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Björn
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 36
zuletzt 28. Aug.

Warum bloss?

Das ist under Hund Struppi. Zwei Jahre alt, aus dem rumänischen Tierschutz und kam mit 5 Monaten zu uns (Geburtstatum geschätzt). Er wurde aufgefunden mit seiner Schwester, Mutter kam wohl um und meine Vermutung: er hat als Mischling Rasseanteileceinescrumänischen Herdenschutzhundes (Mioritic Carpatin) und Labradoodle. Mit Menschen kam er früher nicht so klar, mit Hundemenschen schon eher, und andere Hunde waren für ihn immer Objekt der neugierigen Begierde. Er konnte mit Männchen wie Weibchen fröhlich toben; dann kam die Pubertät und Weibchen wurden „interessant“, Chip, Kast-OP im Februar 23. Und nun meine Frage: neuerdings legt sich Struppi auf die Lauer und stürmt bei Rüden nach vorne. Einem 1-jährigen Rüden bisscer in Nullkommanichts ein Stück Ohr ab. Wir können uns dieses Verhalten nicht erklären, und wissen nicht, woher diese Bösartigkeit kommt, und ob/wie sie wieder weggeht. Ich wollte einen fröhlichen Hund, der ohne Leine und Maulkorb auskommt. Was meint Ihr? LG Björn
 
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Dogorama-Mitglied
19. Aug. 16:07
Wenn da HSH drinsteckt, dann geht das idR mit 2 Jahren los, dass das Revier und/oder ihr verteidigt wird.
Sein Verhalten hat nix mit der Kastration zu tun, sondern damit, dass der Hund erwachsen ist und sich... wahrscheinlich.. seiner Genetik entsprechend verhält. 😜

Alltagstipp:
Täglich die Gassiroute wechseln, damit da nix zum "Revier" erklärt wird. Denselben Weg erst wieder nach 2 Wochen gehen.

Außerdem:
Sobald sich der Hund in Lauerstellung legt: Konsequent hochscheuchen!!! Der hat nicht zu lauern. Punkt.
Besser:
Seine Körpersprache so gut lesen zu lernen, dass du eingreifst, BEVOR er sich runterlegt.. 🙂

UND:
Maulkorb auftrainieren!
Es gab bereits einen Beißvorfall, also läuft er draußen nur noch mit Mauli, sobald er gelernt hat, den zu tragen. Die Hunde gewöhnen sich da gut dran.🙂

Ist halt so, auch wenn du es dir anders vorgestellt/ gewűnscht hast..🤷🙂
 
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Mel und
19. Aug. 16:07
Durchaus. Er zeigte diesen Zug aber auch, als er weit von mir und ohne Leine weg war.
Ich hoffe er bleibt zukünftig angeleint,oder mit Maulkorb gesichert?!
 
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Nadine
19. Aug. 16:20
Wir wollen doch alle einen Hund, der ohne Leine und Maulkorb auskommt. Manche haben Glück und bekommen so einen Hund, andere wie wir müssen dafür arbeiten 😉

Ich würde euch auch stark einen guten Trainer ans Herz legen, der herausfindet, warum er das tut. Und dann an den Ursachen arbeitet und euch auch zeigt, wie ihr agieren könnt, bevor er das tut. Die Körpersprache vom Hund lesen können ist vor allem bei den selbstständigen HSH (Mixen) sehr wichtig, damit sie nicht selbst entscheiden.

Zusätzlich auf jeden Fall einen guten Maulkorb besorgen, den er trägt, wenn auch nur das geringste Risiko besteht. Gut auftrainiert stört ein ordentlicher Maulkorb (nicht aus dem Zooladen, sondern ein vernünftiger Metallkorb bei Beschädigungsabsicht!) den Hund wirklich null. Und auch du kannst wieder ein wenig entspannen.
Natürlich trotzdem zusätzlich anleinen, wo nötig.

Er ist übrigens auch bestimmt nicht bösartig 😉
 
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Mary-Lou
19. Aug. 16:24
Ich glaube nicht, dass das einfach so aus dem Nichts kommt. Vielleicht gab es in der Vergangenheit schon Anzeichen, die ihr nicht erkannt habt.
Habt ihr euch mit der Haltung von HSH intensiv auseinander gesetzt und haltet ihn auch genau so? Die Anforderungen sind ja schon ein bisschen speziell. Vielleicht ist er überfordert oder unterfordert und gelangweilt oder die Führung fehlt oder was auch immer.
Ich würde auch einen guten Trainer suchen, der euch helfen kann.
 
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Pia
19. Aug. 16:43
Hey Björn, unter der Annahme, dass in deinem Hund eine gehörige Portion Herdenschutzhund drin ist (er kommt ja aus Rumänien und sein Aussehen lässt durchaus auf den dort sehr typischen Mioritic schließen), ist sein Verhalten nicht unbedingt ungewöhnlich. Ich vermute jedoch, dass der Vorfall nicht wie aus dem Nichts kam, sondern dass es euch womöglich noch schwer fällt, seine körpersprachlichen Signale zu erkennen. Herdenschutzhunde kommunizieren besonders fein, fast schon minimalistisch. ;) Ich könnte mir vorstellen, dass euch eine Hundeverhaltensberaterin gut helfen könnte. Wenn du Tipps möchtest, wo du in deiner Region nach Hundetraining suchen kannst, schreibe ich dir gern eine PN. :)
 
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Kirsten
19. Aug. 16:48
Ich würde nicht davon ausgehen, dass dieses Verhalten wieder weggeht. Zumindest nicht von alleine.

„Warum bloß?“ finde ich eine gute Frage, denn um einzugrenzen in welchen Situationen ihr Leine und Maulkorb benötigt ist es wichtig zu verstehen aus welcher Motivation bzw. warum er auf diese Art handelt. Da hilft es jemanden vor Ort zu haben, der die Körpersprache sieht und euch auch erklären kann.
Bis dahin better save than sorry.

Hier im Forum wirst du viele mögliche Begründungen bekommen. Das aus den wenigen Infos beurteilen zu können wird ziemlich schwierig.

Viele Hunde tun sich mit Frontalbegegnungen schwer, meist ist es leichter in einem Bogen mit angemessenem Abstand vorbeizulaufen. Oder erst einmal angeleint ein Stück gemeinsam mit Abstand zueinander zu gehen. Das nimmt häufig schon etwas Spannung aus der Begegnung.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Aug. 19:57
Wenn da HSH drinsteckt, dann geht das idR mit 2 Jahren los, dass das Revier und/oder ihr verteidigt wird. Sein Verhalten hat nix mit der Kastration zu tun, sondern damit, dass der Hund erwachsen ist und sich... wahrscheinlich.. seiner Genetik entsprechend verhält. 😜 Alltagstipp: Täglich die Gassiroute wechseln, damit da nix zum "Revier" erklärt wird. Denselben Weg erst wieder nach 2 Wochen gehen. Außerdem: Sobald sich der Hund in Lauerstellung legt: Konsequent hochscheuchen!!! Der hat nicht zu lauern. Punkt. Besser: Seine Körpersprache so gut lesen zu lernen, dass du eingreifst, BEVOR er sich runterlegt.. 🙂 UND: Maulkorb auftrainieren! Es gab bereits einen Beißvorfall, also läuft er draußen nur noch mit Mauli, sobald er gelernt hat, den zu tragen. Die Hunde gewöhnen sich da gut dran.🙂 Ist halt so, auch wenn du es dir anders vorgestellt/ gewűnscht hast..🤷🙂
Ergänzung: dein Hund ist nicht bösartig, das Verhalten hat doch Ursachen 🙂
 
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Björn
19. Aug. 19:58
Ist er vielleicht im Alltag unterfordert und darf seine Fähigkeiten nicht nutzen? Kann natürlich sein, dass ihn das aggro macht. Ich denke auch, ein Hundetrainer kann das am Besten sehen, was Struppi braucht. PS: Struppi is ja auch ganz mein Beuteschema 😊
Wir bieten ihm ein Maximum an Auslastung. Allerings ist er an Spielen nicht sonderlich interessiert. Hinzu kommt: Er ist ca 4h/Tag allein.
 
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Björn
19. Aug. 19:59
Es könnte durchaus sein, dass die Kastration dazu beigetragen hat. Er war ja nicht mal richtig erwachsen. Besonders was den Hormonhaushalt angeht. Nur weil Hündinnen interessant wurden, hat man kastriert? Ja ich weiß dass viele Vereine aus dem Tierschutz darauf bestehen und ich verstehe den Grundgedanken dahinter. Aber leider führt das oft zu noch mehr Problemen. Nimmt man dem Hund das Testosteron, muss der Hormonhaushalt es kompensieren. Produziert er hier mehr Cortisol, kann das zu mehr Aggressionen führen, bei manchen zu Unsicherheit oder gar Angst. Daher mein Rat: wende dich an einen erfahrenen Trainer. Am besten an einen Verhaltensberater. Denn Hundetrainer, ist nicht gleich Hundetrainer. Es gibt verschiedene Schwerpunkte und kein Trainer kann/ macht alles.
Nein, das war anders. Und wir haben uns diese Entscheidung nicht leichtgemacht.
 
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Björn
19. Aug. 20:00
Ich hoffe er bleibt zukünftig angeleint,oder mit Maulkorb gesichert?!
Ja, na klar.