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Maria
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zuletzt 14. Juli

Warum soviele Hunde die wieder abgegeben werden?

Huhu, Ich bin immer mal rein interessehalber auf Kleinanzeigenportalen unterwegs und da fällt mir immer wieder auf, wieviele Hunde abzugeben sind. Ich meine nicht aus dem TS sondern von privat. Mir stellt sich die Frage warum?? Das lässt mich einfach nicht los. Meistens liest man in solchen Anzeigen ja auch davon, wie toll super, hübsch der Hund ist und doch soll er weg? Da ist es mal eine Allergie , mal der Jobwechsel oder die angeblich fehlende Zeit. Irgendwie sind diese Gründe für mich alle nicht ganz schlüssig... Wie seht ihr das ? Hat vlt jemand hier erfahrungen und eine Erklärung für mich ?
 
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Manuela
27. März 07:19
Das kann ich nur so halb verstehen. Man kann theoretisch auch Hütehunde in der Stadt halten, die brauchen dann halt eine Aufgabe. Also nur, weil er zum Hüten gezüchtet wurde, heißt es nicht, dass er nur im Hüten glücklich werden kann. Deswegen macht man ja mit Aussies zB Hundesport. Also es muss definitiv nicht an der Lage scheitern. Also was ich verstehen kann, ist, wenn der Hund nicht in eure Ansprüche passt - das ist schade, aber dann frage ich mich auch ein bisschen, warum ihr einen Mischling geholt habt, bei dem ihr nicht vorher wusstest, was er für ein Mix ist und was für Anforderungen das bedeutet. Was ich aber eben auch sagen muss: Ihr könnt sein Verhalten auch nicht einfach damit erklären, dass er ein Hütehundmix ist und deswegen nichts zu machen wäre. Auch rassebedingtes Verhalten kann man trainieren und umlenken - zB lässt man einem Aussie ja auch nicht einfach durchgehen, dass er Kinder in den Hintern zwickt, weil das durch sein genetisch veranlagtes Treibverhalten entstehen kann. Bei einem Tierheimhund würde ich mich eher fragen, was seine Vorgeschichte ist, weil die es wahrscheinlich mindestens so schwer macht wie die Rasseprägung.
Man kann eine ganze Menge, vor allem Dinge theoretisch und von außen beurteilen, wie es hier in sehr vielen Kommentaren gemacht wird.
Die gestellte Frage war, warum Menschen ihren Hund trotzdem abgeben, wenn er eigentliche als so perfekt dargestellt wird. Und darauf bezieht sich meine Antwort.
Schwarze Schafe gibt es immer, aber eben oft genug auch gute Gründe, ein Tier abzugeben.
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 07:52
Da gibt es keine Erklärung. Meiner Meinung sind mindestens 80% der Leute sich nicht bewusst geworden was ein Hund bedeutet. Die Kosten,die Erziehung und der Zeitaufwand werden den Leuten zu viel. Der Hund ist jaaaa soooo süssss wenn er welpe ist und dann ups der wird ja größer. Solche Menschen wissen nicht das Tiere egal welche ein Herz und eine Seele haben und das es Lebewesen sind. Für mich gehören diese Menschen zur schlechten Seite. Diese Ausreden Jobwechsel,Umzug ist für mich einfach nicht logisch denn ich weiß doch ich hab das Tier und denn muss ich mein leben halt dementsprechend anpassen. Es gibt Hundesitter und bei nur wohnung muss man halt länger suchen und auch bei einer leichten allergie kann man mit ein Hund zusammenleben. Das sind Menschen die sind egoistisch. Bei den anderen ca. 20 % denke ich schon daran das den Menschen das schwer fällt und das es irgendein wichtigen Grund gibt. Damit meine ich nicht Jobwechsel oder Wohnungswechsel sondern eine schwere Erkrankung etc.
Aber jetzt mal ehrlich: ich hab interessehalber geschaut, wie viele Wohnungen es im Umkreis von 50km um meine Arbeitsstelle gibt, die ich mir leisten könnte und in denen Hunde erlaubt sind. Es sind sieben Wohnungen. Davon sind nur zwei weniger als dreißig Kilometer entfernt. Was mache ich, wenn mir morgen wegen Eigenbedarf gekündigt wird und ich in drei Monaten aus meiner Wohnung raus sein muss?
In der Theorie ist es leicht, zu sagen, man müsse dann halt länger suchen. Aber besonders im Umkreis von Großstädten ist das eben meistens nur Theorie, die praktisch gar nicht so leicht umzusetzen ist.
(Und ja, ich hätte eine Lösung für mein Szenario. Aber ich bin nicht allgemeingültig und nur weil ich es hinkriegen würde, kann ich nicht von anderen verlangen, dass sie es auch so einfach können.)
 
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Tine
27. März 08:06
Aber jetzt mal ehrlich: ich hab interessehalber geschaut, wie viele Wohnungen es im Umkreis von 50km um meine Arbeitsstelle gibt, die ich mir leisten könnte und in denen Hunde erlaubt sind. Es sind sieben Wohnungen. Davon sind nur zwei weniger als dreißig Kilometer entfernt. Was mache ich, wenn mir morgen wegen Eigenbedarf gekündigt wird und ich in drei Monaten aus meiner Wohnung raus sein muss? In der Theorie ist es leicht, zu sagen, man müsse dann halt länger suchen. Aber besonders im Umkreis von Großstädten ist das eben meistens nur Theorie, die praktisch gar nicht so leicht umzusetzen ist. (Und ja, ich hätte eine Lösung für mein Szenario. Aber ich bin nicht allgemeingültig und nur weil ich es hinkriegen würde, kann ich nicht von anderen verlangen, dass sie es auch so einfach können.)
Ich war in der Situation und hab ein Fahrweg dann von 35 km auf mich genommen
 
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Angelika
27. März 08:12
Es geht in meinem Beitrag explizit NICHT um die "Nicht genug nachgedacht"-Fraktion. Wenn der Vermieter keinen Hund erlaubt und man sich trotzdem einen holt, dann ist das, was ich als "dem Hund gegenüber ungerecht" bezeichnet habe. Aber in diesem Thread stehen Sachen wie "Wenn ich den Hund nach Jahren, warum auch immer abgebe, habe ich ihn nie wirklich lieb gehabt" und das ist einfach Bullshit. Lebensumstände ändern sich leider manchmal zum schlechtesten. Wenn ich morgen so schwer erkranke, dass ich meinem Hund sein Leben lang nicht mehr gerecht werden kann, sehe ich es als meine Aufgabe an, ihm ein Zuhause zu vermitteln, in dem er gut leben kann - denn bei mir könnte er es nicht mehr. Und ich halte es für egoistisch, zu sagen, dass der Hund lieber bei mir ein schlechtes Leben haben muss, nur damit ich ihn nicht abgebe.
Mein Satz ist kein bullshit wie du sagst, einen Hund gibt man nicht ab, das ist was fürs ganze Hundeleben. Niemals würde ich einen meiner Hunde abgeben. Es gab mal eine Anzeige von einem Mann der hat geschrieben dass er seinen 11 Jahre alten Hund abgibt weil er zu seiner Freundin ziehen will die eine Katze hat, da konnte ich grad kotzen, glaubst doch nicht dass er den Hund wirklich lieb gehabt hat all die Jahre, dann macht man das nämlich nicht. Wenn jemand ins Pflegeheim kommt und den Hund nicht mitbehmen kann dann lasse ich das als Grund gelten wenn es keine Angehörigen mehr gibt.
 
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Silke
27. März 08:13
Aber jetzt mal ehrlich: ich hab interessehalber geschaut, wie viele Wohnungen es im Umkreis von 50km um meine Arbeitsstelle gibt, die ich mir leisten könnte und in denen Hunde erlaubt sind. Es sind sieben Wohnungen. Davon sind nur zwei weniger als dreißig Kilometer entfernt. Was mache ich, wenn mir morgen wegen Eigenbedarf gekündigt wird und ich in drei Monaten aus meiner Wohnung raus sein muss? In der Theorie ist es leicht, zu sagen, man müsse dann halt länger suchen. Aber besonders im Umkreis von Großstädten ist das eben meistens nur Theorie, die praktisch gar nicht so leicht umzusetzen ist. (Und ja, ich hätte eine Lösung für mein Szenario. Aber ich bin nicht allgemeingültig und nur weil ich es hinkriegen würde, kann ich nicht von anderen verlangen, dass sie es auch so einfach können.)
Kommt sicher auch nicht für jeden in Frage aber ich hatte schon von Anfang an keine Lust zur Miete zu wohnen und habe mich daher schon mit Anfang 20 für ein Eigenheim entschieden.
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 08:14
Ich war in der Situation und hab ein Fahrweg dann von 35 km auf mich genommen
Ja, aber wie gesagt: dass wir das können, ist nicht allgemeingültig. Und je weiter man pendelt, desto länger ist man außer Haus. Und wenn der Hund dann mehr Zeit allein oder mit einem Hundesitter verbringt, als mit mir (oder dir), dann müssen wir uns fragen, ob das dem Hund gegenüber noch fair ist.
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 08:14
Kommt sicher auch nicht für jeden in Frage aber ich hatte schon von Anfang an keine Lust zur Miete zu wohnen und habe mich daher schon mit Anfang 20 für ein Eigenheim entschieden.
Ist mein Traum. Kann ich mir mit meinem Job (der auch mein Traum ist) aber leider nicht leisten. 😅
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 08:16
Mein Satz ist kein bullshit wie du sagst, einen Hund gibt man nicht ab, das ist was fürs ganze Hundeleben. Niemals würde ich einen meiner Hunde abgeben. Es gab mal eine Anzeige von einem Mann der hat geschrieben dass er seinen 11 Jahre alten Hund abgibt weil er zu seiner Freundin ziehen will die eine Katze hat, da konnte ich grad kotzen, glaubst doch nicht dass er den Hund wirklich lieb gehabt hat all die Jahre, dann macht man das nämlich nicht. Wenn jemand ins Pflegeheim kommt und den Hund nicht mitbehmen kann dann lasse ich das als Grund gelten wenn es keine Angehörigen mehr gibt.
"Bullshit" war ein gemeines Wort, hast recht. Tut mir leid. Deinem konkreten Beispiel stimme ich zu, da scheint die Liebe zum Hund nicht so groß gewesen zu sein. Aber dieses eine Beispiel ist kein Beweis für eine allgemeine Gültigkeit deiner Aussage. :)
 
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Daniela
27. März 08:40
Auch als wir sagten bei Daddy welchen Hund wir holen da war was los in der Familie 🙄🙄🙄
 
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Dogorama-Mitglied
27. März 08:43
Das ist ja für euch alle auch sehr schön, aber zumindest heutzutage fern von der Realität. Es sei denn, man wurde mit verdammt reichen Eltern geboren, hat einen überdurchschnittlich bezahlten Job und/oder erbt. So ist es zumindest in meinem Umkreis und da bringt es auch wenig, aufs Land zu ziehen, weil das aufgrund des Einzugskreises großer Städte trotzdem noch viel zu teuer ist. Schaut euch doch mal die Immobilienpreise und den Zinssatz an.

Also insoweit muss ich Akie schon zustimmen. Als ich zeitweise in einer Hundepension gearbeitet habe, hatten wir da öfter mal Hunde, die vorübergehend wegen einer Wohnungskündigung da untergebracht wurden. Und das kann sich auch nicht jeder leisten, weshalb ich denke, dass das einfach eine Einzelfallentscheidung ist. Wenn es jemandem nur zu bequem ist, eine Lösung zu suchen, dann ist das nun mal echt beschissen. Aber was für mich möglich ist, kann für andere einfach nicht automatisch auch machbar sein.

Ich wehre mich nur einfach dagegen den Großteil schlecht vorbereiteter Leute mit den verständlichen Einzelfällen zu entschuldigen.