Ich biete meinem Hund seit bald 15 Jahren so gut wie meine gesamte freie Zeit und noch immer macht es einfach nur Spaß. ☺
Schon zur Schulzeit war mein Leben voll nach ihm gerichtet. Mir war als Teenie klar, dass ein Hund Verantwortung und einen besonderen Lebensstil einfordert.
Natürlich, die ersten Jahre hatte ich meine Familie im Rücken aber mir war damals schon klar: das will ich alleine bewältigen können.
Entsprechend wurde die Zeit nach der Schule auf Feld und Waldweg verbracht. Teilweise mit Leuten, welche meine Eltern hätten sein können.
Meine damaligen (und zum Glück auch noch heutigen) Freunde haben ihn lieben gelernt und er wurde unverzichtbar für unsere Treffen.
Daher kann ich sagen, dass ich da nie auf irgendwas verzichtet habe. Es war einfach toll!
Im Studium mit zwei Jobs sah es ganz anders aus. Zur Arbeit durfte er jedoch mit. Anders hätte es nicht geklappt. In den vier Jahren habe ich extrem viel auf Schlaf und Freunde verzichtet um dem gerecht zu werden. Aber auch hier waren meine Freunde zum Glück weiterhin vernarrt ihn und haben uns beim Spazieren begleitet. Da war das Thema Geld natürlich auch ein Problem. Seine Versorgung stand da für mich immer über Shopping & Co. Zur Not halt: noch mehr arbeiten um das zu finanzieren. Ich wollte mich nie von meinen Eltern abhängig machen.
Danach wurde es aber wieder viel leichter (natürlich nicht soooo entspannt wie in der wunderbaren Schulzeit). Beruf + einen Partner der mich bei ihm unterstützt. Und: Hundi wurde ja auch älter. (Heißt nicht, dass er nicht weiterhin einige Stunden an Zeit am Tag benötigt, einfordert - aber er ist halt keine zarten 5 mehr)
Bei der Wahl des Arbeitgebers in Kombi mit Vollzeitjob war es unabdingbar, dass ich flexibel und von Zuhause arbeiten kann. Günstigerweise hat da der Job meines Partners auch zu gepasst und wir sind beruflich voll auf ihn abgestimmt.
Als ich den AG gewechselt habe, hab ich auch vor der Unterschrift noch ganz klar meine Bedingungen und Wünsche offengelegt.
(Klar, geht halt nicht in jedem Bereich).
Unser Freizeitleben ist total auf ihn abgestimmt. Mein Partner liebt ihn, so wie ich es tue. Entsprechend ist es jedes mal wieder toll gemeinsame Ausflüge zu verbringen.
Ein Problem wäre hier natürlich ein Partner, welcher keine Lust auf einen Hund oder Bewegung hat.
Ohne den Hundi käme auch Urlaub nicht in Frage. Wir sind beide keine Party- oder Fernsehmenschen. Da passt uns Natur gut in den Alltag.
Mein Fitnesstraining verbinde ich z.B auch mit mit seinem. Früher sind wir z.B. zusammen gejoggt. Tricks & Co lassen sich super im Alltag am Abend integrieren.
Lange Mittagspausen mit Hundetreffen fordern dann halt ab, dass ich selbst im Homeoffice schon um 4.30 Uhr aufstehe, damit ich um 6 Uhr arbeiten kann. So sind aber auch 2h Mittagspause für Hundetreff und Co Mittags möglich.
Aber kann ich hier trotzdem nicht wirklich von einem Verzicht sprechen.
Naja gut. Auch hier wieder etwas Schlaf und das Stellen eines Weckers am Wochenende.. aber das ist wirklich erträglich.
Bei den Kriterien haben meine Eltern damals natürlich gut mitgemischt.
Mein Traum war (seit ich denken kann) ein DSH oder ein Collie.
Und zu meinem Gewinn?
Mein Hund hat mich gelehrt das Leben durch andere Augen zu sehen.
Ich hab bereits mit knappen 13 Jahren gelernt volle Verantwortung zu übernehmen, einen traumatisierten Welpen zu erziehen und an uns zu wachsen.
Ich habe noch vor dem ersten Freund oder Liebeskummer gelernt was bedingungslose Liebe heißt.
Er zeigt mir, noch heute, dass man tagtäglich für die kleinen Dinge dankbar sein muss. Auch nach über 14.5 Jahren lehrt er mich weiterhin, dass ich manchmal zu schnell schlechte Laune entwickel und holt mich mit seinem Lächeln ab.
Als ich mit 18 Jahren für drei Jahre unter Krankheit litt, hat er mich auch da (natürlich neben dem menschlichen sozialen Gefüge) durch diese Zeiten begleitet und war treu an meiner Seite.
Kurzum; ich bin bereit mich voll und ganz auf den Hund abzustimmen. Es bringt einem 100fach von dem ein was man opfert. Zumal mir die Zeit mit ihm ja Spaß macht. Also ist auch das ein Gewinn.
Natürlich. Auch er bleibt selten mal alleine, wenn wir mal ins Kino wollen. Aber ansonsten ist er voll dabei. Ein Besuch bei meinen ,,Schwiegereltern" ohne ihn? Da kriegen wir heiße Ohren wo der Hund denn sei. Letztlich muss man einfach Abwegen was man von seinem Leben erwartet und was einen glücklich macht. Wer ständig fern schauen will, auf der Couch liegen möchte und draußen sein doof findet... Der wird immer einen großen Verzicht aufbringen müssen.
Ich hab einfach Glück, dass sich mein gesamtes Umfeld so sehr damit arrangiert hat, dass ich schon immer verrückt nach diesem einen Hund war und dass mein Partner ihn genauso liebt und mir dabei auch einfach hilft.