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Nicole
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zuletzt 25. Sept.

Verhalten Französische Bulldogge

Hallo Zusammen, aus wirklicher Verzweiflung (!) versuche ich hier im Forum Antworten oder neue Lösungsansätze zu finden. Wir haben eine französische Bulldogge fast 7 Jahre alt. Wir haben ihn von Anfang an. Und er war von Anfang an rassetypisch Stur. Er ist ein sehr lernfähiger und aufmerksamer, sportlicher, freundlicher Hund. Allerdings ist er -ich nenne es mal- kontrollsüchtig-… ich weiß, dass ich vermutlich (wo auch immer ) den Fehler in meiner Erziehung gemacht habe, aber ich habe auch versucht, es wieder gerade zu biegen. Das Problem ist, dass er tagsüber wirklich NIE NIEMALS zur Ruhe kommt. Es ist jetzt mittlerweile an einen Punkt gekommen, dass er da sitzt und ganz leise fiept. Er leidet unter seinem Stress. Er kann damit nicht aufhören. Als Beispiel: er sitzt irgendwo im Haus. Mein Mann und ich unterhalten uns und sagen dann den Satz „ich gehe einkaufen“, dann springt er auf -also der Hund, nicht mein Mann- und wird nervös. Nicht, weil er Probleme damit hat alleine zu bleiben, sondern weil er mit will oder weil er einfach weiß, jetzt passiert hier was oder es ändert sich was … jedenfalls kann er nicht mehr sitzen bleiben. Ich habe versucht ihm dann seinen Platz zu geben, auf dem er dann einfach sitzen soll. Es sieht ja aus, als ob er nicht wüsste wo hin mit sich.. also nehme ich ihm die Entscheidung ab und setze ihn hin. Jetzt ist das aber so schlimm geworden, dass er sitzt, fiept, quiekt und zittert. Und anfangs hab ich mit Engelsgeduld versucht das in den Griff zu bekommen, aber auch mir platzt irgendwann die Hutschnur. Er hat auch schon wirklich nen anschiss bekommen, der sich gewaschen hat. Aber er KANN damit nicht aufhören. Wenn mein Schwiegervater eine Runde mit ihm läuft, dann fängt er 300 Meter vorm Haus an zu bellen. Wenn WIR oder ich mit ihm laufen, dann nicht, vermutlich weil Ich zu Hause. Dann rennt er rein hängt erst mal den Rüssel ins Wasser und rennt mich suchen.. vertropft alles, rennt wieder hin, rennt wieder zu mir usw… Wenn’s an der Tür klingelt, davon will ich gar nicht anfangen! Mittlerweile ist es auch so, dass wenn ich mich im oberen Teil des Hauses aufhalte (nur kurz zum Baby wickeln o.ä.) dann sitzt er unten und quiekt. Wenn mein Mann mir die wunderbare Chance gibt und mich mal länger schlafen lässt, dann geht er nicht mal runter zum fressen. Er frisst auch nicht an einem Stück, sondern er unterbricht sein fressen um zu gucken wo ich bin, wenn ich nicht in der Nähe seines Napfes bin. Wir hatten schon eine Hundetrainerin da, die es ohne Leckerlie und ohne lautwerden, nur durch Konsequenz versucht hat. Wir hatten noch eine da, die uns empfohlen hat ihn mal richtig zusammenzupfeifen, wenn er nicht auf seinem Platz bleibt. Das bringt alles NICHTS. Wenn ich ihn auf seinen Platz schicke und nach oben laufe, dann setzt er sich unter die Treppe und wenn er hört, dass ich auf der ersten Treppenstufe bin um runterzulaufen, dann rennt er auf seinen Platz, weil er weiß, dass er Ärger bekommt … Und seit 3 Tagen (jetzt kommt der Gipfel) ist er so aufgeregt, wenn er vom gassi machen kommt (weil er mich ja suchen muss) dass er Urin im Flur verliert… so zumindest meine Vermutung. Auch wenn wir ihn irgendwo mitnehmen wollen, dann hüpft und springt er auf und ab und hat dabei auch schon Urin verloren. So, eigentlich könnte ich noch ein paar Sachen erwähnen, bin aber sehr froh und dankbar, wenn sich das bis hier einer durchgelesen hat und sich die Mühe gibt mir zu antworten. Liebe Grüße Niki
 
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Annett
Beliebteste Antwort
30. März 15:56
Ich denke, dein Hund kontrolliert dich und schlussfolgert aus deinem Verhalten zu ihm, dass du ohne ihn nicht klarkommst. Wie hast du denn am Anfang mit Engelsgeduld versucht, das in den Griff zu bekommen? Kann es sein, dass du ihn durch Trösten oder ständige Zuwendung ungewollt immer mehr bestärkt hast, er also gelernt hat, wenn ich Theater mache, bekomme ich Aufmerksamkeit?Ich glaube, ich würde so trainieren, wie man das mit einem Welpen macht, damit er sich ans Alleinesein gewöhnt. Zuerst braucht er einen reizarmen ruhigen Platz, wo er nicht alles unter Kontrolle hat. Bleibt er dort nicht, musst du das trainieren. Bring ihn kommentarlos und ohne laut zu werden immer wieder da hin und verwende dazu ein Wort ( Körbchen). Zuerst bleibst du noch im Zimmer. Steht er auf, bring ihn wieder hin, ohne streicheln und andere Zuwendung. Zur Not binde ihn auch einmal eine Weile dort an, oder trainiere mit einer Box. Aber auch die muss vorher positiv trainiert werden. Macht er dort Rabatz, ignoriere es, auch wenn es schwer ist. Ist er brav, bring ihm immer mal ein Leckerchen hin. Wenn das klappt, verlässt du kurz den Raum und kommst anfangs schnell wieder. Dabei ignorierst du ihn weiter und freust dich auf keinen Fall, wenn er dich begrüßen kommt. Dann bringst du ihn wieder kommentarlos zurück. Er muss begreifen, dass du kommen und gehen kannst, wie es dir passt und er hat das zu akzeptieren. Das steigerst du langsam, indem du die Zeit verlängerst und auch die Tür mal schließt. Und ganz wichtig, ab sofort bekommt dein Hund nur noch Aufmerksamkeit (spielen, streicheln usw.), wenn er ruhig und entspannt ist und wenn du das beginnst. Er darf nichts mehr einfordern. Macht er Theater, jammert er, bellt er, springt er an dir hoch bekommt er dafür null Aufmerksamkeit, auch keine negative. Das heißt nicht, dass du ihn nun nie beachten darfst. Benimmt er sich, rufst du ihn zum Knuddeln oder Spielen zu dir, aber auch da beendest du das Ganze, und zwar, wenn er noch Lust hätte, weiterzumachen. ( also wenn es am schönsten ist) Hab Geduld, wenn er merkt, dass sich das Theater nicht mehr lohnt, wird er es irgendwann lassen. Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren, denn er hatte sicher schon zu lange Erfolg damit. Du kannst auch eine kurze Hausleine am Hund lassen. Die hilft dir, ihn kommentarlos zum Körbchen zurückzubekommen, wenn es da Probleme gibt. Wenn ich dein Schwiegervater wäre, würde ich sofort umdrehen und wieder vom Haus weglaufen, wenn er beginnt zu bellen und zu ziehen. Wenn er dann reinkommt, lässt er ihn nicht losrennen, sondern auch er macht die Hausleine dran, lässt ihn kurz trinken und bringt ihn dann auf seinen Platz. Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen.
 
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Dogorama-Mitglied
30. März 14:57
Hallo Nicole, wie alt ist denn das Baby von dem du sprichst? Hat sich sein Verhalten evtl. mit Ankunft des Babys verändert?
 
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Dogorama-Mitglied
30. März 15:00
Ich gehe mal davon aus, dass ihr die Hundetrainer jeweils nicht nur einmal da hattet, sondern längere Zeit konsequent mit einer Methode gearbeitet hat. (Falls nicht, wäre das der erste Ansatz. Da es für mich nach einem massiven Verhaltensproblem klingt und ihn, euch und euren Alltag stark belastet, würde ich euch den Gang zu einem Fachtierarzt für Verhaltenstherapie empfehlen. Ggf. kann man ihn medikamentös so unterstützen, dass man überhaupt erst wieder einen Zugang fürs Training kriegt.
 
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Nicole
30. März 15:00
Hallo Nicole, wie alt ist denn das Baby von dem du sprichst? Hat sich sein Verhalten evtl. mit Ankunft des Babys verändert?
Hallo Eva, wir haben auch schon eine fast vierjährige Tochter. Jetzt ein Baby von 5 Monaten. Mit der Ankunft der Babys hat er sich schon etwas schwer getan, allerdings hatte sich das jedesmal innerhalb zwei Wochen gelegt. Jetzt „interessiert“ es ihn eigentlich nicht wirklich…
 
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Nicole
30. März 15:04
Ich gehe mal davon aus, dass ihr die Hundetrainer jeweils nicht nur einmal da hattet, sondern längere Zeit konsequent mit einer Methode gearbeitet hat. (Falls nicht, wäre das der erste Ansatz. Da es für mich nach einem massiven Verhaltensproblem klingt und ihn, euch und euren Alltag stark belastet, würde ich euch den Gang zu einem Fachtierarzt für Verhaltenstherapie empfehlen. Ggf. kann man ihn medikamentös so unterstützen, dass man überhaupt erst wieder einen Zugang fürs Training kriegt.
Es belastet wirklich. Er hat mich mit seinem Verhalten schon zu heulen gebracht. Jetzt kann ich darüber lachen, aber in solchen Momenten bleibt nur weinen oder erschlagen.. da ich ihn trotzdem wirklich sehr lieb habe, habe ich lieber geheult 😄 es bringt wirklich alles NICHTS.. ich habe nur die Befürchtung, dass wir dann wieder hunderte Euros los sind und danach immer noch verzweifelt.
 
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Dogorama-Mitglied
30. März 15:11
Es belastet wirklich. Er hat mich mit seinem Verhalten schon zu heulen gebracht. Jetzt kann ich darüber lachen, aber in solchen Momenten bleibt nur weinen oder erschlagen.. da ich ihn trotzdem wirklich sehr lieb habe, habe ich lieber geheult 😄 es bringt wirklich alles NICHTS.. ich habe nur die Befürchtung, dass wir dann wieder hunderte Euros los sind und danach immer noch verzweifelt.
In Ansätzen kann ich dir sehr gut nachfühlen. Bonnie jault und heult beim Autofahren außer wir sind auf der Autobahn. Ich bin wirklich nicht stolz drauf, aber ich habe sie auch schon angeschrien, weil ich einfach nicht mehr konnte. Du bist also nicht alleine mit deinen Gefühlen! Das Risiko, dass es wieder nicht hilft, ist natürlich da, wobei eine medikamentöse (Mit-)Behandlung eine Grundlage bietet, die das Training alleine nicht bieten kann. Menschen in einer psychischen Krise werden ja meist auch erstmal medikamentös eingestellt, damit eine Verhaltenstherapie wirken kann.
 
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Nicole
30. März 15:14
In Ansätzen kann ich dir sehr gut nachfühlen. Bonnie jault und heult beim Autofahren außer wir sind auf der Autobahn. Ich bin wirklich nicht stolz drauf, aber ich habe sie auch schon angeschrien, weil ich einfach nicht mehr konnte. Du bist also nicht alleine mit deinen Gefühlen! Das Risiko, dass es wieder nicht hilft, ist natürlich da, wobei eine medikamentöse (Mit-)Behandlung eine Grundlage bietet, die das Training alleine nicht bieten kann. Menschen in einer psychischen Krise werden ja meist auch erstmal medikamentös eingestellt, damit eine Verhaltenstherapie wirken kann.
Ja, sind leider keine Glanzmomente auf die man stolz sein kann… aber danke für dein Mitgefühl.. habe zwei mal überlegt, ob ich es so abschicke 😃 Ist eine Überlegung wert. Ich mache mich im Internet mal auf die Suche..
 
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Annett
30. März 15:56
Ich denke, dein Hund kontrolliert dich und schlussfolgert aus deinem Verhalten zu ihm, dass du ohne ihn nicht klarkommst. Wie hast du denn am Anfang mit Engelsgeduld versucht, das in den Griff zu bekommen? Kann es sein, dass du ihn durch Trösten oder ständige Zuwendung ungewollt immer mehr bestärkt hast, er also gelernt hat, wenn ich Theater mache, bekomme ich Aufmerksamkeit?Ich glaube, ich würde so trainieren, wie man das mit einem Welpen macht, damit er sich ans Alleinesein gewöhnt. Zuerst braucht er einen reizarmen ruhigen Platz, wo er nicht alles unter Kontrolle hat. Bleibt er dort nicht, musst du das trainieren. Bring ihn kommentarlos und ohne laut zu werden immer wieder da hin und verwende dazu ein Wort ( Körbchen). Zuerst bleibst du noch im Zimmer. Steht er auf, bring ihn wieder hin, ohne streicheln und andere Zuwendung. Zur Not binde ihn auch einmal eine Weile dort an, oder trainiere mit einer Box. Aber auch die muss vorher positiv trainiert werden. Macht er dort Rabatz, ignoriere es, auch wenn es schwer ist. Ist er brav, bring ihm immer mal ein Leckerchen hin. Wenn das klappt, verlässt du kurz den Raum und kommst anfangs schnell wieder. Dabei ignorierst du ihn weiter und freust dich auf keinen Fall, wenn er dich begrüßen kommt. Dann bringst du ihn wieder kommentarlos zurück. Er muss begreifen, dass du kommen und gehen kannst, wie es dir passt und er hat das zu akzeptieren. Das steigerst du langsam, indem du die Zeit verlängerst und auch die Tür mal schließt. Und ganz wichtig, ab sofort bekommt dein Hund nur noch Aufmerksamkeit (spielen, streicheln usw.), wenn er ruhig und entspannt ist und wenn du das beginnst. Er darf nichts mehr einfordern. Macht er Theater, jammert er, bellt er, springt er an dir hoch bekommt er dafür null Aufmerksamkeit, auch keine negative. Das heißt nicht, dass du ihn nun nie beachten darfst. Benimmt er sich, rufst du ihn zum Knuddeln oder Spielen zu dir, aber auch da beendest du das Ganze, und zwar, wenn er noch Lust hätte, weiterzumachen. ( also wenn es am schönsten ist) Hab Geduld, wenn er merkt, dass sich das Theater nicht mehr lohnt, wird er es irgendwann lassen. Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren, denn er hatte sicher schon zu lange Erfolg damit. Du kannst auch eine kurze Hausleine am Hund lassen. Die hilft dir, ihn kommentarlos zum Körbchen zurückzubekommen, wenn es da Probleme gibt. Wenn ich dein Schwiegervater wäre, würde ich sofort umdrehen und wieder vom Haus weglaufen, wenn er beginnt zu bellen und zu ziehen. Wenn er dann reinkommt, lässt er ihn nicht losrennen, sondern auch er macht die Hausleine dran, lässt ihn kurz trinken und bringt ihn dann auf seinen Platz. Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen.
 
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Dogorama-Mitglied
30. März 19:25
Ich habe auch den Eindruck gewonnen das er zu viel Aufmerksamkeit bekommen hat und immer noch bekommt. Sei es positive und auch negative. Hast du mal versucht ihn in seinem Verhalten nicht so viel Beachtung zu schenken. Eventuell könnte es euch ein abgegrenzter Bereich helfen wie ein Welpengitter oder Box vorher natürlich positiv aufgebaut. Wo er hin kommt wenn er so aufgeregt ist und dort mit einer Kaustange runterfahren kann. Du schreibst er weiß das er Ärger bekommt wenn er nicht auf seinem Platz bleibt. Ich glaube dann bleiben die meisten Hunde nicht gern dort und können entspannen. Ich würde seinen Platz als was positives aufbauen und das er ihn mit Ruhe verknüpft. Hierfür kannst du ihm was zu Kauen oder eine Schleckmatte hinlegen wenn du hoch gehst. Anfangs würde ich immer nur kurz wegbleiben und immer wieder zurück und ruhig loben wenn er ruhig bleibt. Ich weiß das bedeutet Treppe hoch und Treppe runter😅 Aber sieh es als Fittnesseinheit. 😉Ich habe gemerkt das wenn ich positives Verhalten verstärke, ich mehr erreiche als das negative Verhalten zu viel zu beachten und mich darüber zu ärgern. So schaukelt ihr euch immer mehr hoch. Versuche da selbst mehr Ruhe einzubringen indem ihr auch Ruhe ausstrahlt und klar in dem seid was ihr von ihm wollt. Klar ihm kommunizieren was er in dem Moment machen soll. Eine Hausleine kann dabei auch behilflich sein. Da sich schon viele Verhaltensketten gebildet haben kann euch natürlich ein Verhaltenstrainer gut zu Seite stehen.
 
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Nicole
30. März 20:35
Ich denke, dein Hund kontrolliert dich und schlussfolgert aus deinem Verhalten zu ihm, dass du ohne ihn nicht klarkommst. Wie hast du denn am Anfang mit Engelsgeduld versucht, das in den Griff zu bekommen? Kann es sein, dass du ihn durch Trösten oder ständige Zuwendung ungewollt immer mehr bestärkt hast, er also gelernt hat, wenn ich Theater mache, bekomme ich Aufmerksamkeit?Ich glaube, ich würde so trainieren, wie man das mit einem Welpen macht, damit er sich ans Alleinesein gewöhnt. Zuerst braucht er einen reizarmen ruhigen Platz, wo er nicht alles unter Kontrolle hat. Bleibt er dort nicht, musst du das trainieren. Bring ihn kommentarlos und ohne laut zu werden immer wieder da hin und verwende dazu ein Wort ( Körbchen). Zuerst bleibst du noch im Zimmer. Steht er auf, bring ihn wieder hin, ohne streicheln und andere Zuwendung. Zur Not binde ihn auch einmal eine Weile dort an, oder trainiere mit einer Box. Aber auch die muss vorher positiv trainiert werden. Macht er dort Rabatz, ignoriere es, auch wenn es schwer ist. Ist er brav, bring ihm immer mal ein Leckerchen hin. Wenn das klappt, verlässt du kurz den Raum und kommst anfangs schnell wieder. Dabei ignorierst du ihn weiter und freust dich auf keinen Fall, wenn er dich begrüßen kommt. Dann bringst du ihn wieder kommentarlos zurück. Er muss begreifen, dass du kommen und gehen kannst, wie es dir passt und er hat das zu akzeptieren. Das steigerst du langsam, indem du die Zeit verlängerst und auch die Tür mal schließt. Und ganz wichtig, ab sofort bekommt dein Hund nur noch Aufmerksamkeit (spielen, streicheln usw.), wenn er ruhig und entspannt ist und wenn du das beginnst. Er darf nichts mehr einfordern. Macht er Theater, jammert er, bellt er, springt er an dir hoch bekommt er dafür null Aufmerksamkeit, auch keine negative. Das heißt nicht, dass du ihn nun nie beachten darfst. Benimmt er sich, rufst du ihn zum Knuddeln oder Spielen zu dir, aber auch da beendest du das Ganze, und zwar, wenn er noch Lust hätte, weiterzumachen. ( also wenn es am schönsten ist) Hab Geduld, wenn er merkt, dass sich das Theater nicht mehr lohnt, wird er es irgendwann lassen. Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren, denn er hatte sicher schon zu lange Erfolg damit. Du kannst auch eine kurze Hausleine am Hund lassen. Die hilft dir, ihn kommentarlos zum Körbchen zurückzubekommen, wenn es da Probleme gibt. Wenn ich dein Schwiegervater wäre, würde ich sofort umdrehen und wieder vom Haus weglaufen, wenn er beginnt zu bellen und zu ziehen. Wenn er dann reinkommt, lässt er ihn nicht losrennen, sondern auch er macht die Hausleine dran, lässt ihn kurz trinken und bringt ihn dann auf seinen Platz. Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen.
Hallo Annett, Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich werde versuchen es so umzusetzen, wie du geschrieben hast.. und das ich ihn am Anfang in seinem falschen Verhalten wohl bestätigt habe, denke ich auch. Wie soll der reizarme Platz denn aussehen? Bzw. Meinst du damit, dass ich ihn am besten in einen anderen Raum bringe ? Wie würdest du denn mit Besuch umgehen? Darf er dabei sitzen? Oder ihn dann (wenn’s den der andere Raum sein soll) in den anderen Raum bringen? Wenn Besuch da ist, der nicht so oft da ist, dann hört er gar nicht auf zu quieken und aufzuheulen.. wenn ich ihn anmeckere, dann bekommt er Angst und quiekt weiter …
 
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Nicole
30. März 20:39
Ich habe auch den Eindruck gewonnen das er zu viel Aufmerksamkeit bekommen hat und immer noch bekommt. Sei es positive und auch negative. Hast du mal versucht ihn in seinem Verhalten nicht so viel Beachtung zu schenken. Eventuell könnte es euch ein abgegrenzter Bereich helfen wie ein Welpengitter oder Box vorher natürlich positiv aufgebaut. Wo er hin kommt wenn er so aufgeregt ist und dort mit einer Kaustange runterfahren kann. Du schreibst er weiß das er Ärger bekommt wenn er nicht auf seinem Platz bleibt. Ich glaube dann bleiben die meisten Hunde nicht gern dort und können entspannen. Ich würde seinen Platz als was positives aufbauen und das er ihn mit Ruhe verknüpft. Hierfür kannst du ihm was zu Kauen oder eine Schleckmatte hinlegen wenn du hoch gehst. Anfangs würde ich immer nur kurz wegbleiben und immer wieder zurück und ruhig loben wenn er ruhig bleibt. Ich weiß das bedeutet Treppe hoch und Treppe runter😅 Aber sieh es als Fittnesseinheit. 😉Ich habe gemerkt das wenn ich positives Verhalten verstärke, ich mehr erreiche als das negative Verhalten zu viel zu beachten und mich darüber zu ärgern. So schaukelt ihr euch immer mehr hoch. Versuche da selbst mehr Ruhe einzubringen indem ihr auch Ruhe ausstrahlt und klar in dem seid was ihr von ihm wollt. Klar ihm kommunizieren was er in dem Moment machen soll. Eine Hausleine kann dabei auch behilflich sein. Da sich schon viele Verhaltensketten gebildet haben kann euch natürlich ein Verhaltenstrainer gut zu Seite stehen.
Hallo Heiner, auch dir vielen Dank für die ausführliche Antwort ! Den Platz positiv aufbauen, klingt für mich logisch, allerdings bin ich mit dem loben auch sehr vorsichtig, da er dann nämlich ständig in Erwartungshaltung ist… wenn ich dann auf ihn zulaufe oder eigentlich nur an ihm vorbeilaufen will, dann will er mir schon entgegenlaufen, weil er denkt er bekommt ein Leckerlie .. aber das mit dem kauen ist eine gute Idee, daran hat er Spaß und kann sich auf seinen Platz wenigstens mal beschäftigen… also positiv beschäftigen.