Ich persönlich finde, dass es Vermenschlichung ist wenn man den Hund gleichgestellt Entscheidungsgewalt gibt. Ich will nicht damit sagen dass ein Hund nicht gleichgestellt ist von dem Respekt und der Liebe her, aber in einem funktionierendem rudel gibt es Strukturen und da bestimmen die Junghunde auch nicht den Weg. Für mich fängt Vermenschlichung an, wenn die Bedürfnisse des Hundes unter die der Menschen gestellt werden allerdings nur wenn es nicht mit Erziehung und Auslastung zu tun hat. Wenn der Hund das Bedürfnis hat jeden Artgenossen zu begrüßen aber in der Stadt wohnt und nicht am Tag zu 100 Hunden hin Rennen kann, dann kann man dieses Bedürfnis einem Hund nicht erfüllen. Wenn ich von meinem Hund verlange dass er nicht bellt und nicht meldet dann liegt es daran dass ich noch länger in meiner Wohnung leben möchte und keine Probleme mit dem Nachbarn oder einem Rausschmiss. Man kann nicht jeden Bedürfnis so gerecht werden dass es in der heutigen Gesellschaft funktioniert. Der Hund ist genug domestiziert um sich genetisch auf den Menschen einzulassen. Er hat Spaß am Arbeiten und Vermenschlichung beginnt nur dann wenn man den Hund die ganze Zeit herum trägt oder ihm das Hund sein abspricht. Mein Hund darf sich im Schlamm Pfützen wälzen, mit Artgenossen spielen und Hund sein unter der Voraussetzung dass sie immer abrufbar ist. Das gilt der Sicherheit. Aber wenn man große hunderudel beobachtet, und ich meine keine Gruppen sondern wirklich Familienverbände und dann sieht man dass es eine klare Struktur gibt. Wenn die Kleinen zu wuselig sind machen die Erwachsenen auch mal große Ansagen. Ich beobachte das gerne bei den Wolfhunden einer Freundin, wenn die einjährigen zu quirlig sind, dann schick die Mutterhündin die tatsächlich auf ihre Decke! Sie verlangt nicht nur Ruhe, sie schickt sie wirklich auf den Platz, drückt sie körperlich förmlich Richtung Decke. Wenn sich ein Wolf vom Rudel entfernt hat und zurückkommt, z.b. weil man einzeln Gassi war wird er gemaßregelt, wie kann er sich vom Rudel entfernen. Auch das ist in der heutigen Welt nicht möglich, wenn wir zur Arbeit gehen und heimkommen und unser Hund uns maßregelt und zwickt. Andersrum würde das aber nicht passieren, die jungen Hunde würden die Mutter nicht maßregeln. Ich weiß worauf du mit deinem Beitrag hinaus willst und ich denke nicht jede Hundeschule und jedes Trainingsprinzip erfolgt die richtigen Ansätze. ich habe mich schon lange von Hundeschulen zurückgezogen und mache mit Evoli mein eigenes Ding in Erziehung Auslastung Training und Bindungsarbeit.
Ja ich habe meinem Hund sogar eine geburtstags Feier mit seinen Hundefreunden organisiert. Ist das Vermenschlichung? Nein, meiner Meinung nach nicht, denn die Hunde haben einen hundeparcour aufgebaut bekommen und wir Menschen haben mit ihnen trainiert und nebenbei einfach ein bisschen Brezel gegessen und gequatscht. Ihr Geburtstag war der Anlass, aber sie wurde nicht in ein Kleidchen gesteckt, oder herumgetragen. Sie durfte Hund sein und Frauchen freute sich über den besonderen Tag. Für mich ist Vermenschlichung wenn man dem Hund das Hund sein komplett abspricht. Wenn man ihn trägt statt laufen zu lassen, wenn man nichts über die Körpersprache und das Lernverhalten der Hunde selbst lernt um seinen Hund besser zu verstehen.
Im Grunde sehe ich das genau so.
Mal abgesehen von einer Geburtstagsfeier für den Hund, geht mit mir garnicht. Wenn man aber sagt, wir würden Laken uns mal wieder treffen, quatschen und die Hunde toben lassen, bin ich dabei.
Wenn Frauchen meint in der Hundeschule Sekt auszugeben weil der Geburtstag hat 🤔 ne….
Einfach nur mal so, dass ist ok.
Zum eigentlichen Thema
Ich bin sicher, mit klaren Regeln wie Postbote verbellen, anspringen, betteln….. zu unterbinden, kann ein Hund ein wesentlich entspannteres Leben führen.
Und wollen wir unseren Hunden nicht ein tolles, aufregendes und auch entspanntes STRESSFREIES Leben bescheren?