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Mary-Lou
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Anzahl der Antworten 69
zuletzt 8. Jan.

Wachsamkeit beibringen

Hallo, bei Freunden von uns wurde Weihnachten eingebrochen. Der Hund (Labrador, 1½ Jahre alt) war alleine zu Hause. Ihm ist zum Glück nichts passiert und er wurde zum Glück auch nicht geklaut. Er war in den ersten Tagen nach dem Vorfall etwas schreckhaft, aber das hat sich wieder gelegt. Er ist zwar alter- und rassetypisch noch recht wild (u. a. auch, weil 2 kleine Kinder im Haus wohnen), aber wahnsinnig lieb und sensibel. Leider bellt er nicht, was die Besitzer eigentlich gar nicht so schlecht fanden. Jetzt wünschen sie sich aber doch, dass er zumindest anschlagen würde. Natürlich möchten sie ihn nicht "scharf" machen und möchten auch nicht, dass er hochdreht und sich da ins Unendliche reinsteigert, aber wenigstens meldet, wenn komische Gestalten ums Haus schleichen. Habt ihr Tipps, Tricks und Gedanken dazu? Das Grundstück ist mit Überwachungskameras ausgestattet (die Einbrecher sind auf den Aufnahmen gut zu erkennen), umzäunt und es gibt Sicherheitsschlösser usw. usf. Trotzdem sind sie reingekommen. Und es wär halt schön, wenn das beim nächsten Mal nicht passiert.
 
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Carola
6. Jan. 18:38
Ich finds super! Wenn mit uns etwas sein sollte,haben wir Familienmitglieder die sich um Nio kümmern.
Das kann aber auch schief gehen! Würde ich mal ausprobieren, meine können auch äußerst unfreundlich zu Familienmitgliedern sein wenn ich nicht da bin und sie ins Haus kommen.
 
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Mel und
6. Jan. 18:47
Das kann aber auch schief gehen! Würde ich mal ausprobieren, meine können auch äußerst unfreundlich zu Familienmitgliedern sein wenn ich nicht da bin und sie ins Haus kommen.
Es passiert ständig das Familienmitglieder bei uns mit Schlüssel rein kommen..Das kennt er
 
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Daniela
6. Jan. 19:33
Schrecklich.
Oh ja
 
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Carola
6. Jan. 19:36
Ich habe noch mal drüber nachgedacht, ich glaube das richtige aufpassen muss schon in der Veranlagung der Hunde sein. Früher hatte ich einen Border Collie der hatte zwar andere Hunde zum Fressen gern hätte aber jeden Einbrecher aufs freundlichste begrüßt. Sie hat zwar auf Kommando gebellt aber das war es dann auch. Einmal wurde unser Auto aufgebrochen und der Hund war da drin und wir schliefen oben drüber im Dachzelt. Der Hund hat nicht einen Laut von sich gegeben und wir haben es erst am nächsten Morgen gemerkt😆 Meine jetzigen Hunde sind da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt und die passen einfach immer gut auf. Das habe ich Ihnen aber nicht beigebracht das liegt in ihrem Wesen und in ihren Genen. Als Schutzhunde wären sie allerdings schon aufgrund ihrer Größe eher nicht geeignet und das ist wiederum auch nicht ihre Mentalität. Sie machen zwar Alarm, knurren und fletschen aber ich bin mir nicht sicher ob sie tatsächlich beißen würden. Sie sind eher eine Alarmanlage. Einen einfachen Einbrecher wird es möglicherweise abhalten denn die meisten wollen niemanden treffen und auch keine Aufmerksamkeit erregen. Es gibt aber regelrechte Einbrecher Banden und die gehen auch in das Haus rein wenn man zu Hause ist. Davor ist man aber niemals sicher weder Tag noch Nacht.
 
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Anja
6. Jan. 23:17
Wenn er als "Wachund" ausgebildet werden soll ; Am besten an eine gute Hundeschule wenden. Leider wird bei "Ausbildung" zum "Wachhund/Schutzhund" viel falsch gemacht, besonders ohne "kompetente" Hilfe, und das kann auch so richtig nach hinten losgehen, besonders wenn noch Kinder im Haus sind...da kann der Hund bei "falscher Ausbildung" schnell was missverstehen ( z.b. wenn nicht Familienmitglieder mit den Kindern "Blödsinn" machen rum toben etc..) Auch wenn's vielleicht komisch klingt..: Ich habe schon gehört das es "Alarmanlagen" gibt die "losbellen" wenn eine Lichtschranke durchbrochen wird (sowas könnte z.b. an der Wohnungs-/Haustür-Rahmen installiert werden), oder ein aufgenommene Worte ( also z.b. Bellkommando) wiedergibt vielleicht wäre sowas auch schon eine Alternative und dem.Hund dann das Mitbellen oder Bellen auf Kommando beibringen..
Stimmt, die gibt es. Sie funktionieren allerdings mit Radar, also z.B durch die geschlossene Tür. Das Ding bellt also los, wenn sich nur jemand (oder etwas) der Tür nähert. Das kann dann auch ein Igel etc. sein...
 
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Cornelia
7. Jan. 21:51
..auch ich habe mich gegen eine Schutzhundausbildung für Rocky entschieden.. angeschaut und beobachtet habe ich die Ausbildung schon und bin etwas hin und her gerissen.. Für meinen Schatz brauche ich das nicht und kann meinen Fokus auf das "in gewünschte Bahnen lenken" seiner Anlagen.. legen. Beherrscht jemand das nicht.. so kann bei tribigen Hunden eine professionelle Hilfe für den Abbruch und die Impulskontrolle wertvoll sein.. Scharfmacherei braucht dabei natürlich niemand.
Den Vergleich / Zusammenhang / Herleitung... finde ich schwierig. Der ehemals Schutzdienst genannte Teil der IGP wird heutzutage rein über einen kanalisierten und ritualisierten Beutetrieb trainiert. Es geht IMMER nur um den Schutzärmel. Ich gebe Alexa da insofern Recht, als dass die territorial veranlagten Rassen hierbei viel Feingefühl bei der Ausbildung benötigen, um nicht aus dem Wehrtrieb heraus zu handeln. Deswegen ist man mit solchen Hunden auf entsprechend geschulte und erfahrene Helfer angewiesen. Grundsätzlich haben aber die Wachsamkeit zu Hause und die Ausbildung IGP keine Schnittmenge und bei vielen Hunden, selbst wenn sie Prüfungen haben, könnte man wohl problemlos einbrechen. Es gab früher mal eine sog. WH. Eine Wachhundprüfung. Mit Gegenstandsbewachung und Verhalten im Zwinger bzw Laufleine. Diese Ausbildung war tatsächlich ernster Natur. Wir hatten allerdings schon vor 25 Jahren bei uns im Verein kaum noch Interessenten und ich weiß nicht, ob die Wachhundprüfung tatsächlich noch angeboten bzw abgenommen wird.
 
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Andreas
7. Jan. 23:25
Den Vergleich / Zusammenhang / Herleitung... finde ich schwierig. Der ehemals Schutzdienst genannte Teil der IGP wird heutzutage rein über einen kanalisierten und ritualisierten Beutetrieb trainiert. Es geht IMMER nur um den Schutzärmel. Ich gebe Alexa da insofern Recht, als dass die territorial veranlagten Rassen hierbei viel Feingefühl bei der Ausbildung benötigen, um nicht aus dem Wehrtrieb heraus zu handeln. Deswegen ist man mit solchen Hunden auf entsprechend geschulte und erfahrene Helfer angewiesen. Grundsätzlich haben aber die Wachsamkeit zu Hause und die Ausbildung IGP keine Schnittmenge und bei vielen Hunden, selbst wenn sie Prüfungen haben, könnte man wohl problemlos einbrechen. Es gab früher mal eine sog. WH. Eine Wachhundprüfung. Mit Gegenstandsbewachung und Verhalten im Zwinger bzw Laufleine. Diese Ausbildung war tatsächlich ernster Natur. Wir hatten allerdings schon vor 25 Jahren bei uns im Verein kaum noch Interessenten und ich weiß nicht, ob die Wachhundprüfung tatsächlich noch angeboten bzw abgenommen wird.
danke für die Erläuterungen.. Ich habe eine Verbindung zum "Wachhund" hergestellt, da ja zB die Reaktion des Hundes auf hoffentlich angedeutete Schläge zur Ausbildung gehört oder gehörte?.. generell erscheint mir Nervenstärke und Furchtlosigkeit eine wesentliche Voraussetzung für die Schutzhundausbildung. Hier sehe ich zB eine deutliche Schnittmenge.. zum "Wachhund". Auch wurde mein Rocky vorab hinsichtlich seiner "Nervenstärke" gecheckt.. Aber ok.. Es mag sein, dass ich einiges vermenge und meine Erfahrungen liegen auch schon drei Jahre zurück. Für mich waren lediglich der sichere Abruf/ Abbruch (natürlich ohne Stachelhalsband oder Würger) und die Impulskontrolle bei zB Provokationen, Dinge, die ich in unser Training übernommen habe. Den "Angriff" auf einen Helfer mit Vollkörperschutz will ich dagegen nicht trainieren.. Das würde Rocky im Ernstfall sowieso ..bedingungslos tun..
 
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Cornelia
8. Jan. 07:32
danke für die Erläuterungen.. Ich habe eine Verbindung zum "Wachhund" hergestellt, da ja zB die Reaktion des Hundes auf hoffentlich angedeutete Schläge zur Ausbildung gehört oder gehörte?.. generell erscheint mir Nervenstärke und Furchtlosigkeit eine wesentliche Voraussetzung für die Schutzhundausbildung. Hier sehe ich zB eine deutliche Schnittmenge.. zum "Wachhund". Auch wurde mein Rocky vorab hinsichtlich seiner "Nervenstärke" gecheckt.. Aber ok.. Es mag sein, dass ich einiges vermenge und meine Erfahrungen liegen auch schon drei Jahre zurück. Für mich waren lediglich der sichere Abruf/ Abbruch (natürlich ohne Stachelhalsband oder Würger) und die Impulskontrolle bei zB Provokationen, Dinge, die ich in unser Training übernommen habe. Den "Angriff" auf einen Helfer mit Vollkörperschutz will ich dagegen nicht trainieren.. Das würde Rocky im Ernstfall sowieso ..bedingungslos tun..
Nervenstärke und Furchtlosigkeit sind wünschenswert, aber (leider) nicht Bedingung. Viele Schutzdiensthelfer können ein Lied davon singen wie Hunde "aus dem Ärmel fallen" wenn sie mal etwas härter, ernster agieren. Daß Dein Hund vorab getestet wurde, ist schon mal ein gutes Zeichen. Impulskontrolle bei hoher Trieblage ist sehr wichtig, schön dass du das für dich mitnehmen konntest. Das lässt sich vielseitig einsetzen, und sei es nur dass der Hund wartet, während du etwas versteckst oder wegwirfst. Der Vollkontakt-Anzug wird nur im Mondioring, frz. Ringsport und bei der Diensthundeausbildung verwendet. Guck Dir ruhig mal Mondio an, das ist etwas sehr anspruchsvolles für Hund und Hundeführer, weil die Abläufe nicht so starr sind.
 
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Andreas
8. Jan. 09:04
Nervenstärke und Furchtlosigkeit sind wünschenswert, aber (leider) nicht Bedingung. Viele Schutzdiensthelfer können ein Lied davon singen wie Hunde "aus dem Ärmel fallen" wenn sie mal etwas härter, ernster agieren. Daß Dein Hund vorab getestet wurde, ist schon mal ein gutes Zeichen. Impulskontrolle bei hoher Trieblage ist sehr wichtig, schön dass du das für dich mitnehmen konntest. Das lässt sich vielseitig einsetzen, und sei es nur dass der Hund wartet, während du etwas versteckst oder wegwirfst. Der Vollkontakt-Anzug wird nur im Mondioring, frz. Ringsport und bei der Diensthundeausbildung verwendet. Guck Dir ruhig mal Mondio an, das ist etwas sehr anspruchsvolles für Hund und Hundeführer, weil die Abläufe nicht so starr sind.
..Danke Dir für die Erläuterungen. Meine Erfahrungen beziehen sich auf eine DSH Ortsgruppe. Ja.. Ich konnte einige wertvolle Infos für mich mitnehmen und Rocky wurde als geeignet für jede Ausbildung bewertet. Ich persönlich bin aber bereits "zu festgefahren" und somit nicht offen genug für vieles. Trotzdem konnte ich dort vieles mitnehmen 🤓.. positiv und negativ.