›Hund entscheiden lassen‹ kommt auf den Hund und die Situation an. Ich habe einen sehr eigenständigen Hund. Beispiel: Direkt nach dem Umzug blieb sie beim Gassi gehen oft stehen. In gewissem Rahmen, kein Ding. Mal schnüffeln, schauen, aber nicht konsequent alle zwei Meter und die Hacken in den Boden stemmen. Nicht aus Angst, sondern sie wollte beobachten und wachen. Wenn ich es ihr mal erlaubt habe, waren die nächsten Spaziergänge wieder die reinste Diskussion. Dann wäre mein Hund mit mir Gassi ge...standen und wäre nur für Kekse weitergelaufen. Ich habs mit Locken versucht, dann blieb sie noch konsequenter stehen und wartete auf Kekse.
Nicht jeder Hund ist so clever dabei, Regeln für sich auszunutzen. Es ging meiner Hündin dabei auch nicht um die Weltherrschaft - aber schon um ihren Vorteil. Und sie hätte viele spannende Schnüffelstellen, viele Hundekumpel und Mäuselöcher nie entdeckt, wenn ich mir gedacht hätte: ›Mei, dann bleiben wir halt hier.‹ Ganz zu schweigen, dass sie mich dann auch in anderen Bereichen nie ernst genommen hätte.
Zur Couch: Sie darf drauf, wenn wir sie einladen. Zu Beginn glaubte sie, die Couch gehöre mir und ihr und es wäre okay, wenn sie meinen Freund attackiert, wenn er sich draufsetzt. Natürlich ist Sofa dann erstmal gestrichen, bis die Fronten geklärt sind. Heute läuft es sehr harmonisch ab.
Es gibt Hunde, die würden auch einem Kleinkind folgen und gefallen wollen. Und es gibt Hunde, die erwarten dasselbe wie ich von meinem Chef: Führungsqualitäten. Die Bandbreite ist groß. Aber je mehr Führung ein Hund einfordert, umso genauer muss man hinschauen und abwägen. Auch das gehört für mich zur Fürsorge.
Deshalb ist ein Halter nicht schlecht, wenn seine Hunde aufs Sofa dürfen, im Bett schlafen oder zur gleichen Zeit essen. Solange das zu keinen Konflikten führt, ist alles super. Aber es gibt halt Hunde, bei denen führt es zu Konflikten.