Hey Hanna, so wie du die Situation beschreibst, könnte es eurer Hündin dort im Garten zu bunt geworden sein. Heißt, sie hatte vermutlich kein Vertrauen in die Situation, fühlte sich überrumpelt, ihr Wohlergehen bedroht o.ä.
Eventuell hat sie vorher schon durch subtile Signale gezeigt, dass ihr das nichts war, doch die wurden übersehen. Vielleicht war sie auch im Freeze und hat dann im Affekt impulsiv gehandelt. Nachvollziehen können wir das nicht, nur mutmaßen.
Dass nach einem solchen Vorfall das Vertrauen gestört ist, ist nicht ungewöhnlich. Unterstütze einfach beide darin, sich ruhig und freundlich zu nähern, hilf bei der Distanzgewinnung und lobe (ruhig und freundlich) jede Form der Beschwichtigung. Achte darauf, stets die Ruhe zu bewahren und keinen unnötigen Stress in die Situationen zu bringen. Manchmal hilft es auch, wenn man etwas mehr managed und auch verbal begleitet.
Dass sie sich steif und angespannt nähert, zeigt nur, wie aufgeregt sie ist. Interpretiere da nicht zu viel hinein, sondern schau lieber, wie du ihr zu mehr Lockerheit verhelfen kannst, um beiden zu helfen ;-)
Meine Hündin ist in vielen Situationen ähnlich. Oft, wenn sie überfordert ist, gestresst oder ihr einfach wirklich das Vertrauen fehlt. Mit meiner Hilfe konnte sie lernen, Situationen auch wieder zu verlassen oder sich gar nicht erst hineinzubegeben. Aber das hat einige Zeit gedauert und klappt auch heute nicht immer. Jedoch immer besser ;-)
P.S.: Passendes Zitat aus dem Buch "Das Alpha-Syndrom" an dieser Stelle:
"Der Begriff "dominant" beschreibt ein ruhiges und selbstsicheres Individuum und nicht ein aggressives, so lautet zumindest die Definition der meisten Ethnologen. Gerade deshalb ist es verwunderlich, wenn "dominant" oftmals mit "aggressiv" gleichgestellt wird."