Home / Forum / Verhalten & Psychologie / "Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1139
heute 04:42

"Wege zur Freundschaft" (Ulli Reichmann)

Hallo ihr Lieben :) Ich habe kürzlich o.g. Buch verschlungen und gleich begeistert mit dem dort aufgeführten Training begonnen. Für alle, die es nicht kennen: Es geht darum gemeinsam mit seinem Hund die Welt zu entdecken und Spuren zu suchen etc.. Quasi ein Leitfaden, wie man dem Hund zeigt nicht mehr alleine jagen zu gehen, sondern voller Freude zu kooperieren. Ich bin nun unendlich begeistert, weil erste (auch unerwartete) Erfolge schon in wenigen Tagen sichtbar wurden und wollte nun mal fragen, ob noch jemand inspiriert von diesen Methoden mit seinem Hund die Welt erkundet? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch unheimlich freuen! Liebe Grüße
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
17. Dez. 13:51
Letztes Auslesen der Wildkamera im Wald… da haben wir jetzt wohl einen weiteren Mitjäger!😳 Erstmal ist mir das Herz in die Hose gerutscht, das könnt ihr mir glauben! Aber nach einigem Überlegen werden wir so weitermachen wie bisher und nach wie vor darauf achten, dass Polli sich nicht weit entfernt. Der große Graue gehört eben auch zu unserer Natur und eigentlich find ich’s toll, dass er jetzt auch den Weg zu uns gefunden hat!😀 Aber ich werde mich jetzt wohl mal mit den Jagdpraktiken von Wölfen beschäftigen, damit man ihm nicht unwissend in die Quere gerät. 🤔 Hat jemand von euch dazu nen guten Link?
Ich habe nichts gegen den Wolf aber es "nervt" schon das er in der Nähe ist.
Wenn Dracu die Präsenz von Wölfen riecht ist er regelrecht verstört, und die sind bei uns nahezu überall, auch nachts am und im Dorf.
Hier ist es so, das Wölfe in der Nähe von Orten eher nachts Beute machen, und eben gerne in Dorf Nähe nach Beute Ausschau halten, denn die nehmen auch gerne leichte Beute an wie Katzen, und eben so der Standard wie Schafe etc.
Ansonsten kann man denen immer zu jeder Tageszeit begegnen.
Besonders zur Ranzzeit von Februar bis März ist Vorsicht geboten und wenn die Welpen ordentlich Nahrung brauchen, also Spätsommer/Herbst.

Ich war mal am frühen Nachmittag Pilze suchen und fand frische Rissspuren, selbst das Blut war noch nicht geronnen(ich dachte, vielleicht wegen der hohen Luftfeuchtigkeit) , 50 m weiter habe ich die Wölfe getroffen, zwei, ziemlich träge und fett gefressen. 🙈
Die liefen ein paar Meter, bis sich einer hinsetzte, und der andere legte sich hinter einem Baum ab und so beobachteten wir uns dann gegenseitig. 🥴
Unser Dorf lag ca 1 km entfernt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
17. Dez. 13:57
Also "einfach" schafft sie es nicht. Da spielt viel zusammen - wir hatten schon viele Rehsichtungen davor, waren schon fast zwei Stunden unterwegs gewesen und die nächsten Rehe stehen nur 100 Meter weiter. Außerdem steigt die Aufregung potenziell mit Anzahl der Rehe, hier war es nur ein einzelnes, daher geht es. Sie weiß ja auch ganz genau, dass sie an der Leine ist - ohne wäre sie schlicht weg, bevor ich ûberhaupt raffe, was los ist. Sobald sie die Aufregung bisschen runter gefahren hat, gehen wir gucken wo das Reh gekreuzt hat, untersuchen beide Richtungen und machen es dann wie auf der Mäusewiese - weiter hangeln, die nächste Spur, das nächste Loch, das nãchste Reh. Wird die Anspannung zuviel, rennen wir ein Stück, spielen was oder ich streu Leckerlis.
Hut ab, sie macht das spitze! Und das andere Video.
Spannend finde ich, dass sie sich so umschaut. Wie ein Erdmännchen 🤭

Sind da die anderen Rehe? Die Duftspur? Warum macht sie das? Die Mira bleibt hochfokussiert auf was auch immer sie sieht. Von ihr kenne ich sowas nicht. Falls du die Anwort kennst, würde jch mich drüber freuen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
17. Dez. 14:03
Hut ab, sie macht das spitze! Und das andere Video. Spannend finde ich, dass sie sich so umschaut. Wie ein Erdmännchen 🤭 Sind da die anderen Rehe? Die Duftspur? Warum macht sie das? Die Mira bleibt hochfokussiert auf was auch immer sie sieht. Von ihr kenne ich sowas nicht. Falls du die Anwort kennst, würde jch mich drüber freuen.
Sie hat vorher rechts schon angezeigt, da waren welche im Dickicht. Links stand das zweite Reh, das dritte ist sich verstecken gegangen und hinter uns sind zwei fremde Hunde vorbei gegangen.

Es ist halt schon sehr, sehr fordernd bei uns - man kann keinen Meter gehen, ohne über Wild zu stolpern. Im Garten, am Sportzentrum, mitten im Ort - wir sind umzingelt 😂

Sie will halt alles gleichzeitig im Blick behalten
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kirsten
17. Dez. 14:08
Sie hat vorher rechts schon angezeigt, da waren welche im Dickicht. Links stand das zweite Reh, das dritte ist sich verstecken gegangen und hinter uns sind zwei fremde Hunde vorbei gegangen. Es ist halt schon sehr, sehr fordernd bei uns - man kann keinen Meter gehen, ohne über Wild zu stolpern. Im Garten, am Sportzentrum, mitten im Ort - wir sind umzingelt 😂 Sie will halt alles gleichzeitig im Blick behalten
🤯 und da zwitschert sie nur? 😂
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
17. Dez. 15:50
🤯 und da zwitschert sie nur? 😂
Sonst wär sie schon heiser 😬😅😂
Lustigerweise ist sie ja sonst sehr still. Bellen tut sie NIE
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
17. Dez. 18:22
Na deutlicher geht es schon nicht mehr 😄 Haben sie sich noch in der Richtung aufgehalten, in die die Lucy blickt?
Heute mal Dracula in Anzeige -Pose. 😁
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
17. Dez. 20:59
Babs, aus deinen Erzählungen denke ich auch, das du viel davon eh schon lebst. Ihr habt da ganz schön was geschafft 🥳 Tiere haben wir auch viel geschaut, und machen das auch heute noch gern. Es hört sich an als könnte Newton die Situation inzwischen von sich aus gut abhaken und das was du beschreibst, sehe ich auch nicht als Verbieten an, denn wie die anderen und du schon sagten, jagst du ja da durchaus gemeinsam mit ihm. So anders ist das vermutlich gar nicht, wenn ich dich richtig verstehe. Vom Leichten zum Schweren darf auch durchaus für uns Menschen gelten, in meinen Augen. Bauchgefühl hat eine Berechtigung, es nährt sich von Wissen und Erfahrungen. Unerfahren bist du ja ganz sicher nicht. Wenn du von vornherein ein ungutes Bauchgefühl hast, dann passt vielleicht auch etwas nicht und es wäre vielleicht besser irgendwo zu starten, wo es deinerseits nicht ganz so viel Mut erfordert. Bei Dingen, bei denen du für möglichst hältst, das sie gut klappen könnten. Also nur eine Idee ☺️ Durch jede Situation wird man ein wenig schlauer und hat mehr Erfahrungswerte. Man fühlt sich sicherer und einiges fügt sich so mit der Zeit von allein. Zum Hundekontakt. Naja. Das mag ich jetzt nicht unterschlagen, weil es für dich ein wichtiger Punkt ist: Während Mira gerade an Löchern zugange ist, möchte sie sich nicht mit Hunden auseinandersetzen, die dieses Interesse nicht teilen. Mit Hunden vom selben Schlag wie sie oder deutlichem Interesse an Mäusen jagt sie auch gerne gemeinsam. Es ist faszinierend wie gut das mit kleineren Terrierrassen funktioniert, die haben in der Regel die gleiche Gesinnung und wissen direkt Bescheid. Wer das nicht versteht, ist an der Stelle aber eindeutig abgemeldet 🫣 Ich möchte weder, dass sich Mira an ihrem Loch belästigt fühlt, noch das ein Hundefreund, der sich über Mira freut so kalt abserviert wird. Das tut mir dann einfach sehr leid. Läuft es also auf einen Hundekontakt hinaus, entferne ich mich mit ihr vorm Loch, so dass die Mira möglichst zufrieden abschließen kann und den Kopf auch wieder frei hat.
Vielen Dank für Deine Gedanken und entschuldige, dass ich so viel Zeit habe verstreichen lassen.

Ich bin da ganz bei Dir, dass es auch für den Hundeführer gilt und wichtig ist, sich erst mal mit den leichten Themen und sicheren Situationen auseinanderzusetzen, um dann irgendwann auch die schweren Situationen meistern zu können. Du hast da echt einen wichtigen Punkt angesprochen. Ich selber bin gar nicht mit meinem Wissen so weit, als dass ich mit Newton zusammen jagen könnte. Mir fehlt da jede Menge Fachwissen. Z. B.: Ich könnte zwar einen Fuchsbau erkennen, aber ob der gerade bewohnt ist, wäre Rätselraten. Und da bin ich ehrlich. Dies an Newtons Körpersprache abzulesen, wäre letztendlich eine von Unsicherheit begleitete Vermutung/Interpretation. Also, bevor ich den Ulli-Weg nun weitergehen würde, müsste ich mich erst mal richtig mit dem Jagen auf verschiedenen Gebieten (Verhalten des Hundes, was passiert mit ihm in den einzelnen Jagdsequenzen... bishin zu meinem richtigen Verhalten und Spuren lesen können) beschäftigen, um überhaupt erkennen zu können, was leicht und was schwer ist. Für Newton und auch für mich.

Zu dem Hundekontakt. Es war so, dass Newton neugierig auf die Hündin war, aber Mäuse letztendlich interessanter. Mir hat es für die Hündin leid getan. Keine Frage. Aber was mich irritiert hatte, war, dass er das Jagen nach Mäusen sehr schnell im Kopf hatte. Anderes Beispiel: Newton und ich machen im Feld Distanzarbeit. Dabei ist er sehr an mir orientiert und interessiert sich nicht für Außenreize (auch nicht für Rehe). Ihm ist die Zusammenarbeit mit mir sehr wichtig gewesen und hat ihm viel Spaß bereitet. Als ich das mit den Mäusen angefangen hatte, war Newton nicht mehr mit seinen Gedanken bei mir (ähnlich wie bei Menschen, denen ihr Handy wichtiger ist). Seine Aufmerksamkeit richtete sich Richtung Boden und unsere gemeinsame Arbeit machte er nur noch halbherzig. Zwar schon noch gerne, aber er blendete die Mäuse nicht mehr aus. Seine Priorität änderte sich. Und mein Gefühl sagte mir, dass er auf dem Weg war, danach süchtig zu werden.
Mir ging es nicht um die Hundebegegnung selber, sondern um die veränderte Setzung seiner Priorität. "Jagen steht über Sozialkontakt". Egal ob Hund oder Mensch. Und das hat mir zu denken gegeben. Es war letztendlich erst mal nur eine Beobachtung, die mir aber Unbehagen bereitete.

Ich denke, wie Du auch schon sagtest, dass wir gar nicht so weit weg vom Ulli-Weg sind (die Grundeinstellung: nicht das Jagen verbieten, sondern die genetische Veranlagung anzuerkennen). Die Umsetzung ist etwas anders.

Zum Schluss ein ganz herzliches Dankeschön für die vielen Filmchen. Da konnte und kann ich für mich das Ein oder Andere mitnehmen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jochen
heute 04:14
Heute mal Dracula in Anzeige -Pose. 😁
Echt? Mich wundert die tiefe Rute, bei Pepe ist sie beim Anzeigen säbelförmig.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Das
heute 04:42
Echt? Mich wundert die tiefe Rute, bei Pepe ist sie beim Anzeigen säbelförmig.
Es kommt drauf an, was er riecht, was zuvor passiert ist, ob ihm kalt ist, wie lange er unterwegs war,... usw.

In dem Fall war es ein lauter Böller in der Ferne, den er gut weggesteckt hat, also weiter seinen Interessen verfolgte, nur eben mit gesenkter Rute.
Sonst trägt er sie auch als Säbel.