Puuuh - ein schwieriges Thema für mich.
Einerseits finde ich die Empörung sehr berechtigt und mein Wunsch wäre es, wenn man die Anschaffung eines Hundes bereits mit so einem hohen Aufwand belegt (Führungszeugnis, echter Hundeführerschein, Allergietest, …) dass unüberlegte Spontananschaffungen schon mal wegfallen. Das gilt natürlich grundsätzlich für alle Lebewesen, aber ich finde Hunde besonders schutzbedürftig, weil diese in engerer sozialer Koexitenz leben wie die meisten anderen Tiere.
Andererseits darf man diese Abgaben auch nicht stigmatisieren, denn es gibt ja wirklich Wechselfälle im Leben, wo wir alle nicht vor sicher sind, und dann finde ich es humaner, dem Hund auf diesem Weg ein neues Zuhause zu suchen.
Wir haben Kalle auch während Corona angeschafft, allerdings war dies schon länger geplant und jetzt passte einfach Alles.
Als Kalle etwa 4 Monate alt war, hatte ich einen Unfall (Patellarsehnenruptur) und war von der Diagnose her nach der ersten OP mindestens 8 Wochen mobilitätseingeschränkt, sprich bestenfalls mit Orheses und Krücken unterwegs und damit annähernd ein Totalausfall in Bezug auf Gassigänge. Ich war aber der Part, der tagsüber zuhause ist, sprich meine Frau arbeitet auswärts Vollzeit.
Ich kann euch sagen, ich lag in der Notaufnahme und wartete auf meine OP und ich konnte nur daran denken, wie wir das mit Kalle schaffen. Da wäre uU als letztes Mittel und auch zum Wohl des Hundes eine Abgabe auch in Betracht gekommen.
Letzten Endes haben wir mit Freunden, Nachbarn, Gassiservice unserer Hundetrainerin einen Weg gefunden und dafür bin ich immer noch sehr sehr dankbar.
Aber es hätte auch anders kommen können und dann wäre ich auch einer der herzlosen und dummen Corona-Welpenkäufer, die den Hund nach ein paar Wochen abgeben…
Aber ich fürchte leider auch, und so schlecht ist mein Menschenbild leider mittlerweile, dass ein Großteil vermeidbar gewesen wäre und denjenigen, die gedankenlos und aus rein egoistischen Gründen Leid über die Hunde/Tiere bringen wünsche ich echt *Zensur* äh nichts Gutes 😊