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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 20. Juni

Warum darf der Hund nicht Kinderersatz sein?

Immer wieder wird, gerade auch Frauen vorgeworfen, der Hund sei doch bloß ein Kinderersatz. Wo liegt dabei jedoch das Problem? Oft ist der Grund sich einen Hund zu holen, der dass man etwas zum liebhaben möchte. Ein Lebewesen, das immer an seiner Seite ist und einen bedingungslos liebt. Ein Hund bietet für viele genau das. Lotte schläft bei mir im Bett, ihr werden die Zähne geputzt und oft koche ich für sie. Sich nur von Trockenfutter zu ernähren, ist doch schließlich viel zu langweilig. Lotte hat Kuscheltiere, Kongs und andere Spielzeuge. Außerdem hat Lotte zwei Regenmäntel, einen Fließpullover und einen Wintermantel. In unserer WG darf sie sogar auf die Küchenbank. Natürlich ist Lotte für mich ein Familienmitglied. Das war sie von Anfang an. Doch schadet ihr das ganze nicht eigentlich? Solange der Hund als Tier mit Instinkten und nicht als rational handelnder Mensch mit Moralvorstellungen wahrgenommen wird, verstehe ich nicht, warum ein Hund nicht ein Stück weit Kinderersatz sein darf. Oder übersehe ich hier etwas Grundlegendes?
 
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Carl
28. Jan. 07:21
Ich denke du hast es ganz treffend auf den Punkt gebracht.

„Solange der Hund als Tier mit Instinkten und nicht als rational handelnder Mensch mit Moralvorstellungen wahrgenommen wird,…“

Das ist der Punkt. Meiner Meinung nach. Klar hat ein Hund nicht nur Instinkte. Aber das größte Problem ist halt wirklich, dass viele Halterinnen sowie auch Halter mit ihren Hunden handeln, reagieren und kommunizieren wie mit einem menschlichen Geshöpf.

Als Beispiel. Thema Bett.

Meine 5 jährige Tochter schläft halt manchmal in meinem Bett. Manchmal nicht. Klar versucht sie es des öfteren mit einem traurig Blick sich in mein Bett zu schleichen. Und klar werde ich des öfteren auch mal schwach und lass sie rein. Aber generell ist man ja daran interessiert, dass die Kinder dann doch lernen in ihrem eigenen Bett einzuschlafen.

Also meine Reaktion ist natürlich betuddelnd:

„Ach man du süße Maus, na komm 5 Minuten kuscheln aber dann gehts ab ins eigene Bett.“

Meine Tochter versteht das danach lese ich ihr eine Geschichte in ihrem Bett vor und der Erziehungsauftrag hat gefruchtet.



Machen wir das selbe mit einem Hund werden wir sicherlich die ganze Nacht ein hechelnden Vierbeiner neben unserem Bett erwartend sitzen sehen, der total verwirrt ist und die Welt nicht mehr versteht.

Schlussendlich sollten wir alle unseren Hunden die selbe Liebe geben wie unseren Kindern. Nur halt auf einem anderen Weg mit einer anderen Konsequenz.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Jan. 07:26
Und so lange Tiere wichtiger als manche Menschen sind, werden wir in der Situation leben in der Kinder hungern müssen und missbraucht werden.
Die Gleichung ist schon ziemlich krass, wobei ich auch zugeben muss, dass mich der latente Menschenhass (›Hunde sind die besseren Menschen.‹, ›Mein Hund ist mir wichtiger als die meisten Menschen.‹, ›Der Mensch ist das größte Untier.‹, ›Wer von einem Hund gebissen wird, wird ihm schon einen Grund geliefert haben.‹ usw) auch teilweise erschreckt. Und es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die meisten Hundebesitzer keine Probleme damit haben, das nächstgelegene Zoofachgeschäft leer zu kaufen, weil Bello plötzlich kein Strauß mehr verträgt, aber denselben Betrag in den Jemen oder nach Syrien zu spenden oder auch nur einem Wohnungslosen etwas Kleingeld zu geben, da wird erstmal nachgerechnet. Und davon nehme ich mich nicht aus.
Im Vergleich: 8,5 Mio € gingen 2020 allein an den Tierschutzbund. Weitere 7,2 Mio € aus Nachlässen. An den Kinderschutzbund gingen 247.000€ an Spenden. Da bekommt ›Alles für den Dackel‹ doch einen bitteren Beigeschmack. Ist aber hier nicht das Thema.
 
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John
28. Jan. 07:36
Die Gleichung ist schon ziemlich krass, wobei ich auch zugeben muss, dass mich der latente Menschenhass (›Hunde sind die besseren Menschen.‹, ›Mein Hund ist mir wichtiger als die meisten Menschen.‹, ›Der Mensch ist das größte Untier.‹, ›Wer von einem Hund gebissen wird, wird ihm schon einen Grund geliefert haben.‹ usw) auch teilweise erschreckt. Und es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass die meisten Hundebesitzer keine Probleme damit haben, das nächstgelegene Zoofachgeschäft leer zu kaufen, weil Bello plötzlich kein Strauß mehr verträgt, aber denselben Betrag in den Jemen oder nach Syrien zu spenden oder auch nur einem Wohnungslosen etwas Kleingeld zu geben, da wird erstmal nachgerechnet. Und davon nehme ich mich nicht aus. Im Vergleich: 8,5 Mio € gingen 2020 allein an den Tierschutzbund. Weitere 7,2 Mio € aus Nachlässen. An den Kinderschutzbund gingen 247.000€ an Spenden. Da bekommt ›Alles für den Dackel‹ doch einen bitteren Beigeschmack. Ist aber hier nicht das Thema.
Leider muss man an der Stelle krass sein, sonst wird sich auch weiterhin nichts ändern. Mir geht es nur darum zu sagen, dass ein Tier ursprünglich ein Nutztier war und soll es weiterhin auch ein Tier bleiben. Noch vor 50 Jahren waren solche topics eher für die Irrenanstalt.
 
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Sabina
28. Jan. 07:41
Huhuuuuu...
Also, für mich/uns sind meine/unsere Hunde schon Kinderersatz ... vorallem nach dem ich vor ein paar wochen unser Baby verloren habe. Die Hunde werden wie bei dir bekocht, bei Bedarf gebadet, schlafen mit im Bett, kommen - wann immer möglich - mit in den Urlaub....
Wir sind sehr froh das unsere 2 auch gerne do etwas wie Kinder sein möchten. Sie kommen ja über die Treppe z.B. freiwillig ins Bett rein oder raus. Sie mögen ihre Mäntelchen... ich sehr kein Problem darin, solange der Hund auch noch als solcher trotzdem respektiert und akzeptiert wird.
Liebe Grüße Sabina
 
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Dogorama-Mitglied
28. Jan. 07:44
Leider muss man an der Stelle krass sein, sonst wird sich auch weiterhin nichts ändern. Mir geht es nur darum zu sagen, dass ein Tier ursprünglich ein Nutztier war und soll es weiterhin auch ein Tier bleiben. Noch vor 50 Jahren waren solche topics eher für die Irrenanstalt.
Aber das Verständnis von Tieren ist halt auch nicht mehr das, was es vor 50 Jahren war. Man weiß inzwischen, dass Tiere deutlich mehr empfinden, als man ihnen damals zugetraut hätte, man weiß, das viel Leid, das früher deutlich akzeptierter war, weil 'Ist ja nur ein Tier, das muss so' Spuren hinterlässt. Bei jedem Lebewesen. Aber auch damals hat es schon Witwen gegeben, die sich Katzen als Gesellschaft gehalten haben, GESELLSCHAFTSHunderassen wie die Malteser oder der Mops (der in seiner jetzigen Form nun wirklich nicht mehr zur Jagd taugt) ist auch nicht in den letzten 20 Jahren entstanden. Witzigerweise war es bei alleinstehenden alten Menschen selten verpönt, aber wenn junge Menschen gern Hunde um sich haben, ist das ›für die Irrenanstalt‹?
 
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John
28. Jan. 07:46
Aber das Verständnis von Tieren ist halt auch nicht mehr das, was es vor 50 Jahren war. Man weiß inzwischen, dass Tiere deutlich mehr empfinden, als man ihnen damals zugetraut hätte, man weiß, das viel Leid, das früher deutlich akzeptierter war, weil 'Ist ja nur ein Tier, das muss so' Spuren hinterlässt. Bei jedem Lebewesen. Aber auch damals hat es schon Witwen gegeben, die sich Katzen als Gesellschaft gehalten haben, GESELLSCHAFTSHunderassen wie die Malteser oder der Mops (der in seiner jetzigen Form nun wirklich nicht mehr zur Jagd taugt) ist auch nicht in den letzten 20 Jahren entstanden. Witzigerweise war es bei alleinstehenden alten Menschen selten verpönt, aber wenn junge Menschen gern Hunde um sich haben, ist das ›für die Irrenanstalt‹?
Natürlich hast du Recht, aber was eben nicht in Ordnung ist, ist das das die Tiere höher oder gleich mit dem Menschen eingestuft werden.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Jan. 07:46
Und so lange Tiere wichtiger als manche Menschen sind, werden wir in der Situation leben in der Kinder hungern müssen und missbraucht werden.
Tiere sind nicht wichtiger als Menschen, sonst würden wir alle vegan leben.... Wir beuten und rauben Tiere täglich aus, misshandeln und schänden sie.

Dass EIN PAAR Deutsche mit ihren "Haus"Tieren die bekloppte Ausnahme gegenüber der Welt darstellen, steht in keinerlei Korrelation damit, dass Kinder hungern müssen und missbraucht werden. Das ist ein Vergleich der weder Sinn ergibt, noch logisch nachvollziehbar ist, da das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun hat 😂🤦🙄
 
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Dogorama-Mitglied
28. Jan. 07:48
Leider muss man an der Stelle krass sein, sonst wird sich auch weiterhin nichts ändern. Mir geht es nur darum zu sagen, dass ein Tier ursprünglich ein Nutztier war und soll es weiterhin auch ein Tier bleiben. Noch vor 50 Jahren waren solche topics eher für die Irrenanstalt.
Nicht nur vor 50 Jahren 🥴
 
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John
28. Jan. 07:48
Tiere sind nicht wichtiger als Menschen, sonst würden wir alle vegan leben.... Wir beuten und rauben Tiere täglich aus, misshandeln und schänden sie. Dass EIN PAAR Deutsche mit ihren "Haus"Tieren die bekloppte Ausnahme gegenüber der Welt darstellen, steht in keinerlei Korrelation damit, dass Kinder hungern müssen und missbraucht werden. Das ist ein Vergleich der weder Sinn ergibt, noch logisch nachvollziehbar ist, da das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun hat 😂🤦🙄
Genau, das hast sehr gut auf den Punkt gebracht. Die Bekloppten.
Denken global, handeln lokal!
 
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Dogorama-Mitglied
28. Jan. 07:50
Genau, das hast sehr gut auf den Punkt gebracht. Die Bekloppten. Denken global, handeln lokal!
Ausnahme bleibt Ausnahme, egal ob bekloppt oder nicht.