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Maria
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zuletzt 14. Juli

Warum soviele Hunde die wieder abgegeben werden?

Huhu, Ich bin immer mal rein interessehalber auf Kleinanzeigenportalen unterwegs und da fällt mir immer wieder auf, wieviele Hunde abzugeben sind. Ich meine nicht aus dem TS sondern von privat. Mir stellt sich die Frage warum?? Das lässt mich einfach nicht los. Meistens liest man in solchen Anzeigen ja auch davon, wie toll super, hübsch der Hund ist und doch soll er weg? Da ist es mal eine Allergie , mal der Jobwechsel oder die angeblich fehlende Zeit. Irgendwie sind diese Gründe für mich alle nicht ganz schlüssig... Wie seht ihr das ? Hat vlt jemand hier erfahrungen und eine Erklärung für mich ?
 
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Maria
26. März 12:30
Ich denke auch da kann man schon unterscheiden, zwischen berechtigten Gründen und doch keine Lust, zuviel Arbeit etc. Natürlich liegt das auch immer ein Stück weit im Auge des Betrachters.
Ich denke da einfach auch darüber nach , was man dagegen tun kann, wie kann man da Abhilfe schaffen? Auch was ich als Einzelperson tun kann.

Außerdem wird einem ja immer gesagt solche Hunde nicht nehmen, weil man das ja nur unterstützt sonst. Aber auf der anderen Seite, die Tiere sind jetzt einmal da und haben sie nicht auch ein recht auf ein gutes Leben? Also wenn sich viele daran halten und sie nicht nehmen, was wird dann aus all diesen armen Wesen?
 
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Maria
26. März 12:36
Bei der Schwester unserer Familienhündin hatte ich mich das auch gefragt. Wir hatten damals unsere Labbi-Welpin beim Züchter nochmal in Pension geben müssen wegen einem Urlaub (weiß auch nicht, ob ich das heute anders machen würde; damals war das alles von Vornherein geplant; dass wir die Hündin schon mal 2 Wochen nehmen und dann nochmal 2 Wochen in Pension geben). Jedenfalls wurde eine Schwester von ihr auch nochmal beim Züchter in Pension gegeben, weil die Halterin im Krankenhaus war. Also das war bei ihr auch 2 Wochen nach Anschaffung des Hundes, die Welpen waren 2 Wochen vorher also noch zusammen gewesen und hatten sich damals alle super verstanden. Als sie dann aber zur Pension wieder da waren, war die Schwester unserer Hündin komplett verändert und hat Alaika sogar angegriffen, weswegen der Züchter sie dann getrennt hat. Als wir kamen, um Alaika wieder abzuholen, haben wir die Schwester aus dem Haus dauerbellen hören. Der Züchter hat sich auch gefragt, was die Halterin in den 2 Wochen mit dem Welpen hatte anstellen können. Und es waren halt Labbis, also eigentlich eine "Anfängerrasse". Heute habe ich keinen eigenen Hund - ich hätte gerne einen, habe mir dafür aber eine Checkliste gemacht, was ich vorher alles abklären und erfüllen muss. An erster Stelle steht da eine andere Wohnung. Tja, in Berlin, wie realistisch ist das? Ob und wann ich also zu dem Hund komme, werden wir noch sehen. Aber in jedem Fall will ich sicherstellen, dass ich VORHER alle wichtigen Themen vorbereitet und abgeklärt habe, damit es eben nicht zu so einer "ups, das hatte ich mir anders vorgestellt, jetzt weiß ich nicht weiter"-Situation kommen kann. Und ja, leider ist es bei allen Tieren so, dass viele Menschen nicht nachdenken, wenn sie sich dazu entscheiden, welche aufzunehmen. Schätzungsweise ist das bei Heimtieren sogar noch schlimmer. Ich habe Degus - exotische Nager, über deren Haltung man nur schwierig gute Informationen bekommt - und was glaubt ihr, wie viele Menschen sich einfach welche holen, weil sie "schockverliebt" waren; dann kauft man gleich noch den winzigen Käfig und das Billigfutter und paar Wochen später steht der Käfig samt kranker Tiere vergessen in der Wohnung, während sich neue Tiere angeschafft werden. "Leider" muss man sich mit solchen Nagern nicht so beschäftigen wie mit Hunden, weswegen diese oft trotz Überforderung nicht abgegeben, sondern einfach vernachlässigt werden. Seit ich das gesehen habe, bin ich definitiv der Meinung, dass man ein Tier besser in ein gutes Zuhause abgeben, als es aufgrund eigener Inkompetenz zuhause komplett verschandeln sollte.
Ja stimmt es ist mit vielen Tieren so. Wir haben ganz klassisch Zwergkaninchen, ja bewusst auch mit wegen der Kinder. Aber eben nicht zum kuscheln, sondern damit sie Verantwortung übernehmen lernen. Aber Aber haben ein großes ausengehege gebaut, sie haben einen freilauf und für den Winter einen kompletten eigenen Raum. Sie bekommen auch kein fertigfutter sondern nur Salat, Zweige, Äste usw. Die Kinder haben einen Plan und müssen sich abwechseln mit füttern und saubermachen. Klar anfangs fanden sie es toll, irgendwann kam dann der Punkt dass es doof war, weil sie eben jeden Tag mehrfach Futter brauchen, weil sie eben alle 2 Tage sauber gemacht werden müssen usw... aber da sind wir dran geblieben und jetzt ist es für die kids relativ selbstverständlich, genauso wie Wasser für Katze und Hund auffüllen. Sie sehen sowas und machen es.
Ich nehme sie auch regelmäßig mit zum Tierarzt, sie sollen sehen dass mehr als nur kuscheln dazugehört und auch dass es ordentlich geld kosten kann.
Einen Plastikkäfig findet man hier nur als hasenklo ohne das Oberteil drauf. Das sehen wir leider so oft anders....
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 13:04
Na ja, wenn in der Anzeige steht 16 Wochen alter Hund,dringend Vermieter erlaubt nicht Das hätte der Mensch zwingend vor dem Kauf klären müssen! Wir müssen unsere Maus leider abgeben weil ich wegen neuem Job keine Zeit mehr habe? Hä? Arbeitslos gewesen,Job gesucht, Glück gehabt Hund muss weg? Auch das ist kein berechtigtes Schicksal sondern unüberlegt. Oder wir dachten der Hund bleibt kleiner! So viele Minihunde werden wieder abgegeben weil der Pomeranian nun fast ein Mittelspitz ist und ordentlich Ansprüche stellt? Oder er verträgt sich nicht mit dem 1. Hund 🤔 Gebt einfach in den Portalen bei der Suchfunktion "leider" ein 🤨 Es sind heute sogar relativ viele Labradore in braun zum verkaufen, keiner älter als 18 Monate.
Es geht in meinem Beitrag explizit NICHT um die "Nicht genug nachgedacht"-Fraktion. Wenn der Vermieter keinen Hund erlaubt und man sich trotzdem einen holt, dann ist das, was ich als "dem Hund gegenüber ungerecht" bezeichnet habe.
Aber in diesem Thread stehen Sachen wie "Wenn ich den Hund nach Jahren, warum auch immer abgebe, habe ich ihn nie wirklich lieb gehabt" und das ist einfach Bullshit. Lebensumstände ändern sich leider manchmal zum schlechtesten. Wenn ich morgen so schwer erkranke, dass ich meinem Hund sein Leben lang nicht mehr gerecht werden kann, sehe ich es als meine Aufgabe an, ihm ein Zuhause zu vermitteln, in dem er gut leben kann - denn bei mir könnte er es nicht mehr. Und ich halte es für egoistisch, zu sagen, dass der Hund lieber bei mir ein schlechtes Leben haben muss, nur damit ich ihn nicht abgebe.
 
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Josie
26. März 13:47
Es geht in meinem Beitrag explizit NICHT um die "Nicht genug nachgedacht"-Fraktion. Wenn der Vermieter keinen Hund erlaubt und man sich trotzdem einen holt, dann ist das, was ich als "dem Hund gegenüber ungerecht" bezeichnet habe. Aber in diesem Thread stehen Sachen wie "Wenn ich den Hund nach Jahren, warum auch immer abgebe, habe ich ihn nie wirklich lieb gehabt" und das ist einfach Bullshit. Lebensumstände ändern sich leider manchmal zum schlechtesten. Wenn ich morgen so schwer erkranke, dass ich meinem Hund sein Leben lang nicht mehr gerecht werden kann, sehe ich es als meine Aufgabe an, ihm ein Zuhause zu vermitteln, in dem er gut leben kann - denn bei mir könnte er es nicht mehr. Und ich halte es für egoistisch, zu sagen, dass der Hund lieber bei mir ein schlechtes Leben haben muss, nur damit ich ihn nicht abgebe.
Da stimme ich dir zu hundert Prozent zu. Der Vergleich ist zwar schwierig, weil die Beziehungsanforderung vom Tier anders ist, aber bei Degus ist genau das ein Problem, da Degus Gruppentiere sind und es demnach oft vorkommt, dass du irgendwann nur noch ein Degu hast, weil die anderen inzwischen verstorben sind. Wenn du dir dann nicht mehr leisten kannst, neue Degus dazuzuholen (bedeutet mitunter monatelange Vergesellschaftung, vorher muss genau das passende Tier ausgesucht werden,...) - in dem Fall beweist du deine Liebe zu dem Tier sogar dadurch, dass du es in andere Hände, die die Möglichkeiten für ein artgerechtes Leben bieten können, gibst.
Man kann das also nicht so pauschal sagen, dass ein Tier nach Jahren abzugeben, bedeutet, dass man das Tier nicht genug lieben würde oder gar nie richtig geliebt hat. Es ist im Fall der Degus oft sogar eher so, dass die Menschen dann egoistisch sind und ein altes Degu in Einzelhaltung halten, was für diese Tiere zu extremer Vereinsamung führt und auch gesundheitliches Abbauen bedeuten kann.
Nochmal: Natürlich ist das bei Hunden eine eher gegenteilige Ebene, da Hunde sich an ihren Menschen binden und nicht zwingend einen Artgenossen im Haushalt brauchen. Und deswegen ist eine Trennung vom Hund natürlich auch für den Hund schwieriger. Trotzdem wäre es auch dann die falsche Entscheidung, den Hund auf Teufel komm raus zu behalten, wenn es bedeutet, dass seine Bedürfnisse nicht mehr erfüllt werden können. Auch wenn es bei einem Hund schwieriger ist, sollte man dann versuchen, für ihn einen neuen Besitzer zu finden, der ihm alles geben kann.
 
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Daniela
26. März 14:23
Bekannter von uns welpe nach 4 Tagen abgegeben grund:der pisst und scheisst mir in die Bude.meine Meinung dazu : lebenslanges Tierhalteverbot
 
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Daniela
26. März 14:25
Eine allergie hatte ich nie bis vor 2 Jahren Heuschnupfen gegen 5 weit verbreitete Pflanzen und Bäume, sowas kann leider nach Jahren noch kommen
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 14:41
Ich schau mir die Anzeigen schon gar nicht mehr an. Grund dafür war eine Anzeige, die mir den Rest gegeben hat. In der Anzeige- geschrieben von einem Mann- stand sinngemäß drin: „Ja, also wir haben seit ein paar Monaten eine Podencohündin aus dem Tierschutz, die ein paar Angewohnheiten hat, die mir nicht gefallen. Eigentlich wollte ich den Hund nie haben, aber meine Freundin wollte den unbedingt. Jetzt konnte ich sie überzeugen, dass das keine gute Idee war und wir suchen für sie ein neues Zuhause.“ Weiter unten stand dann drin, dass das „störende Verhalten“ das Ausräumen des Mülleimers ist und die Tatsache, dass der Hund ängstlich ist. Ich habe selbst einen ängstlichen Hund aus dem Tierschutz und wenn er den Mülleimer ausräumen würde, dann würde ich halt einen verschließbaren Behälter besorgen. Und das mit der Angst…könnte ja vielleicht dran liegen, dass der Hund die Ablehnung merkt. Ganz toll war auch der Schlusssatz: „ Der Funke ist einfach nicht übergesprungen!“ Hätte ich können, hätte ich den durch die Anzeige gezogen und geschüttelt.😡
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 14:47
keine ahnung. ich kann mir das auch nicht angucken. könnte dann jedes mal heulen und die menschen verkloppen!!

es stellt doch auch niemand seine kinder bei ebay rein, weil sie zeit u. geld kosten oder sonst was.

für mich gibt es KEINEN einzigen grund ein tier ins netz zu stellen!

so eine person soll mir niemals unter die augen kommen! ich wünsche diesen menschen immer das schlimmste!!

das problem, viele sehen ein haustier nicht als volles lebewesen. das wird wie ein fahrrad angeschafft und wenn man keine lust mehr hat, in den "keller" gestellt.
 
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Ari
26. März 14:57
Ich denke auch, derzeit sind es viele unüberlegte Coronaanschaffungen. Was aber auch immer wieder auffällt, ist dass viele Leute sich die Hunde nach dem Aussehen aussuchen und sich nicht vorher damit beschäftigen, für was die Rassen gezüchtet wurden und wo ihre Bedürfnisse liegen. Jmd sagte mal zu mir, er möchte auch irgendwann einen Hund haben, entweder Beagle oder Husky, die sind so süß. Über die Rasseeigenschaften wusste er nichts. Es läuft halt nicht jeder Hund einfach hinterher und das kann zu Problemen führen. Viele denken 2x am Tag Gassi gehen und der Hund ist zufrieden. Ist aber halt nicht bei jedem Hund so. Da werden oftmals Kosten und Arbeit unterschätzt und zu viel vom Hund erwartet und vorausgesetzt. Man sollte eben auch schauen, dass der Hund in die Lebensumstände passt und das für die nächsten +/-15 Jahre.
(Klar, es kann auch Schicksalsschläge geben, wo es besser ist, dem Hund ein geeignetes neues zu Hause zu suchen)

Mein Hund war leider auch ein Wanderpokal. Kam als Junghund ins Tierheim und hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrere Besitzerwechsel hinter sich. Hat sich natürlich auch in seinem Verhalten gespiegelt. Danach folgten 2 weitere gescheiterte Vermittlungen. Gründe waren Überforderung mit dem Temperament (Schäferhund) und Trennung.
Als ich ihn übernommen habe, wusste ich auch von manchen Problemen nichts und ich hatte sehr genau nachgefragt. Diese waren entweder dem Tierheim nicht bekannt, weil sie nicht weitergegeben wurden oder wurden verschönert. Da ist manchen dann vllt gar nicht richtig bewusst, was auf sie zukommt und das kann auch zur maßlosen Überforderung führen.
Ich war zugegeben auch oft nervlich am Ende, obwohl mir klar war, dass es schwierig wird, habe dafür jetzt aber einen echt tollen Hund und das Training hat uns gut zusammengeschweißt.
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 15:03
Ich schau mir die Anzeigen schon gar nicht mehr an. Grund dafür war eine Anzeige, die mir den Rest gegeben hat. In der Anzeige- geschrieben von einem Mann- stand sinngemäß drin: „Ja, also wir haben seit ein paar Monaten eine Podencohündin aus dem Tierschutz, die ein paar Angewohnheiten hat, die mir nicht gefallen. Eigentlich wollte ich den Hund nie haben, aber meine Freundin wollte den unbedingt. Jetzt konnte ich sie überzeugen, dass das keine gute Idee war und wir suchen für sie ein neues Zuhause.“ Weiter unten stand dann drin, dass das „störende Verhalten“ das Ausräumen des Mülleimers ist und die Tatsache, dass der Hund ängstlich ist. Ich habe selbst einen ängstlichen Hund aus dem Tierschutz und wenn er den Mülleimer ausräumen würde, dann würde ich halt einen verschließbaren Behälter besorgen. Und das mit der Angst…könnte ja vielleicht dran liegen, dass der Hund die Ablehnung merkt. Ganz toll war auch der Schlusssatz: „ Der Funke ist einfach nicht übergesprungen!“ Hätte ich können, hätte ich den durch die Anzeige gezogen und geschüttelt.😡
Hab vorhin auch nochmal geschaut und da war ein drei Monate alter Dobermann-Welpe bei dem es hieß, dass "keine Sympathie da ist".

Wie bereits wiederholt gesagt, es mag mit Sicherheit Leute mit guten Gründen geben. Das will ich auch überhaupt nicht abstreiten. Aber solche Anzeigen machen mich einfach nur sauer.

Und ich mache auch absolut niemandem einen Vorwurf, wenn der Hund unter falschen Angaben vermittelt wurde. Ist uns mit der Hündin meiner Eltern auch passiert. Da hieß es auch von der "Züchterin", die sie wieder zurück genommen hatte: "Die ist super lieb und gut erzogen, die Besitzerin hat nur nicht genug Zeit. Mit der könnte selbst meine 80-jährige Mutter spazieren gehen."

Die 80-jährige Dame und ihre Ninja-Superman-Fähigkeiten möchte ich immer noch sehen.

Und so wie ich das hier sehe, gingen die wenigsten Aussagen in Richtung "Du hast deinen Hund nie geliebt". Meiner Meinung nach darf man nur, wenn man die Verantwortung für ein Tier übernimmt, den Maßstab für einen "guten" Abgabegrund durchaus hoch setzen. Man muss auch nicht immer alles entschuldigen.

Aber klar, zum Wohle des Tieres hat auch ein vorgeschobener Grund irgendwo seine Berechtigung. Es ändert nur einfach nichts daran, dass die ursprüngliche Entscheidung für den Hund dann unüberlegt und falsch war.