Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Warum soviele Hunde die wieder abgegeben werden?

Verfasser-Bild
Maria
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 195
zuletzt 14. Juli

Warum soviele Hunde die wieder abgegeben werden?

Huhu, Ich bin immer mal rein interessehalber auf Kleinanzeigenportalen unterwegs und da fällt mir immer wieder auf, wieviele Hunde abzugeben sind. Ich meine nicht aus dem TS sondern von privat. Mir stellt sich die Frage warum?? Das lässt mich einfach nicht los. Meistens liest man in solchen Anzeigen ja auch davon, wie toll super, hübsch der Hund ist und doch soll er weg? Da ist es mal eine Allergie , mal der Jobwechsel oder die angeblich fehlende Zeit. Irgendwie sind diese Gründe für mich alle nicht ganz schlüssig... Wie seht ihr das ? Hat vlt jemand hier erfahrungen und eine Erklärung für mich ?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
R.
25. März 23:41
Meine Hündin kam auch durch Abgabe zu mir. Und naja ich finde sie ist super aber ich kann mir auch gut vorstellen das Sie einfach nicht zu der vorherigen Familie gepasst hat. Und durch Lockdown und das Risiko sich mit Corona anzustecken wurde zu wenig mit ihr gearbeitet zudem war die Familie einfach zu turbulent für Sie und Sie hat dort einfach keine Ruhe gefunden. Seit wir jeden Tag intensiv Arbeiten ist Sie super nur braucht man halt für manche Hunde wirklich Zeit Ruhe und viel Erfahrung. Da hilft halt das normale Halten nicht aus und selbst wenn man vorher einen anderen Hund hatte kann es immer sein das die Rasse oder der Charakter des Tieres einfach nicht zum Menschen passt. Viele Hunde sind ja auch echt sensibel und kommen dann zu Menschen mit wenig Geduld das kann dann garnicht gut gehen. Gerade auch wenn die Hund noch sehr jung sind und ihre Pubertät erleben sind viele Sachen schwierig. Wer vorher einen älteren ruhigen Hund hatte z.B kleine Bulldogge und sich dann einen groß werdenden Welpen z.B. Border Colli holt der ist bestimmt erstmal geschockt was da so für Energien aus den Pubertierenden Border Colli kommen können 😅
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Silke
25. März 23:49
Sicherlich gibt es viele Leute die sich gerade in diesen Zeiten aus Einsamkeit einen Hund angeschafft haben. Viele haben sich anscheinend auch nicht damit auseinandergesetzt das ein Hund viel Verantwortung bedeutet und eben auch viel Zeit und Nerven beansprucht. Aber es gibt auch noch die anderen: ein Freund meines Mannes hat sich bereits im März 2020 mit seiner Familie ( Frau und 3 kleine Kinder) nach langer Überlegung einen Golden Retriever angeschafft. Ein absolut lieber und toller kleiner Kerl. Nach 5 Monaten kam es aber leider ziemlich dicke für die Familie: bei ihrem 9 Jahre altem Sohn wurde Leukämie festgestellt und es ging los mit Chemotherapie usw. Wiederum 8 Monate später erkrankten beide Eltern an Corona: Er hatte Glück, seine Frau musste ins Krankenhaus und hat bis heute mit Longcovid zu tun. Für Buddy, war da einfach keine Zeit mehr. Andere Familienmitglieder und auch wir Freunde haben immer geholfen, aber dies ist nun Mal auf Dauer auch nicht im Sinne des Hundes. Kurzerhand haben wir alle unsere Fühler ausgestreckt und nach einem neuen Zuhause für Buddy gesucht. Das schöne an der Geschichte: Buddy hat sein neues Zuhause in der Nachbarschaft gefunden😀 und es geht ihm richtig gut.
Krebs haben wir auch durch bei meinem Mann. Dadurch hatten wir finanziell ne ziemliche Durststrecke. Ich war vollzeit berufstätig und musste oftmals mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten. Ein kleines Kind war auch zu versorgen. Mit long covid habe ich auch zu kämpfen. Als mein Mann Krebs hatte hatten wir sogar noch 2 Hunde. Mit long covid habe ich auch zu kämpfen. Aber deswegen wäre ich nie auf die Idee gekommen ein Tier abzugeben. Das hätten unsere Freunde und Familien auch gar nicht zugelassen.

Aber trotzdem ist es schön das der Hund ein gutes zu Hause gefunden hat.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Silke
25. März 23:52
Unsere Züchterin meinte, dass sie zeitweise das Telefon ausgesteckt hat, weil sie gerade Anfang/Mitte 2020 bis zu 40 Anrufe pro Tag hatte. Erst wollten natürlich alle Welpen. Aber am Ende haben sie ihr sogar ein Schweinegeld für die erwachsenen und fertig ausgebildeten Hunde geboten 🤦🏻‍♀️ Ich hab wirklich auch für vieles Verständnis, aber da ist die Grenze für mich weit überschritten. Wobei ich offiziell ja sogar auch einen Corona-Hund habe. Ist aber tatsächlich dem unerwarteten Tod meines vorherigen Hundes geschuldet. Und was für den Kleinen momentan noch nicht passt, wird passend gemacht. Auch wenn das vielleicht mal für mich unangenehm ist.
Wenn du vorher schon einen Hund hattest ist dein jetziger Hund doch kein unüberlegter Coronahund. Du wusstest doch was auf dich zukommt. Unser Hund musste auch gerade gehen und dann müsste Captain ja auch ein Coronahund sein. Seine Anschaffung hat aber nichts mit Corona zu tun sondern damit das zu uns einfach ein Hund gehört.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
26. März 00:01
Ich arbeitete vor einigen Jahren in einem Tierheim, habe da natürlich vieles erlebt und auch das die Abgabegründe meist Ausreden sind. Die Beliebteste Ausrede /Abgabegrund war "plötzlich auftretende Allergie" aber bei 95% von den Fällen wars einfach eine dreiste Lüge.....Die Leute schafften sich einen "niedlichen Welpen" an ; weil die Kinder einen wollten, weil der Nachbar einen hatte, weil es halt einfach cool war oder warum auch immer 🙄. Doch nach einer gewissen Zeit verlieren die Leute das Interesse, war ihnen die Arbeit mit dem Junghund zu viel, und sie "merkten" der Hund machte Arbeit, Lärm, Dreck etc. Es gab auch Fälle wo die "Allergien" erst auftraten als der Hund in die Pubertät kam, und das bei mehreren Hunden nacheinander. Also die Leute legten sich einen Welpen zu, wenn der grösser wurde und seine "niedlichkeit" verlohr, wurde er abgehen und einige eochen später ein neuer Welpe angeschafft...🙄 Einfach gesagt manche Menschen sind einfach überfordert und/oder haben "es sich anders vorgestellt" einen Hund zu besitzen. Aber anstelle das sie ehrlich sind und sich z.b. Hilfe bei Trainern suchen (kostet ja auch Geld und besonders Zeit) gehen sie den "bequemsten Weg" und geben den Hund ab..... und manch einer hat nach kurzer Zeit eider einen neuen.... weil es ja anders sein könnte....🤗
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
26. März 00:28
Krebs haben wir auch durch bei meinem Mann. Dadurch hatten wir finanziell ne ziemliche Durststrecke. Ich war vollzeit berufstätig und musste oftmals mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten. Ein kleines Kind war auch zu versorgen. Mit long covid habe ich auch zu kämpfen. Als mein Mann Krebs hatte hatten wir sogar noch 2 Hunde. Mit long covid habe ich auch zu kämpfen. Aber deswegen wäre ich nie auf die Idee gekommen ein Tier abzugeben. Das hätten unsere Freunde und Familien auch gar nicht zugelassen. Aber trotzdem ist es schön das der Hund ein gutes zu Hause gefunden hat.
Die Abgabe ist der Familie wirklich nicht leicht gefallen. Und wir haben alle gekämpft. Es zeigt für mich aber auch von Stärke wenn man sich eingesteht: Vollzeit arbeiten gehen, 3 kleine Kinder( 2,4 und 9 Jahre) gut zu betreuen ( und wie gesagt der 9 jährige hat Krebs und bekommt Chemo) und Longcovid der Frau geht einfach nicht.

Und die Suche nach einem neuen Zuhause war auch nicht ohne. Auch dieser Hund war online inseriert und es gab Angebote die einfach sprachlos machen. Trotz allem haben unsere Freunde nämlich darauf bestanden sich die Leute genauer anzuschauen und hätten Buddy niemals sofort am anderen Tag abgegeben. Das Buddy nun in der Nachbarschaft bei der seiner Hundetrainerin lebt ist wirklich toll.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
26. März 01:39
Menschen wünschen sich was, wenn das Leben eingeschränkt ist. Dann eben mal einen Hund . Der Border oder Huski in der Stadt. Der sah so süß aus.
When will you ever learn.
Es ist echt zum Kotzen, dass Lebewesen so durchgehandelt werden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Britta
26. März 04:09
Leider, ist das nur der Beginn eines Rattenschwanzes.
Spätestens wenn die Urlaubszeit beginnt wird man das ganze Ausmaß sehen und das betrifft nicht nur Hunde sondern Katzen,Vögel,Nager, Exoten .
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
26. März 04:28
Wenn ich mich mal ärgern will dann gehe ich auf die Kleinanzeigen😡 Erst werden sich Welpe angeschafft und ups wenn sie nach 6-8 Monaten nicht nur noch klein und süß sind wieder abgeben. Schlimm wenn ein Hund zum Wanderpokal wird.
Aber mit einigen Tierschutzvereinen habe ich dort schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Sehr seriös und ehrlich was den Charakter des Hundes angeht. 🥰
Schade das es immer wieder schwarze Schafe gibt😠
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
26. März 04:59
Wenn du vorher schon einen Hund hattest ist dein jetziger Hund doch kein unüberlegter Coronahund. Du wusstest doch was auf dich zukommt. Unser Hund musste auch gerade gehen und dann müsste Captain ja auch ein Coronahund sein. Seine Anschaffung hat aber nichts mit Corona zu tun sondern damit das zu uns einfach ein Hund gehört.
Deswegen ja "offiziell" 😉 kenne das nur mittlerweile von vielen Leuten, einschließlich mir, dass man fast schon das Gefühl hat sich rechtfertigen zu müssen, wenn man sich in der Zeit einen Hund angeschafft hat.

Aber so geht es den Leuten, die jetzt einen Hund unabhängig von der Pandemie wieder abgeben vermutlich auch. Da werden ja auch sofort alle über einen Kamm geschert. Für mich käme eine Abgabe trotzdem nie in Frage. Allerdings denke ich schon auch, dass das ein Luxus ist, sowas überhaupt sagen zu können. Gibt einfach auch Leute, die hinsichtlich ihrer Betreuungs- und Unterstützungsmöglichkeiten schlechter aufgestellt sind. Da muss man sich schon auch ein wenig den Einzelfall ansehen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Fee
26. März 05:02
Der Großteil sind Coronahunde und wo sich Anfänger als Ersthund einen Malinois beispielsweise geholt haben. Pure Überforderung. Sieht man meistens schon an den Preisen. Erst wird der Hund halb versaut und dann will man noch den gleichen Preis, den man selber beim Züchter gezahlt hat. Da fällt direkt auf, wer für den Hund wirklich aus ernsthaften Gründen ein neues Zuhause sucht. Die meisten haben sich das einfach nicht richtig überlegt und haben dann ein Problem an der Backe. Ich habe bisher nur eine Anzeige (eines Dobermanns) gesehen, wo die Halter ganz ehrlich schreiben was Sache ist und sagen, dass sie sich maßlos über- und die Aufgabe maßlos unterschätzt haben.