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Janina
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Anzahl der Antworten 4
zuletzt 7. Apr.

Verlustangst

Moin Moin. Meine 14 Monate alte Pyrähenberghündin hat Verlustangst. Nach Absprache mit TA bekommt sie bereits Bachblüten. Ich habe sie seit dem sie 3 Monate alt ist. Regelmäßig Besucht habe ich sie aber schon seit dem sie ca 8 Wochen alt war. Da waren bereits ihre Mutter und alle Geschwister (bis auf einer verkauft). Einen Tag bevor sie zu mir kam wurde auch der Bruder verkauft. Da hieß es von der Züchterin: Sie hat gejauelt. Bei uns angekommen wurde es schlimmer. Kot und Urin absetzen. Viel. Hecheln. Zerstören von Gegenständen und ununterbrochenes Bellen und Jaulen. Eine Zeit war es ganz gut im Griff. Dann kam meine Schwangerschaft, die Trennung und der damit Verbundene Umzug. Nun ist es wieder so. Schon seit Monaten. Das Kot und Urin absetzen und zerstören von Gegenständen habe ich schon in den Griff bekommen. Aber das Bellen und Jaulen leider nicht. Ich achte darauf das sie mir nicht überall hin folgt und verweise sie dann auf ihren Platz. Bevor ich die Wohnung verlasse, gehen wir Gassi. Ich lasse das Radio an damit es nicht plözlich leise ist. Mehrmals täglich ziehe ich mich an, verlasse kurz die Wohnung und komme sofort wieder. Als ich heute morgen Einkaufen war (ca 1 Stunde) habe ich sie aufgenommen. Ab ca 5 Minuten ging es los. Ganz leise. Ab ca 20 Minuten immer mal wieder richtiges Bellen. Laut. Nicht durchgehend. Und sie rannte immer mal wieder Panisch zur Tür. Eigentlich wollte ich eine Trainer kontaktieren, da mein Arbeitgeber aber Faxen macht beim beantragen der Mutterschaftsleistungen muss das leider erstmal warten. Habt ihr noch Tipps? Bitte bleibt nett... Danke
 
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Keshia
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7. Apr. 18:27
Hallo Janina, jeder Hund ist anders, aber ich kann dir gerne sagen, was bei uns gerade besser funktioniert. Ausgangslage: Habe seit einem Jahr eine Hündin aus dem Tierschutz, die auch ultra schlecht alleine bleiben kann, immer Terz macht und nicht entspannt. Kong und Co findet sie interessant und ballert sich das innerhalb weniger Minuten rein, damit sie dann weiter stressen kann. Im Auto klappt das lustigerweise gut mit dem alleine warten! Soll wohl nicht unüblich sein und ein Signal, dass sie es prinzipiell können, was schon mal gute News sind. Hast du das schon mal testen können? Mein aktueller Ansatz: da sie nachts im Schlafzimmer schläft bei mir, habe ich das Schlafzimmer zum neuen Ruheplatz und Safe Space deklariert. Nach ausgiebigem Spiel oder Spaziergang/Auslauf habe ich die Routine, ihr ein Thundershirt anzuziehen (habt ihr das schon mal versucht?) Und ihr einen Snack zu bringen. Dann schicke ich sie auf ihren Platz und gebe ganz ruhig das Signalwort zum Entspannen (das habe ich eingeführt, wann immer sie total entspannt war, z.B. nachts vorm einschlafen). Mehr sage ich nicht. Dann schließe ich die Zimmertür und mach mein Ding in der Wohnung. Das habe ich langsam aufgebaut und als wir an einem Punkt waren, an dem sie auch locker mal 2 Stunden alleine im Schlafzimmer schlief während ich noch in der Wohnung war, fing ich an mit Wohnung verlassen. Das baue ich dann genauso auf und warte ein paar Minuten, bis sie wirklich ruhig ist (beobachte das per Babycam) und dann gehe ich aus der Wohnung. Sie bemerkt das und geht dann meist zur Tür, tigert ein wenig umher im Zimmer und legt sich dann meist in mein Bett und pennt. Kein Tamtam und Geheule, nix wird zerstört und sie schläft. Das war ein Riesen Durchbruch und klappt aktuell sogar 20-60 Minuten lang. Also ideal fürs Einkaufen gehen. Wichtig ist, dass man die Wegbleibzeit nicht konstant erhöht, sondern manchmal dann auch schon nach 5 Minuten wiederkommt usw. Und natürlich, dass du das auch weiterhin machst, wenn du zu Hause bist. Also kurzum: zu Hause schon das alleinbleiben und alleine entspannen aufbauen (gerne auch mit Hilfsmitteln wie Bachblüten, Düften, Thundershirt etc.) während du anwesend bist. Den Hund räumlich eingrenzen an einem für deinen Hund sicheren Ort. Wenn das sehr gut klappt, fängst du an die Wohnung zu verlassen. Vielleicht gibt dir das ja etwas Hoffnung und Inspiration. Ich war auch lange mit meinem Latein am Ende und habe viel ausprobiert, das nicht klappen wollte. Viel Erfolg weiterhin!
 
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Mirela &
7. Apr. 17:53
Oh je.. Trennungsangst kommt leider so häufig vor egal wie viel Mühe man sich gibt. Hast du denn versucht ihr mal was dazu lassen z.B. eine Schleckmatte mit was leckeren drauf? Ablecken beruhigt Hunde und wirkt Stress entgegen und Ablenkung tut ihr vielleicht auch gut. Wir haben bei Lucky von Anfang an ein Ritual. Er kommt in sein Bett wir legen ihm Leckerchen, er kriegt einen Kuss von mir und mein Freund und ich sagen immer den selben Satz bevor wir gehen. Das hilft ihm immer ungemein denn er weiß dann „ok sie sind erstmal weg aber kommen wieder“. Wenn wir den Ablauf anders gestalten, haben wir mal versucht, fängt er tatsächlich auch an zu bellen. Eventuell würde euch sowas auch was bringen, wenn ihr es nicht schon macht! Aber dran bleiben das ist auf jeden Fall ein Umstand der sich lösen lässt da bin ich mir sicher!🐶🥰♥️
 
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Janina
7. Apr. 17:54
Oh je.. Trennungsangst kommt leider so häufig vor egal wie viel Mühe man sich gibt. Hast du denn versucht ihr mal was dazu lassen z.B. eine Schleckmatte mit was leckeren drauf? Ablecken beruhigt Hunde und wirkt Stress entgegen und Ablenkung tut ihr vielleicht auch gut. Wir haben bei Lucky von Anfang an ein Ritual. Er kommt in sein Bett wir legen ihm Leckerchen, er kriegt einen Kuss von mir und mein Freund und ich sagen immer den selben Satz bevor wir gehen. Das hilft ihm immer ungemein denn er weiß dann „ok sie sind erstmal weg aber kommen wieder“. Wenn wir den Ablauf anders gestalten, haben wir mal versucht, fängt er tatsächlich auch an zu bellen. Eventuell würde euch sowas auch was bringen, wenn ihr es nicht schon macht! Aber dran bleiben das ist auf jeden Fall ein Umstand der sich lösen lässt da bin ich mir sicher!🐶🥰♥️
Habe ich schon probiert. Sie rührt dann nichts an. Sie trinkt auch nicht wenn sie alleine ist...
 
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Selina
7. Apr. 17:57
Liebe Janina, ich befürchte, dass ihr da tatsächlich einen Trainer braucht. Ihr habt sie ja jetzt ein Jahr und trotzdem sind die Probleme noch so massiv. Es gibt auch Hunde, die in seltenen Fällen auch gar nicht allein bleiben können, oft ist das bei Wolfhunden der Fall. Habt ihr schon mal versucht, wie es ist wenn sie einen Hundefreund bei sich hat? In seltenen Fällen kann das helfen, meist konzentriert sich das aber auf die Menschen und dann wird es schwierig. Man kann nur raten das Training zu intensivieren, also wirklich 50 bis 100 Mal am Tag Jacke an raus und wieder rein. Aber das zu stemmen, über eine lange Zeit täglich, ist wirklich hart. Was mir bei meinem Pflege Wolfhund sehr geholfen hat, war tatsächlich statt dem Radio meine Stimme abzuspielen. Ich habe sämtliche Sprachnachrichten aus WhatsApp in eine Gruppe mit mir alleine weitergeleitet und sie haben sich dann der Reihe nach abgespielt. Positive Nachrichten, auch mit Lachen und einfach mit der Alltagsstimme. So konnte ich tatsächlich in der Zeit einkaufen gehen. Natürlich hat der Hund mitbekommen, dass ich aus dem Haus bin, aber allein meine Stimme hat ihn irgendwie beruhigt. Das wäre das einzige, was mir jetzt noch einfällt, was ihr versuchen könntet. WhatsApp an, einen ganz besonderen Kauknochen oder Schleckmatte und gehen. Ich drücke euch die Daumen!
 
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Keshia
7. Apr. 18:27
Hallo Janina, jeder Hund ist anders, aber ich kann dir gerne sagen, was bei uns gerade besser funktioniert. Ausgangslage: Habe seit einem Jahr eine Hündin aus dem Tierschutz, die auch ultra schlecht alleine bleiben kann, immer Terz macht und nicht entspannt. Kong und Co findet sie interessant und ballert sich das innerhalb weniger Minuten rein, damit sie dann weiter stressen kann. Im Auto klappt das lustigerweise gut mit dem alleine warten! Soll wohl nicht unüblich sein und ein Signal, dass sie es prinzipiell können, was schon mal gute News sind. Hast du das schon mal testen können? Mein aktueller Ansatz: da sie nachts im Schlafzimmer schläft bei mir, habe ich das Schlafzimmer zum neuen Ruheplatz und Safe Space deklariert. Nach ausgiebigem Spiel oder Spaziergang/Auslauf habe ich die Routine, ihr ein Thundershirt anzuziehen (habt ihr das schon mal versucht?) Und ihr einen Snack zu bringen. Dann schicke ich sie auf ihren Platz und gebe ganz ruhig das Signalwort zum Entspannen (das habe ich eingeführt, wann immer sie total entspannt war, z.B. nachts vorm einschlafen). Mehr sage ich nicht. Dann schließe ich die Zimmertür und mach mein Ding in der Wohnung. Das habe ich langsam aufgebaut und als wir an einem Punkt waren, an dem sie auch locker mal 2 Stunden alleine im Schlafzimmer schlief während ich noch in der Wohnung war, fing ich an mit Wohnung verlassen. Das baue ich dann genauso auf und warte ein paar Minuten, bis sie wirklich ruhig ist (beobachte das per Babycam) und dann gehe ich aus der Wohnung. Sie bemerkt das und geht dann meist zur Tür, tigert ein wenig umher im Zimmer und legt sich dann meist in mein Bett und pennt. Kein Tamtam und Geheule, nix wird zerstört und sie schläft. Das war ein Riesen Durchbruch und klappt aktuell sogar 20-60 Minuten lang. Also ideal fürs Einkaufen gehen. Wichtig ist, dass man die Wegbleibzeit nicht konstant erhöht, sondern manchmal dann auch schon nach 5 Minuten wiederkommt usw. Und natürlich, dass du das auch weiterhin machst, wenn du zu Hause bist. Also kurzum: zu Hause schon das alleinbleiben und alleine entspannen aufbauen (gerne auch mit Hilfsmitteln wie Bachblüten, Düften, Thundershirt etc.) während du anwesend bist. Den Hund räumlich eingrenzen an einem für deinen Hund sicheren Ort. Wenn das sehr gut klappt, fängst du an die Wohnung zu verlassen. Vielleicht gibt dir das ja etwas Hoffnung und Inspiration. Ich war auch lange mit meinem Latein am Ende und habe viel ausprobiert, das nicht klappen wollte. Viel Erfolg weiterhin!