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Maria
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zuletzt 14. Juli

Warum soviele Hunde die wieder abgegeben werden?

Huhu, Ich bin immer mal rein interessehalber auf Kleinanzeigenportalen unterwegs und da fällt mir immer wieder auf, wieviele Hunde abzugeben sind. Ich meine nicht aus dem TS sondern von privat. Mir stellt sich die Frage warum?? Das lässt mich einfach nicht los. Meistens liest man in solchen Anzeigen ja auch davon, wie toll super, hübsch der Hund ist und doch soll er weg? Da ist es mal eine Allergie , mal der Jobwechsel oder die angeblich fehlende Zeit. Irgendwie sind diese Gründe für mich alle nicht ganz schlüssig... Wie seht ihr das ? Hat vlt jemand hier erfahrungen und eine Erklärung für mich ?
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 16:27
Im Moment ist es wirklich schlimm. Die in der Pandemie angeschafften Hunde werden aus diversen Gründen in Massen wieder abgeschafft. Ich vermute ein Hauptgrund ist, dass einige dieser Anschaffungen unüberlegt waren. Jetzt sind die Hunde teilweise eben nicht erzogen, können nicht allein bleiben man muss aber wieder ins Büro etc. Vermutlich haben aber auch einige Beziehungen diese Jahre nicht überstanden, bei Trennungen werden leider auch häufig Hunde abgegeben. Die Tierheime sind in vielen Fällen völlig überfüllt, bleibt nur noch privat den Hund vermitteln.
Oder man will das Tier lieber in gute Hände abgeben. Aber wahrscheinlicher dürfte sein, dass man lieber noch etwas Geld macht, statt bezahlen zu müssen. Ins Tierheim abgeben kostet, so viel ich weiß.
 
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Sonja
26. März 17:29
Es geht in meinem Beitrag explizit NICHT um die "Nicht genug nachgedacht"-Fraktion. Wenn der Vermieter keinen Hund erlaubt und man sich trotzdem einen holt, dann ist das, was ich als "dem Hund gegenüber ungerecht" bezeichnet habe. Aber in diesem Thread stehen Sachen wie "Wenn ich den Hund nach Jahren, warum auch immer abgebe, habe ich ihn nie wirklich lieb gehabt" und das ist einfach Bullshit. Lebensumstände ändern sich leider manchmal zum schlechtesten. Wenn ich morgen so schwer erkranke, dass ich meinem Hund sein Leben lang nicht mehr gerecht werden kann, sehe ich es als meine Aufgabe an, ihm ein Zuhause zu vermitteln, in dem er gut leben kann - denn bei mir könnte er es nicht mehr. Und ich halte es für egoistisch, zu sagen, dass der Hund lieber bei mir ein schlechtes Leben haben muss, nur damit ich ihn nicht abgebe.
Ja vieles kann passieren, das man seinen Hund , den man auch jahrelang
hatte nicht mehr gerecht werden kann ( Unfall, Krankheit etc...) Aber dann stelle ich meinen Hund doch nicht einfach online auf ein Portal zum Verkauf, also verlange/erwarte noch Geld dafür🙄 . Dann würde ich in Freundes, Bekanntenkreis, beim Züchter oder bei einer der vielen "Rasse xy in Not" um Hilfe zur Vermittlung bitten, damit mein Hund an einen Platz kommt wo Menschen entsprechende Erfahrungen haben. Besonders bei Rassen und Mischlingen die sich nunmal nicht für "jeden Hundeliebhaber" eignen.... ( Ich würde auch nie von Rionnags Züchtern einen Betrag des Welpenpreises zurückerwarten, ......). Die "Option" "zu verschenken" oder "zu einem sehr geringem Betrag abzugeben" einfach an Leute die dich auf die Anzeige melden finde ich alles andere als gut. Besonders in der letzten Zeit, Jahren ( nicht nur wegen Corona) boomt der Hundehandel . Will gar nicht wissen wie viele von den "zu verschenken aus trifftigen Gründen" Hunde, weiterverkauft wurden...🙄🙈
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 18:16
Ja vieles kann passieren, das man seinen Hund , den man auch jahrelang hatte nicht mehr gerecht werden kann ( Unfall, Krankheit etc...) Aber dann stelle ich meinen Hund doch nicht einfach online auf ein Portal zum Verkauf, also verlange/erwarte noch Geld dafür🙄 . Dann würde ich in Freundes, Bekanntenkreis, beim Züchter oder bei einer der vielen "Rasse xy in Not" um Hilfe zur Vermittlung bitten, damit mein Hund an einen Platz kommt wo Menschen entsprechende Erfahrungen haben. Besonders bei Rassen und Mischlingen die sich nunmal nicht für "jeden Hundeliebhaber" eignen.... ( Ich würde auch nie von Rionnags Züchtern einen Betrag des Welpenpreises zurückerwarten, ......). Die "Option" "zu verschenken" oder "zu einem sehr geringem Betrag abzugeben" einfach an Leute die dich auf die Anzeige melden finde ich alles andere als gut. Besonders in der letzten Zeit, Jahren ( nicht nur wegen Corona) boomt der Hundehandel . Will gar nicht wissen wie viele von den "zu verschenken aus trifftigen Gründen" Hunde, weiterverkauft wurden...🙄🙈
Geld zu verlangen sehe ich generell kritisch, wenn es um Tiervermittlung geht. Annoncen (egal ob digital oder "old-school" in der Zeitung) würde ich allerdings nicht pauschal verurteilen. Neben den ganzen guten Alternativen, die du genannt hast glaube ich, dass auch Online-Plattformen oder Zeitungen eine gute Möglichkeit sein können, das perfekte Zuhause zu finden. Es kommt weniger auf die genutzte Plattform an, denke ich, sondern mehr darauf, welche Ansprüche man an das neue Zuhause hat. (Auch wenn z.B. eBay Kleinanzeigen für mich persönlich in gar keinem Verkaufsfall - also nicht nur in Bezug auf Tiere, sondern generell - eine Alternative ist, weil da zu viel Bullshit in die PNs gespült wird.)
 
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Sonja
26. März 18:28
Geld zu verlangen sehe ich generell kritisch, wenn es um Tiervermittlung geht. Annoncen (egal ob digital oder "old-school" in der Zeitung) würde ich allerdings nicht pauschal verurteilen. Neben den ganzen guten Alternativen, die du genannt hast glaube ich, dass auch Online-Plattformen oder Zeitungen eine gute Möglichkeit sein können, das perfekte Zuhause zu finden. Es kommt weniger auf die genutzte Plattform an, denke ich, sondern mehr darauf, welche Ansprüche man an das neue Zuhause hat. (Auch wenn z.B. eBay Kleinanzeigen für mich persönlich in gar keinem Verkaufsfall - also nicht nur in Bezug auf Tiere, sondern generell - eine Alternative ist, weil da zu viel Bullshit in die PNs gespült wird.)
Mag sein aber man muss/sollte dann auch jenen die sich melden überaus kritisch sein, zum Beispiel auch darauf bestehen das "Neue zuhause zu begutachten, oder einen Freund/seinen Hundetrainer , halt einfach jemanden den man wirklich vertrauen kann und der auch das beste für das Tier wünscht, bitten dies zu tun wenn man selber nicht dazu in der Lage wäre. Lieber einmal Zuviel "Nein" sagen als einmal zu viel "Ja" 🙂
 
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Manuela
26. März 19:20
Ich denke, solche Entscheidungen fallen niemandem leicht und sind ganz individuell zu betrachten. Auch wir haben gerade die Entscheidung getroffen, unseren Hund ins Tierheim „zurück zu geben“. Die schwerste Entscheidung, die wir je treffen mussten. Er wohnt erst seit Anfang des Jahres bei uns und mit zunehmender Bindung steigt sein Herdenschutztrieb. Er ist tatsächlich ein Traum von Hund, gelehrig, Grundgehorsam, Freilauf, Rückruf, verschmuust, Verträglichkeit mit unseren Katzen, alles wirklich perfekt! Aber der Weg zum Wald/ Feld wird zum Spießrutenlauf, wenn viele Menschen unterwegs sind. Es können 34 Leute an uns vorbei gehen ohne besondere Vorkommnisse. Und beim 35. schießt er plötzlich in die Leine, bellt und schnappt. Drei Hundetrainer haben wir schon einbezogen, in der Hoffnung, dass man dieses Verhalten irgendwie „abtrainieren“ kann. Aber Fakt ist: Er ist ein Herdenschutzhund-Mix. Er hat eine große Individualdistanz - anfassen lässt er sich von kaum einem Nicht-Familienmitglied. Auch da schnappt er. Und sein Territorialverhalten verhindert entspanntes Empfangen von Besuch.
Und nein, das hat sich anfangs so nicht gezeigt. Die ersten 14 Tage waren wir täglich im Tierheim und sind mit ihm zwei Stunden spazieren gegangen, um ihn kennenzulernen. Hätte er dieses Verhalten gezeigt, hätten wir ihn nicht adoptiert. Auch in den ersten zwei Wochen bei uns, war er eher zurückhaltend. In Woche drei fing er an, sein Köfferchen auszupacken. Es liegt nicht am Hund und auch wir sind zu vielem bereit. Aber wir wohnen eben nicht ländlich, sondern in einer kleinen Siedlung, in einem alten Reihenhaus mit Garten. Für ihn ist es einfach nicht die richtige Umgebung.
Wir kämpfen gerade so sehr mit uns und wissen doch, dass er nicht bleiben kann…
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 23:35
Ich verstehe das auch nicht. Ein Hund gehört doch zur Familie. Ich könnte nie meinen Hund abgeben..
 
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Josie
26. März 23:45
Ich denke, solche Entscheidungen fallen niemandem leicht und sind ganz individuell zu betrachten. Auch wir haben gerade die Entscheidung getroffen, unseren Hund ins Tierheim „zurück zu geben“. Die schwerste Entscheidung, die wir je treffen mussten. Er wohnt erst seit Anfang des Jahres bei uns und mit zunehmender Bindung steigt sein Herdenschutztrieb. Er ist tatsächlich ein Traum von Hund, gelehrig, Grundgehorsam, Freilauf, Rückruf, verschmuust, Verträglichkeit mit unseren Katzen, alles wirklich perfekt! Aber der Weg zum Wald/ Feld wird zum Spießrutenlauf, wenn viele Menschen unterwegs sind. Es können 34 Leute an uns vorbei gehen ohne besondere Vorkommnisse. Und beim 35. schießt er plötzlich in die Leine, bellt und schnappt. Drei Hundetrainer haben wir schon einbezogen, in der Hoffnung, dass man dieses Verhalten irgendwie „abtrainieren“ kann. Aber Fakt ist: Er ist ein Herdenschutzhund-Mix. Er hat eine große Individualdistanz - anfassen lässt er sich von kaum einem Nicht-Familienmitglied. Auch da schnappt er. Und sein Territorialverhalten verhindert entspanntes Empfangen von Besuch. Und nein, das hat sich anfangs so nicht gezeigt. Die ersten 14 Tage waren wir täglich im Tierheim und sind mit ihm zwei Stunden spazieren gegangen, um ihn kennenzulernen. Hätte er dieses Verhalten gezeigt, hätten wir ihn nicht adoptiert. Auch in den ersten zwei Wochen bei uns, war er eher zurückhaltend. In Woche drei fing er an, sein Köfferchen auszupacken. Es liegt nicht am Hund und auch wir sind zu vielem bereit. Aber wir wohnen eben nicht ländlich, sondern in einer kleinen Siedlung, in einem alten Reihenhaus mit Garten. Für ihn ist es einfach nicht die richtige Umgebung. Wir kämpfen gerade so sehr mit uns und wissen doch, dass er nicht bleiben kann…
Das kann ich nur so halb verstehen. Man kann theoretisch auch Hütehunde in der Stadt halten, die brauchen dann halt eine Aufgabe. Also nur, weil er zum Hüten gezüchtet wurde, heißt es nicht, dass er nur im Hüten glücklich werden kann. Deswegen macht man ja mit Aussies zB Hundesport. Also es muss definitiv nicht an der Lage scheitern. Also was ich verstehen kann, ist, wenn der Hund nicht in eure Ansprüche passt - das ist schade, aber dann frage ich mich auch ein bisschen, warum ihr einen Mischling geholt habt, bei dem ihr nicht vorher wusstest, was er für ein Mix ist und was für Anforderungen das bedeutet. Was ich aber eben auch sagen muss: Ihr könnt sein Verhalten auch nicht einfach damit erklären, dass er ein Hütehundmix ist und deswegen nichts zu machen wäre. Auch rassebedingtes Verhalten kann man trainieren und umlenken - zB lässt man einem Aussie ja auch nicht einfach durchgehen, dass er Kinder in den Hintern zwickt, weil das durch sein genetisch veranlagtes Treibverhalten entstehen kann. Bei einem Tierheimhund würde ich mich eher fragen, was seine Vorgeschichte ist, weil die es wahrscheinlich mindestens so schwer macht wie die Rasseprägung.
 
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Selina
27. März 00:39
Das kann ich nur so halb verstehen. Man kann theoretisch auch Hütehunde in der Stadt halten, die brauchen dann halt eine Aufgabe. Also nur, weil er zum Hüten gezüchtet wurde, heißt es nicht, dass er nur im Hüten glücklich werden kann. Deswegen macht man ja mit Aussies zB Hundesport. Also es muss definitiv nicht an der Lage scheitern. Also was ich verstehen kann, ist, wenn der Hund nicht in eure Ansprüche passt - das ist schade, aber dann frage ich mich auch ein bisschen, warum ihr einen Mischling geholt habt, bei dem ihr nicht vorher wusstest, was er für ein Mix ist und was für Anforderungen das bedeutet. Was ich aber eben auch sagen muss: Ihr könnt sein Verhalten auch nicht einfach damit erklären, dass er ein Hütehundmix ist und deswegen nichts zu machen wäre. Auch rassebedingtes Verhalten kann man trainieren und umlenken - zB lässt man einem Aussie ja auch nicht einfach durchgehen, dass er Kinder in den Hintern zwickt, weil das durch sein genetisch veranlagtes Treibverhalten entstehen kann. Bei einem Tierheimhund würde ich mich eher fragen, was seine Vorgeschichte ist, weil die es wahrscheinlich mindestens so schwer macht wie die Rasseprägung.
Ich denke sie meint Herdenschutzhund...
 
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Josie
27. März 00:48
Ich denke sie meint Herdenschutzhund...
Würde besser passen, aber na ja, das "muss" trotzdem nicht das Problem sein
 
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Tine
27. März 06:51
Da gibt es keine Erklärung. Meiner Meinung sind mindestens 80% der Leute sich nicht bewusst geworden was ein Hund bedeutet. Die Kosten,die Erziehung und der Zeitaufwand werden den Leuten zu viel. Der Hund ist jaaaa soooo süssss wenn er welpe ist und dann ups der wird ja größer.
Solche Menschen wissen nicht das Tiere egal welche ein Herz und eine Seele haben und das es Lebewesen sind. Für mich gehören diese Menschen zur schlechten Seite. Diese Ausreden Jobwechsel,Umzug ist für mich einfach nicht logisch denn ich weiß doch ich hab das Tier und denn muss ich mein leben halt dementsprechend anpassen. Es gibt Hundesitter und bei nur wohnung muss man halt länger suchen und auch bei einer leichten allergie kann man mit ein Hund zusammenleben. Das sind Menschen die sind egoistisch.

Bei den anderen ca. 20 % denke ich schon daran das den Menschen das schwer fällt und das es irgendein wichtigen Grund gibt. Damit meine ich nicht Jobwechsel oder Wohnungswechsel sondern eine schwere Erkrankung etc.