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Verfasser
Nina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 110
zuletzt 15. Jan.

Was tun bei Hundeangriff?

Wie verhält man sich wirklich wenn der eigene Hund angegriffen wird oder man selbst angegriffen wird? Ich lese immer wieder zu Angriffen und mache mir wirklich sorgen was wäre wenn im Ernstfall. Ich habe bereits zu Theorie gelesen aber die Praxis sieht dann oft anders aus. Gibt es eventuell Kurse für so etwas? Vielleicht hat jemand hier Erfahrungen und kann berichten wie er/sie sich verhalten hat und was passiert ist und mir helfen. Ich sage Danke 🐾
 
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Daniela mit
11. Jan. 07:31
Vielleicht kann ich euch ein gutes Beispiel geben, wie es Hunde machen.

Wir waren mit Sancha (Rotti) und Lilly (altdeutscher Mops) spazieren.

Weiter entfernt kommt uns ein Pärchen mit einem großen Rhodesien Ridgeback entgegen.

Wir haben unsere angeleint, das Pärchen ihren nicht (also gehe ich davon aus, der hat seinen Hund im Griff und der rennt nicht zu uns).

Plötzlich rennt der RR los in Richtung Lilly.

Ich habe Sancha sofort abgeleint, da ich weiß, dass sie ihr Rudel verteidigt.

Sancha rannte sofort dazwischen und machte dem Rüden klar, so kommst du nicht auf mein Rudel zu.

Das war so eine klare Ansage, dass der Rüde gleich eine andere Haltung annahm und danach doch noch der kleinen (anständig) "Hallo" sagen durfte (unter Aufsicht von Sancha versteht sich) 😉.

Er hatte keine bösen Absichten aber es war eine unangemessene, freche Annäherung.

Schaut euch solche Hunde Kommunikation Videos an und handelt wie ein Hund in solchen Fällen und nicht wie ein Mensch.

Es ist echt spannend und man lernt auch Fremdhunde lesen.

Der Halter hat übrigens dennoch von mir eine Ansage kassiert. 🙈
 
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Melanie
11. Jan. 07:47
Ich kenne jemanden, der hat immer eine kleinere PET Flasche mit Wasser dabei…
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jan. 07:50
Danke Daniela, dass du darauf hinweist, Hunde lesen zu lernen. Ich habe das Gefühl, je kleiner der Hund desto weniger wird sich mit Körpersprache und Kommunikation beschäftigt. Auch ich musste viel dazu lernen. Mal war mein Boxer-Rüde "Opfer" mal der "Täter" - glaubte ich damals. Und ich bin früher auch dazwischen gegangen. Bis es zu einem Kampf zwischen einem tschechischen Wolfshund und meinem Boxer kam. Da hatte ich plötzlich keinerlei Impuls, dazwischen zu gehen! Vermutlich lag es auch am entspannten Verhalten des Besitzers. Er hat mir das Geschehen sehr gut erklärt und ich habe mich darauf hin mit dem Thema Kommentkampf näher beschäftigt. Sehr gut beschrieben hier https://dergrossartigehund.de/kommentkampf-bei-hunden/ Ich bin der Meinung, dass die allermeisten Hunde-"Kämpfe" harmlos sind. Bisschen Hundesabber und mal ne Schramme, mehr hat Ben noch nie abbekommen. Und ich erkenne inzwischen auch den Auslöser. Entweder schafft man es vorher noch mit einem Abbruchsignal und körpersprachlich die beiden Hunde auseinander zu halten. Oder es kommt doch zum Kampf, weil beide Hundehalter unaufmerksam waren (im Ratsch vertieft). Dann ist es Klasse, wenn auch die Menschen die Situation richtig und als das einschätzen, was es ist: eine Schulhof-Prügelei mit ein, zwei blauen Flecken. Ich finde es auch schade, dass kleinen Hunden nicht die Chance gegeben wird, auch mit großen Hunden zu kommunizieren oder sogar zu spielen. Ich biete es manchmal den Haltern von Kleinhunden beim Aufeinandertreffen und entsprechender Spielaufforderung von beiden Hunden aktiv an, da ich weiß, dass Ben sehr rücksichtsvoll und vorsichtig ist. Manche nehmen den Vorschlag dankend an und sind dann ganz überrascht, wie gut das läuft. Manche lehnen ab.... Sorry, wenn der Text jetzt sehr lang wird. Aber mich treibt das Thema auch schon so lange um! Ich muss noch ein Erlebnis schildern: beliebte Hundebadestelle an einem Bach. 10 Hunde im Freilauf planschen im Wasser. Auf dem Weg kommt ein Mann mit einem wirklich kleinen Hund. Alle Hunde stürmen auf ihn zu. Der Mann läuft tiefenentspannt weiter - sein Zwerg gibt durch ein kurzes, einmaliges aber verständliches Abschnappen klar zu verstehen, was er von der bedrängenden Situation hält - und alle Hunde drehen um und gehen weg! Fünf Minuten später ein anderer Mann auch wieder mit einem kleinen Hund. Er sieht die anderen Hunde und nimmt seinen sofort panisch auf den Arm. Während bei der ersten Situation sowohl unter den Hunden als auch Menschen alles problemlos ablief, lag jetzt Anspannung in der Luft. An wem das wohl lag....? Auch ich versuche zu blocken, wenn ein Hund steif und drohend auf uns zukommt. Aber wieso interpretieren so viele Kleinhundebesitzer eine (freundliche) Kontaktaufnahme als vermeintlichen "Angriff"? Bloß weil der andere Hund groß ist und der Kleine eher "kaputt geht"? Den Eindruck habe ich leider. Aber für dieses Dilemma wird man wohl nie eine Lösung finden. Vermutlich muss ich mir als nächstes auch einen kleinen Hund zulegen, um das oft übertrieben besorgte Verhalten nachvollziehen zu können. So - und nun Bahn frei für das Lynch- Kommando.....😅😘
Es kommt oft schon darauf an wie die Hunde ankommen. Ist es ein, drauf zu laufen und sofort spielen wollen dann geh ich dazwischen.
Du kannst so ein „Spiel“ nicht so schnell beenden es passiert auch komischer Weise 🙄 immer bei Besitzern die ihre Hunde nicht im Griff haben. Den Hund aus dem Spiel abrufen ist schwer und den Hund am Halsband packen ist auch super schwer alles ist plötzlich ein Spiel außer für den kleinen. Eine Tatze von einem RR ist da schon was anderes.

Wir gehen immer mit Berthas besten Freund Gassi das ist ein Hanoveranischer schweißhund jetzt kein Riese aber Gewichts technische das 4 fache von Bertha.

Fremde Hunde verhalten sich ganz anders, große wie kleine. Bertha wird deutlich seltener von kleinen Hunden angezickt als ihr Kumpel. Ist Bertha dabei verhalten sich einige kleinen viel offener. Große Hunde bremsen viel schneller und sind zurückhaltender (natürlich spielt es auch eine Rolle das wir im Rudel auftreten)

Zum Thema hochnehmen das ist vielleicht nicht immer das beste das stimmt aber du hast mehr Kontrolle über deinen Hund und dem anderen. Ich gehe nicht mehr mit den Händen dazwischen da ich mich so weit runterbeugen muss, ist mein Kopf so dicht an der Gefahrenquelle. Hab ich den Hund auf dem Arm kann ich mich wegdrehen und den Hund mit den Knien wegschubsen ohne ihm weg zu tuen. Das hat bisher immer am besten geklappt besonders wenn sie läufig ist und da jemand aufdringlich wird. Muss ja nicht immer eine Gefahren Situation sein 😅
 
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Daniela mit
11. Jan. 07:55
Ich kenne jemanden, der hat immer eine kleinere PET Flasche mit Wasser dabei…
Finde ich völlig okay.
Ich habe so ein Klimperteil (keinen Ahnung wie das heisst) dabei.
Und schmeisse das zur Not den Hunden vor die Füsse.
Sancha kennt es gut und weiss genau, wenn Frauchen das benützt ist sie echt sauer 🫣.
 
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Katrin
11. Jan. 07:59
Ich hatte ja bisher auch 2 Labbi- Lämmchen, da hat sich meine Mix Hündin nicht von uns wegbewegt. Jetzt mit meinen beiden Tierschutzmixen braucht sie das nicht mehr und ist sehr viel entspannter. Ich lieeeebe Labbis, aber einen Hund zu haben, der immer Opfer ist, empfinde ich auch als sehr anstrengend.
Dann fällt meine aus ihrer Art. Suki ist hier der Dorf Sheriff. Lieb, vorsichtig und fürsorglich bei kleineren, alten, jungen oder beeinträchtigten Hunden aber wehe ihr kommt einer zu doof daher😆. Dann kann die echt anders werden. Richtig zubeißen wäre bei ihr aber echt die allerletzte Option wenn alles andere nicht hilft und ich nicht rechtzeitig eingreifen würde. Es gibt also durchaus auch Labbis die ordentlich austeilen können.
 
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Daniela mit
11. Jan. 08:11
Dann fällt meine aus ihrer Art. Suki ist hier der Dorf Sheriff. Lieb, vorsichtig und fürsorglich bei kleineren, alten, jungen oder beeinträchtigten Hunden aber wehe ihr kommt einer zu doof daher😆. Dann kann die echt anders werden. Richtig zubeißen wäre bei ihr aber echt die allerletzte Option wenn alles andere nicht hilft und ich nicht rechtzeitig eingreifen würde. Es gibt also durchaus auch Labbis die ordentlich austeilen können.
Keine Regel ohne Ausnahme 😅.
Zum Glück gibt es solche wie Suki.
Dann bekommen die anderen Rassen hoffentlich mal wieder etwas Respekt vor Labbis und merken, dass diese auch anders können.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jan. 09:10
Dann fällt meine aus ihrer Art. Suki ist hier der Dorf Sheriff. Lieb, vorsichtig und fürsorglich bei kleineren, alten, jungen oder beeinträchtigten Hunden aber wehe ihr kommt einer zu doof daher😆. Dann kann die echt anders werden. Richtig zubeißen wäre bei ihr aber echt die allerletzte Option wenn alles andere nicht hilft und ich nicht rechtzeitig eingreifen würde. Es gibt also durchaus auch Labbis die ordentlich austeilen können.
Ich habe Labbis nicht unbedingt als schüchterne, nette Dinger kennengelernt. Eher als den Typus Dampfwalze, der unangeleint vor deinem Hund steht und zum spielen auffordert, völlig unabhängig davon was der eigene Hund ausdrückt. (In besagter Situation eskalierte der HSH Mix völlig, weil ein fremder Hund total übergriffig unsere Individualdistanz unterschritten hat. Mein Schisser ist währenddessen immer weiter ins Gebüsch zurück gewichen, der Labbi immer ca 2cm vor seiner Nase hat nichts begriffen.)
Ich fände es so schön auch mal einen Labbi wie deine zu treffen. Lieb, vorsichtig und fürsorglich klingt sehr angenehm im Umgang. Die Labbis hier sind höchstens rüpelig und distanzlos...
 
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Daniela mit
11. Jan. 10:48
Ich habe Labbis nicht unbedingt als schüchterne, nette Dinger kennengelernt. Eher als den Typus Dampfwalze, der unangeleint vor deinem Hund steht und zum spielen auffordert, völlig unabhängig davon was der eigene Hund ausdrückt. (In besagter Situation eskalierte der HSH Mix völlig, weil ein fremder Hund total übergriffig unsere Individualdistanz unterschritten hat. Mein Schisser ist währenddessen immer weiter ins Gebüsch zurück gewichen, der Labbi immer ca 2cm vor seiner Nase hat nichts begriffen.) Ich fände es so schön auch mal einen Labbi wie deine zu treffen. Lieb, vorsichtig und fürsorglich klingt sehr angenehm im Umgang. Die Labbis hier sind höchstens rüpelig und distanzlos...
Ja sorry, dass meinte ich mit zu lieb.
Sie denken alle Hunde sind freundlich und wollen mit ihnen spielen. Feingefühl haben die wenigsten (halt ewiges Welpenverhlten).
Ich denke aus diesem Grund kassieren sie so oft Prügel. 🤷‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jan. 10:55
Ja sorry, dass meinte ich mit zu lieb. Sie denken alle Hunde sind freundlich und wollen mit ihnen spielen. Feingefühl haben die wenigsten (halt ewiges Welpenverhlten). Ich denke aus diesem Grund kassieren sie so oft Prügel. 🤷‍♀️
Unter "zu lieb" stelle ich mir irgendwie was anderes vor... Lieb verbinde ich mit Rücksichtsnahme. Die kassieren Prügel, weil sie keinerlei Grenzen wahrnehmen und total übergriffig und unhöflich sind. Da ist der Besitzer eines solchen Hundes dazu angehalten diese Einschätzung zu übernehmen. Und den Hund eben nicht zu jedem anderen Hund zu lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Jan. 11:46
Unter "zu lieb" stelle ich mir irgendwie was anderes vor... Lieb verbinde ich mit Rücksichtsnahme. Die kassieren Prügel, weil sie keinerlei Grenzen wahrnehmen und total übergriffig und unhöflich sind. Da ist der Besitzer eines solchen Hundes dazu angehalten diese Einschätzung zu übernehmen. Und den Hund eben nicht zu jedem anderen Hund zu lassen.
Ich glaube das der arme Hund einfach Pech hat als DER Familien Hund zu gelten und die Erziehung bei ein paar mehr schleifen gelassen wird. Hier bei mir in der Gegend sind die Hunde eher seltnere und auch recht gut erzogen oder einfach Stein alt und fett.

Bei uns in der Gegend ist DER Familien Hund gerade der Ridgeback da gibt es auf einmal so viele unerzogene von, aber eben nur weil es so viele sind.