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Leen
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Anzahl der Antworten 8
zuletzt 27. Okt.

Verlustangst

Hallo zusammen, ich habe eine 3 jährige Hündin aus der Tötungsstation von Spanien. Ich habe Sie mit 10 Monaten bekommen. Leider haben wir das Problem das Sie nicht alleine sein kann. Seit dem wir Sie haben können wir nicht aus der Haustür gehen, ohne das Sie nervös wird. Sobald Sie merkt das wir das Haus verlassen läuft Sie uns hinterher. Wenn wir dann aus der Haustür gehen, fängt Sie an zu Murmeln und heult wahnsinnig laut. Wir haben bereits mit einem Hunetrainer trainiert, allerdings ist das Problem nur minimal besser geworden. Ich weiß nicht wie ich diese Angst mit unserer Hündin trainieren soll. Habt Ihr Tipps wie ich meine Hündin beruhigt zuhause lassen kann? Oder habt Ihr auch einen Vierbeiner der solche Probleme hat/hatte ?. Vielen Dank schon mal und ich freue mich auf eure Rückmeldungen. Lg
 
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Ilona
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27. Okt. 08:26
Huhu Läuft sie Euch zuhause auch hinterher? Meine Trainerin hat mir geraten, erst zuhause drinnen anzufangen mit dem Alleinbleiben. Also hundi liegt irgendwo rum, du stehst auf und gehst zum Beispiel in die Küche. Bleibt sie irgendwann liegen, kannst du auch mal die Tür zu machen. Ich hab zeitgleich beim Verlassen des Raumes immer gesagt: ich bin gleich wieder da. Das gab meiner Hündin irgendwann die Sicherheit. Wenn sie hinterhergedackelt kam, hab ich das ignoriert. Wenn das irgendwann klappt, kannst du zuhause anfangen, dich mal länger in einem Raum aufzuhalten. Und weitere Rituale dazu aufzubauen. Ich mach ihr dann die Entspannungsmusik an, und stelle eine bestimmte Vase auf den Tisch. Dann weiss sie das ich gleich gehe. Wenn ich wieder komme begrüsse ich sie freudig, aber nicht partymässig. Wenn das alles klappt, kannst du das Training nach draussen verlegen. Ich hab das zu dem Zeitpunkt gemacht, als sie ca. 30 minuten. Alleine in einem Rsum sein konnte. Yuna ist jetzt 3, das Training hat ca. 1 Jahr gebraucht. Wir sind jetzt bei 2,5 Stunden. Und wir haben sehr, sehr kleinschrittig gearbeitet, aber auch nicht jeden Tag trainiert. Denn das hätte für sie noch mehr Stress bedeutet...
 
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Ilona
27. Okt. 08:26
Huhu Läuft sie Euch zuhause auch hinterher? Meine Trainerin hat mir geraten, erst zuhause drinnen anzufangen mit dem Alleinbleiben. Also hundi liegt irgendwo rum, du stehst auf und gehst zum Beispiel in die Küche. Bleibt sie irgendwann liegen, kannst du auch mal die Tür zu machen. Ich hab zeitgleich beim Verlassen des Raumes immer gesagt: ich bin gleich wieder da. Das gab meiner Hündin irgendwann die Sicherheit. Wenn sie hinterhergedackelt kam, hab ich das ignoriert. Wenn das irgendwann klappt, kannst du zuhause anfangen, dich mal länger in einem Raum aufzuhalten. Und weitere Rituale dazu aufzubauen. Ich mach ihr dann die Entspannungsmusik an, und stelle eine bestimmte Vase auf den Tisch. Dann weiss sie das ich gleich gehe. Wenn ich wieder komme begrüsse ich sie freudig, aber nicht partymässig. Wenn das alles klappt, kannst du das Training nach draussen verlegen. Ich hab das zu dem Zeitpunkt gemacht, als sie ca. 30 minuten. Alleine in einem Rsum sein konnte. Yuna ist jetzt 3, das Training hat ca. 1 Jahr gebraucht. Wir sind jetzt bei 2,5 Stunden. Und wir haben sehr, sehr kleinschrittig gearbeitet, aber auch nicht jeden Tag trainiert. Denn das hätte für sie noch mehr Stress bedeutet...
 
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Theresa
27. Okt. 08:45
Was genau heißt, das Problem ist minimal besser geworden? Was hat euch der/die Trainer:in an die Hand gegeben und was hat geholfen und was nicht? Ich würde es mal andersrum betrachten: Mit dem Trainer ist es zum Glück ein wenig besser geworden. Der Rest liegt bei euch: Konsequent weiter trainieren, nicht schleifen lassen, täglich mehrmals üben. Wäre halt die Frage, was sie triggert: Ist es der Schlüssel? Dann regelmäßig mit dem Schlüssel klimpern und damit zum Beispiel auf die Couch setzen und weiterklimpern, damit der Triggerreiz weggeht. Bei Schuhen/Jacke dasselbe. Ist es ein Problem, eine Tür hinter euch zu schließen (muss ja nichtmal direkt die Haustür sein, sondern kann auch die Wohnzimmertür o.Ä. sein)? Dann üben, üben, üben. Warten bis Hund ruhig ist, zur Tür, Tür ranziehen (muss am Anfang nicht mal geschlossen sein) und direkt wieder reinkommen, hinsetzen und entspannen. Sobald Hund wieder entspannt ist wiederholen, wiederholen, wiederholen. Irgendwann stand ich an der Wohnzimmertür und hab immer auf und zu gemacht, bis es meinem Hund zu doof war, herauszufinden, was zur Hölle ich da mache, und es entspannt ignoriert hat. Dann Tür ganz zu, sofort wieder rein. Hund ruhig? Tür zu, bis 3 zählen, sofort wieder rein. Wichtig ist dabei gaaanz langsam steigern am Anfang. Ist super stressig und nervig das alles, aber es lohnt sich. Aber wichtig ist wirklich das konsequent dranbleiben. Und ich weiß, wie anstrengend es ist, das unterzubringen. Aber es ist so viel entspannter, wenn man den Hund ohne Probleme alleine lassen kann (schon alleine für Arzttermine oder ähnliches). Viel Erfolg - und Durchhaltevermögen! Und freu dich über die Mini-Fortschritte, statt dich zu ärgern, was noch nicht klappt :)
 
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Leen
27. Okt. 10:50
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Also eine Zeit lang hält sie es aus bei geschlossener Tür, nach einer gewissen Zeit wird Sie unruhig. Auch wenn es um das Thema Jacke anziehen geht. Aber eure Tipps werde ich auf jedenfall anwenden. Habt Ihr euch für das Training Urlaub genommen ?. Ich denke mir wenn ich in kleinen Abschnitten mit Ihr trainiere und dann doch mal 2/3 Std ins Büro muss, das es wieder ein Rückschlag ist. Ist das schlecht fürs Training?.LG :)
 
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Nadine
27. Okt. 11:13
Ich empfehle immer gerne den Trainingsansatz von hey-fiffi: https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen/ und das Folgevideo. Wir hatten anfangs auch extreme Probleme mit dem alleine bleiben. Die üblichen Tipps Jacke und Schuhe anziehen, raus und rein gehen etc haben das Problem nur verschlimmert, weil es uns beide gestresst hat. Bei uns war das Wichtigste Erwartungssicherheit (also Rituale) und Vertrauen - in die sichere Umgebung und in mich, dass ich zurück komme. Und Entspannung. Ich habe eine Kombination von dem hey fiffi Video, einer ritualisierten Verabschiedung und einer ritualisierten Begrüßung (die Sitzdose hat uns hier geholfen, auch wenn die eigentliche anders gedacht ist - Erklärung auf der trainieren statt dominieren Webseite) genutzt. Wenn irgendwas in dem Ablauf anders ist, fährt mein Hund wieder zu sehr hoch und alleine bleiben wird schwer, beziehungsweise er braucht eine Weile um sich zu entspannen. Am Anfang hat uns die schleckmatte geholfen, dass er nicht hoch fährt. Und wichtig: den Hund immer nur so lange alleine lassen, wie er es entspannt leisten kann! Ansonsten torpediert man sich jeden Fortschritt. Mit 2 Wochen Urlaub fürs Training wirds da auch nicht getan sein, such dir stattdessen eine Betreuung. Musste sie die letzten Jahre regelmäßig 2-3 Stunden alleine bleiben, obwohl sie dabei gestresst war? Falls ja, wird es jetzt umso langwieriger werden, ihr das beizubringen. Da ist Geduld gefragt.
 
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Leen
27. Okt. 11:21
Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich werde mir mit den Tipps einen neues Trainingsprogramm zusammenstellen. Nein ich wohne nicht weit weg vom Büro. Ich habe eine Kamera und sobald Sie unruhig geworden ist bin ich nach Hause gefahren :)
 
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Rebecca
27. Okt. 11:22
Huhu, wir sind auch grade dabei unsere ans alleine sein zu gewöhnen. Ich habe jetzt bei YouTube gesehen, dass ein Spielzeug auch sehr hilfreich sein kann und sich der Hund dann irgendwann wünscht man bliebe länger weg. Im Video hatten die einen Kong, wir haben einen Schnüffelball zur Beschäftigung (ich denke aber ich steige auch auf den Kong um weil das schlecken auch beruhigend wirkt) der wird dann befüllt und den gibt's auch nur wenn man weg geht. Vorab auf den Boden legen, aber den Hund noch nicht dran lassen. Irgendwann mit "OK", oder welchem Kommando auch immer, frei geben und gehen. Anfangs nach einer Minute wieder rein kommen und das Spielzeug weg nehmen. Dann weiß der Hund "Schade, jetzt ist die wieder da und ich darf nicht weiter machen". Dann sollte er sich irgendwann wünschen wenn er das Spielzeug sieht, dass du länger weg bleibst damit ihm mehr Zeit damit bleibt. Ich wünsche euch viel Glück🍀
 
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Leen
27. Okt. 11:39
Vielen Dank für eure Tipps, die werde ich auf jedenfall umsetzten :)
 
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Lisa-Eileen
27. Okt. 13:28
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Also eine Zeit lang hält sie es aus bei geschlossener Tür, nach einer gewissen Zeit wird Sie unruhig. Auch wenn es um das Thema Jacke anziehen geht. Aber eure Tipps werde ich auf jedenfall anwenden. Habt Ihr euch für das Training Urlaub genommen ?. Ich denke mir wenn ich in kleinen Abschnitten mit Ihr trainiere und dann doch mal 2/3 Std ins Büro muss, das es wieder ein Rückschlag ist. Ist das schlecht fürs Training?.LG :)
Das muss man einfach langsam mehr aufbauen, immer Stück für Stück etwas länger wegbleiben oder wie weit ihr eben schon seid. Und was die Jacke angeht, das ist einfach eine Verknüpfung, da gibts vielleicht noch andere. Da hilfts wenn ihr sie immer wieder einfach so hochnehmt und wieder zurückhängt und wenn sie dabei dann ruhig bleibt könnt ihr sie anfangen anzuziehen und wieder ausziehen usw, immer weiter ausbauen bis sie nicht mehr drauf reagiert. Bei mir hats 2 Tage gedauert dann war das Thema gegessen und er hatte ziemlich viele Verknüpfungen mit dem rausgehen.😅