Oh je, der arme. Je nachdem wie lange der Vorfall her ist, würde ich ihn erstmal, wenn möglich, nicht mehr am Brustkorb anfassen. Vielleicht hast du ihm beim Hochnehmen zu doll gedrückt und dabei wehgetan oder er verbindet die Berührung mit dem Schreck.
Ich würde nochmal etwas Bindungsarbeit betreiben und ihm Sicherheit vermitteln. Laut deiner Beschreibung leidest du an Angststörungen. Ich weiß nicht, inwiefern es dir möglich ist, glaubhaft Führung zu übernehmen und Sicherheit und Zuverlässigkeit zu bieten. Du solltest aber auf jeden Fall bestmöglich versuchen.
Nachdem mein Hund gebissen wurde, war er zunächst auch sehr unsicher. Ich bin sofort am nächsten Tag mit ihm wieder da entlang gegangen wo es passiert ist. Erst wollte er nicht. Ich bin ohne Zögern weitergegangen als ob es keine große Sache wäre. Das habe ich ein paar Tage nacheinander gemacht und dann war es gut. Außerdem habe ich ihn beim Gassigehen von fremden Hunden abgeschirmt (auf die angewandte Seite genommen), freilaufende Hunde, die auf uns zukamen, verjagt und viele Treffen mit Hunden, die er kennt und mag, organisiert. Jetzt ist er fast wieder der alte. Wenn uns drohende Hunde entgegenkommen, ist er immernoch unsicher. Ich bin bei den ersten Begegnungen auch nervös geworden, habe aber versucht es mir nicht anmerken zu lassen. Mittlerweile bin ich da auch wieder gelassener geworden.
Wie geht es denn dem Hund deines Mannes? Hat der etwas abbekommen? Und wie verhält er sich nach dem Vorfall.
Danke für die Antwort. Ja, ich versuche es auf jeden Fall sichere Führung zu übernehmen aber Hunde sind halt was das angeht sehr feinfühlig und merken jede noch so kleine Unsicherheit. Man merkt auch sehr große Unterschiede beim Verhalten meines Hundes wenn mein Mann dabei ist, da fühlen mein Hund und ich uns beide sicherer. Aber das war schon vor dem Vorfall so. Die Border Collie Hündin meines Mannes verkraftet das dem Anschein nach besser. Das war auch nicht das erste Mal das ein Hund sie angegriffen hat, deshalb ignoriert sie schon immer andere Hunde. Es sei denn sie drängen sich ihr auf oder wollen ihr was Böses. Wenn sich ihr einer aufdrängt dann gibt sie Signale das sie das nicht möchte und wenn der andere Hund dann immer noch nicht aufhört dann weist sie ihn zurecht mit Luftschnappen. Bei dem Vorfall ist sie ja auch erst eingeschritten als der Hund auf sie los ist. Davor hatte sie sich rausgehalten, obwohl der andere Hund direkt an ihr vorbei gerannt ist als er auf meinen los ging. Was das angeht ist sie sehr gut sozialisiert. Mein Mann und ich haben uns jetzt erstmal so geeinigt das er seinen Hund mit auf Arbeit nimmt, das wenn ich Mittags alleine rausgehe, ich mich voll und ganz auf meinen konzentrieren kann. Und ich, falls sowas nochmal passieren sollte, mich nur um einen Hund kümmern muss. Wenn ich jetzt erstmal wieder ein paar mal alleine gassi gegangen bin und nix passiert, sollte sich hoffentlich dann auch die Unsicherheit und Angst wieder etwas legen.