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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 20. Juni

Warum darf der Hund nicht Kinderersatz sein?

Immer wieder wird, gerade auch Frauen vorgeworfen, der Hund sei doch bloß ein Kinderersatz. Wo liegt dabei jedoch das Problem? Oft ist der Grund sich einen Hund zu holen, der dass man etwas zum liebhaben möchte. Ein Lebewesen, das immer an seiner Seite ist und einen bedingungslos liebt. Ein Hund bietet für viele genau das. Lotte schläft bei mir im Bett, ihr werden die Zähne geputzt und oft koche ich für sie. Sich nur von Trockenfutter zu ernähren, ist doch schließlich viel zu langweilig. Lotte hat Kuscheltiere, Kongs und andere Spielzeuge. Außerdem hat Lotte zwei Regenmäntel, einen Fließpullover und einen Wintermantel. In unserer WG darf sie sogar auf die Küchenbank. Natürlich ist Lotte für mich ein Familienmitglied. Das war sie von Anfang an. Doch schadet ihr das ganze nicht eigentlich? Solange der Hund als Tier mit Instinkten und nicht als rational handelnder Mensch mit Moralvorstellungen wahrgenommen wird, verstehe ich nicht, warum ein Hund nicht ein Stück weit Kinderersatz sein darf. Oder übersehe ich hier etwas Grundlegendes?
 
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V
29. Jan. 08:01
Stell mir einen Menschen der Hilfe braucht und ein Tier das Hilfe braucht vor mich , ich würde mich immer wieder dazu entscheiden , dass Tier zu retten 😊
😂 du würdest wahrscheinlich in beiden Fällen nur Fotos machen
 
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V
29. Jan. 10:35
Na das größte Problem ist doch die Beziehung zum Hund und was für Erwartungshaltungen (auch bei anderen) dadurch entstehen.

Ein Hund muss gebarft werden, sollte nie länger als 5/6 Stunden alleine sein, kranke Züchtungen werden durch Operationen, Behandlungen am leben gehalten …

Und auf der anderen Seite werden Nutztiere Schweine( intelligenter als Hunde), Kühe Hühner unter den schlimmsten Zuständen gehalten …

Aber wie bei allem wenn man andere nicht belästigt kann man machen was man für richtig hällt 🤷‍♂️
 
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Anna S.
29. Jan. 22:45
Um die Frage zu beantworten muss man erstmal genau hinschauen warum man sich entschliesst ein Kind(Mensch) zu bekommen. Ich bin mir sicher wenn jeder Elternteil tief in sich schaut dann ist dss erste Gefühl wenn es überhaupt zu beschreiben ist auch Liebe jmd zu schenken der einem nah ist ( und sicher nicht die Weltbevölkerung zu erhalten). Diesselbe "Funktion" kann ein Hund genauso erfüllen für jemanden. Also alles gut! Liebt eure Hunde, andere Tiere, Menschen und nicht nur die euch nah sind. Das ist eine viel wichtigere Grundlage die Welt zu erhalten oder zu retten...!
So ist es, ich hatte am liebsten 10x auf tierisch gut gedrückt, denn der Egoismus macht auch unsere Welt kaputt, weil jedem alles nur noch egal ist, Hauptsache, der Mensch kommt selbst an sein Ziel. Schrecklich, dass es soweit bei vielen schon gekommen ist.
 
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Reimund
29. Jan. 23:37
Meine Frau und ich haben schon einmal einen Hund gehabt, der aber von seinem Leiden erlöst wurde.Da wir aber im Einzelhandel gearbeitet haben und ihre Eltern aus Altersgründen sich nicht mehr um einen Hund kümmern konnten hat es danach 14 Jahre gedauert bis wir uns als Rentner wieder einen kleinen Schnuffi gekauft haben .Dieser ist ,da wir Kinderlos sind ,unser ein und alles und er schläft auch die meiste Zeit in unserem Bett ,auch hat er sonst in der Wohnung keine Stellen wo er nicht hin darf,ausser an den Küchentisch .
Wenn das als Kinderersatz gesehen wird ,ok ,dann ist es halt so.
 
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Annett
30. Jan. 00:42
Klar kann der Hund Kinderersatz sein. So lange er artgerecht gehalten wird und Hund sein darf, ist das doch völlig in Ordnung.
Trotzdem sollte er noch ein Tier bleiben und nicht vermenschlicht werden.
 
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Dana &
19. Juni 16:14
Ich lasse dieses spannende Thema wieder zum Leben erwecken.

Ich finde den Begriff Kindersatz irgendwie schwer. Für mich klingt der Begriff Ersatz immer ein Stück weit nach: ,,Ich hätte gerne ein Kind, kann das nicht haben - also habe ich einen Hund"
Und ich denke den Ansatz besitzt der Großteil nicht.

Wir möchten z.B. keine Kinder. Wir können uns ein Leben ohne Hund jedoch in keiner Minute vorstellen. Den Hund würde ich daher nicht als Kindersatz ansehen, weil er kein Kind für mich & meinen Partner ersetzt.

Jedoch finde ich, dass die Hundehaltung vielerlei ähnliche Pflichten des ,,Eltern sein" mit sich bringt.
Man muss lernen für ein Wesen, welches auf dich angewiesen ist Verantwortung zu tragen.
Man muss sich in junger Zeit auf schlaflose Nächte einstellen.
Die Arbeit muss abgestimmt und angepasst sein.
Bei Krankheit heißt es Pflege, Arztbesuch und Co.
Es muss konsequent und fair erzogen werden.
Man sorgt liebevoll für das ,,Zubereiten des Essens".
Urlaube, Ausflüge, das Freizeitverhalten bedürfen einer Anpassung.
Wohnung/Haus ist 3x so schnell dreckig und und und....
Auch wenn ein Kind natürlich die größere und zeitintensivere Verantwortung ist.


Aber der Hund ist Familie.
Für meinen Hund mir nichts zu teuer, aufwendig oder zu zeitintensiv.
Ich unterstelle, dass ich meinen Hund ähnlich liebe wie Eltern ihre Kinder.
Natürlich hab ich als Kinderlose keine Vergleichsbetrachtung der Emotionen. Dennoch ist das meine persönliche Empfindung.

Lustigerweise sagen wir zu ihm jedoch wenn er mich suchen soll: ,,Wo ist die Mama?". Eine gewisse Vermenschlichung kann man da also gar nicht verleugnen. 😀

Trotzdem betrachte ich ihn nicht als Kinderersatz. Einfach weil ich kein Kind ,,ersetzt" haben möchte, sondern bewusst einen Hund halten möchte, welcher vielleicht ähnliche Verantwortungen mit sich bringt aber letztendlich einen anderen ,,Lebensstil" erfordert
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juni 16:35
Ich lasse dieses spannende Thema wieder zum Leben erwecken. Ich finde den Begriff Kindersatz irgendwie schwer. Für mich klingt der Begriff Ersatz immer ein Stück weit nach: ,,Ich hätte gerne ein Kind, kann das nicht haben - also habe ich einen Hund" Und ich denke den Ansatz besitzt der Großteil nicht. Wir möchten z.B. keine Kinder. Wir können uns ein Leben ohne Hund jedoch in keiner Minute vorstellen. Den Hund würde ich daher nicht als Kindersatz ansehen, weil er kein Kind für mich & meinen Partner ersetzt. Jedoch finde ich, dass die Hundehaltung vielerlei ähnliche Pflichten des ,,Eltern sein" mit sich bringt. Man muss lernen für ein Wesen, welches auf dich angewiesen ist Verantwortung zu tragen. Man muss sich in junger Zeit auf schlaflose Nächte einstellen. Die Arbeit muss abgestimmt und angepasst sein. Bei Krankheit heißt es Pflege, Arztbesuch und Co. Es muss konsequent und fair erzogen werden. Man sorgt liebevoll für das ,,Zubereiten des Essens". Urlaube, Ausflüge, das Freizeitverhalten bedürfen einer Anpassung. Wohnung/Haus ist 3x so schnell dreckig und und und.... Auch wenn ein Kind natürlich die größere und zeitintensivere Verantwortung ist. Aber der Hund ist Familie. Für meinen Hund mir nichts zu teuer, aufwendig oder zu zeitintensiv. Ich unterstelle, dass ich meinen Hund ähnlich liebe wie Eltern ihre Kinder. Natürlich hab ich als Kinderlose keine Vergleichsbetrachtung der Emotionen. Dennoch ist das meine persönliche Empfindung. Lustigerweise sagen wir zu ihm jedoch wenn er mich suchen soll: ,,Wo ist die Mama?". Eine gewisse Vermenschlichung kann man da also gar nicht verleugnen. 😀 Trotzdem betrachte ich ihn nicht als Kinderersatz. Einfach weil ich kein Kind ,,ersetzt" haben möchte, sondern bewusst einen Hund halten möchte, welcher vielleicht ähnliche Verantwortungen mit sich bringt aber letztendlich einen anderen ,,Lebensstil" erfordert
Du fasst das schön zusammen. Der Titel ist ein Stück weit auch "Clickbait", einfach weil mir das von einigen Leuten, die wenig Bezug zu Tieren haben, schon so unterstellt wurde.🤣

Mir geht es bei dem ganzen auch eher darum, dass ein Hund eben auch Pflege, Liebe, Erziehung etc braucht und die Bindung vllt nicht dieselbe, aber bestimmt ähnlich sein kann.

Gerade so Sätze wie "komm zur Mama" werden oft als Beispiel für Vermenschlichung genommen, persönlich sehe ich das weniger und denke es ist für die meisten eher ein Stück weit Selbstironie.
 
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Melanie
19. Juni 16:41
Spannendes Thema.
Ich zum Beispiel kann keine Kinder haben. Entsprechend habe ich zum lebendigen "Ersatz" Katzen gewählt, so lange ich noch Vollzeit arbeite. Einem Hund würde ich das nicht antun wollen. Noch nicht. Aber ich arbeite daran nur noch Teilzeit arbeiten zu müssen.
Mittelfristig möchte ich einem Hund wieder ein Zuhause geben. Allerdings werde ich, wie die Katzen auch, ein Tier immer als Tier sehen und behandeln. Alles andere ist in meinen Augen nicht fair dem Lebewesen gegenüber.
 
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Jess
19. Juni 16:45
Du fasst das schön zusammen. Der Titel ist ein Stück weit auch "Clickbait", einfach weil mir das von einigen Leuten, die wenig Bezug zu Tieren haben, schon so unterstellt wurde.🤣 Mir geht es bei dem ganzen auch eher darum, dass ein Hund eben auch Pflege, Liebe, Erziehung etc braucht und die Bindung vllt nicht dieselbe, aber bestimmt ähnlich sein kann. Gerade so Sätze wie "komm zur Mama" werden oft als Beispiel für Vermenschlichung genommen, persönlich sehe ich das weniger und denke es ist für die meisten eher ein Stück weit Selbstironie.
„ Mama und Papa sind wir für Ellie auch🤷🏻‍♀️ und wir haben drei Kinder… für uns völlig normal, das wir z.b. sagen : geh zu Papa🙃
 
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Ari
19. Juni 16:56
Meine Kinder sind in den ersten Lebenswochen gestorben, mein Hund ist dennoch kein Kinderersatz, ich war (fast) immer mit Hund und würde nicht ohne sein wollen.

Ich verzichte gerne auf weitere Kinder, und hätte ich weder Hund noch Kind würde ich mich jederzeit für den Hund entscheiden, und das ist sowas von okay 👍

Er wird behütet wie es ein Lebewesen eben verdient hat das auf einen angewiesen ist. Und er ist vollwertiges Familienmitglied.

Niemand macht alles richtig, aber solange seine Bedürfnisse geachtet werden darf meiner Meinung nach jeder seinen Hund so sehr lieben, verhätscheln, ins Bett mitnehmen, pflegen und bezeichnen wie er möchte.