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Dogorama-Mitglied
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heute 16:54

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
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Arinka
22. Sept. 15:03
Letztes Jahr habe ich Wege zur Freundschaft gelesen, und nun den Band Alltagswege zur Freundschaft begonnen.
Ich habe inzwischen meinen 9. Hund.
Es liest sich alles sehr schlüssig, aber ich finde nicht so richtig den Einstieg für uns.
Gibt es eigentlich auch Seminare?

Meine 4jährige Chodsky Pes Hündin ist ein sehr explosives Wesen 😅
Sie stammt aus Hütelinien, reagiert auf jeden Bewegungsreiz und ist von Welpenalter an ein sehr selbständiger, unabhängiger Hund.
Draußen interessiert sie kein Leckerli, sie ist viel zu aufgeregt.
Zuhause kommt sie sehr gut zur Ruhe, sie schläft sehr viel und fordert auch nichts ein, wenn ich mal krank bin oder wenig Zeit habe.

Sie ist territorial, das darf sie aber auch sein, da wir fast in Alleinlage am Waldrand wohnen und keine direkten Nachbarn haben - außer Rehe, Füchse, Hasen, etc. 😉

Meine Hündin verschwindet bei Anblick eines flüchtenden Tiers für ca. 5 Minuten. Natürlich versuche ich zu verhindern, dass das passiert.
Einen Rehbock, der sich zur Wehr gesetzt hat, wollte sie einfach ein wenig von A nach B schubsen. Hüter eben.

Ja wie gesagt, ich weiß nicht recht wo ich ansetzen könnte... Spuren interessieren sie nur, wenn sie wirklich ganz frisch sind. Krähen jagen findet sie nach wie vor lustig, auch die Vögel im Garten.
 
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Jochen
23. Sept. 04:32
🤣 Schon spannend, wie so kleine Tiere unseren Hunden Respekt / Angst einflössen, oder? Wir hatten das Problem mal mit Tauben in Städten, die sitzen ja gern (vorallem wenn es etwas Fressbares gibt) in größeren Gruppen am Boden. Da hat die Lagottine die Bremse gezogen und war partout nicht zum Weitergehen zu bewegen. Wie angewachsen. 🤷‍♀️
Ja, bei uns ist letztens ein Waschbär vor unseren Augen unter unser geparktes Auto geflüchtet. Pepe hin und hat sich runtergebückt um zu schauen. Da hat der Waschbär übel geknurrt und Pepes indignierte Reaktion: "Ist ja gut, ich wollte ja nur mal gucken" und flöt flöt wieder weg.
 
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Kirsten
23. Sept. 05:15
Letztes Jahr habe ich Wege zur Freundschaft gelesen, und nun den Band Alltagswege zur Freundschaft begonnen. Ich habe inzwischen meinen 9. Hund. Es liest sich alles sehr schlüssig, aber ich finde nicht so richtig den Einstieg für uns. Gibt es eigentlich auch Seminare? Meine 4jährige Chodsky Pes Hündin ist ein sehr explosives Wesen 😅 Sie stammt aus Hütelinien, reagiert auf jeden Bewegungsreiz und ist von Welpenalter an ein sehr selbständiger, unabhängiger Hund. Draußen interessiert sie kein Leckerli, sie ist viel zu aufgeregt. Zuhause kommt sie sehr gut zur Ruhe, sie schläft sehr viel und fordert auch nichts ein, wenn ich mal krank bin oder wenig Zeit habe. Sie ist territorial, das darf sie aber auch sein, da wir fast in Alleinlage am Waldrand wohnen und keine direkten Nachbarn haben - außer Rehe, Füchse, Hasen, etc. 😉 Meine Hündin verschwindet bei Anblick eines flüchtenden Tiers für ca. 5 Minuten. Natürlich versuche ich zu verhindern, dass das passiert. Einen Rehbock, der sich zur Wehr gesetzt hat, wollte sie einfach ein wenig von A nach B schubsen. Hüter eben. Ja wie gesagt, ich weiß nicht recht wo ich ansetzen könnte... Spuren interessieren sie nur, wenn sie wirklich ganz frisch sind. Krähen jagen findet sie nach wie vor lustig, auch die Vögel im Garten.
Arinka, auf den Wegen zur Freundschaft fängst du an zu ergründen, wer dein Hund eigentlich ist und was er mag. Also beobachten & verbal authentisch beteiligen (: Gerade die selbstständigen Hunde wissen ja eh schon gut, was ihnen liegt. Viele Dinge kann man wunderbar gemeinsam tun, sodass mit einiger Zeit gemeinsame Sequenzen (also ruhigere, die vor dem Hetzen kommen) an Wichtigkeit zunehmen.

Alleingänge deiner Hündin kannst du mit einer Schleppleine (5 Meter +, je nach Bedarf kürzer fassen bzw. Leine herausgeben) verhindern.
Wenn’s mal wirklich ungeplant in die Hose geht, gibt es auch dafür Möglichkeiten, die auf den anderen Dingen, die man so tut aufbauen. Ist aber nichts für regelmäßiges Verschwinden, dafür hilft eben die Leine, einen kühlen Kopf bewahren und Freundlichkeit (:

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das erste Buch kann man gut nochmal öfter lesen, wenn viele Sachen dabei waren, die erstmal man erstmal sacken und wirken lassen muss oder bisher anders macht.
Dann stehen beim nächsten Lesen wieder andere Dinge drin, die man glatt überlesen hat oder mit denen man zu dem Zeitpunkt vielleicht noch nicht so viel anfangen konnte.

Ein Seminar steht aktuell nicht an, das letzte fand Anfang Mai mit Inga Hauser statt. Es lohnt sich aber sicher, mal eine Stunde bei einer Trainerin zu nehmen. Wenn du aus dem Süden Deutschlands kommst, ist es ggf. nicht sooo weit für dich. Da kannst du mal auf der Ullihundeseite schauen, ob du eine Trainerin in deiner Nähe hast.

Wem der Einstieg schwerfällt, dem kann ich das Praxisbuch zu Wege zur Freundschaft empfehlen. Da wird nochmal einiges klarer ☺️

Ich wünsche euch ganz viel Freude dabei 🤗
 
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Dogorama-Mitglied
23. Sept. 07:20
Arinka, auf den Wegen zur Freundschaft fängst du an zu ergründen, wer dein Hund eigentlich ist und was er mag. Also beobachten & verbal authentisch beteiligen (: Gerade die selbstständigen Hunde wissen ja eh schon gut, was ihnen liegt. Viele Dinge kann man wunderbar gemeinsam tun, sodass mit einiger Zeit gemeinsame Sequenzen (also ruhigere, die vor dem Hetzen kommen) an Wichtigkeit zunehmen. Alleingänge deiner Hündin kannst du mit einer Schleppleine (5 Meter +, je nach Bedarf kürzer fassen bzw. Leine herausgeben) verhindern. Wenn’s mal wirklich ungeplant in die Hose geht, gibt es auch dafür Möglichkeiten, die auf den anderen Dingen, die man so tut aufbauen. Ist aber nichts für regelmäßiges Verschwinden, dafür hilft eben die Leine, einen kühlen Kopf bewahren und Freundlichkeit (: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das erste Buch kann man gut nochmal öfter lesen, wenn viele Sachen dabei waren, die erstmal man erstmal sacken und wirken lassen muss oder bisher anders macht. Dann stehen beim nächsten Lesen wieder andere Dinge drin, die man glatt überlesen hat oder mit denen man zu dem Zeitpunkt vielleicht noch nicht so viel anfangen konnte. Ein Seminar steht aktuell nicht an, das letzte fand Anfang Mai mit Inga Hauser statt. Es lohnt sich aber sicher, mal eine Stunde bei einer Trainerin zu nehmen. Wenn du aus dem Süden Deutschlands kommst, ist es ggf. nicht sooo weit für dich. Da kannst du mal auf der Ullihundeseite schauen, ob du eine Trainerin in deiner Nähe hast. Wem der Einstieg schwerfällt, dem kann ich das Praxisbuch zu Wege zur Freundschaft empfehlen. Da wird nochmal einiges klarer ☺️ Ich wünsche euch ganz viel Freude dabei 🤗
Das hast du schön zusammengefasst, Kirsten.
Wichtig ist auch, dass man sich ein Stück weit erstmal vom Rasseklischee löst, der eigene Hund kann trotz bestimmter Vorlieben, die der Rasse zugeschrieben werden, ja ganz anders ticken. (Ist bei unserer übrigens nicht der Fall… Wasser, Vögel, Buddeln, Geruchsspuren… ✅.. 😃)
Wobei bei Arinka das rassetypische ja auch da ist.
Und ja, es wird mal in die Hose gehen. Vermutlich. Solange niemand zu Schaden kommt: abhaken & draus lernen. Auch dazu schreibt Ulli ja was im Buch.

Das Praxisbuch finde ich auch klasse. Und wie Kirsten sagt, man findet jedesmal etwas quasi Neues, was man beim letzten Mal überlesen hat.

Viel Spaß beim gemeinsamen Erkunden!
 
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Sylvia
23. Sept. 12:16
Letztes Jahr habe ich Wege zur Freundschaft gelesen, und nun den Band Alltagswege zur Freundschaft begonnen. Ich habe inzwischen meinen 9. Hund. Es liest sich alles sehr schlüssig, aber ich finde nicht so richtig den Einstieg für uns. Gibt es eigentlich auch Seminare? Meine 4jährige Chodsky Pes Hündin ist ein sehr explosives Wesen 😅 Sie stammt aus Hütelinien, reagiert auf jeden Bewegungsreiz und ist von Welpenalter an ein sehr selbständiger, unabhängiger Hund. Draußen interessiert sie kein Leckerli, sie ist viel zu aufgeregt. Zuhause kommt sie sehr gut zur Ruhe, sie schläft sehr viel und fordert auch nichts ein, wenn ich mal krank bin oder wenig Zeit habe. Sie ist territorial, das darf sie aber auch sein, da wir fast in Alleinlage am Waldrand wohnen und keine direkten Nachbarn haben - außer Rehe, Füchse, Hasen, etc. 😉 Meine Hündin verschwindet bei Anblick eines flüchtenden Tiers für ca. 5 Minuten. Natürlich versuche ich zu verhindern, dass das passiert. Einen Rehbock, der sich zur Wehr gesetzt hat, wollte sie einfach ein wenig von A nach B schubsen. Hüter eben. Ja wie gesagt, ich weiß nicht recht wo ich ansetzen könnte... Spuren interessieren sie nur, wenn sie wirklich ganz frisch sind. Krähen jagen findet sie nach wie vor lustig, auch die Vögel im Garten.
Hallo Arinka
Meine Colliehündin ist auch sehr bewegungsorientiert und absoluter Sichtjäger. Wenn was vor ihr aufspringt ist sie weg. Fährten sind ihr egal. Tieffliegende Schwalben jagen bringen den absoluten Adrenalinkick. Da sie aber als Hüter sehr gelehrig ist und gerne arbeitet habe ich mir das zunutze gemacht. Ich habe ihr, mit hochwertigen Leckerlies ( Hundewurst) und Markerwort ( Klickertraining) beigebracht, das Wild in der Orientierungsphase anzuzeigen und auf das Kommando „warten“, so lange stehen zu bleiben bis ich bei ihr bin. Funktioniert immer besser. Eine Schleppleine ist da natürlich erstmal von Vorteil. Das Warten bis ich bei ihr bin wird belohnt und dann gehen wir gemeinsam etwas in die Richtung und gebe ihr das Kommando „ zeig mal“ Dann gibt es nach ca. 10 m ein „Stop“ und sie wird gelobt und wir gehen zurück auf den Weg. Ich weiß zwar nicht, ob ich so den Inhalt des Buch‘s richtig interpretiere, aber mir hat es geholfen mich nicht mehr zu ärgern, sondern mit meinem Hund gemeinsam zu üben.
 
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Arinka
23. Sept. 14:04
Hallo Arinka Meine Colliehündin ist auch sehr bewegungsorientiert und absoluter Sichtjäger. Wenn was vor ihr aufspringt ist sie weg. Fährten sind ihr egal. Tieffliegende Schwalben jagen bringen den absoluten Adrenalinkick. Da sie aber als Hüter sehr gelehrig ist und gerne arbeitet habe ich mir das zunutze gemacht. Ich habe ihr, mit hochwertigen Leckerlies ( Hundewurst) und Markerwort ( Klickertraining) beigebracht, das Wild in der Orientierungsphase anzuzeigen und auf das Kommando „warten“, so lange stehen zu bleiben bis ich bei ihr bin. Funktioniert immer besser. Eine Schleppleine ist da natürlich erstmal von Vorteil. Das Warten bis ich bei ihr bin wird belohnt und dann gehen wir gemeinsam etwas in die Richtung und gebe ihr das Kommando „ zeig mal“ Dann gibt es nach ca. 10 m ein „Stop“ und sie wird gelobt und wir gehen zurück auf den Weg. Ich weiß zwar nicht, ob ich so den Inhalt des Buch‘s richtig interpretiere, aber mir hat es geholfen mich nicht mehr zu ärgern, sondern mit meinem Hund gemeinsam zu üben.
Vielen Dank für deine Geschichte :-)
Ich denke man muss immer das heraus picken, was für den jeweiligen Hund passt.
 
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Kirsten
24. Sept. 08:29
Was Kommandos und Clicker im Bezug Ullihundeweg angeht kann ich auch hier nochmal das Praxisbuch (ganz besonders) den Philosophieteil vorne und Alltagswege zur Freundschaft empfehlen. Lesen, sacken lassen und einfach mal am eigenen Hund beobachten, was man so feststellt und wie es sich anfühlt, welche Gedanken sich daraus ergeben 😇

Ich finde, es ist unheimlich schön erklärt wie Dinge wirken, häufig mit einem Augenzwinkern dabei. Besonders den Satz „Leidenschaft statt Leistung“ trage ich seitdem sehr im Herzen.
 
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Sylvia
24. Sept. 12:50
Was Kommandos und Clicker im Bezug Ullihundeweg angeht kann ich auch hier nochmal das Praxisbuch (ganz besonders) den Philosophieteil vorne und Alltagswege zur Freundschaft empfehlen. Lesen, sacken lassen und einfach mal am eigenen Hund beobachten, was man so feststellt und wie es sich anfühlt, welche Gedanken sich daraus ergeben 😇 Ich finde, es ist unheimlich schön erklärt wie Dinge wirken, häufig mit einem Augenzwinkern dabei. Besonders den Satz „Leidenschaft statt Leistung“ trage ich seitdem sehr im Herzen.
Da ich dieses Buch nicht gelesen habe, und in naher Zukunft auch nicht dazu kommen werde, weiß ich leider nicht, was gemeint ist. Sind Clicker und Kommandos beim Ullihundeweg gänzlich ausgeschlossen?
 
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Dogorama-Mitglied
24. Sept. 13:10
Da ich dieses Buch nicht gelesen habe, und in naher Zukunft auch nicht dazu kommen werde, weiß ich leider nicht, was gemeint ist. Sind Clicker und Kommandos beim Ullihundeweg gänzlich ausgeschlossen?
Ich spring mal vorübergehend ein und zitiere aus dem erwähnten Philosophieteil:
„Viele, auch gewaltfrei arbeitende Trainer
beantworten die Fragen anders als Ulli.
Der Hund soll sich in das Leben seiner
Menschen einfügen. Er ist Befehlsemp-
fänger. Gehorsam, auch im Freilauf an
der Hasenspur, ist das Ziel. Der Gehor-
sam soll so stark ausgeprägt sein, dass
der Hund die Spur links liegen lässt und
zu Herrchen kommt, obwohl es sein
Wunsch wäre, sie genauer anzuschauen.
Bei Ulli wird versucht, maximale Freiheit
für den Freund Hund zu schaffen. Die
Wünsche und Bedürfnisse werden gleich-
gesetzt mit den eigenen sowie denen der
anderen Menschen und Tiere. Hier dem
Hasen. Für viele Hunde ist es die bessere
Wahl, an der Schleppleine mit ihrem Men-
schen die Spur analysieren zu dürfen, als
zwar ohne Leine, aber allein und mit
strengen Regeln alle Verlockungen igno-
rieren zu müssen. Der Unterschied ist, ob
zwei Freunde unterwegs sind oder ein
mehr oder weniger netter Chef mit sei-
nem haarigen Mitarbeiter. Ein Freund ist
jemand, den ich um seiner selbst willen
mag, der anderer Meinung sein darf, der
mal eine Verabredung absagt oder der
Dinge tut, die ich einfach komisch finde.
Aber weil ich den schrägen Vogel in
Summe einfach mag, akzeptiere ich seine Macken gern.
Bin ich Chef, dann geht es in erster Linie
darum, dass Dinge erledigt werden. Man
erklärt, trainiert, lobt und straft, um dafür
zu sorgen, dass der Mitarbeiter seine
Rolle gut ausfüllen kann. Natürlich hat
jeder ein Privatleben und da hat man ja
Verständnis. Man ist ja kein Unmensch.
Aber in erster Linie muss die Leistung mal
erbracht werden. Dann können wir auch
ein freundschaftliches Verhältnis haben.
Hier gilt: Es geht nur 100 % Ulli. Echte
Freundschaft ist die Basis für diesen Weg.“
 
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Sylvia
24. Sept. 14:35
Ich spring mal vorübergehend ein und zitiere aus dem erwähnten Philosophieteil: „Viele, auch gewaltfrei arbeitende Trainer beantworten die Fragen anders als Ulli. Der Hund soll sich in das Leben seiner Menschen einfügen. Er ist Befehlsemp- fänger. Gehorsam, auch im Freilauf an der Hasenspur, ist das Ziel. Der Gehor- sam soll so stark ausgeprägt sein, dass der Hund die Spur links liegen lässt und zu Herrchen kommt, obwohl es sein Wunsch wäre, sie genauer anzuschauen. Bei Ulli wird versucht, maximale Freiheit für den Freund Hund zu schaffen. Die Wünsche und Bedürfnisse werden gleich- gesetzt mit den eigenen sowie denen der anderen Menschen und Tiere. Hier dem Hasen. Für viele Hunde ist es die bessere Wahl, an der Schleppleine mit ihrem Men- schen die Spur analysieren zu dürfen, als zwar ohne Leine, aber allein und mit strengen Regeln alle Verlockungen igno- rieren zu müssen. Der Unterschied ist, ob zwei Freunde unterwegs sind oder ein mehr oder weniger netter Chef mit sei- nem haarigen Mitarbeiter. Ein Freund ist jemand, den ich um seiner selbst willen mag, der anderer Meinung sein darf, der mal eine Verabredung absagt oder der Dinge tut, die ich einfach komisch finde. Aber weil ich den schrägen Vogel in Summe einfach mag, akzeptiere ich seine Macken gern. Bin ich Chef, dann geht es in erster Linie darum, dass Dinge erledigt werden. Man erklärt, trainiert, lobt und straft, um dafür zu sorgen, dass der Mitarbeiter seine Rolle gut ausfüllen kann. Natürlich hat jeder ein Privatleben und da hat man ja Verständnis. Man ist ja kein Unmensch. Aber in erster Linie muss die Leistung mal erbracht werden. Dann können wir auch ein freundschaftliches Verhältnis haben. Hier gilt: Es geht nur 100 % Ulli. Echte Freundschaft ist die Basis für diesen Weg.“
Wenn ein Hund wie meiner, wo der Barsoi im Collie durchgeschlagen ist, auf mich ohne Leine wartet damit wir zusammen dem Wild folgen, finde ich das schon sehr freundschaftlich. Ich musste ja nur den Moment kennzeichnen, wo ich darum bitte auf mich zu warten, weil ich zu weit weg und zu langsam bin. Dieses war auf die Entfernung nur mit einem Brückenwort und Freude ( und Belohnung) möglich, wenn sie gewartet hat. An der Schleppleine langsam eine Fährte verfolgen können wir auch. Interessiert den Hund aber nicht. Maximale Freiheit bei einen Windhundähnlichen Hund mit entsprechenden Jagdtrieb ist draußen normalerweise die Schleppleine. Meine ist keine Befehlsempfängerin sondern hat verstanden, daß ich mitmöchte und sie nicht alleine den Kick haben muss. Vielleicht kann ich das, was wir machen auch einfach nur schlecht beschreiben.