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Ramona
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Anzahl der Antworten 69
zuletzt 16. März

Was ist eine Rüdin

Da das Thema Rüdin immer öfter auftaucht. Nicht nur hier im Forum sondern überall, möchte ich euch dieses näher bringen und erklären. Die einzelnen Abschnitte/Bereiche werde ich alle einzeln hier posten. Quelle: bestehunde.de/ruedin.html
 
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Ramona
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14. Feb. 12:49
RÜDIN – WEDER RÜDE NOCH HÜNDIN? Der Begriff „Rüdin“ verankert sich langsam in der Welt der Hundehalter. Als Rüdin bezeichnet man eine physische Hündin mit psychichen Rüdenmerkmalen – ein „Weibchen“, das sich benimmt wie ein „Männchen“. Allerdings: Der Hund benimmt sich natürlich nicht, er ist einfach so. Bis heute wird der Begriff „Rüdin“ allerdings noch eher verniedlichend benutzt und bleibt an der Oberfläche, eben bei dem, was wir Menschen sehen: Ein Weibchen, das das Bein hebt. Ob eine Rüdin nun eine Hündin oder ein Rüde ist hängt davon ab, welche Merkmale man als geschlechtsbestimmend ansieht – und das wiederum ist gesellschaftlich bedingt: In unseren Breitengraden wird das Geschlecht ausschließlich über die körperlichen Merkmale definiert – und jedes vom typisch geschlechtsspezifischen Verhalten wird als Sonderform und „speziell“ um nicht zu sagen: abnormal bezeichnet. Nebenbei: In einigen Urvölkern wird das Geschlecht über die Funktion bestimmt: Das heißt eine „Frau“, die gut jagt wird automatisch zum „Mann“ – Geschlechtsdefinition über das Verhalten.
 
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Ramona
14. Feb. 12:49
RÜDIN – WEDER RÜDE NOCH HÜNDIN? Der Begriff „Rüdin“ verankert sich langsam in der Welt der Hundehalter. Als Rüdin bezeichnet man eine physische Hündin mit psychichen Rüdenmerkmalen – ein „Weibchen“, das sich benimmt wie ein „Männchen“. Allerdings: Der Hund benimmt sich natürlich nicht, er ist einfach so. Bis heute wird der Begriff „Rüdin“ allerdings noch eher verniedlichend benutzt und bleibt an der Oberfläche, eben bei dem, was wir Menschen sehen: Ein Weibchen, das das Bein hebt. Ob eine Rüdin nun eine Hündin oder ein Rüde ist hängt davon ab, welche Merkmale man als geschlechtsbestimmend ansieht – und das wiederum ist gesellschaftlich bedingt: In unseren Breitengraden wird das Geschlecht ausschließlich über die körperlichen Merkmale definiert – und jedes vom typisch geschlechtsspezifischen Verhalten wird als Sonderform und „speziell“ um nicht zu sagen: abnormal bezeichnet. Nebenbei: In einigen Urvölkern wird das Geschlecht über die Funktion bestimmt: Das heißt eine „Frau“, die gut jagt wird automatisch zum „Mann“ – Geschlechtsdefinition über das Verhalten.
 
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Ramona
14. Feb. 12:50
WIE „ENTSTEHT“ EINE RÜDIN Das körperliche Geschlecht wird bei Säugetieren genetisch bestimmt – via X- und Y-Chromosome. Haben wir gelernt. Ein Fötus hat also grundsätzlich gar keine Chance zu entscheiden, was er denn werden möchte – Ausnahmen bestätigen die Regel, siehe Hermaphroditsmus. Das Verhalten und die charakterliche Disposition eines Welpen basiert aber nicht nur auf der genetischen Grundlage sondern ist sehr stark hormongesteuert. Wenn nun ein Wurf aus 6Rüden und einem Weibchen bestehtm gibt es die Möglichkeit – Möglichkeit ist wichtig, nichts ist zwingend – dass das Verhältnis zwischen Testosteron und Östrogen sehr stark in Richtung Testosteron ausschlägt und die kleine Hündin quasi mit dem Männlichkeitshormon „überschwemmt“ wird – sie bekommt eine dermaßen hohe Dosis Testosteron ab, dass sich ihr Verhalten in Richtung Rüde ausrichtet.
 
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Ramona
14. Feb. 12:50
VERHALTENSMUSTER EINER RÜDIN Eine Rüdin weißt Verhaltensmuster eines Weibchens und eines Rüdens auf – während der Läufigkeit überwiegen die weiblichen Verhaltensmuster bei Weitem, in anderen Phasen zeigt sie sehr starke männliche Verhaltenmerkmale die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und zudem rassenunterschiedlich sind: Beinheben, Pfotenscharren nach dem Pinkeln, ev. Unverträglichkeit gegenüber Rüden etc. Eine Rüdin kann sich tatsächlich wie ein Rüde benehmen, aber auch alle Zwischenformen sind denkbar. Ob eine Rüdin nun ein“drittes Geschlecht“ ist, ist definitionsabhängig – körperlich nein. Verhaltensmäßig ja. Wichtig ist, dass man es weiß und ein guter Züchter kann anhand seines Wurfes den Käufer schon mal darauf hinweisen, dass sich Verhaltensmuster einstellen können, die man gemeinhin nicht zwingend mit „weiblich“ umschreiben würde.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 12:54
WIE „ENTSTEHT“ EINE RÜDIN Das körperliche Geschlecht wird bei Säugetieren genetisch bestimmt – via X- und Y-Chromosome. Haben wir gelernt. Ein Fötus hat also grundsätzlich gar keine Chance zu entscheiden, was er denn werden möchte – Ausnahmen bestätigen die Regel, siehe Hermaphroditsmus. Das Verhalten und die charakterliche Disposition eines Welpen basiert aber nicht nur auf der genetischen Grundlage sondern ist sehr stark hormongesteuert. Wenn nun ein Wurf aus 6Rüden und einem Weibchen bestehtm gibt es die Möglichkeit – Möglichkeit ist wichtig, nichts ist zwingend – dass das Verhältnis zwischen Testosteron und Östrogen sehr stark in Richtung Testosteron ausschlägt und die kleine Hündin quasi mit dem Männlichkeitshormon „überschwemmt“ wird – sie bekommt eine dermaßen hohe Dosis Testosteron ab, dass sich ihr Verhalten in Richtung Rüde ausrichtet.
Hatte ich es doch noch richtig im Kopf 😋
 
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Ramona
14. Feb. 13:27
Hatte ich es doch noch richtig im Kopf 😋
Ja hattest du. Hab es rein zur Info rein gestellt. Darf aber auch gerne srüber geredet oder (sachlich) diskutiert werden
 
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Maxi
14. Feb. 14:23
Danke erstmal, daß Du diese Infos eingestellt hast. Ich habe eine Rüdin zu Hause. Sie war bei ihrer Geburt das größte Mädchen im Wurf. Mit 4 Wochen konnte sie nicht nur laufen, sondern auch schon klettern. Das hab ich selbst gesehen, beim ersten Besuch. Sie war schon als Welpchen mutig und hat ihre Umgebung sehr selbständig erkundet, daß heißt, sie war immer wieder im Garten, beim Züchter verschwunden. 🙈 Bei uns angekommen hat sie einen Ziehbruder bekommen, der 3 Monate älter war. Von ihm hat sie sich viel angeschaut. Auch wegen ihm wurde Lotte kastriert (bitte hier keine Diskussion über das Thema). Sie hat schon immer viel geschnüffelt und markiert. Mit ca. 1,5 Jahren fing sie an ihren linken Hinterlauf zu heben. Das war extrem schwierig für sie und sah sehr drollig aus ☺️. Inzwischen ist sie sehr routiniert und scharrt auch richtig. Sie markiert ihr Revier, wie ein Rüde. Sonst ist sie nicht mehr so verspielt, wie früher. Das habe ich allerdings darauf zurück geführt, das sie erwachsen wird. Den Begriff: "Rüdin" kenne ich noch nicht lange aber ich finde ihn passend. Es gibt auch bei Menschen diese Unterschiede im Hormonhaushalt. Es gibt Frauen, die zu viel Testosteron haben und sehr herb wirken usw. Also finde ich es absolut normal, daß es sowas auch bei Hunden gibt, die nicht kastriert sind. Eine Kastration verstärkt es nur.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Feb. 14:26
Weiß jm ob es auch rüden gibt die zuwenig Testosteron haben? Also natürlich ohne Kastration und wie sich das auswirken kann? 😉
 
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Maxi
14. Feb. 14:29
Weiß jm ob es auch rüden gibt die zuwenig Testosteron haben? Also natürlich ohne Kastration und wie sich das auswirken kann? 😉
Da bin ich mir sicher, daß es sowas gibt aber wie sich das auswirkt kann ich nicht sagen.
 
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Ramona
14. Feb. 14:34
Danke erstmal, daß Du diese Infos eingestellt hast. Ich habe eine Rüdin zu Hause. Sie war bei ihrer Geburt das größte Mädchen im Wurf. Mit 4 Wochen konnte sie nicht nur laufen, sondern auch schon klettern. Das hab ich selbst gesehen, beim ersten Besuch. Sie war schon als Welpchen mutig und hat ihre Umgebung sehr selbständig erkundet, daß heißt, sie war immer wieder im Garten, beim Züchter verschwunden. 🙈 Bei uns angekommen hat sie einen Ziehbruder bekommen, der 3 Monate älter war. Von ihm hat sie sich viel angeschaut. Auch wegen ihm wurde Lotte kastriert (bitte hier keine Diskussion über das Thema). Sie hat schon immer viel geschnüffelt und markiert. Mit ca. 1,5 Jahren fing sie an ihren linken Hinterlauf zu heben. Das war extrem schwierig für sie und sah sehr drollig aus ☺️. Inzwischen ist sie sehr routiniert und scharrt auch richtig. Sie markiert ihr Revier, wie ein Rüde. Sonst ist sie nicht mehr so verspielt, wie früher. Das habe ich allerdings darauf zurück geführt, das sie erwachsen wird. Den Begriff: "Rüdin" kenne ich noch nicht lange aber ich finde ihn passend. Es gibt auch bei Menschen diese Unterschiede im Hormonhaushalt. Es gibt Frauen, die zu viel Testosteron haben und sehr herb wirken usw. Also finde ich es absolut normal, daß es sowas auch bei Hunden gibt, die nicht kastriert sind. Eine Kastration verstärkt es nur.
Dann kennst du das ja auch... ;) Cookie markiert ihr Revier zwar auch stark, scharrt aber nicht enorm. Minni dagegen gestaltet Grünflächen mit dem Scharren nach dem Markieren um... 🙄 Mich würde auch sehr interessieren, wie sich eine männliche Rüdin verhält. Habe bisher noch keine kennen gelernt. Ich gehe daher davon aus, dass es bei Weibchen häufiger vorkommt
 
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Ramona
14. Feb. 14:35
Weiß jm ob es auch rüden gibt die zuwenig Testosteron haben? Also natürlich ohne Kastration und wie sich das auswirken kann? 😉
Geben tut es sowas, ja. Wie die Männchen sich verhalten weiß ich aber leider auch nicht.