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Michael
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Anzahl der Antworten 73
zuletzt 22. Apr.

Wann dürfen eure Hunde knurren/bellen?

Immer wieder sehe ich Halter, die ihren Hunden das Bellen/Knurren komplett abgewöhnen wollen. Da wird sogar zu fragwürdigen Halsbändern gegriffen, um das „Problem“ mit Schmerzen oder mit anderen unangenehmen Reizen zu bekämpfen. Ich frage mich wirklich, ob ein völlig stummer Hund, welcher Angst davor hat, Töne von sich zu geben, das Ziel ist. Ich möchte nicht, dass mein Hund an der Leine andere Hunde oder Menschen ankläfft. Er soll nicht aktiv auf andere zugehen, um Stress anzufangen. Ich finde das einfach unangemessen. Karl bellt draußen ganz selten, fast nie. Geknurrt und abgeschnappt wird aber schon. Das erlaube ich aber auch nur dann, wenn er im Freilauf ist und ich die Reaktion angebracht und angemessen finde. Im Haus bellt Karl manchmal, hauptsächlich aus territorialen Gründen, beispielsweise wenn die beschissene Nachbarskatze wieder Freigang hat (eine wahre Feindschaft 😅) oder jemand seiner Meinung nach nichts auf der Straße zu suchen hat. Es ist eine Art Melden und er hört damit auch auf, wenn ich das möchte. Beim Klingeln wird auch mal gebellt. Ich finde es okay und möchte da auch nicht erzieherisch daran arbeiten, wenn er den Besuch nicht vertreibt. Beim Spielen mit mir oder körperlichen Artgenossen wird durchaus lautstark geknurrt. Auch das finde ich in Ordnung. Wie regelt ihr das? Woran wollt ihr noch arbeiten?
 
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Lydia
2. Feb. 16:08
Danke Frederike. Hier das Bild zu den Eskalationsstufen, von denen wir sprechen. PS: War Schiller nicht nur Arzt und Dichter sondern auch heimlicher Hundetrainer? Ein Mann vieler Qualitäten. Seit 1805 hat sich unser Wissensstand zum Verhalten von unserem vierbeinigen Freunden aber hoffentlich verbessert 🙏
Meiner Meinung nach sollte man bei einem Hund nicht in jeder Situation das Bellen unterbinden (dein Kommentar: "bei mir wird das Bellen sofort und in JEDER Situation unterbunden")
Deshalb die Aussage von Friedrich Schiller 😊
 
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Daniela
2. Feb. 16:27
Ich finde bellen und zur Tür rennen Wenn's klingelt geht gar nicht so sehe ich das und im Sommer im Garten bei jedem Geräusch bellen auch nicht
 
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Jörg
2. Feb. 17:04
Das finde ich als Aussage schwierig. Erstens kann mir mein Hund auch durch seine Körpersprache mitteilen, dass er aus der Situation möchte. Zweitens hast du nur die Eskalationsstufen verdeutlicht. Es gibt aber auch Stufe 0: der Hund bleibt entspannt und weiß, dass er nichts regeln muss (muss er ja auch nicht). Er weiß, wo er Sicherheit und Ruhe findet. Das hat für mich auch viel mit der Übernahme von Verantwortung durch den Halter zu tun. „Hey, du da, du passt mir nicht, verzieh dich, sonst komm ich, der Fellberg mit Reißzähnchen“ ist zwar auch eine Form von Kommunikation - die zu nutzen, steht aber meinem Hund nicht zu. Ganz besonders, wenn er mit oder im Umfeld von Menschen interagiert, die Störenfriede nicht so toll oder sogar beängstigend finden. Laute Hunde nerven leider viele Menschen tierisch und mir ist da die wechselseitige Rücksichtnahme wichtig. Gesetzlich sieht es bereits bei 30min am Tag lang bellenden Hunden nicht so gut aus (https://www.bussgeldkatalog.net/hundegebell-ruhestoerung/). Kinderlärm ist dagegen zu tolerieren - dabei sind die kleinen Racker oft auch nicht ohne 👶🏻
Stimmt der Hund hat nichts zu regeln. Allerdings Bellen manche Hunde aus Freude und das ist ja dann nichts schlimmes meiner Meinung nach. Klar das ich es nicht Bestätige wen er bellt aber ich verbiete es ihm auch nicht. Da finde ich es viel schlimmer wen die Hunde an einem hochspringen. Oder fremde Hunde einfach ohne Vorwarnung meinen an der Leine angreifen. Wen der andere Hund bellt kann ich wenigstens noch die Richtung ändern oder kann meinen in den Hintergrund schicken.
 
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Manuela
3. Feb. 18:45
Ich glaube, das Wesentliche hast Du schon geschrieben: „Es ist eine Art Melden und er hört damit auch auf, wenn ich das möchte“. Unserer hat eine Schulterhöhe von etwas über 70cm und 45 Kilo. Er ist erst in der 3. Woche bei uns und zeigt jetzt seine Hütequalität auch beim Spaziergang und hängt sich dabei gerne in die Leine. Wir arbeiten jetzt mit einer Trainerin, dass er aufhört, wenn wir das wollen 😉
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 19:06
teile deine meinung. finde die leute fragwürdig, die das ihren hunden komplett abgewöhnen wollen... gehört schließlich zur kommunikation dazu. außerdem würde ich persönlich lieber nochmal angeknurrt werden bevor ich ohne vorwarnung gebissen werde 😜
 
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Dagi
12. Apr. 19:06
Musste ich ernstmal lange drüber nachdenken. Das Erste, was mir eingefallen ist, ist, wann der Hund nicht bellen/knurren soll. Anschlagen wegen jedem kleinem Geräusch auf dem Flur. Gäste, die sich einfach nur im selben Raum aufhalten. Menschen, die uns auf Spaziergängen ruhig und gesittet entgegenkommen. Das sind alles Situationen, in denen meine Hündin mehr und mehr lernt, dass sie da schlichtweg keine Aktien drin hat, sondern ich das regle. Woran wir auch arbeiten, ist, dass ICH nicht angeblafft werde, wenn ich Gebunkertes von ihrer Decke wegräume. Unter Hunden finde ich Bellen und Knurren okay. Im Spiel als auch als Warnung, wenn ein anderer Hund dabei ist, Grenzen zu überschreiten. Ich fände es theoretisch auch okay, wenn jemand meine Hündin bedrängen würde, dass sie sich da meldet – versuche diese Situation aber in erster Linie zu vermeiden, denn, wie gesagt: Das mit den anderen Menschen, das regle ich. Ich sorge dafür, dass niemand ungefragt meinen Hund anpackt oder an ihr Körbchen geht. Und so hat der Hund einfach selten einen guten Grund zum Drohen. Wenn Gäste aber ruhig auf dem Sofa sitzen - 3m von ihr entfernt - und sich mit mir unterhalten, dann wird nicht geknurrt. Fertig. Leute, die ICH in die Wohnung lasse, werden im Idealfall nichtmal verbellt. Das unterbinde ich verbal und körpersprachlich. Dann kommt sie auch zur Ruhe. Ansonsten steigert sie sich rein, das ist dann für niemanden schön, am allerwenigsten für das gestresste Tier. Ich mein: Worst Case ist ein Unfall bei mir in der Wohnung und ich muss Feuerwehr/Rettungsdienst in die Wohnung lassen. Da will ich nicht im Nebenraum noch einen randalierenden Vierbeiner haben. Und auch normale Gäste sollen sie nicht bis an ihr Lebensende stressen. Also nehm ich ihr diese Verantwortung so gut es geht weg.
Wir versuchen das auch so umzusetzen, was manchmal bei beginnender Pubertät unserer Hündin nicht ganz einfach ist. Wie reagierst Du beispielsweise wenn Dein Hund auch nach wiederholter verbaler und körperlicher Ansage etwas zu lassen, anfängt Dich anzuknurren?Hier habe ich auch in der Hundeschule verschiedene Ansätze gehört. Von Knurren ernst nehmen und aus der Situation raus gehen bevor die Situation eine Stufe weiter geht, hin zu in der Situation bleiben und Ansage durchsetzen sonst lernt der Hund über Selbstbelohnung dass dieses Verhalten zum Erfolg führt.🤷‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
12. Apr. 19:12
Hallo, ich sehe das Bellen auch wie du Michael. Velo meldet sich eigentlich nicht oft, nur beim spielen oder wenn halt jemand unseren Garten zu nah kommt 😂 und da bin ich aber auch glücklich das er sich meldet. Lg
 
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Jörg
12. Apr. 19:37
Wir versuchen das auch so umzusetzen, was manchmal bei beginnender Pubertät unserer Hündin nicht ganz einfach ist. Wie reagierst Du beispielsweise wenn Dein Hund auch nach wiederholter verbaler und körperlicher Ansage etwas zu lassen, anfängt Dich anzuknurren?Hier habe ich auch in der Hundeschule verschiedene Ansätze gehört. Von Knurren ernst nehmen und aus der Situation raus gehen bevor die Situation eine Stufe weiter geht, hin zu in der Situation bleiben und Ansage durchsetzen sonst lernt der Hund über Selbstbelohnung dass dieses Verhalten zum Erfolg führt.🤷‍♀️
Es kommt darauf an aus welchem Grund dein Hund knurrt, meiner hat mich zum Beispiel gerne mal angeknurt als ich ihm Zecken entfernt habe ich habe ihn dan zu mir aufs Sofa geholt und ihn ein leckerchen in Aussicht gestellt hab die Zecke entfernt egal ob er geknurt hat und ihm danach die Zecke gezeigt gelobt wie toll er das gemacht hat und das leckerchen gegeben war ein paar mal so mittlerweile hat er glaube ich zumindest verstanden das wen ich mit der Pinzette anrücke ich ihm helfen will und nichts schlimmes passiert.
 
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Nadine
12. Apr. 19:43
Mable darf an der Terrassentüre knurren, wenn sie was an der Straße sieht. Bellen darf sie nicht. Das musste sie lernen, aber sie weiß, sie darf wenigstens knurren, wenn sie sich setzt.😊
Gleiches gilt für klingeln an der Haustüre... sie darf dort bellen, aber muss im Flur sitzen bleiben.
Alles völlig ok für uns 😊
 
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Sandra
12. Apr. 19:51
Unser Schäferhund, darf angeben. Ob im Haus oder Garten, meist folgt direkt Blickkontakt und ich lobe ihn. Damit hat er seine Aufgabe erfüllt und kann sich wieder anderen Dingen widmen.
Und im Freilauf, naja Schäferhund typisch wird gelabbert, gemotzt, gebellt, mal gefiepst...Reportoire wie ein Vogel. 😅

Knurren hab ich ihn noch nie gehört 🤔

Er darf seine Stimme gebrauchen dürfen. Sonst hab ich das falsche Haustier gewählt.
ich habs in die Bahnen gelenkt wann und wo - und wir sind alle Happy ❤️