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Sandra
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zuletzt 3. Feb.

Was tun gegen aggressiven Hund in der Nachbarschaft?

Hallo zusammen, ich habe seit etwa einem Jahr einen unglaublich lieben Hund von der Straße,der schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht hat und deshalb auf einem Auge auch fast blind ist. Die meisten Hunde sind ja lieb und die Besitzer rücksichtsvoll. DANKE DANKE DANKE an dieser Stelle!!! Aber es gibt einen Hund in unserer Nachbarschaft,der auf uns mehrfach unangeleint aggressiv bellend zugerannt kam. Die Besitzer waren weiter weg und waren entweder nicht sichtbar oder sind desinteressiert hinter dem aggressiv bellenden Hund hergelaufen,obwohl mein Hund und ich beide offensichtlich sehr beunruhigt waren. Wir mussten wegrennen (falsch,ich weiss) und er ist uns hinterher gerannt. Ich musste mehrfach brüllen,dass sie doch bitte ihren Hund anleinen soll. Von sich aus wäre sie nicht drauf gekommen. Keine Entschuldigung,gar nix. Es ist Gott sei Dank nichts passiert aber ich habe Angst und vermeide die Strecke seitdem. Es ist nur blöd,dass wir in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen und es früher oder später wieder zu einer Begegnung kommen wird. Mir wurde gesagt,dass selbst das Veterinäramt nichts macht,selbst wenn mein Hund gebissen oder gar getötet würde,da ein Tier ja nur eine Sache ist (!!!😡😡😡😡😡😡😡). Weglaufen soll man nicht,aggressiv auf den Hund reagieren auch nicht,also soll ich einfach da stehen und den aggressiven Hund gewähren lassen? Wie geht ihr mit solchen Situationen um,habt ihr Tipps? Ich fühle mich so hilflos und ausgeliefert. Habe jetzt immer ein Pfefferspray dabei und einen Dazer und werde nicht zögern,das bei diesem Hund einzusetzen. Ich würde niemals einem Tier etwas tun,aber wenn mein Hund und ich bedroht werden,würde ich davor nicht zurückschrecken. Und all das wäre vermeidbar,wenn die Nachbarn den Hund einfach anleinen würden. Danke!
 
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Annette
2. Feb. 15:31
Lies meinen ersten Beitrag dazu bitte. Ich hab Pfefferspray auch noch nie benutzt. Aber für den Fall, wenn man sich nicht zwischen fremden Hund und den eigenen traut, ist das eine Möglichkeit, bevor etwas richtig ernstes geschieht. Allerdings sollte man sich auch genau informieren wie das benutzt wird.
Ich weiß auch nicht, ob Pfefferspray das Mittel der Wahl ist. Auch im Notfall nicht. Wenn Du Pech hast, wird der angesprühte Hund davon richtig aggressiv. Meiner wäre so ein Kandidat. Er ist eine Seele von Hund, aber wenn er Angst hat, schnappt er zu.
Und wenn Du noch größerses Pech hast, triffst Du Dich oder Deinen eigenen Hund, weil der Wind in Deine Richtung bläst. Zeit zum Prüfen, woher der Wind weht, wirst Du vor der Benutzung des Sprays wohl kaum haben ...
 
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Dogorama-Mitglied
2. Feb. 15:31
Lies meinen ersten Beitrag dazu bitte. Ich hab Pfefferspray auch noch nie benutzt. Aber für den Fall, wenn man sich nicht zwischen fremden Hund und den eigenen traut, ist das eine Möglichkeit, bevor etwas richtig ernstes geschieht. Allerdings sollte man sich auch genau informieren wie das benutzt wird.
Warum überhaupt ein Risiko eingehen, sich selbst, den eigenen Hund oder andere zu verletzen oder durch Schmerzen noch mehr Aggressionen zu riskieren, wenn es doch auch anders geht? 🤔
 
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Dogorama-Mitglied
2. Feb. 15:58
Ich weiß auch nicht, ob Pfefferspray das Mittel der Wahl ist. Auch im Notfall nicht. Wenn Du Pech hast, wird der angesprühte Hund davon richtig aggressiv. Meiner wäre so ein Kandidat. Er ist eine Seele von Hund, aber wenn er Angst hat, schnappt er zu. Und wenn Du noch größerses Pech hast, triffst Du Dich oder Deinen eigenen Hund, weil der Wind in Deine Richtung bläst. Zeit zum Prüfen, woher der Wind weht, wirst Du vor der Benutzung des Sprays wohl kaum haben ...
Da das mit dem Pfefferspray ja scheinbar eine Riesenwelle verursacht nochmal etwas zu meinem Initialbeitrag.
Ich habe Sandra einen Tipp geben wollen, für den Fall das sie sich nicht zwischen die Hunde traut. Wenn sie nämlich wegläuft und den/die Besitzer/in anschreit ist das nach MEINER Meinung die falsche Methode (kann sein das dies andere anders sehen).
Ich wollte damit nicht aufrufen, dass sich jeder mit Pfefferspray aufrüstet und reichlich benutzt. Aber für jemand der Angst hat wäre das vielleicht eine Alternative in einem RICHTIGEN agressiven Hundeangriff, bevor der eigene Hund zu schaden kommt. Es versteht sich von selbst, dass man sich vorher informiert, wie man mit dem Spray richtig umgeht. Dann passieren auch die hier aufgezählten Vorfälle nicht. Ich selber NUTZE kein Pfefferspray und werde es in Zukunft auch nicht tun.
Und nochmal, es war kein Aufruf "Frauen bewaffnet Euch" (obwohl das für aufdringliche Zweibeiner vielleicht nicht die schlechteste Methode wäre).
Aber das kann jeder machen wie er will und von mir aus kann auch jeder mit Regenschirm im Hochsommer durch die Wiesen ziehen und auch soviel Fleischwurst wie möglich an unangeleinte Hunde verteilen. Ich empfinde diese Tipps für echte Hundeangriffe einfach unangemessen. Aber das ist nur meine Meinung.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Feb. 16:47
Da das mit dem Pfefferspray ja scheinbar eine Riesenwelle verursacht nochmal etwas zu meinem Initialbeitrag. Ich habe Sandra einen Tipp geben wollen, für den Fall das sie sich nicht zwischen die Hunde traut. Wenn sie nämlich wegläuft und den/die Besitzer/in anschreit ist das nach MEINER Meinung die falsche Methode (kann sein das dies andere anders sehen). Ich wollte damit nicht aufrufen, dass sich jeder mit Pfefferspray aufrüstet und reichlich benutzt. Aber für jemand der Angst hat wäre das vielleicht eine Alternative in einem RICHTIGEN agressiven Hundeangriff, bevor der eigene Hund zu schaden kommt. Es versteht sich von selbst, dass man sich vorher informiert, wie man mit dem Spray richtig umgeht. Dann passieren auch die hier aufgezählten Vorfälle nicht. Ich selber NUTZE kein Pfefferspray und werde es in Zukunft auch nicht tun. Und nochmal, es war kein Aufruf "Frauen bewaffnet Euch" (obwohl das für aufdringliche Zweibeiner vielleicht nicht die schlechteste Methode wäre). Aber das kann jeder machen wie er will und von mir aus kann auch jeder mit Regenschirm im Hochsommer durch die Wiesen ziehen und auch soviel Fleischwurst wie möglich an unangeleinte Hunde verteilen. Ich empfinde diese Tipps für echte Hundeangriffe einfach unangemessen. Aber das ist nur meine Meinung.
Zum Glück! passieren die echten Angriffe äußerst selten.
Ich kann Sandra aber sehr gut verstehen, das süße Kerlchen ist auf einem Auge blind und hat aus gutem Grund Angst vor anderen Hunden.
Ich würde eventuell noch versuchen, mit den Nachbarn zu reden, die Situation erklären. Wenn die nicht total blöd sind, sollten sie doch Verständnis haben und ihren Hund nicht mehr frei laufen lassen.
Mein Tipp wäre noch, wenn es zum Äußersten kommt, den Fremdhund am Halsband packen, vorausgesetzt er hat eins an und mit einer Drehbewegung der Hand kurz die Luftzufuhr stoppen. Das reicht normalerweise, um klare Verhältnisse zu schaffen.
Ja, ich musste das schonmal machen und es klappt.
 
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Sandra
3. Feb. 20:10
Hast du direkt beim Veterinäramt nachgefragt? Sobald Mensch oder Tier gefährlich verletzt werden MÜSSEN die spätestens einschreiten, sowie das Ordnungsamt auch. Aber die können sich nur um Vorfälle kümmern die auch wirklich gemeldet werden. Vorfälle notieren, mit Nachbarn und anderen betroffenen sprechen und das immer wieder bei den Ämtern einreichen. Mit dem Knirps Regenschirm bist du rechtlich auf einer sicheren Seite. Pfefferspray kann für deinen hund auch sehr gefährlich werden, je nachdem wie der Wind weht. Davon würde ich wirklich abraten. Wasser finden manche Hunde super und wollen mehr davon, funktioniert also nicht immer.. Das vielleicht auch mal im Hinterkopf behalten. Ich habe gerne eine zweite kurze Leine dabei. Die kann man entweder dem Hund vor die Füße werfen, oder bei nicht ganz so gefährlich daherkommenden Hört- und Tutnixen zum anleinen nutzen.
Danke! Mit dem Pfefferspray hast du recht. Das würde ich höchstens im Notfall setzen
 
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Sandra
3. Feb. 20:11
Hallo, solche Situationen sind natürlich total ärgerlich. Pfefferspray würde ich echt nur als absoluten Notfall benutzen. Also wenn echt Gefahr im Verzug ist. Ich blocke solche Hunde sehr energisch ab, indem ich mich groß mache und aufstampfe. Das kombiniert mit 'Geh!'. Wenn das nix bringt, hilft eine kurze, dicke Kette zu werfen. Normalerweise werden solche auch für Antijagdttaining benutzt. Vorsicht beim eigenen Hund. Also lieber die Kette früher werfen, damit sich der eigene nicht erschreckt. Einfach ausm Baumarkt eine kurze, dicke Kette dabei haben und dem Hund vor die Füße werfen. Meistens schrecken die Hunde davon zurück. In dieser Schrecksekunde den Besitzer her zitieren. Mit netten Worten kommt man da nicht weit. So viel Ignoranz die einem teils monatelanges Training binnen Sekunden kaputt macht, muss nicht noch in Watte gepackt werden.
Danke! Kann mir gut vorstellen,dass das mit der Kette wirkt!
 
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Sandra
3. Feb. 20:16
Lies meinen ersten Beitrag dazu bitte. Ich hab Pfefferspray auch noch nie benutzt. Aber für den Fall, wenn man sich nicht zwischen fremden Hund und den eigenen traut, ist das eine Möglichkeit, bevor etwas richtig ernstes geschieht. Allerdings sollte man sich auch genau informieren wie das benutzt wird.
Ich habe es auch nur dabei für den absoluten Notfall...bevor ich mich und meinen Hund zerfleischen lasse. Vorher würde ich es dann in der Tat mit Pfefferspray versuchen und dann sogar wegrennen,auch wenn das eigentlich falsch ist
 
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Sandra
3. Feb. 20:17
Zum Glück! passieren die echten Angriffe äußerst selten. Ich kann Sandra aber sehr gut verstehen, das süße Kerlchen ist auf einem Auge blind und hat aus gutem Grund Angst vor anderen Hunden. Ich würde eventuell noch versuchen, mit den Nachbarn zu reden, die Situation erklären. Wenn die nicht total blöd sind, sollten sie doch Verständnis haben und ihren Hund nicht mehr frei laufen lassen. Mein Tipp wäre noch, wenn es zum Äußersten kommt, den Fremdhund am Halsband packen, vorausgesetzt er hat eins an und mit einer Drehbewegung der Hand kurz die Luftzufuhr stoppen. Das reicht normalerweise, um klare Verhältnisse zu schaffen. Ja, ich musste das schonmal machen und es klappt.
Danke. Wenn ich die mal ohne den aggressiven Hund treffe,versuche ich es im guten
 
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Martina
3. Feb. 22:24
Ich war mit meinem Hund an den Wochenenden immer auf einsamen Wegen unterwegs ( er hat bei jedem Berührungspanik ), dann kam Corona und es war überall voll. Ich muss mindestens 3 X am Tag einen Hund auf Abstand halten. Bedeutet Hund hinter sich halten, sich zwischen die Hunde stellen, den aggressiven Hund mit ausdrucksvoller Stimme bestimmt mit dem Kommando ab o. geh + Hand in die Richtung… klappt zu 90 Prozent, sonst Schlüssel auf den Boden werfen und du hast Ruhe, bedarf nur Übung und Überwindung aber die Hunde merken sich das und der eigene fühlt sich sicherer
 
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Judith
3. Feb. 23:33
Du das ist mir völlig egal. In wirklich drastischen Momenten mache ich mir keine Gedanken über die Erziehung des aggressiven Hundes, sondern meine und die Sicherheit meines Hundes. Und wenn überhaupt ein Lerneffekt auf den Hund wirkt, dann höchstwahrscheinlich sogar ein positiver. Denn warum auch immer er auf mich/meine Hündin drauf wollte, lernt er dann ja Beschwichtigung bzw etwas Positives kennen und wendet sich von uns ab. Und bevor ich ein Tier verletze oder Schmerzen zufüge (was viel eher noch zu einem Angriff führen könnte), mache ich es erstmal so. Und bis jetzt habe ich eine 100%ige Erfolgsquote, dass nichts eskaliert ist oder jemand zu Schaden kam.
Der Vollständigkeit halber möchte ich einmal anmerken, dass die Tipps von Regenschirm und Fleischwurst nicht als Kombination gedacht waren. Mit dem Knirps soll ein aggressiver Hund gestoppt werden. Die Fleischwurst war als Abwehrmaßnahme gegen stürmische Rüpel gedacht. Mit der Wurst soll keine Attacke unterbrochen werden. Es geht darum, Geschwindigkeit aus der Situation zu nehmen, damit man einen sensiblen Hund auf die Begegnung vorbereiten kann. Die Hoffnung ist, dass der andere Hund gemütlich abdackelt, wenn er gefressen hat.
Ein Hund, der den Schirm total zerfetzen würde, der würde die Fleischwurst in dem Moment auch nicht mehr essen. Der hat andere Gedanken. Und natürlich gibt es Hunde, bei denen auch ein Schirmchen nicht reicht. Aber seien wir ehrlich, leben wir in einer Gesellschaft, in der man ohne Schlagstock nicht mehr raus kann? Ich hoffe doch, das bleibt die Ausnahme...
Und außerdem ging es in der ursprünglichen Frage nicht darum, die Vor- und Nachteile verschiedener Abwehrstrategien zu erörtern, sondern Ideen zu sammeln, was man tun kann - und da würde ich immer zur gewaltärmsten Variante greifen, die möglich ist. Wenn der Schirm oder Fleischwurst funktioniert, ist doch alles super.
Mir persönlich missfällt es auch, einen aggressiven Hund mit Futter noch zu "belohnen". Aber als potentielles Opfer bin ich nicht in der Rolle, mir darüber auch nur eine Sekunde Gedanken machen zu müssen. Das ist ganz klar der Halter.
Aus meiner Sicht ist gar nicht der Einzelfall das Problem, sondern dass man sich ja immer wieder treffen kann und die Halter ja extrem uneinsichtig zu sein scheinen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was das für einen Stress geben kann, beim Hund und beim Menschen.
Daher rate ich wirklich nur dazu, sich gut rechtlich beraten zu lassen. Eine Anzeige zB wegen Gefährlichkeit soll die Polizei sehr ernst nehmen, hab ich gehört. Sicher kann man auch eine Meldung beim Amt für öffentliche Sicherheit machen. Große Hunde müssten da registriert sein.
Ansonsten würde ich als "Waffen" auch nur solche verwenden, aus denen mir niemand einen Strick dreht. Deswegen finde ich Schirm und Flasche super. Das ist beides definitiv nicht verboten. In Deutschland gilt zwar der Grundsatz "Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen", aber das heißt nicht, dass man alles mit Notwehr rechtfertigen darf. Man muss zwar in Affektmomenten nicht über notwendige Intensität einer Abwehrmaßnahme nachdenken, aber wenn es heißt, man hätte nach der Vorgeschichte ein Attentat geplant, kann es gefährlich werden. Deswegen würde ich auch das Pfefferspray lassen.
Im übrigen kann man die meisten Hunde auch mit den Händen ganz gut abwehren. Man muss natürlich schnell und genau sein. Denn im Ernstfall hat man keine zweite Chance. Wenn mich aber ein Hund angreifen würde, hätte ich keine Scheu dafür, ihn mit den Händen zu fixieren. Dabei muss man gleichzeitig Fang und Nacken zu packen kriegen. Bei einem Hund in Retrievergröße ist das natürlich nicht jedermanns Sache und für ungeübte auch nicht empfehlenswert.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ein Selbstverteidigungskurs einem das Selbstvertrauen geben kann, ganz anders aufzutreten. Mich haben diese Techniken so sicher gemacht, dass ich sie nie anwenden musste.
Es ist so schade, dass man solche Themen hat, aber leider ist das auch eine Wahrheit in unserer Gesellschaft.