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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 20. Juni

Warum darf der Hund nicht Kinderersatz sein?

Immer wieder wird, gerade auch Frauen vorgeworfen, der Hund sei doch bloß ein Kinderersatz. Wo liegt dabei jedoch das Problem? Oft ist der Grund sich einen Hund zu holen, der dass man etwas zum liebhaben möchte. Ein Lebewesen, das immer an seiner Seite ist und einen bedingungslos liebt. Ein Hund bietet für viele genau das. Lotte schläft bei mir im Bett, ihr werden die Zähne geputzt und oft koche ich für sie. Sich nur von Trockenfutter zu ernähren, ist doch schließlich viel zu langweilig. Lotte hat Kuscheltiere, Kongs und andere Spielzeuge. Außerdem hat Lotte zwei Regenmäntel, einen Fließpullover und einen Wintermantel. In unserer WG darf sie sogar auf die Küchenbank. Natürlich ist Lotte für mich ein Familienmitglied. Das war sie von Anfang an. Doch schadet ihr das ganze nicht eigentlich? Solange der Hund als Tier mit Instinkten und nicht als rational handelnder Mensch mit Moralvorstellungen wahrgenommen wird, verstehe ich nicht, warum ein Hund nicht ein Stück weit Kinderersatz sein darf. Oder übersehe ich hier etwas Grundlegendes?
 
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Dogorama-Mitglied
27. Jan. 07:51
Wenn ein Hund ein Hund bleibt, ist es kein Problem, wenn der eigene Besitzer diesen als Kinderersatz sieht. Schwierig wird es erst, wenn hier eine Erwartungshaltung gegenüber Anderen entsteht. Eine Bekannte von mir (ohne Kinder) regt sich tierisch darüber auf, dass es sogenannte Kinderkrankentage gibt aber sie keine Tierkrankentage bekommt, wenn das Tier zum Tierarzt muss (spontan Urlaub/Zeitausgleich darf sie nehmen). Da hört es bei mir dann auf. Jedem steht es frei, alles für sein Tier zu tun und vom ganzen Herzen zu lieben aber der Schutz und die Förderung von Familie im Sinne unserer Gesetze bezieht sich auf die menschlichen Familienmitglieder. Bei aller Befürwortung für Haustiere aber die Idee von „bezahlter Elternzeit“ weil man sich einen Welpen anschafft, da komm ich gedanklich nicht mehr mit (wurde mir aber auch schon erzählt, dass müsste man bekommen. Wenn man ein Kind bekommt, gibt es die Förderung schließlich auch, voll gemein, dass Kinder und Tiere nicht gleichgestellt sind) Vielleicht kenne ich komische Leute 🙈
Solche Forerungen sind mir auch schon untergekommen, auch die Forderung von kostenloser Gesundheitsvorsorge, Impfungen, Wurmkuren etc was bei Menschen nunmal über die GKV läuft, also nicht wirklich kostenlos sondern Versicherungsleistung.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Jan. 10:50
Wenn ein Hund ein Hund bleibt, ist es kein Problem, wenn der eigene Besitzer diesen als Kinderersatz sieht. Schwierig wird es erst, wenn hier eine Erwartungshaltung gegenüber Anderen entsteht. Eine Bekannte von mir (ohne Kinder) regt sich tierisch darüber auf, dass es sogenannte Kinderkrankentage gibt aber sie keine Tierkrankentage bekommt, wenn das Tier zum Tierarzt muss (spontan Urlaub/Zeitausgleich darf sie nehmen). Da hört es bei mir dann auf. Jedem steht es frei, alles für sein Tier zu tun und vom ganzen Herzen zu lieben aber der Schutz und die Förderung von Familie im Sinne unserer Gesetze bezieht sich auf die menschlichen Familienmitglieder. Bei aller Befürwortung für Haustiere aber die Idee von „bezahlter Elternzeit“ weil man sich einen Welpen anschafft, da komm ich gedanklich nicht mehr mit (wurde mir aber auch schon erzählt, dass müsste man bekommen. Wenn man ein Kind bekommt, gibt es die Förderung schließlich auch, voll gemein, dass Kinder und Tiere nicht gleichgestellt sind) Vielleicht kenne ich komische Leute 🙈
haha ja ok das wäre jzt womöglich doch etwas zu extrem xD
Ein Hund is ja auch vom Aufwand bei weitem nicht das, was ein Kind ist. Außerdem ist ein Hund immer eine bewusste Entscheidung, ein Kind kann theoretisch einfach passieren.
 
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Tom
27. Jan. 10:52
An sich finde ich das nicht weiter verwerflich.
Lebensmittelpunkt?
Naja,...nicht so meins, komm ich auch noch mit zurecht. Bei anderen Leuten ist der Lebensmittelpunkt schließlich vielleicht der Job, Facebook oder IHR AUTO und alles drum und dran. 😱.
Dann doch lieber Hund...
Bei uns ist sie zwar vollwertiges Familien Mitglied mit all ihren Ansprüchen, muss aber auch mal Kompromisse machen wie jeder andere auch, es dreht sich nicht alles um sie.

Kritisch finde ich es, wenn in die Hunde (aus diesem Grund) total vermenschlicht werden und va die Leute auch gar kein anderes Thema mehr kennen.
Ich dachte immer, auf dieser Ecke kommt der Spruch ursprünglich. Bin mir aber nicht sicher.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Jan. 10:52
Also bei mir ist das so das Stella mein Leben ist aber nicht mein Kind. Ich hatte zwei schwere Fehlgeburten und mir ging es psychisch sehr schlecht. Deshalb wollte ich einen Hund um meine liebe zu teilen mit ihr. So oft wie wir am Grab meiner Kinder stehen stelle ich mir vor wenn die drei da wäre und Stella , wir wären eine tolle komplette Familie. 😔
Das tut mir Leid😔

Ich denke gerade das "Liebe teilen" zu wollen, ist doch auch ein toller Grund sich einen Hund zu holen.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Jan. 10:59
An sich finde ich das nicht weiter verwerflich. Lebensmittelpunkt? Naja,...nicht so meins, komm ich auch noch mit zurecht. Bei anderen Leuten ist der Lebensmittelpunkt schließlich vielleicht der Job, Facebook oder IHR AUTO und alles drum und dran. 😱. Dann doch lieber Hund... Bei uns ist sie zwar vollwertiges Familien Mitglied mit all ihren Ansprüchen, muss aber auch mal Kompromisse machen wie jeder andere auch, es dreht sich nicht alles um sie. Kritisch finde ich es, wenn in die Hunde (aus diesem Grund) total vermenschlicht werden und va die Leute auch gar kein anderes Thema mehr kennen. Ich dachte immer, auf dieser Ecke kommt der Spruch ursprünglich. Bin mir aber nicht sicher.
Ich frage mich immer wo diese "Vermenschlichung" anfängt. Definitiv zB wenn dem Hund Beweggründe und Moralvorstellungen zugesprochen werden, die ein Hund so nicht hat. Aber Hund im Bett und "komm zur Mama" wäre für mich da noch nicht ausreichend.
 
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Anelia
27. Jan. 12:10
Mein hund ist mein Kind
 
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Sandra
27. Jan. 16:12
Ich habe keine Kinder und meine Hunde sind definitiv Kindersatz. 👍
Was jedoch nicht heißt, dass ich sie vermenschliche.
Sie sind Hunde und bleiben Hunde mit hündischen Bedürfnissen.
Aber wie es jeder einzelne handhabt sollte doch jedem selbst überlassen sein.
Zumindest solange der Hund nicht leidet.
 
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Tom
27. Jan. 16:25
Ich frage mich immer wo diese "Vermenschlichung" anfängt. Definitiv zB wenn dem Hund Beweggründe und Moralvorstellungen zugesprochen werden, die ein Hund so nicht hat. Aber Hund im Bett und "komm zur Mama" wäre für mich da noch nicht ausreichend.
Mama und Papa muss jeder selber wissen. Wäre jetzt nicht so unser Ding. Manchmal sage ich "gehe zu Mama", aber eigentlich nur wenn ich meine Frau ärgern will. Und meistens schlägt sie mich auch dafür. Aber nicht so doll, wenn ich Glück habe....
Die einzige, die "mein Baby" zu ihr sagt, das ist unsere Tochter. Darf sie, soll sie ruhig machen.
Aber ins Bett, das ist doch kuschelig und gemütlich. Und Kontaktliegen ist doch schließlich auch total gut für die Bindung.... 😇👍✌️
 
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Anna S.
27. Jan. 16:46
Ich denke, viele die das sagen, haben Angst davor, dass der Hund zu sehr vermenschlicht wird und schließlich nicht mehr Hund sein darf. Darunter fällt zum Beispiel, wenn man etwas zu dem Hund sagt und erwartet, dass er das versteht und danach handelt. Oder man erwartet, dass der Hund sofort versteht, was er darf und soll und was nicht und warum. Das ist es auch, warum viele Menschen mit Welpen dann doch plötzlich überfordert sind. Viele Hunde werden z.B. auch nicht gerne in der Handtasche getragen oder mit dem Kinder-(Hunde) Wagen durch die Kante gefahren sondern würden lieber laufen und schnüffeln. Wenn es aber Hunde gibt, die sich gerne mit dem Kinderwagen schieben lassen, warum soll man das nicht tun ?

Es geht darum, dass der Hund auch mal Hund sein soll und eben nicht unter der Vermenschlichung leidet.

Aber wenn dein Hund das alles, was du beschreibst gerne macht und Freude am Leben hat, ist es doch okay.

Manche lassen ihre Hunde auch mit gar keinem anderen Hund spielen zum Beispiel. Aber ich denke, Hunde sollten auch mal unter ihres Gleichen kommen. Auch das gehört zum Wohlbefinden des Hundes. Um das alles geht es bei solchen Aussagen . Allerdings sagen das auch oft Leute, die weder von dir noch von dem Hund Ahnung haben. In solchen Fällen würde ich die Aussage einfach ignorieren.
 
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Tom
27. Jan. 16:58
Ich denke, viele die das sagen, haben Angst davor, dass der Hund zu sehr vermenschlicht wird und schließlich nicht mehr Hund sein darf. Darunter fällt zum Beispiel, wenn man etwas zu dem Hund sagt und erwartet, dass er das versteht und danach handelt. Oder man erwartet, dass der Hund sofort versteht, was er darf und soll und was nicht und warum. Das ist es auch, warum viele Menschen mit Welpen dann doch plötzlich überfordert sind. Viele Hunde werden z.B. auch nicht gerne in der Handtasche getragen oder mit dem Kinder-(Hunde) Wagen durch die Kante gefahren sondern würden lieber laufen und schnüffeln. Wenn es aber Hunde gibt, die sich gerne mit dem Kinderwagen schieben lassen, warum soll man das nicht tun ? Es geht darum, dass der Hund auch mal Hund sein soll und eben nicht unter der Vermenschlichung leidet. Aber wenn dein Hund das alles, was du beschreibst gerne macht und Freude am Leben hat, ist es doch okay. Manche lassen ihre Hunde auch mit gar keinem anderen Hund spielen zum Beispiel. Aber ich denke, Hunde sollten auch mal unter ihres Gleichen kommen. Auch das gehört zum Wohlbefinden des Hundes. Um das alles geht es bei solchen Aussagen . Allerdings sagen das auch oft Leute, die weder von dir noch von dem Hund Ahnung haben. In solchen Fällen würde ich die Aussage einfach ignorieren.
So sehe ich das auch.

Zb gar nicht mit anderen spielen dürfen wegen Verletzungsgefahr, sich nicht dreckig machen dürfen, rosa Kleidchen angezogen bekommen und das Futter wird wie in der Sheba Werbung mit einem petersilienstrauß garniert....

Das ist dann so der Moment, wo ich mir denke: "Leute echt jetzt...?"
Das ist dann für mich Kindersatz der krasseren und für den Hund auch nicht mehr förderlichen Art