhunden oder Hunden aus dem Ausland mit gewisser Vorgeschichte ist das nochmal ein intensiveres Thema.
Dracula stammt aus Rumänien, ist ein Reinrassiger Jagdhund und kam höchstwahrscheinlich aus dem Gebrauch. Bzw konnte frei tun und jagen wie er wollte.
Das zeigte er auch, nach Adoption, Fährtenarbeiten unkontrolliert ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit über viele Stunden hinweg durch den Wald.
Ja, ist mir leider auch schon passiert. So weiß ich wozu Dracu fähig ist.
Dracu hat auch regeln wie zb. eben nicht die Wege zu verlassen, nicht in unübersichtliches Gebiet.
Das sind Rahmenbedingungen in denen er sich frei entfalten kann.
Natürlich gehören Regeln und Grenzen im miteinander dazu!
Der Theard zeigt aber, wie im Buch beschrieben, und worum es im Buch auch geht, dass man dem Hund sein Jagdverhalten in jeglicher Form nicht als negativ anzusehen, sondern damit arbeiten kann.
„Liebevolle Konsequenz formt, was kein Befehl je erzwingen kann.“
(Ich habe immer einen Spruch parat! 😜)