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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 10. Sept.

Warum immer Abends???

Guinness treibt mich gerade in eine solide Ratlosigkeit (und in den Wahnsinn) - er war für eine lange Weile schon wirklich recht entspannt, sowohl draußen als auch zu Hause. Es gab da garkein Thema, Abends hat er sich hingelegt und gedöst und geschlafen. Seit etlichen Monaten ist er aber wieder generell etwas unruhiger (Spätpubertät?) und nervöser, seit ein paar Wochen Abends nach dem Futter unruhig und lästig und fordernd zum Rausgehen (Läufigkeiten?). Und jetzt seit ein paar Tagen rennt er immer mal wieder rund um den Küchentresen wie ein Käfigtier und winselt tw rum. Das macht mich irre, ich versuch es natürlich auch zu stoppen und ihn zur Ruhe zu bringen, aber er kommt trotzdem nicht runter. Bis zum Futter ist er entspannt, danach spinnt er. Unter Tags bekommt er das gleiche Futter, da spinnt er nicht. Unter Tags spinnt er zu Hause überhaupt nicht, da schläft er nach dem Spaziergang und ist gechillt als wär nix. Es hat sich ein wenig unser Tagesablauf geändert, diese Unruhe war aber schon vorher vorhanden. Ich lass ihm Ruhe, hock selber faul rum, mach alles weitgehend wie immer und wie es schon längst super geklappt hat. Was zum Geier ist los mit diesen ABENDLICHEN Unruhen??? Warum Abends, wenn unter Tags nichts dergleichen bzw in dem Ausmaß zu sehen ist??
 
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CAROL
6. Sept. 10:44
Ja das ist bei Hoopers nicht ganz so einfach, wir machen aber ohnehin auf Spaziergängen oft auch ein wenig Training bzw ist im Freilauf immer auch Arbeit mit dabei - Richtungsansagen, Stop, Warten, neben mich, Ablegen und,auf Freigabe warten wenn mal was geworfen wird, auch mal was aus Hoopers usw. Das ist definitiv ausbaufähig, da werd ich dranbleiben 👍
Hm, vielleicht einfach mal nur einen hündischen Spaziergang einlegen? Viel Training hilft imho nicht immer viel für die Gelassenheit / Entspannung. Wenn er eh wegen läufiger Hündinnen Frust schiebt, dann machen zu viele Übungen wie warte, bleib, auf Freigabe beim Werfen warten etc. evtl einfach den Kanal voll. Und dann ist der Hund halt überdreht.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Sept. 10:50
Futter suchen finde ich auch eine gute Idee. Schade, dass du die Abendrunde nicht verlängern kannst. Da könnte G. sich sein Trofu erarbeiten. z.B.Futterbeutel mehrfach verstecken, ihn nach dem Finden bisschen was rausfuttern lassen usw. Dann gibt's zuhause noch bisschen Gehampel, ggf. was zum Kauen zum Schluss. Wäre spannend zu sehen, ob sich durch das Fehlen der Fütterung zuhause dann was verändert. Falls die Phase eher ein "Manifestieren" seiner Rasseeigenschaft ist, könntest du gemeinsame Beschäftigung draußen daran ausrichten. Hab gestern mal gestöbert, es gibt gute Tipps, wie man im Freilauf eigentlich ganz üblichen Trainingseinheiten einen kleinen Twist geben kann in Richtung lauern/hüten. Das wäre dann zu zweit, würde auch noch Spaß machen und eure Beziehung festigen.
Oha, das hatte ich vorhin übersehen.

Einen Teil des Trofus bekommt er ohnehin meist beim längeren Spaziergang, er ist ja viel im Freilauf und muss deshalb auch viel kommunizieren bzw auf Ansagen hören und dafür gibt's dann oft Belohnung.

Die Tipps für die Trainingstwists würden mich auch sehr interessieren.
Hast du dazu vielleicht einen Link?
 
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R
6. Sept. 10:51
Unruhe Abends nach dem Fressen ist einfach typisch für unabgebaute Energie. Du gibst hier bspw Jochen erstmal deine Antwort - zu der Hilfestellung, deiner Frage...n Bild im liegen- also kein gestresster Hund in deiner Welt?!... Allerdings pöbelt er, ist unruhig, ja b sich beim Sport nicht beruhigen, aber es gibt ja ein Foto dass er stressfrei ist als Antwort... 🙈 Man joe, das kannst du dich besser. Hormone und Pubertät muss man nicht verkopft überbewerten... Die Verhaltensweisen damit zu entschuldigen, baut diese zur Routine ein. Ich habe nun etwas Hundesport gelesen, dann etwas längere Runde am Tag... Mein Aktivzwerg ist am Tag 2 Std draußen, plus eine einheit mind 20min Extrakopftraining. 8kg Mix. Bei dir lese ich, du machst eine längere runde, dann Ruhetag. Dann hat's in letzter Zeit etwas geschleift... Also ich sehe da die Antwort. Nach zwei Ruhetagen räumt mein Zwerg Nachts das Bett auf bis sie zufrieden ist (Decke auf-und abrollen) . Ich denke, es ist Energie. Mehr intuitive Action und nicht soviel eigene Kopfarbeit bzgl Hormonen . Die können sich schneller als stündlich verändern und anpassen ...
 
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Dogorama-Mitglied
6. Sept. 10:54
Milla kann auch nicht apportieren… hab ihr das anzeigen beigebracht, indem sie am Futterbeutel sitz macht und wartet.
Jo, das ist bei uns definitiv noch ausbaufähig.

Der Hauptfokus liegt hier aber auf Lenkbarkeit und Verlässlichkeit im Freilauf und auf geregelter Bewegung an der Leine.

Ich darf nochmal daran erinnern, dass wir in der Großstadt wohnen, jeder Schritt aus der Türe ist mit haufenweise Einflüssen und Begegnungen gesegnet...
 
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Dogorama-Mitglied
6. Sept. 11:00
Hm, vielleicht einfach mal nur einen hündischen Spaziergang einlegen? Viel Training hilft imho nicht immer viel für die Gelassenheit / Entspannung. Wenn er eh wegen läufiger Hündinnen Frust schiebt, dann machen zu viele Übungen wie warte, bleib, auf Freigabe beim Werfen warten etc. evtl einfach den Kanal voll. Und dann ist der Hund halt überdreht.
Ah ok, das war jetzt wieder in die andere Richtung missverständlich - unsere Spaziergänge sind sehr hündisch, ich dreh mich zehn Mal im Kreis damit er einem Geschnüffel folgen kann, er schleckt Pipi und markiert und läuft viel frei und hoppelt rum blablabla.

Die Trainingssachen sind auch kein fixer Ablauf, sondern einerseits Notwendigkeit für die Bewegung in der Stadt und andererseits je nach Lust und Laune Einsprengsel in die Spaziergänge.

Ich hab das nur herausgestrichen, weil vermutet wurde, er hätte keine Beschäftigung.
 
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CAROL
6. Sept. 11:03
Ah ok, das war jetzt wieder in die andere Richtung missverständlich - unsere Spaziergänge sind sehr hündisch, ich dreh mich zehn Mal im Kreis damit er einem Geschnüffel folgen kann, er schleckt Pipi und markiert und läuft viel frei und hoppelt rum blablabla. Die Trainingssachen sind auch kein fixer Ablauf, sondern einerseits Notwendigkeit für die Bewegung in der Stadt und andererseits je nach Lust und Laune Einsprengsel in die Spaziergänge. Ich hab das nur herausgestrichen, weil vermutet wurde, er hätte keine Beschäftigung.
Ah ok. 👍🏻
 
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SandrA
6. Sept. 11:19
Ich hoffe, ich wiederhole jetzt Nix, aber was ich spannend finde, ist weniger allein die Frage, warum Guiness das macht, sondern wohin es ihn bringt.
Also reguliert Guinness sich mit seinen Runden tatsächlich runter – oder schaukelt er sich dabei eher immer weiter hoch?

Wenn er nach ein paar Tresenrunden sichtbar entspannter wird und sich dann ablegt, spricht vieles dafür, dass er gerade ein Ventil gefunden hat, um seine innere Spannung abzubauen. Das wäre also kein „Spinnen“, sondern funktionale Selbstregulation.
Wenn er dagegen fahriger, quengeliger, unruhiger wird, also die Erregung steigt statt sinkt, dann wäre es eher ein Muster, das ihn in einer Schleife festhält. In dem Fall kann es sinnvoll sein, ihm andere Möglichkeiten zu eröffnen, wie er wieder runterkommt.

Mir gefällt an Kirstens Gedanken der Aspekt, den Hund in solchen Momenten als Kommunikationspartner ernst zu nehmen. Nicht im Sinne von „alles, was er tut, ist super“, sondern im Sinne von „er zeigt mir, wie er mit seiner inneren Lage umgeht“. Es kann sehr lehrreich sein, da genauer hinzuschauen.
Die spannende Frage ist dann: gelingt ihm das mit dem, was er macht oder braucht er Unterstützung, weil er in seiner eigenen Strategie hängenbleibt?
 
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Anne
6. Sept. 11:26
Das ist bei uns auch so. Abends geht's los. Da will sie spielen und Zeit mit uns verbringen.
Sie zwickt dann auch und fordert uns raus. Manchmal gebe ich ihr den Kong(gefüllt 😉) . Und natürlich noch eine Runde raus und auf der Wiese toben.
Scheint normal zu sein abends nochmal aufzudrehen 🤷
Oder, was meint ihr?
 
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Claudia
6. Sept. 11:29
Jo, das ist bei uns definitiv noch ausbaufähig. Der Hauptfokus liegt hier aber auf Lenkbarkeit und Verlässlichkeit im Freilauf und auf geregelter Bewegung an der Leine. Ich darf nochmal daran erinnern, dass wir in der Großstadt wohnen, jeder Schritt aus der Türe ist mit haufenweise Einflüssen und Begegnungen gesegnet...
Das ist bei uns auch erste Priorität.
Futterbeutel ist mal eine nette Abwechslung und ich baue es immer mal wieder ein, aber nicht auf normalen Spaziergängen, dafür fahre ich irgendwo hin.
 
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Rim
6. Sept. 11:55
Unsere Hündin (4 Jahre alt) wollte bis vor ca. einem Jahr nach dem Abendessen um 18 Uhr nur chillen, gegen 22 Uhr kurz lösen, dann weiter schlafen (Ausnahme: warme Monate). Wir haben unsere großen Runden am Vormittag und Nachmittag.
Jetzt will sie nach dem Abendessen fast immer raus 🤷 (chillt nicht so recht, ist wuselig). Verändert haben wir nichts. Ich gehe mit ihr einfach raus, sie schnüffelt rum, markiert, erledigt ihre Geschäfte, danach legt sie sich hin und schläft. Ich weiß, dass man nach dem Fressen ruhen sollte, aber wenn sie keine Ruhe findet, mach ich mit ihr eine ruhige, gemütliche Runde, dann ist Ruhe.
Keine Ahnung, ob das irgendwie hilfreich ist 🤷