Home / Forum / Verhalten & Psychologie / "Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1144
heute 08:19

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
3. Okt. 10:02
Kleine Pause in unserer Morgenrunde. Unser Kaninchenpark. Kaninchen sind genau Miras Beuteschema. Früher hat sich die Mira gedanklich schon am Ausgang vom Rest der Welt ausgeklinkt, weil der ganze Park nach Kaninchen riecht (Ausnahme: andere Hunde). In jedem Busch hocken die kleinen Dinger dort. Jetzt kann sie sitzen und schauen und ich habe in diesem dem Moment nichtmal drüber nachgedacht, ob sie in die Leine knallen könnte, selbst wenn die kleinen Flitzer mal durchstarten. Von links nähert sich ein Mensch-Hund-Team und geht direkt auf uns zu. Kein Durchdrehen, weil der Adrenalinspiegel gerade eh durch die Decke geht, und der Reiz noch obendrauf kommt und nicht mehr verpackt werden kann. Sie muss sich nicht mehr „entladen“. Sie hat signalisiert, dass sie beschäftigt ist, den fiependen Pudel (der sehr herzig war btw.), der in der Leine hing, weil er so gern hinwollte einfach nur links liegen gelassen und ich hab kurz ein paar Worte mit der Pudelfrau 👩🏼‍🦰 gewechselt.
Dracu hat anfangs den "Damwildwald" auch nicht ausgehalten.
Er stand wie ein Erdmännchen auf den Hinterbeinen straff in der Leine und jaulte.
Aber der Wald heißt nicht umsonst so, mehr Damwild wie Bäume.
Nur was für Experten.

Ich denke, dem Hund durch Lob und Bestätigung Wege aufzuzeigen wie er es machen darf, nimmt unteranderem viel Druck herraus.
Rahmenbedingungen die dem Hund Stabilität im Leben geben.
Auch ein ausgeglichenes Leben ist wichtig.
Denn Stress und Frust wird mit was selbstbelohnenden abgebaut, -jagen.
Dracu ist da ein Exemplar, wenn er ein Trauma erlebte würde er in exzessives Jagen abdriften.
Meine Erfahrung.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
3. Okt. 10:04
Dracu hat anfangs den "Damwildwald" auch nicht ausgehalten. Er stand wie ein Erdmännchen auf den Hinterbeinen straff in der Leine und jaulte. Aber der Wald heißt nicht umsonst so, mehr Damwild wie Bäume. Nur was für Experten. Ich denke, dem Hund durch Lob und Bestätigung Wege aufzuzeigen wie er es machen darf, nimmt unteranderem viel Druck herraus. Rahmenbedingungen die dem Hund Stabilität im Leben geben. Auch ein ausgeglichenes Leben ist wichtig. Denn Stress und Frust wird mit was selbstbelohnenden abgebaut, -jagen. Dracu ist da ein Exemplar, wenn er ein Trauma erlebte würde er in exzessives Jagen abdriften. Meine Erfahrung.
Das sieht so entspannt und schön aus! 🥰
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Okt. 10:04
Ich möchte euch heute einmal eine Frage stellen bezüglich etwas, auf das ich keine rechte Antwort habe - mich aber umso mehr dadrüber freue.
Ihr wisst ja, dass ich es alles etwas anders mache.
Nun aber hier meine Beobachtung und Frage dazu:
Wir kennen einen Ruheplatz von Rehen im Wald. Manchmal sind wir so früh morgens schon dort, dass sie gerade so eben noch dort sind und gerade aufbrechen; oft sind sie schon fort, aber ihre Spuren sind dort und Kaisa untersucht sie ausgiebig und ist oft genug dann ganz schnell wieder „drüber“.
Ich beobachte ja mit Kaisa zusammen, oder wenn es wie an dem verlassenen Ruheplatz nix zu beobachten gibt, dann halten wir dort zusammen einfach eine Zeitlang aus. Im Abschluss dann eine Aktion. Zumeist Leinentraining. Seit einiger Zeit habe ich am Ruheplatz der Rehe kein Leinentraining mehr gemacht, sondern stattdessen Jagdersatztraining. In unserem Falle Apportieren. Ohne Leine, volles Risiko.
Sind wir bei der Jägerin im Training, dann sind wir auch auf freier Fläche, mit schleppender SL zugange. Dort kommt es aber durchaus vor (zumeist am Anfang der Stunde), dass Kaisa in den Quatschmacher-Modus wechselt und erstmal vor der Abgabe des Dummies an mich noch ein zwei Runden rennt.
Heute nun erneut im Wald an der äußerst spannenden Stelle: Höchste Konzentration, höchste Arbeitsbeitsbereitschaft, sofortige Abgabe des Dummies an mich „patsch!“ in meine offene Hand.

Was ich mich nun frage: warum funktioniert das Apportieren in Anwesenheit höchster Reize so hervorragend? Welche Verbindung haben wir genau in dem Moment?
Wie übertrage ich diese Verbindung in den Alltag?

Habt ihr da eine Antwort drauf?
Am kommenden Mittwoch bin ich wieder bei der Jägerin und werde ihr diese Frage ebenfalls stellen und kann die Antwort dann hier auch gerne posten.
Trotzdem interessieren mich eure Meinungen oder gar euer Wissen 😊.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
3. Okt. 10:05
Kleine Pause in unserer Morgenrunde. Unser Kaninchenpark. Kaninchen sind genau Miras Beuteschema. Früher hat sich die Mira gedanklich schon am Ausgang vom Rest der Welt ausgeklinkt, weil der ganze Park nach Kaninchen riecht (Ausnahme: andere Hunde). In jedem Busch hocken die kleinen Dinger dort. Jetzt kann sie sitzen und schauen und ich habe in diesem dem Moment nichtmal drüber nachgedacht, ob sie in die Leine knallen könnte, selbst wenn die kleinen Flitzer mal durchstarten. Von links nähert sich ein Mensch-Hund-Team und geht direkt auf uns zu. Kein Durchdrehen, weil der Adrenalinspiegel gerade eh durch die Decke geht, und der Reiz noch obendrauf kommt und nicht mehr verpackt werden kann. Sie muss sich nicht mehr „entladen“. Sie hat signalisiert, dass sie beschäftigt ist, den fiependen Pudel (der sehr herzig war btw.), der in der Leine hing, weil er so gern hinwollte einfach nur links liegen gelassen und ich hab kurz ein paar Worte mit der Pudelfrau 👩🏼‍🦰 gewechselt.
Hasen - TV! Sehr spannendes Programm 👍
Und Mira völlig unaufgeregt 🥰
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
3. Okt. 10:07
Ich möchte euch heute einmal eine Frage stellen bezüglich etwas, auf das ich keine rechte Antwort habe - mich aber umso mehr dadrüber freue. Ihr wisst ja, dass ich es alles etwas anders mache. Nun aber hier meine Beobachtung und Frage dazu: Wir kennen einen Ruheplatz von Rehen im Wald. Manchmal sind wir so früh morgens schon dort, dass sie gerade so eben noch dort sind und gerade aufbrechen; oft sind sie schon fort, aber ihre Spuren sind dort und Kaisa untersucht sie ausgiebig und ist oft genug dann ganz schnell wieder „drüber“. Ich beobachte ja mit Kaisa zusammen, oder wenn es wie an dem verlassenen Ruheplatz nix zu beobachten gibt, dann halten wir dort zusammen einfach eine Zeitlang aus. Im Abschluss dann eine Aktion. Zumeist Leinentraining. Seit einiger Zeit habe ich am Ruheplatz der Rehe kein Leinentraining mehr gemacht, sondern stattdessen Jagdersatztraining. In unserem Falle Apportieren. Ohne Leine, volles Risiko. Sind wir bei der Jägerin im Training, dann sind wir auch auf freier Fläche, mit schleppender SL zugange. Dort kommt es aber durchaus vor (zumeist am Anfang der Stunde), dass Kaisa in den Quatschmacher-Modus wechselt und erstmal vor der Abgabe des Dummies an mich noch ein zwei Runden rennt. Heute nun erneut im Wald an der äußerst spannenden Stelle: Höchste Konzentration, höchste Arbeitsbeitsbereitschaft, sofortige Abgabe des Dummies an mich „patsch!“ in meine offene Hand. Was ich mich nun frage: warum funktioniert das Apportieren in Anwesenheit höchster Reize so hervorragend? Welche Verbindung haben wir genau in dem Moment? Wie übertrage ich diese Verbindung in den Alltag? Habt ihr da eine Antwort drauf? Am kommenden Mittwoch bin ich wieder bei der Jägerin und werde ihr diese Frage ebenfalls stellen und kann die Antwort dann hier auch gerne posten. Trotzdem interessieren mich eure Meinungen oder gar euer Wissen 😊.
Vielleicht hat sie darin einfach ihr Ventil gefunden
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Okt. 10:09
Vielleicht hat sie darin einfach ihr Ventil gefunden
…. als: „Achtung! Ich bin im jagdmodus, Schalter ist „an“ und mein Frauchen macht nun genau das richtige mit mir?“
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
3. Okt. 10:13
Ich möchte euch heute einmal eine Frage stellen bezüglich etwas, auf das ich keine rechte Antwort habe - mich aber umso mehr dadrüber freue. Ihr wisst ja, dass ich es alles etwas anders mache. Nun aber hier meine Beobachtung und Frage dazu: Wir kennen einen Ruheplatz von Rehen im Wald. Manchmal sind wir so früh morgens schon dort, dass sie gerade so eben noch dort sind und gerade aufbrechen; oft sind sie schon fort, aber ihre Spuren sind dort und Kaisa untersucht sie ausgiebig und ist oft genug dann ganz schnell wieder „drüber“. Ich beobachte ja mit Kaisa zusammen, oder wenn es wie an dem verlassenen Ruheplatz nix zu beobachten gibt, dann halten wir dort zusammen einfach eine Zeitlang aus. Im Abschluss dann eine Aktion. Zumeist Leinentraining. Seit einiger Zeit habe ich am Ruheplatz der Rehe kein Leinentraining mehr gemacht, sondern stattdessen Jagdersatztraining. In unserem Falle Apportieren. Ohne Leine, volles Risiko. Sind wir bei der Jägerin im Training, dann sind wir auch auf freier Fläche, mit schleppender SL zugange. Dort kommt es aber durchaus vor (zumeist am Anfang der Stunde), dass Kaisa in den Quatschmacher-Modus wechselt und erstmal vor der Abgabe des Dummies an mich noch ein zwei Runden rennt. Heute nun erneut im Wald an der äußerst spannenden Stelle: Höchste Konzentration, höchste Arbeitsbeitsbereitschaft, sofortige Abgabe des Dummies an mich „patsch!“ in meine offene Hand. Was ich mich nun frage: warum funktioniert das Apportieren in Anwesenheit höchster Reize so hervorragend? Welche Verbindung haben wir genau in dem Moment? Wie übertrage ich diese Verbindung in den Alltag? Habt ihr da eine Antwort drauf? Am kommenden Mittwoch bin ich wieder bei der Jägerin und werde ihr diese Frage ebenfalls stellen und kann die Antwort dann hier auch gerne posten. Trotzdem interessieren mich eure Meinungen oder gar euer Wissen 😊.
Kurz gesagt:
An dem Ruheplatz der Rehe wo sie ohne Einwirkung durch dich drüber ist. Aber mit Jagdersatz spielen herrumalbert?

Verstehe ich das richtig?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Okt. 10:19
Kurz gesagt: An dem Ruheplatz der Rehe wo sie ohne Einwirkung durch dich drüber ist. Aber mit Jagdersatz spielen herrumalbert? Verstehe ich das richtig?
Nein 😉

Wir kommen in den Wald, nähern uns dem Ruheplatz. Ihre Aufregung steigt und steigt.
Dann beobachten wir eine Zeitlang, sie darf schnuppern, sich bewegen im Leinen-Radius und ich wirke nur auf sie ein, beruhigend, wenn sie in die Leine geht oder jault.
Wird sie einen bisschen ruhiger, dann beende ich das Beobachten und wir machen zusammen etwas, eben das Apportieren. Und nur in dieser äußerst aufregenden Umgebung ist sie SOFORT im Arbeitsmodus und apportiert schulbuchmässig.
Und das ist meine Frage: was macht diese Umgebung mit ihr/uns, dass wir dort zu so einer totalen Einheit werden?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
3. Okt. 10:22
Nein 😉 Wir kommen in den Wald, nähern uns dem Ruheplatz. Ihre Aufregung steigt und steigt. Dann beobachten wir eine Zeitlang, sie darf schnuppern, sich bewegen im Leinen-Radius und ich wirke nur auf sie ein, beruhigend, wenn sie in die Leine geht oder jault. Wird sie einen bisschen ruhiger, dann beende ich das Beobachten und wir machen zusammen etwas, eben das Apportieren. Und nur in dieser äußerst aufregenden Umgebung ist sie SOFORT im Arbeitsmodus und apportiert schulbuchmässig. Und das ist meine Frage: was macht diese Umgebung mit ihr/uns, dass wir dort zu so einer totalen Einheit werden?
Sorry bin manchmal schwer von Begriff...

Kaisa hat wohl, in deinem vorgegebenen Rahmen ein Ventil (mit dir) gefunden. 😊🐾
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
3. Okt. 10:23
Das sieht so entspannt und schön aus! 🥰
Dracu ist schon Recht aufgeregt. 🫣
Ich muss mal schauen ob ich Videos mit dem großen Wild-Wechseln finde.