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Elli
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zuletzt 27. Jan.

Verlustängste?

Hallo, ich hoffe ihr könnt uns in dem Thema helfen! Rich ist seit einem halben Jahr bei uns und hatte von Anfang an Anzeichen gezeigt, dass er Verlustängste hat. Er war als Welpe im Tierheim, danach zwei Jahre bei einer Familie die sich geschieden hatte. Die Familie hat ihn in das gleiche Tierheim zurück geschickt. Da war er bei einer Pflegefamilie und im Tierheim. Er kann super alleine sein und ist auch länger in seinem Körbchen. Natürlich läuft er uns auch in der Wohnung hinter her aber wenn’s dann doch mal nervt geht er in sein Korb. Das grösste Problem ist dann draußen. Wenn mein Freund und ich gleichzeitig mit ihm spazieren gehen und einer nur für paar Meter stehen bleibt ist er am ziehen und leise heulen. Er sucht die andere Person als ob diese ohne ihn nicht klar kommen würde. Wenn man mit ihm alleine geht gibt es keine Probleme außer vielleicht mal n Hund anbellen.. Wisst ihr vielleicht wie man die Angst in den Griff kriegen kann? 🥺
 
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Annett
28. Nov. 23:03
Ich glaube nicht, dass er Verlustängste hat, sonst würde er nicht super alleine bleiben. Ich denke auch, dass er meint, dass er der Boss ist und bestimmen will, wo es langgeht. Auch das ständige Nachlaufen in der Wohnung könnte darauf hindeuten, dass er über alles Kontrolle braucht. Wenn das auffällig ist, sollte man das unterbinden. Draußen setzt sich das fort, indem es ihm nicht passt, wenn jemand vom Rudel nicht mehr so mitkommt, wie er sich das vorstellt. Ich schließe mich auch der Meinung an, dass ein Hund, der unbedingt vorne laufen will, sich als Rudelführer fühlt. Das erklärt dann auch, dass er andere Hunde anpöbelt. Er entscheidet dann als Boss eben, wer da kommen darf und wer eben nicht. Angst hat er sicherlich keine.
 
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Elli
28. Nov. 23:24
Ich glaube nicht, dass er Verlustängste hat, sonst würde er nicht super alleine bleiben. Ich denke auch, dass er meint, dass er der Boss ist und bestimmen will, wo es langgeht. Auch das ständige Nachlaufen in der Wohnung könnte darauf hindeuten, dass er über alles Kontrolle braucht. Wenn das auffällig ist, sollte man das unterbinden. Draußen setzt sich das fort, indem es ihm nicht passt, wenn jemand vom Rudel nicht mehr so mitkommt, wie er sich das vorstellt. Ich schließe mich auch der Meinung an, dass ein Hund, der unbedingt vorne laufen will, sich als Rudelführer fühlt. Das erklärt dann auch, dass er andere Hunde anpöbelt. Er entscheidet dann als Boss eben, wer da kommen darf und wer eben nicht. Angst hat er sicherlich keine.
Zuhause ist er super unterwürfig und hört auf jeden Wort. Nur draußen an der Leine denkt er, dass er der „Chef“ ist. Zur Leinenführigkeit kann ich mich kaum beschweren, da ist nur das problemchen wenn ein anderer Hund kommt. Er ignoriert zwar viele Hunde aber manche riechen ihm wohl nicht so gut, dass er dann mal bellt. Das beruhigt sich aber auch ziemlich schnell. Ich versuche jetzt mit ihm jedes Mal paar Aufgaben zumachen, damit er sich mehr auf mich konzentriert
 
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Annett
28. Nov. 23:35
Zuhause ist er super unterwürfig und hört auf jeden Wort. Nur draußen an der Leine denkt er, dass er der „Chef“ ist. Zur Leinenführigkeit kann ich mich kaum beschweren, da ist nur das problemchen wenn ein anderer Hund kommt. Er ignoriert zwar viele Hunde aber manche riechen ihm wohl nicht so gut, dass er dann mal bellt. Das beruhigt sich aber auch ziemlich schnell. Ich versuche jetzt mit ihm jedes Mal paar Aufgaben zumachen, damit er sich mehr auf mich konzentriert
Das ist gut, Futterbeutel oder Ball holen. Und wenn du an anderen Hunden vorbeigehst, dann selbstbewusst ohne zu stocken und stehen zu bleiben. Dein Hund geht neben dir an kurzer aber lockerer Leine, nicht vor dir und nicht die Leine straff halten. Und er läuft an der Seite von dir, wo nicht der andere Hund direkt vorbei kommt. Geh vorbei, als ob der andere Hund Luft wäre. Wie gesagt, wenn er draußen den Chef rauskehrt, sollte er auf keinen Fall vorne gehen und dich womöglich noch ziehen, besser an der Seite oder hinter dir. Vor allem, wenn andere Hunde kommen. Viel Glück!
 
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Dogorama-Mitglied
28. Nov. 23:39
Zuhause ist er super unterwürfig und hört auf jeden Wort. Nur draußen an der Leine denkt er, dass er der „Chef“ ist. Zur Leinenführigkeit kann ich mich kaum beschweren, da ist nur das problemchen wenn ein anderer Hund kommt. Er ignoriert zwar viele Hunde aber manche riechen ihm wohl nicht so gut, dass er dann mal bellt. Das beruhigt sich aber auch ziemlich schnell. Ich versuche jetzt mit ihm jedes Mal paar Aufgaben zumachen, damit er sich mehr auf mich konzentriert
Geht ihr immer die selben Wege?
 
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Elli
29. Nov. 00:12
Das ist gut, Futterbeutel oder Ball holen. Und wenn du an anderen Hunden vorbeigehst, dann selbstbewusst ohne zu stocken und stehen zu bleiben. Dein Hund geht neben dir an kurzer aber lockerer Leine, nicht vor dir und nicht die Leine straff halten. Und er läuft an der Seite von dir, wo nicht der andere Hund direkt vorbei kommt. Geh vorbei, als ob der andere Hund Luft wäre. Wie gesagt, wenn er draußen den Chef rauskehrt, sollte er auf keinen Fall vorne gehen und dich womöglich noch ziehen, besser an der Seite oder hinter dir. Vor allem, wenn andere Hunde kommen. Viel Glück!
Danke für die Tipps. Er zieht dann aber zum Hund, wie soll ich da die Leine locker halten?
 
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Elli
29. Nov. 00:14
Geht ihr immer die selben Wege?
Morgens und abends ja, mittags gehts dann zu verschiedenen hundewiesen/Parks. Mit anderen Hunden versteht er sich super, wenn er dann ohne Leine ist. Da hört er auf uns auch
 
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Elli
29. Nov. 00:16
Das ist gut, Futterbeutel oder Ball holen. Und wenn du an anderen Hunden vorbeigehst, dann selbstbewusst ohne zu stocken und stehen zu bleiben. Dein Hund geht neben dir an kurzer aber lockerer Leine, nicht vor dir und nicht die Leine straff halten. Und er läuft an der Seite von dir, wo nicht der andere Hund direkt vorbei kommt. Geh vorbei, als ob der andere Hund Luft wäre. Wie gesagt, wenn er draußen den Chef rauskehrt, sollte er auf keinen Fall vorne gehen und dich womöglich noch ziehen, besser an der Seite oder hinter dir. Vor allem, wenn andere Hunde kommen. Viel Glück!
Was ich noch dazu sagen kann ist, dass wenn ein Hund ist, dann gehe ich ohne zu stoppen weiter aber nicht mehr auf dem Asphaltweg sondern durch das Stück Wiese/Gebüsch und lenke ihn ab mit „komm hier und hier“ damit er nicht vergisst wer hier eigentlich an der Leine ist
 
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Annett
29. Nov. 18:43
Danke für die Tipps. Er zieht dann aber zum Hund, wie soll ich da die Leine locker halten?
Deshalb soll er ja nicht vorne sein. Wenn er neben dir auf der anderen Seite des Hundes läuft, kann er ja eigentlich nicht rüberziehen, weil du dazwischen bist. Kommt der Hund noch von vorne und er will ziehen, dann würde ich nur kurz an der Leine rucken, laut nein sagen und dann ablenken, wie du es schon selber gesagt hast. Das Ganze möglichst schon, wenn er nur die geringsten Anzeichen zeigt, nicht erst, wenn er schon keift. Und wenn es geklappt hat, großes Kino und Leckerchen rein. Wenn der Weg/ Straße breit genug ist, lass möglichst viel Platz beim Vorbeigehen. Da ist die Reizschwelle nicht so hoch. Hast du es schon mal mit einem Halti probiert? Ist so ein Geschirr, was mit um die Schnauze gelegt wird. Wenn er da zieht, wird sein Kopf automatisch zu dir gedreht und damit der Blickkontakt zu dem anderen Hund unterbrochen. Ich hab das zwar noch nicht probiert, weil meiner nicht zieht, hab aber schon von anderen gehört, dass es funktioniert hat. Ach und ohne Leine benehmen sich Hunde immer besser. Sie benehmen sich nicht mehr so matchomäßig, weil sie auf sich gestellt sind. Ich lasse bei meinem Hund ausschließlich nur neue Hundebegegnungen zu, wenn beide Hunde ohne Leine sind. Ausnahmen gibt es nur, wenn wir den Hund kennen. Beobachte auch mal den fremden Hund. Wenn der seinen Besitzer schon auf dich zuzerrt, geht es garantiert schief. Dann fühlt sich meiner immer unwohl und deiner wahrscheinlich auch. Sonst würde es nicht manchmal klappen und manchmal nicht. Beobachte mal, wann es klappt. Ich wette, wenn sich der andere Hund respektvoll benimmt. Ganz oft wird nämlich der falsche Hund als Übeltäter angesehen und eigentlich hat der andere Hund provoziert und war respektlos. Dessen Halter sehen das natürlich nicht so. "Der will ja nur mal schnüffeln, oder will nur spielen." ist die Paradeausrede. Dass sie ihren Hund aber null unter Kontrolle haben, fällt ihnen nicht auf. Deshalb solche Begegnungen vermeiden.
 
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Elli
29. Nov. 18:59
Deshalb soll er ja nicht vorne sein. Wenn er neben dir auf der anderen Seite des Hundes läuft, kann er ja eigentlich nicht rüberziehen, weil du dazwischen bist. Kommt der Hund noch von vorne und er will ziehen, dann würde ich nur kurz an der Leine rucken, laut nein sagen und dann ablenken, wie du es schon selber gesagt hast. Das Ganze möglichst schon, wenn er nur die geringsten Anzeichen zeigt, nicht erst, wenn er schon keift. Und wenn es geklappt hat, großes Kino und Leckerchen rein. Wenn der Weg/ Straße breit genug ist, lass möglichst viel Platz beim Vorbeigehen. Da ist die Reizschwelle nicht so hoch. Hast du es schon mal mit einem Halti probiert? Ist so ein Geschirr, was mit um die Schnauze gelegt wird. Wenn er da zieht, wird sein Kopf automatisch zu dir gedreht und damit der Blickkontakt zu dem anderen Hund unterbrochen. Ich hab das zwar noch nicht probiert, weil meiner nicht zieht, hab aber schon von anderen gehört, dass es funktioniert hat. Ach und ohne Leine benehmen sich Hunde immer besser. Sie benehmen sich nicht mehr so matchomäßig, weil sie auf sich gestellt sind. Ich lasse bei meinem Hund ausschließlich nur neue Hundebegegnungen zu, wenn beide Hunde ohne Leine sind. Ausnahmen gibt es nur, wenn wir den Hund kennen. Beobachte auch mal den fremden Hund. Wenn der seinen Besitzer schon auf dich zuzerrt, geht es garantiert schief. Dann fühlt sich meiner immer unwohl und deiner wahrscheinlich auch. Sonst würde es nicht manchmal klappen und manchmal nicht. Beobachte mal, wann es klappt. Ich wette, wenn sich der andere Hund respektvoll benimmt. Ganz oft wird nämlich der falsche Hund als Übeltäter angesehen und eigentlich hat der andere Hund provoziert und war respektlos. Dessen Halter sehen das natürlich nicht so. "Der will ja nur mal schnüffeln, oder will nur spielen." ist die Paradeausrede. Dass sie ihren Hund aber null unter Kontrolle haben, fällt ihnen nicht auf. Deshalb solche Begegnungen vermeiden.
Also mit einem halti Geschirr hab ich es noch nicht ausprobiert und glaube auch, dass die Methode zu „extrem“ wäre, weil er nur wirklich manchmal bellt oder zum anderen Hund zieht. Ich sehe oft, wenn ein anderer Hund schon von weitem bellt, dann ignoriert er ihn. Wenn aber der andere Hund ihn anstarrt und zu ihm zieht, dann wird es problematischer.. ich gehe nie auf einen anderen Hund zu sondern versuche, wie schon erwähnt, nen kleinen Bogen zu machen und meinen abzulenken. Das wird wohl noch Übung brauchen bis er einen anderen Hund ignoriert 👍🏼
 
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Annett
29. Nov. 19:21
Also mit einem halti Geschirr hab ich es noch nicht ausprobiert und glaube auch, dass die Methode zu „extrem“ wäre, weil er nur wirklich manchmal bellt oder zum anderen Hund zieht. Ich sehe oft, wenn ein anderer Hund schon von weitem bellt, dann ignoriert er ihn. Wenn aber der andere Hund ihn anstarrt und zu ihm zieht, dann wird es problematischer.. ich gehe nie auf einen anderen Hund zu sondern versuche, wie schon erwähnt, nen kleinen Bogen zu machen und meinen abzulenken. Das wird wohl noch Übung brauchen bis er einen anderen Hund ignoriert 👍🏼
Na dann ist doch alles ok, wenn er andere bellende Hunde ignoriert. Ist doch ein super Verhalten. Und wenn der andere ihn anstarrt und zu ihm zieht, benimmt sich der andere nicht richtig und sein Besitzer hat ihm nicht im Griff. Mach weiter wie bisher. Ihr seid auf dem richtigen Weg und wenn du konsequent bist, wird er auch solche Hunde meist ignorieren. Ich sage mal meist, denn hin und wieder gibt es bestimmt auch mal nen Rückfall, sei es, dass der andere besonders unverschämt ist, oder du eben mal nicht aufgepasst hast. Das wird schon werden, vor allem, weil du ihn noch nicht so lange hast und ja sicher seine Vorgeschichte nicht kennst. Meiner ist aus der Slowakei aus so einer Tierauffangstation und wurde dort im Zwinger von Größeren ( wahrscheinlich Schäferhunden, die kann er meist nicht leiden) gemoppt. Ich kenne das auch, dass er bei fremden Hunden, vor allem viel größeren unsicher ist. Meist sind aber diese Hunde aus dem Auslandstierschutz super sozialisiert mit anderen Hunden. Sie mussten ja dort mit vielen klarkommen. Mit der Zeit wachst ihr immer mehr zusammen und er wird dir immer mehr vertrauen und damit wird er dir auch zutrauen, dass du solche Situationen beherrschst und er das nicht regeln muss.