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Michael
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Anzahl der Antworten 73
zuletzt 22. Apr.

Wann dürfen eure Hunde knurren/bellen?

Immer wieder sehe ich Halter, die ihren Hunden das Bellen/Knurren komplett abgewöhnen wollen. Da wird sogar zu fragwürdigen Halsbändern gegriffen, um das „Problem“ mit Schmerzen oder mit anderen unangenehmen Reizen zu bekämpfen. Ich frage mich wirklich, ob ein völlig stummer Hund, welcher Angst davor hat, Töne von sich zu geben, das Ziel ist. Ich möchte nicht, dass mein Hund an der Leine andere Hunde oder Menschen ankläfft. Er soll nicht aktiv auf andere zugehen, um Stress anzufangen. Ich finde das einfach unangemessen. Karl bellt draußen ganz selten, fast nie. Geknurrt und abgeschnappt wird aber schon. Das erlaube ich aber auch nur dann, wenn er im Freilauf ist und ich die Reaktion angebracht und angemessen finde. Im Haus bellt Karl manchmal, hauptsächlich aus territorialen Gründen, beispielsweise wenn die beschissene Nachbarskatze wieder Freigang hat (eine wahre Feindschaft 😅) oder jemand seiner Meinung nach nichts auf der Straße zu suchen hat. Es ist eine Art Melden und er hört damit auch auf, wenn ich das möchte. Beim Klingeln wird auch mal gebellt. Ich finde es okay und möchte da auch nicht erzieherisch daran arbeiten, wenn er den Besuch nicht vertreibt. Beim Spielen mit mir oder körperlichen Artgenossen wird durchaus lautstark geknurrt. Auch das finde ich in Ordnung. Wie regelt ihr das? Woran wollt ihr noch arbeiten?
 
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Andrea
25. Jan. 11:37
Mit Schmerzen in der Erziehung zu arbeiten, ist doch mittlerweile hoffentlich ein No Go 🤨
Obwohl er ein Terrier ist, bellt er draußen nicht.
Drinnen nur sehr wenig und auch nur ein- oder zweimal.
Knurren dann, wenn was Unbekanntes ist, dann schicke ich ihn ins Körbchen (geht er auch sofort hin) und da brummelt er ein bisschen weiter bis er genau weiß, was los ist.

Ich unterbinde das nicht, denn auch das ist für mich Teil der Kommunikation.
Wichtig ist mir, dass er trotzdem hört und das tut er auch beim Knurren.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Jan. 12:07
Marco bellt eigt. nur beim spielen oder wenn fremde Personen sich im Hausflur/Hof befinden also anschlägt, was meine Nachbarn prima finden, da in unserem Mietshaus vor Hund öfters mal eingebrochen seit Hund nicht mehr😊 🐕🐾
 
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Dogorama-Mitglied
25. Jan. 12:25
Musste ich ernstmal lange drüber nachdenken. Das Erste, was mir eingefallen ist, ist, wann der Hund nicht bellen/knurren soll. Anschlagen wegen jedem kleinem Geräusch auf dem Flur. Gäste, die sich einfach nur im selben Raum aufhalten. Menschen, die uns auf Spaziergängen ruhig und gesittet entgegenkommen. Das sind alles Situationen, in denen meine Hündin mehr und mehr lernt, dass sie da schlichtweg keine Aktien drin hat, sondern ich das regle.
Woran wir auch arbeiten, ist, dass ICH nicht angeblafft werde, wenn ich Gebunkertes von ihrer Decke wegräume.

Unter Hunden finde ich Bellen und Knurren okay. Im Spiel als auch als Warnung, wenn ein anderer Hund dabei ist, Grenzen zu überschreiten. Ich fände es theoretisch auch okay, wenn jemand meine Hündin bedrängen würde, dass sie sich da meldet – versuche diese Situation aber in erster Linie zu vermeiden, denn, wie gesagt: Das mit den anderen Menschen, das regle ich. Ich sorge dafür, dass niemand ungefragt meinen Hund anpackt oder an ihr Körbchen geht. Und so hat der Hund einfach selten einen guten Grund zum Drohen.

Wenn Gäste aber ruhig auf dem Sofa sitzen - 3m von ihr entfernt - und sich mit mir unterhalten, dann wird nicht geknurrt. Fertig. Leute, die ICH in die Wohnung lasse, werden im Idealfall nichtmal verbellt. Das unterbinde ich verbal und körpersprachlich. Dann kommt sie auch zur Ruhe. Ansonsten steigert sie sich rein, das ist dann für niemanden schön, am allerwenigsten für das gestresste Tier.
Ich mein: Worst Case ist ein Unfall bei mir in der Wohnung und ich muss Feuerwehr/Rettungsdienst in die Wohnung lassen. Da will ich nicht im Nebenraum noch einen randalierenden Vierbeiner haben. Und auch normale Gäste sollen sie nicht bis an ihr Lebensende stressen. Also nehm ich ihr diese Verantwortung so gut es geht weg.
 
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Jörg
25. Jan. 13:19
Es ist alles inordnung solange es nicht aus zerstörerische Absicht geschieht! Es kommt halt auch immer darauf an wie der das Gegenüber sieht.
 
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Jennifer
25. Jan. 13:51
Bei mir lernen Hunde von Anfang an auf Kommando zu bellen, d.h. ich kann den Ton auf Kommando auch gut 'abstellen'. Habe es nicht bei allen hinbekommen (Geduldsfrage meinerseits), aber bei manchen hat das sogar mit 'Lautstarkenregler' geklappt. Bellen ist ein C mit Daumen und Zeigefinger und je kleiner das C wird, umso leiser wird gebellt. Geschlossene Faust heißt Ruhe.

Die jetzige Hündin bellt fast ausschließlich beim Träumen und draußen gibt's nur selten kleine gedämpfte wuffs, wenn ihr etwas suspekt ist.
Mein Mann wird zur Spielauffoderung selten von ihr einmal frustriert angebellt, wenn er das Spiel beendet hat. Das finde ich dann nicht ok. Da versuche ich meinen Mann noch zu erziehen 😄 denn das passiert nur, wenn er mehrere Tage lang anstatt Training nur mit ihr spielt.

Knurren finde ich bei Zerrspielen mit mir ok, solange der Gesamtzustand freundlich und im Spielmodus bleibt. Andere Menschen werden nicht angeknurrt oder angebellt, auch bei der Türklingel wird nicht angeschlagen. Dafür wird sie dann ausgiebig belohnt. Wer an unsere Tür kommt hat sie erstmal nicht zu interessieren. Das wäre mir einfach zu viel Chaos und nicht jeder Postbote oder Besucher findet ein kleines schwarzes Kraftpaket, das unbedingt knuddeln will, toll.

Im Spiel mit anderen Hunden ist sie ruhig. Nur mit ihrer besten Freundin wird um die Wette geschnattert beim Raufen.
 
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Fee
25. Jan. 17:54
Meiner hat da zum Glück ganz klare Regelungen, mit denen er sich super arrangiert. Nachts darf er grundsätzlich Knurren und Bellen, wenn uns jemand entgegenkommt (wir wohnen auf dem Land). Hier stört es niemanden arg. Ab dem Moment der Dämmerung ist also alles erlaubt, solange er auf Kommando (theoretisch) aufhören könnte.
Bellen beim klingeln ist absolut nicht erlaubt. Wenn jemand vor der Tür steht und nicht klingelt widerrum schon. :) Territorium darf im Haus immer und im Garten ab Dämmerung beschützt werden. Tagsüber sehe ich da keine potenziellen Gefahren, ist also nicht erlaubt. Andere Hunde anbellen geht gar nicht. Mir mit einem tonlosen knurren signalisieren wenn er jemanden nicht mag ist widerrum ok. Spiele-Knurren ist auch in Ordnung (solange er sich da nicht reinsteigert). :) Im Spiel aus Ungeduld bellen ist auch nicht (ist aber bisher auch nur zwei Mal passiert). Katzen werden gekonnt ignoriert (er lebt auch mit einer zusammen xD).
Nachts herrscht aber auch die Regelung, dass das Knurren und Bellen solange eine lockere Leine einschließt, bis ich unsicher werde und/oder jemand auf uns zukommt. :) Auf dem Grundstück (nicht vollständig eingezäunt) darf er sich auch in die Leine hängen.
Wenn er im dunkeln mal im Freilauf ist, darf er genau einmal warnen und hat dann zu mir zu kommen.
Klingt jetzt relativ verworren, ist aber eigentlich ganz einfach. :)
Und ein ekelhaft hohes Bellen signalisiert mir, dass er einfach mal kurz raus muss.
 
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Carmen
26. Jan. 00:38
Abschnappen mit Beißhemmung, wenn ihm ein Hund immer wieder zu sehr auf die Pelle rückt, ist auch normale Kommunikation und hat nichts mit Wesenstest etc zu tun.
Da hast du völlig Recht. Wenn er bei einer hundebegnung zu sehr bedrängt wird schnappt er auch schon mal zu. Ich sehe das nicht als aggressives Verhalten an. Knurren und bellen gehört dazu. Sind doch Hunde und unangenehme begnungen kann man nicht immer vermeiden.
 
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Bianca Marla
26. Jan. 04:44
Meine beiden Hunde dürfen natürlich bellen und ihnen das abgewöhnen würde ich nie.
Meine Hündin bellt so gut wie nie ausser ihre Feindin taucht auf.
Semmel bellt beim Spielen oder mal wenn einer seiner Feinde uns begegnet.
Aber am coolsten finde ich das mein Rüde auf Kommando bellen kann.🤗
 
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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 06:10
Ganz interessant eure Einstellungen.
Ich wohne direkt an einem Park.
Da haben 90% der Hundehalter eure Einstellung.
Die Lautstärke Kommunikation der Hunde untereinander beginnt ab 5Uhr gipfelt um ca 8uhr wenn sehr viele unterwegs sind, wird dann wieder ruhiger um 14uhr und abends wird's nochmals sehr laut bis oft um 24uhr!
Ohne die Hunde zu sehen ist das bellen grundsätzlich eine extrem aggressive Kommunikation. Ich erkenne inzwischen nur an der Stimme wer gerade mit seinem Hund unterwegs ist.
Die reden nur?
Nein, jeder zeigt ein aggressives territorial Verhalten.

Meine sollen bellen wenn jemand das Grundstück betrifft. Sie müssen aufhören wenn ich es sage. Dann gibt es kein knurren mehr, denn ich hab an der Tür die Verantwortung übernommen.
Kläffen an der Leine gibt es gar nicht. Das wird konsequent geübt.
Ich habe einen sehr selbstbewussten Rüden der darf nicht an der Leine auch nicht knurren
Ohne Leine darf er das bis zu einem gewissen Punkt dann breche ich die Begegnung ab.
Bei Nacht dürfen sie knurren, da zeigen sie mir an, wo jemand kommt, da breche ich dann aber auch mit, jetzt ist okay, ab.
Sämtliche Nachbarn empfinden meine Hunde als extrem Gehorsam und sehr angenehm!
Wenn in der Nachbarschaft was ungewöhnlich ist, zeigen das meine Hunde an.
Knurren in eine bestimmte Richtun, dann kann ich nachschauen.
Sollte ich in Gefahr sein, betrunkener Jugendlicher, dann weiß ich trotz aller Verbote, dass ich mich ganz besonders auf meinen Rüden verlassen kann!
Er kläfft dann nicht aus Angst und rennt womöglich Leinenlänge weg oder setzt sich kläffend hinter mich. Nein, dann bekommt sein Knurren eine Intension die auch für das gegenüber deutlich ist und er würde mich mit vollem Körpereinsatz beschützen.
Und weil ich das weiß darf er/dürfen sie sonst sich nur ruhig durch die Landschaft bewegen.

Daheim ist im Zerrspiele knurren erlaubt!
Kläffen zur Spielaufforderung aber nicht.
Der Rüde zeigt beim massieren ein Wohlfühlknurren in ganz unterschiedlichen Tonlagen. Das darf er natürlich.
Wenn ich meinen Hunde etwas weg nehme wird nicht geknurrt.
Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Denn Kommunikation läuft zu 99% über Körpersprache
 
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Bianca Marla
26. Jan. 06:25
Ganz interessant eure Einstellungen. Ich wohne direkt an einem Park. Da haben 90% der Hundehalter eure Einstellung. Die Lautstärke Kommunikation der Hunde untereinander beginnt ab 5Uhr gipfelt um ca 8uhr wenn sehr viele unterwegs sind, wird dann wieder ruhiger um 14uhr und abends wird's nochmals sehr laut bis oft um 24uhr! Ohne die Hunde zu sehen ist das bellen grundsätzlich eine extrem aggressive Kommunikation. Ich erkenne inzwischen nur an der Stimme wer gerade mit seinem Hund unterwegs ist. Die reden nur? Nein, jeder zeigt ein aggressives territorial Verhalten. Meine sollen bellen wenn jemand das Grundstück betrifft. Sie müssen aufhören wenn ich es sage. Dann gibt es kein knurren mehr, denn ich hab an der Tür die Verantwortung übernommen. Kläffen an der Leine gibt es gar nicht. Das wird konsequent geübt. Ich habe einen sehr selbstbewussten Rüden der darf nicht an der Leine auch nicht knurren Ohne Leine darf er das bis zu einem gewissen Punkt dann breche ich die Begegnung ab. Bei Nacht dürfen sie knurren, da zeigen sie mir an, wo jemand kommt, da breche ich dann aber auch mit, jetzt ist okay, ab. Sämtliche Nachbarn empfinden meine Hunde als extrem Gehorsam und sehr angenehm! Wenn in der Nachbarschaft was ungewöhnlich ist, zeigen das meine Hunde an. Knurren in eine bestimmte Richtun, dann kann ich nachschauen. Sollte ich in Gefahr sein, betrunkener Jugendlicher, dann weiß ich trotz aller Verbote, dass ich mich ganz besonders auf meinen Rüden verlassen kann! Er kläfft dann nicht aus Angst und rennt womöglich Leinenlänge weg oder setzt sich kläffend hinter mich. Nein, dann bekommt sein Knurren eine Intension die auch für das gegenüber deutlich ist und er würde mich mit vollem Körpereinsatz beschützen. Und weil ich das weiß darf er/dürfen sie sonst sich nur ruhig durch die Landschaft bewegen. Daheim ist im Zerrspiele knurren erlaubt! Kläffen zur Spielaufforderung aber nicht. Der Rüde zeigt beim massieren ein Wohlfühlknurren in ganz unterschiedlichen Tonlagen. Das darf er natürlich. Wenn ich meinen Hunde etwas weg nehme wird nicht geknurrt. Mehr fällt mir gerade nicht ein. Denn Kommunikation läuft zu 99% über Körpersprache
Ich wohne ebenfalls direkt an einem Hunde Park und alle Hundehalter laufen an meinen Balkon vorbei.
Leise sind die definitiv nicht aber ich bin froh das meine Zuhause dann brav sind und nicht zurück bellen.
Hundeprügeleien höre ich täglich seid Corona da ist.
Ich gehe mit meinen inzwischen hauptsächlich an Hauptstraßen und ich bin irgendwie froh das die anderen Hunde ständig bellen so weiss ich wo ich nicht rangehen sollte.🤔