Guten Morgen, was ist denn der Unterschied zwischen der Liebeserklärung und der Praxiserklärung? Sollte man beides kaufen oder beinhaltet die Praxiserklärung die Liebeserklärung?
Ich würde für den Einstieg die Liebeserklärung empfehlen.
Die Idee hinter der Philosophie liest man dort am besten heraus und du kannst entscheiden, ob es dir zusagt.
Wenn dich nun der erste Teil begeistert und mitnimmt, dann würde ich dir tatsächlich auch empfehlen das Praxisbuch direkt hinterherzubestellen. Es dreht sich dort eben viel mehr darum, wie man die Dinge umsetzen kann.
Das Praxisbuch geht auch nochmal auf unterschiedliche Jagdbegabungen ein und wie man jeweils damit umgehen kann und auch welche Gebiete für welchen Hund mehr taugen, bzw. das Ding leichter oder schwieriger machen. Also auch im Praxisbuch geht es ganz stark um das Thema Jagd und es ist definitiv empfehlenswert. Das Praxisbuch ist ein eigenständiges Buch, es beinhaltet nicht die Liebeserklärung.
Ich kann übrigens verstehen, wenn sich auf den ersten Blick einiges ein bisschen seltsam anhören mag.
Mir ging es nicht so wie Daniela, dass ich beim ersten Lesen alles super fand 😄 sondern ich musste über viele Dinge Nachdenken und Arbeiten lassen.
Gerade wenn der eigene Kopf gefüllt ist mit verschiedenen Lerntheorien und Konditionierung mag es einem selbst eher schwerer fallen sich auf die Philosophie einzulassen und manches hört sich dann beim ersten Lesen etwas komisch an.
Begeistert hat mich persönlich, dass hier vieles sehr schnell und trotz meiner anfangs starken Skepsis funktioniert hat, denn für die Mira war der Weg goldrichtig, auch wenn ich zu Beginn nicht mit vollem Herzen dabei war.
Ich finde man kann den Büchern schon jede Menge entnehmen und umsetzen und es ist meiner Meinung nach sinnvoll die Bücher immer mal wieder in die Hand zu nehmen, wenn es irgendwo hakt. Auf wundersame Weise, findet man dort immer wieder Zeilen die dort beim ersten Lesen nicht drin gestanden haben 😉🤭
Mir hat es auch geholfen mich mich anderen Ullihundlern auszutauschen, wenn ich auf Schwierigkeiten gestoßen bin.
Mir ging es dank „herkömmlichen“ Training so, dass sich bei mir den Eindruck einschlichen hat, der Hund müsste sich auf Lob automatisch zu mir umdrehen und die Aktion abbrechen. Das hatte mir vor dem Ullihundeweg viel Sicherheit gegeben, dass die Mira noch bei mir ist und nicht in ihren Tunnnel abdriftet und der für mich neue Weg hat mich zugegebenermaßen anfangs verunsichert, weil mir dieser gewohnte Teil ein wenig gefehlt hat.
Auch Dinge, wie man zum Beispiel situativ Lobt haben sich für mich später erst im Austausch ergeben, die Daniela beschreibt ja sehr gut, dass man je nach Art mit dem Hund zu reden, den Hund sowohl hochfahren als auch mit Ruhe abholen kann. Beides hat m.M. nach seinen Sinn und besonders in aufgeregten Situationen benötigt es Fingerspitzengefühl, was mir manchmal noch ein wenig fehlt, vor allem wenn mich die Jagdeuphorie hier und da selbst ein wenig zu sehr ansteckt.
Für sowas und individuelle Schwierigkeiten täte es ganz gut, sich für einen Walk von einer Trainerin begleiten zu lassen oder mal ein Seminar zu besuchen.
Wer seine Liebe für Spuren und Anzeigeverhalten beim Hund entdeckt, dem kann ich später auch „Sei mein Scout“ empfehlen.
Für meine Hündin, die beim Anblick eines potentielles Buddellochs fast manisch angefangen hat zu graben, mit einer solchen Verbissenheit, dass es eben nicht mehr nach einer freudigen Tätigkeit aussah, war das Kapitel über grabende Hunde Gold wert 🙏🏻