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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 18. Mai

Verhalten Ersthund/Zweithund unklar

Hallo :) Ich bin ganz neu hier und suche direkt nach ein paar Anregungen zu meinem "Problem". Seit ca. einem Dreiviertel Jahr haben wir uns für einen Zweithund entschieden. Unsere Ersthündin ist 5 Jahre alt. Unser Nachzügler ist 2 Jahre alt. Die beiden kommen aus dem Tierschutz. Unsere Hündin war schon immer etwas speziell. Sie hat in ihrem vorherigen Leben wohl viel Negatives erlebt und mag keine fremden Menschen. Anderen Hunden ging sie immer aus dem Weg. Mit ein paar Rüden war sie aber befreundet. Alles sehr ruhige und unaufdringliche Rüden. Natürlich haben wir den Zweithund genau danach ausgesucht. Unser Rüden ist sehr offen und kontaktfreudig, spricht perfekt die Hundesprache und geht jeden Stress aus dem Weg. Die beiden haben sich bei einigen Gassirunden kennengelernt und beide waren sehr entspannt. Zuhause hat unsere Hündin natürlich alles nicht so locker gesehen. Da haben wir alles langsam gemacht, mit Leinen gesichert und konnten so eine gute Zusammenführung schaffen. Nach 14 Tagen wurde schon zusammen gespielt und alles gemeinsam entdeckt. Die darauffolgenden Monate waren großartig. Die beiden wurden unzertrennlich. Zusammen im Körbchen liegen oder auf der Couch. Gemeinsam spielen, sich gegenseitig Stofftiere klauen und im Garten rumtollen. Wir hatten keinerlei Probleme. Irgendwann fing ich an mich gezielt mehr mit dem Rüden zu beschäftigen um die Bindung zu verstärken. Dabei hatte ich immer ein Auge auf die Hündin und es machte nicht den Anschein, dass sie das stört. Eines Tages waren wir gemeinsam im Garten. Ich wollte mit beiden Hunden ein bisschen spielen. Die Hündin stand einfach rum und ich stachelte den Rüden zum spielen an. Und irgendwie ist da was schief gelaufen. Beide gingen ohne erkennbare Vorzeichen aufeinander los. Körperlich ist die Hündin überlegen. Aber der Rüden hat sich nicht ergeben. Sonst meidet er ja jegliche negative Auseinandersetzung. Aus dem Schock raus hab ich die Hündin von ihm runter gezogen um beide zu untersuchen. Der Rüde hat auch eine Wunde vom Eckzahn abbekommen. Wir standen alle unter Schock. Kurze Zeit später lag ich schon mit beiden auf der Couch und die beiden waren komplett ineinander verwurschtelt und haben geschlafen. Ich dachte, dass dann wohl alles okay sein muss, aber das war wohl nicht so. Im den Tagen danach gab es immer wieder Situationen, wo die Hündin fast kontrollieren zum Rüden hin ist. Ganz steif, Rute hoch. Sie hat ihn quasi gestellt. Ich lasse das nicht zu. Der Rüde fühlt sich dabei unwohl, will die Situation vermeiden aber kann nicht immer weg gehen. Er ist dann auch angespannt. Natürlich achte ich sehr darauf aber so ganz will ich es nicht verstehen. Es passiert jetzt 2 Wochen später immer mal wieder. Mal ein paar Tage nichts und dann gibt es wieder die Situation. Manchmal liegt der Rüde nur da, die Hündin geht zum schnuppern hin und wird steif. Als würde sie ihm nicht mehr vertrauen. Als wäre der Rüde wieder fremd, weil er sich in der Situation nicht so verhalten hat wie sie es erwartet hatte. Hat jemand einen Rat? Oder übersehe ich vielleicht etwas? Es wirkt manchmal so als hätte unsere Hündin 2 Persönlichkeiten. Vielen Grüße und danke fürs durchlesen:)
 
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Franziska
17. Mai 23:23
Mein einziger Rat ist sich einen Trainer zu holen. Ferndiagnosen klappen hier leider nicht,da wir ja nicht die Körpersprache deiner Hunde lesen können. Plötzlich passiert eigentlich nie etwas. Da vermute ich, dass du einige Anzeichen nicht erkannt hast. Es kann auch sein, dass dein Rüde sich langsam anders verhält, weil er sich mehr eingewöhnt und daraufhin deine Hündin dementsprechend reagiert. Aber das ist nur Spekulation. Ich kann zB auch nicht einschätzen,ob deine Hunde wirklich immer gespielt haben oder hier eine Fehleinschätzung passiert ist (zumindestens teilweise). Das einzige was da meiner Meinung nach hilft ist,dass du als Führungskompetenz auftritts. Dafür musst natürlich wissen was der Konflikt ist und wann einzugreifen ist. Daher empfehle ich einen Trainer. Dieser sollte die Körpersprache deiner Hunde richtig lesen können.
 
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Brigitta
18. Mai 00:28
Das gleiche Problem hab ich mit Mirabell und Rico es sind Geschwister aber sie hab ich erst ein jahr später übernommen da es in der familie nicht mehr geklappt hat sie versucht Rico zu dominieren er lässt sich einiges gefallen aber irgendwann wehrt er sich mußte ihm aber dabei helfen er möchte keinen Ärger darf sich aber auch nicht alles gefallen lassen inzwischen ist es besser geworden doch manchmal passiert es immer noch dann heh ich dazwischen sie dürfen knurren doch wenn es zu doll wird greife ich ein über ein jahr lang hatte sie über alles die Kontrolle seit ende Dezember 23 ist sie bei uns und bekommt genau dies nicht mehr es geht ihr besser aber immer wieder kommt das erste Lebensjahr bei ihr durch
 
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Dogorama-Mitglied
18. Mai 00:47
Ich denke, das Verhalten der Hunde kann nur jemand vor Ort wirklich beurteilen. Ob es potenziell gefährlich ist, oder nur Kommentkämpfe können wir hier nicht klären.
Auch Kommentkämpfe sind potentiell gefährlich. Nein, besonders Kommentkämpfe sind potentiell gefährlich. Jede geladene Situation birgt Gefahrenpotential, denn sie kann umschlagen und dazu führen, dass Hunde impulsiv und von negativen Emotionen beeinflusst handeln. Die Empfehlung, so etwas "mal laufen zu lassen" ist weder hilfreich noch ungefährlich. Lieber einmal zu vorsichtig, als einmal zu nachlässig.
 
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C.
18. Mai 07:22
Vielleicht ist die Anschnupperzeit jetzt vorbei und sie prüfen jetzt wer welchen Platz hat im Rudel. Ist eure Hündin eventuell dominanter? Vielleicht will sie ihm in solchen Situationen zeigen wer das Sagen hat. Ich denke das ist auch nicht ungewöhnlich. Bei uns ist auch die Hündin die Chefin obwohl sie körperlich unterlegen wäre. Aber sie ist einfach hartnäckiger und schlauer. Da hat unser Rüde sich nach paar Kappeleien doch lieber untergeordnet. Wahrscheinlich gehört das einfach dazu. Eure Hündin scheint da ziemlich klar und deutlich in der Kommunikation zu sein.
Ich denke auch,dass vlt. die "Feststellung der Rangordnung" bisher ausgeblieben ist und nun stattfindet..Es war bei unsren (1j. Und 5mon.)vor ca.einem Monat auch ziemlich schwierig,da die kleine mit 10 Wochen ausgesetzt wurde und 1 Monat lang zusammen mit 8weiteren Hunden lebte,wo sie schauen musste,dass sie nicht über blieb (Futter usw.).unsre grosse ist ein sehr sensibles husky/berner sennenhund Mix Mädchen, die zwar extrem stürmisch und kontaktfreudig ist,aber dadurch im Nachteil war,weil sie sich alles gefallen ließ. Die kleine versuchte ständig die Oberland zu bekommen und schnappte ständig hin bzw ging dazwischen wenn wir uns mit der grossen Beschäftigten.unser Trainer erklärte uns,dass wir die kleine in solchen Situationen zurecht weisen und notfalls etwas zur seite schubsen sollen und als zweite begrüßen etc.., um so unsre grosse zu unterstützen. Es dauert,aber so langsam merkt die kleine,dass sie nicht chefin und nummer eins ist aber trotzdem keinen Nachteil daraus hat, weil sie ja genauso geknuddelt wird,mit ihr gespielt wird usw. Und dass vor allem immer noch ICH Chef bin und sage,wo es lang geht.das ist ganz wichtig,denn letztendlich bist du rudelführer und solltest das auch durchsetzen👍🏻🐾🐾🐾
 
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Bettina
18. Mai 08:37
Ich kenn das ähnlich bei uns seit meine donna vermehrt demente anzeichen hat...die kommunikation klappt nicht mehr...sie ist fahrig und steiff ohne es zu merken/zu wollen...die "grosse"...also unsere jüngste...die rosi kommt nicht so gut mit ihrem verhalten klar...kann es nicht zuordnen und versucht zu maßregeln ohne zu beissen...trotzdem lässt sie nicht von ihr ab...ich muss immer eingreiffen😒...ich habe es erst einmal probiert zu warten ob es sich von alleine regelt...da hat donna nach einer weile gejault und ich habe es dann doch unterbrochen...nun sehe ich die anzeichen und betreibe hauptsächlich konfliktvermeidung bei erster sichtung von körperlichkeit zwischen den beiden...was bei euch der auslöser ist/war kann ich aber leider nicht beurteilen🙋
 
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R
18. Mai 09:33
Ganz kurz gesagt, ich glaube, deine Hündin hat das Spiel nicht als "funspiel" verstanden. Ich glaube, sie denkt, du hast ihn herausgefordert. Er war vlt damit etwas unsicher, als deine hündin eingegriffen hat, hat er sich ihr gegenüber ("auch") nicht einsichtig gezeigt. Was aus seiner Sicht, dir ggü. vlt auch keinen Sinn gemacht hat oder evtl dir auch zeigen sollte, dass er deine Herausforderung wahrnimmt. Spielen und hochpowern ist im Zweifelsfall in einer Hundegruppe so eine Sache. Wir sind nun mal Körpersprachlich schlecht gebaut für Vierbeiner-Sprache(vorn überbeugen, Kopf absenken usw). Ich weiß nicht, ob du die Hunde "gleichermaßen" beschäftigst. Das heißt, ausgleichend arbeitest, so dass Spiel und Arbeit für beide das Gleiche bedeutet. Deine hündin sollte dir nicht zu Hilfe eilen(das kann sie aus einem Blickwinkel missverstanden haben und ich las dein rüde hat auch gezögert). Eine althündin sorgt für Ordnung. Da sind die Damen im häuslichen geschehen am ehesten die Erzieher. Die Situation selbst war vorbei, also besteht kein Hass zwischen ihnen. Aber finde raus, an der Selbstbeobachtung wo Missverständnisse zwischen dir und dem neuen rüden aufkommen. Spielen ist so eine Sache :) - mal ist es bolzen, ausgelassen Respektlos sein, stärken messen usw. Einfach nur fun ist in der Natur nicht vorrangig. Ich würde diese Situationen etwas langsamer und "kontrollierter" beobachtender gestalten. Von hier aus sieht man ja nichts- also von meiner seite alles Spekulation.
 
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Sylvi
18. Mai 11:22
Ich denke auch,dass vlt. die "Feststellung der Rangordnung" bisher ausgeblieben ist und nun stattfindet..Es war bei unsren (1j. Und 5mon.)vor ca.einem Monat auch ziemlich schwierig,da die kleine mit 10 Wochen ausgesetzt wurde und 1 Monat lang zusammen mit 8weiteren Hunden lebte,wo sie schauen musste,dass sie nicht über blieb (Futter usw.).unsre grosse ist ein sehr sensibles husky/berner sennenhund Mix Mädchen, die zwar extrem stürmisch und kontaktfreudig ist,aber dadurch im Nachteil war,weil sie sich alles gefallen ließ. Die kleine versuchte ständig die Oberland zu bekommen und schnappte ständig hin bzw ging dazwischen wenn wir uns mit der grossen Beschäftigten.unser Trainer erklärte uns,dass wir die kleine in solchen Situationen zurecht weisen und notfalls etwas zur seite schubsen sollen und als zweite begrüßen etc.., um so unsre grosse zu unterstützen. Es dauert,aber so langsam merkt die kleine,dass sie nicht chefin und nummer eins ist aber trotzdem keinen Nachteil daraus hat, weil sie ja genauso geknuddelt wird,mit ihr gespielt wird usw. Und dass vor allem immer noch ICH Chef bin und sage,wo es lang geht.das ist ganz wichtig,denn letztendlich bist du rudelführer und solltest das auch durchsetzen👍🏻🐾🐾🐾
Ja ich hab auch immer geschaut, das gerade am Anfang die Ersthündin nie das Gefühl bekommen könnte es ist ein Nachteil das ein zweiter Hund dazu gekommen ist. Genau und letztendlich sollten sie sich an uns orientieren und verlassen können das wir auch bei Uneinigkeit alles regeln. Deshalb würde ich sowas auch nicht laufen lassen sondern Regeln. Auch im Hunde Rudel regelt einer wenn es zu bunt wird.
 
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Sylvi
18. Mai 11:38
Ja das kann tatsächlich ein Auslöser sei das sie versucht Hanna zu schützen. Das würde ich mal genauer beobachten. Auch das sogenannte Spiel mit den Plüschtieren kann sein des es nicht wirklich ein Spiel ist. Die Situation vor der Terassentür kann in der Kommunikation sein das er im Weg lag. Sie hat so kommuniziert mach dich da weg ich will da lang und er wollte das ignorieren. Das kenne ich auch von unseren beiden unser Rüde macht dann jetzt Platz von alleine. Aber das ist normale Kommunikation das lass ich noch laufen, aber beobachte es genau. Also insgesamt versuchen aus neutraler Sicht zu schauen was die Auslöser sein könnten und dann dem positiv entgegen wirken. Anfangs gab es bei uns auch manchmal Streit wenn sie zusammen Schnüffelteppich gemacht haben. Aber da hab ich genau beobachtet und schon ruhig und kurz korrigiert wenn bei einem der Kopf steif wurde. So haben sie es aber gelernt und jetzt ist das gar kein Problem mehr. Ich lasse sie da aber nie unbeaufsichtigt.
 
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C.
18. Mai 11:40
Ja ich hab auch immer geschaut, das gerade am Anfang die Ersthündin nie das Gefühl bekommen könnte es ist ein Nachteil das ein zweiter Hund dazu gekommen ist. Genau und letztendlich sollten sie sich an uns orientieren und verlassen können das wir auch bei Uneinigkeit alles regeln. Deshalb würde ich sowas auch nicht laufen lassen sondern Regeln. Auch im Hunde Rudel regelt einer wenn es zu bunt wird.
Unsre grosse hat zwar dennoch an den backen rechts und links jeweils eine "wunde"(Fell ausgerissen und haut verletzt),aber so etwas lässt sich besonders anfangs aber auch später bei mehrhundhaltung nicht komplett vermeiden .Das passiert bei zu heftigem spielen oder eben anfangs bei den genannten "Problemchen des einordnens"..Wichtig ist immer,dass sie wissen,wer der "chef" und vertraute ist, und wie sie Reihenfolge danach ist, und das können nur wir ihnen beibringen 😉🤗👍🏻🐾🐾
 
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Ina
18. Mai 11:47
Bei uns hat sich die Aufgabenverteilung von Hündin vs Rüde sehr klar gezeigt. Beide Hunde haben die Aufgaben gut wahrgenommen und ich habe sie jeweils darin bestärkt. Die Hündin war Herrscherin im Haus. Zu Hause musste sich der Rüde klar unterordnen. Ein Hochziehen der Lefzen hat gereicht um das klar zu stellen. Darin habe ich die Hündin immer bestärkt. Draußen hat der Rüde das Rudel gesichert, alle Konflikte nach außen geklärt, da hatte die Hündin sich nicht großartig einzumischen. Darin habe ich den Rüden bestärkt und die Hündin zurück gehalten, wenn es nötig war. Wenn wir gespielt haben, hatte der andere Hund Pause bzw hat mein Mann oder Sohn mit dem andern Hund gespielt. Draußen immer Aktivitäten gemeinsam.