Dass Guinness gerade abends so unruhig ist, kann mehrere Ursachen haben. Manche Hunde reagieren nach dem Futter mit einem kleinen Energieschub – ähnlich wie Kinder, die nach dem Abendessen plötzlich nochmal aufdrehen. Es könnte also mit der Verdauung zusammenhängen oder damit, dass er nach der Mahlzeit schlicht nochmal „Luft im Tank“ hat. Dazu kommt, dass Hunde ihre Restenergie vom Tag häufig erst am Abend bemerken, wenn eigentlich Ruhe einkehren sollte. Während sie tagsüber schlafen und entspannen, wird diese überschüssige Energie manchmal erst sichtbar, sobald der Alltag runterfährt. Außerdem spielt der innere Tagesrhythmus eine Rolle: abends steigt bei manchen Hunden der Cortisolspiegel leicht an, und in Kombination mit hormonellen Themen – sei es Spätpubertät oder läufige Hündinnen in der Umgebung – kann das innere Spannungsfenster noch deutlicher werden.
Dass sich das Verhalten erst in den letzten Wochen und Monaten so verstärkt, passt ebenfalls ins Bild. Viele Rüden durchlaufen zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren eine zweite „Sturm-und-Drang-Phase“, in der sie hormonell unausgeglichener und nervöser wirken. Auch Läufigkeiten in der Umgebung können dann einen deutlichen Einfluss haben, und manchmal reicht schon ein kleiner Veränderungsimpuls im Alltag, damit diese innere Unruhe stärker zutage tritt.
Das Rumrennen und Winseln schließlich ist oft ein Ausdruck von Stress und gleichzeitig ein Versuch der Selbstberuhigung. Hunde tigern dann wie Menschen durchs Zimmer, die nervös auf- und ablaufen. Da es bei Guinness besonders nach dem Futter auftritt, könnte auch sein Verdauungstrakt mitspielen – etwa ein leichtes Völlegefühl oder eine Verdauungsreaktion. Insofern lohnt es sich, den Zusammenhang mit der Abendration genauer im Auge zu behalten.
Die Phase ging bei Mika ca. 3 Monate, dann hat sich das gelegt bzw. ist kürzer geworden. Nach dem Fressen auch total hochgedreht aber ne halbe Stunde nach dem Futter ist Ruhe angesagt, danach ging’s dann mit Zergeln und rangeln.