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Maria
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zuletzt 14. Juli

Warum soviele Hunde die wieder abgegeben werden?

Huhu, Ich bin immer mal rein interessehalber auf Kleinanzeigenportalen unterwegs und da fällt mir immer wieder auf, wieviele Hunde abzugeben sind. Ich meine nicht aus dem TS sondern von privat. Mir stellt sich die Frage warum?? Das lässt mich einfach nicht los. Meistens liest man in solchen Anzeigen ja auch davon, wie toll super, hübsch der Hund ist und doch soll er weg? Da ist es mal eine Allergie , mal der Jobwechsel oder die angeblich fehlende Zeit. Irgendwie sind diese Gründe für mich alle nicht ganz schlüssig... Wie seht ihr das ? Hat vlt jemand hier erfahrungen und eine Erklärung für mich ?
 
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Sonja
26. März 08:14
Wenn es wenigsten gute und verantwortungsvolle Züchter waren und den Hund dann auch zurück nehmen. Ich musste auch aus 2 verschiedenen Würfe 2 Welpen zurück holen. Dann ist es okay und der Hund kann gut weiter vermittelt werden. Die meisten Züchter ohne Papiere nehmen sich da komplett aus der Verantwortung. Und da passiert es auch dass ein Hund mit 5 Monate schon den 3. Besitzer hat 😢 Das müsste gesetzlich geregelt werden.
Es gibt sicherlich auch Fälle wo der angegebene Abgabegrund stimmt. Aber wie erwähnt ist aus meiner (Tierheim)- Erfahrung dies eben eine Minderheit. Es macht mich einfach traurig/wütend wenn die Leute nicht über ihren "Schatten springen können", und einfach zugeben das sie den Hund z.b. aus überforderung, oder z.b. auch weil er ein "Problem hat das die Besitzer nicht korrigieren können "etc. In den meisten Abgabe-Anzeigen steht ja immer, lieber, braver, top erzogene Hund, also der Perfekte Hund....wenn man dan aufs Alter guckt ist der "brave" oftmals in der Pubertät etc. Solche falsch Angaben führen ja leider auch dazu das der Hund dann in kürzester Zeit durch mehere Hände geht ,ebnen weil er noch eine "Unart" hat z.b. nicht mit anderen Haustieren, Kindern klarkommt, oder ein "Zerstörer" ist etc. Das meiste kann man ja durch Erziehung/Training beseitigen, doch das braucht Zeit/Erfahrung/Geduld und man sollte sowas wissen. Meiner Meinung wird auch ein guter und verantwortungsvoller Züchter die zukünftigen Welpenbesitzer über die negativen Möglichkeiten aufklären ehe er den Welpen abgibt. Ausserdem bei einem wirklichen Notfall den Hund, egal wie alt er dan sein wird, zurücknehmen und/oder helfen einen guten und "für immer Platz" zu finden. Zumindest war/ist dies bei Rionnags Züchter so. Leider ging auch ein Welpe ( Halbschwester) von Rionnag, zum Züchter zurück, aber bei diesen Personen war der Grund mehere "Familiäre Tragödien" die sich aneinanderreihten/veretteten. Diese Hündin ist nun die Zweithündin einer Familie die auch eine von Rionnags Wurfschwestern besitzen. Beiden Hunden geht's top. Wir haben auch nach Jahren noch Kontakt zu den Züchtern und Rionnags-Geschwister-Besitzer.....😉
 
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Wolli
26. März 08:14
Menschen konsumieren und wir sind eine Wegwerfgesellschaft. Es wird sich wohl leider kaum ändern. Viele TV Sendungen tragen dazu bei dieses " Ach wie süß " - "Will ich auch haben" zu fördern.
So kommt es dann auch häufig , das viele Tiere wie ein Wanderpokal durch mehrere Hände gehen und vollkommen verstört sind und als schwierig gelten/sind. Letztendlich würde ich meinen es ist eine Grundeinstellung gegenüber Lebewesen, welche wenig mit Verantwortung, Wertschätzung und Respekt zu tun hat.
 
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Daniela
26. März 08:25
Wenn es wenigsten gute und verantwortungsvolle Züchter waren und den Hund dann auch zurück nehmen. Ich musste auch aus 2 verschiedenen Würfe 2 Welpen zurück holen. Dann ist es okay und der Hund kann gut weiter vermittelt werden. Die meisten Züchter ohne Papiere nehmen sich da komplett aus der Verantwortung. Und da passiert es auch dass ein Hund mit 5 Monate schon den 3. Besitzer hat 😢 Das müsste gesetzlich geregelt werden.
Ich versteh es nicht man muss doch wissen das ein welpe Arbeit ist sein Baby gibt man ja auch nicht ab und wenn du deine Welpen zurücknimnst Wollen die bestimmt ihr Geld wieder ? Oder wie läuft sowas? Würde mich mal interessieren
 
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Maria
26. März 08:31
Ja ich seh halt auch viele Anzeigen wo die Hunde erst wenige wochen bzw monate alt sind und frage mich dann immer, wie kann man da schon aufgeben ? Ausnahmen gibt es immer überall und um die ehrlichen geht es dabei ja auch nicht. Das sind ja die aller wenigsten.
Was bitte ist bei einem 4 Monate jungen Hund, denn man ja also noch gar nicht lange hat schief gelaufen?
Ja sie sind anstrengend manche mehr andere weniger aber das vergeht doch auch und gehört einfach dazu ...
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 08:35
Na ja es ist jetzt nicht so, dass Hund nur bei einem selbst glücklich sein kann. Tatsächlich sind viele Hunde für eine Zeitlang auch ziemlich anpassungsfähig wenn sich der Alltag kurzfristig temporär ändert. Es sind definitiv mehr Ausreden wie tatsächliche Abgabegründe. Ähnlich wie bei anderen Hobbys will man das Tier einfach loswerden. Leider ist es kein Tennisschläger den man mal für ne Weile in eine Ecke stellen kann und die mehr oder weniger ,dramatische Geschichte‘ macht sich halt besser in der Anzeige als wenn jemand schreibt wegen Hobby-Aufgabe oder wenn ehrlich die Schwierigkeiten mit dem Hund beschrieben würden. Und leider muss ich sagen, sehe ich auch kaum Anzeigen in denen tatsächlich mal die ungeschönte Wahrheit drin steht, sei es zum Charakter des Hundes oder aber ne ehrliche Beschreibung wo Baustellen liegen. Und das ist leider für mich schon ne Hauptursache wieso Hunde zu Wanderpokalen werden. Weil zu wenig genau hingeschaut wird, weil Menschen halt nicht die Wahrheit sagen und zu wenig passgenau weitervermittelt wird.
Ich glaube ja fast, dass viele gar nicht beschreiben können, was tatsächlich schief läuft.

Habe jetzt aber immerhin schon 2 Anzeigen gesehen in denen stand, dass sie dem Hund nicht gewachsen sind und jemanden mit mehr Erfahrung suchen.
 
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Angelika
26. März 08:45
Hallo, ja das ist mir auch schon aufgefallen. Da werd ich immer wütend wenn ich das lese, es klappt nicht, erwarten baby, Umzug in neue Wohnung, keine Zeit mehr, was ich da schon alles gelesen habe an Gründen man glaubt es kaum. Sind auch viele Hunde die wegen corona angeschafft wurden, unüberlegt und jetzt hat man keine Lust mehr drauf oder muss wieder ins Büro. Die dummheit der Menschen ist eben grenzenlos, einen Hund hat man bis ans lebensende, es ist kein Gegenstand. Wenn ich den Hund nach Jahren, warum auch immer abgebe, habe ich ihn all die Jahre eh nie wirklich lieb gehabt. Hunde wo Herrchen oder Frauchen gestorben ist und ihn von der Familie keiner nimmt, unmöglich, das ist man dem verstorbenen schuldig, auch dem Hund, aber soviel Verstand haben halt nicht alle.
 
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Anne
26. März 08:46
Ja ich seh halt auch viele Anzeigen wo die Hunde erst wenige wochen bzw monate alt sind und frage mich dann immer, wie kann man da schon aufgeben ? Ausnahmen gibt es immer überall und um die ehrlichen geht es dabei ja auch nicht. Das sind ja die aller wenigsten. Was bitte ist bei einem 4 Monate jungen Hund, denn man ja also noch gar nicht lange hat schief gelaufen? Ja sie sind anstrengend manche mehr andere weniger aber das vergeht doch auch und gehört einfach dazu ...
Allein schon anstrengend ist bei vielen nicht eingeplant. Die allermeisten Hunde werden, nicht erst seit corona, im Flegelalter abgegeben.
Das ernsthafte vor Abschaffung überlegen und befassen ist out. Da zwickt der Aussie in die Kinder und man ist überrascht, denn immerhin ist er süß und bei anderen sieht der so brav aus. Da schmeißt sich der labbi in die Leine wenn er andere Hunde sieht, das macht so nen Spaziergang ja anstrengend. Da ist der Mali, völlig überraschend, ein aufbrausendes Nervenbündel… dabei laufen die doch von Natur aus geil Fuß und können jedes Kommando. Auf insta, tiktok und im Fernsehen sah es eben nicht so aus, als ob’s viel Arbeit macht 🤷🏼‍♀️
 
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Selina
26. März 08:51
Ich denke bei so jungen Hunden ist es tatsächlich das "Mouthing" also das spielerische beißen. Ich bekomme sehr oft mit, dass viele ihrem Welpen keine richtige Beißhemmung beibringen. Da wird nur ignoriert und nie gemaßregelt und das bei Rassen mit Pfeffer im Hintern. Irgendwann wird es immer mehr und die Kinder kriegen Angst. Zumindest fällt mir das beim Gassi oft auf, dass die jungen Hunde ständig in Arme Ärmel und Hosenbeine zwicken. Auch teilweise bei mir wenn wir vorbei laufen. Und dann wird es gerechtfertigt mit, der die ist doch erst 5 Monate alt. Irgendwann nimmt es überhand, man liest ja hier im Forum auch sehr oft über diese Problematik aber auch dass die Junghunde keine Ruhe finden. Gegen eine Box wird sich aber strikt gewehrt. Ich denke, dass es auch oft an der Zeit vom Zahnwechsel scheitert, wenn der Hund alles ankaut und an der Geschlechtsreife, wenn die Hunde ihre Besitzer doch öfter herausfordern.

Was ich absolut nicht als Abgabegrund gelten lasse, ist eine vorübergehende Krankheit. Bei Leukämie beim Kind ist das natürlich was anderes aber bei Verletzungen oder Sachen die ein paar Wochen dauern habe ich kein Verständnis, wenn man den Hund dann abgibt. Denn es kann immer etwas im Leben kommen und man muss einfach bevor man einen Hund anschafft mit Freunden und der Familie klären wo der Hund im Notfall auch ein paar Wochen unterkommen kann. Als wir noch unseren Setter hatten sind meine Eltern und ich einmal zeitgleich richtig mit Fieber und Schüttelfrost krank geworden, so sehr, dass meine Mutter und ich sogar ins Krankenhaus mussten und mein Papa eine Woche im Bett lag. Wir hatten eine gute Freundin, die die gleiche Rasse hatte, die den Hund sofort geholt hat. Dort war Amy dann fast zwei Wochen. Sowas muss im Vornherein besprochen werden, denn im Notfall erst eine Pension oder ähnliches zu suchen, ist fast unmöglich. Viele wollen ja auch erstmal Probetage und so weiter.

Bei manchen, denke ich mir aber auch, der Hund hat es woanders besser und finde eine Abgabe für den Hund manchmal den besten Weg.

Wenn ich überlege, was ich mir mit meinem Welpen anhören durfte: "Wieder so ein Scheiß Corona Hund." - "Wann wird der Hund wieder abgegeben und landet im Tierheim?" - es ist schockierend, was sich manche Fremde rausnehmen einem an den Kopf zu werfen nur weil man in dieser Zeit einen Welpen hatte. Wenn man dann sagt, dass man auch vorher einen Hund hatte, der eben mit über 14 Jahren verstorben ist, wird sich nicht mal für die Frechheiten entschuldigt.
 
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Nicole
26. März 08:54
Ja in der Regel kaufen wir diese Hunde für Betrag x zurück.

Selbstverständlich ändern sich Lebensumstände im Laufe eines Menschenlebens ja häufig sogar mehrfach und halt leider oftmals auch ohne dass direkte oder schnelle Planung möglich ist.
Corona hat sich auf so viele Lebensbereiche ausgewirkt. Sei es das man festgestellt hat das der Partner nicht mehr wirklich passt oder das man einen Jobverlust erlitten hat, was in der Regel auch ziemlich schnell große Auswirkungen haben kann. Nicht nur im Bezug aufs Geld oder Wohnsituation, gerade Wohnungssuche mit Hund oder mehreren ist in manchen Städten schier unmöglich, sondern es schwächt auch mental und ruckzuck läuft alles aus dem Ruder und das in guten Glauben angeschaffte Tier wird zur Last.

Man darf auch nicht vergessen, dass gerade Hundeneulinge überhaupt nicht wirklich einschätzen können was zu ihnen passt oder aber in der Lage sind schon frühzeitig zu agieren wenn sich ein Problem abzeichnen könnte und entsprechend entgegen zu wirken bevor das Kind im Brunnen liegt und das liegt durchaus am beidem mangelnder Erfahrung und geschlossene und dann überlaufene Hund- und Halterschulen haben da leider auch Anteil daran.
 
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Katrin
26. März 08:59
Sukis Bruder wurde nach einem Jahr wieder abgegeben weil eins der Kinder stark allergisch mit Atemnot reagiert hat. Sowas kann sich tatsächlich auch später erst entwickeln. Sammy kam allerdings zurück zum Züchter und wurde dort innerhalb der Familie weitervermittelt. Was ich auch öfter mal lese sind Hunde die wegen ihrer Krankheit (zB Epilepsie) ein neues Heim brauchen weil der Halter sich nicht in der Lage sieht dem Hund mit dieser Erkrankung gerecht zu werden. Der Großteil dieser Anzeigen gibt es aber meiner Meinung nach weil man es sich bequemer machen will und der Hund zu stressig, zu nervig, zu teuer, zu zeitintensiv ist.